... Die Arme um die Beine geschlungen. Sie zitterte, die Kleider waren zerschlissen, schmutzig und voller Löcher. Es war kalt in dem kleinen, dunklen Raum. Langsam wippte sie hin und her. Hin und her. Als folgte sie einem bestimmten Takt. Hin und her. Das tat sie die ganze Zeit. Immer hin und her, hin und her. Das monotone wippen schien nie enden zu wollen, bis ein Geräusch ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie unterbrach das Wippen, schaute in den Raum und lauschte. Jetzt sah man das schöne Gesicht, das so viel Schmerz wiederspiegelte. Das braune Haar war schmutzig und verfilzt. Es roch so unangenehm, wie der Rest ihres Körpers. Ihr Blick irrte durch den Raum. Was suchte sie? Was hatte sie gehört? Da war es wieder. Die Anspannung in ihrem Gesicht wurde jetzt deutlich, die Spannung im Raum spürbar. Sie richtete sich auf, jetzt erst sah man wie ausgemergelt ihre Gestalt war. Langsam durchschritt sie den Raum. Die Geräusche wurden lauter. In ihren Augen erkannte man nur noch nackte Angst. Sie blieb stehen, horchte und starrte ins Leere. Die Lippen waren eng aufeinander gepresst. Ihr Körper verkrampfte sich. Dann hörte man es ganz deutlich, Schritte und Stimmen. Sie hörte ein rohes Lachen. Die Tür öffnete sich langsam. Licht fiel in die dunkle Zelle. Sie erschrak, hielt die Hände vors Gesicht. Zu lange hatte sie in der Dunkelheit verbracht. Zu lange weilte sie als Halbtote auf der Erde. „Es ist Zeit, Hexe!“ Einer der Wärter packte sie heftig am Arm und zerrte sie in den Gang. Sie wusste nicht mehr, wer sie war, auch nicht mehr warum sie hier war. In ihr herrschte plötzlich eine unglaubliche Leere. Was sie durchlitten hatte, konnte man nur erahnen. Sie zwang sich ins Licht zu sehen, eine Träne rann ihr über die Wange. Es würde bald vorbei sein.
Hallo ich bin ganz neu hier und das ist mal ein erster kleiner Beitrag. Freue mich über Meinungen und Anregungen.