Mensch auf Raten - Boileau/Narjecac

  • Originaltitel: … Et mon tout un homme



    Kurzfassung:
    René Myrtil soll sterben: Im Morgengrauen soll er mit dem beklemmenden Pomp der juristischen Maschinerie auf die wesentlich einfachere Maschine geschnallt werden, der ihr Erfinder, der Arzt Guillotin, seinen Namen gegeben hat. René Myrtil ist ein Mörder.
    Ein reuiger Mörder allerdings - zum Erstaunen aller, die ihn kennen. Er hat seinen Körper der Wissenschaft vermacht, damit ein atemberaubendes Experiment durchgeführt werden kann: die 'totale Transplantation', die Professor Marek entwickelt und im Tierversuch erprobt hat. Jedes Glied, jedes Organ, jede Organgruppe kann von einem Hund auf den anderen übertragen werden. Wird es beim Menschen auch gelingen?
    Es gelingt. Myrtil wird hingerichtet; seine Leiche wird unter strengster Beobachtung aller denkbaren Geheimhaltungsmaßnahmen in Mareks Klinik überführt, um dort auf sieben Verkehrsopfer aufgeteilt zu werden. Alle sieben überstehen die Operation und befinden sich schon auf dem Weg der Besserung - da begeht einer von ihnen Selbstmord. Dann ein zweiter. Und ein dritter ... Eine Selbstmordepidemie bricht aus unter den sieben, die sich vorher nicht kannten und die nichts miteinander gemein haben als die 'Teilhaberschaft' am Körper des toten Mörders.
    Die Behörden - die wenigen, die überhaupt von dem Experiment wissen - sind aufs höchste beunruhigt. Hat die 'totale Transplantation' psychische Folgen, die nicht vorauszusehen waren? Oder - sind es gar keine Selbstmorde?


    Über die Autoren:
    Pierre Boileau und Thomas Narcejac waren beide schon mit dem Grand Prix du Roman d’Aventure ausgezeichnet worden, ehe sie ihre schriftstellerische Zusammenarbeit aufnahmen, in deren Verlauf zahlreiche Kriminalromane entstanden, von denen einige Preise erhielten und mehrere verfilmt wurden. Der vorliegende Band wurde 1965 mit dem Grand Prix des schwarzen Humors ausgezeichnet.


    Meine Meinung:
    Dieser Krimi gehört für mich zu den absoluten Klassikern des Genres. Zum ersten Mal gelesen habe ich ihn in den Siebzigern.
    Verpflanzung von menschlichen Körperteilen Mitte der 60er Jahre – Science Fiction, Horror, Dr. Frankenstein lässt grüßen. Auf nur 123 Seiten gelingt es dem Autorenpaar, unglaublich fesselnde Spannung zu erzeugen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und glaube, dass dieses Buch auch heute noch genauso wie damals jeden gefangen hält, der es liest.