Aus Gandersheims großer Vergangenheit. Roswitha von Gandersheim. 210 Seiten mit zahlreichen Abbildungen zur Geschichte Bad Gandersheim
Verlag C.F.Hertel
Bei Amazon nicht gelistet, daher habe ich eine Abbildung des Buches als Fotoangehangen.
Meine Meinung:
Diese Buch habe ich als Ergänzung und für mehr Hintergründe zu dem Buch "Liebe ist ein Kleid aus Feuer" von Brigitte Riebe gelesen. Roswitha ist eine von 2 Hauptpersonen des Romans von Brigitte Riebe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Roswitha_von_Gandersheim
Roswitha von Gandersheim war Kanonisse im Stift Gandersheim und eine Schriftstellerin des 10.Jahrhunderts und gilt als erste bekannte deutsche Dichterin. Sie schrieb ausschließlich auf Latein, neben Verherrlichungen der Taten Otto des Großen auch antike Dramen.
Obwohl dieses Buch von 1962 ist, halte ich es für sehr gut geeignet, noch mehr Informationen über Roswitha von Gandersheims Werk zu erhalten.
In dem Buch sind zahlreiche Abbildungen und eine Stammtafel der Ludolfinger enthalten.
Dass das Buch aus den frühen Sechzigern stammt merkt man manchmal am Stil und einigen zeitgenössischen Anmerkungen des Verfassers, aber das hat auch seinen eigenen Charme.
Was mir aber am Besten gefällt, ist, dass sehr viele aus dem Latein übersetzte Texte aus ihren Werken enthalten sind. In der Regel werden Ausschnitte aus ihren Werken zitiert und anschließend die Zusammenhänge erläutert. Da Texte aus dieser Zeit etwas schwer zu lesen und zu verstehen sind, gelingt es durch diese Methode doch, einen sehr guten Überblick über Inhalt und Stil Roswithas von Gandersheim zu erhalten.
Natürlich ist eine genaue Übersetzung aus lateinischen Texten schwierig und es handelt sich wohl nur um Annäherungen, allerdings auf hohem Niveau, wie ich vermute.
Die Übersetzungen stammen von Helene Homeyer.
Das Buch ist in 4 lange Kapitel aufgeteilt.
Buch der Heimat
Buch des Königs
Buch der Legenden
Buch der Dramen
Zu jedem langen Kapitel gibt es zahlreiche Unterkapitel.
Im letzten Teil in denen durch Textausschnitte und Erläuterungen die Dramen dem Leser nahe gebracht werden, erfolgt auch eine Wertung der Bedeutung. So gelten z.B. ihre beiden letzten Dramen als schwach.
Vollständig durchgelesen habe ich das Buch natürlich auch noch nicht. Es wird immer wieder mal einen Genuß zwischendurch bieten, das eine oder andere Teilkapitel oder einen Textausschnitt zu lesen, da das Buch an keiner Stelle trocken oder fad gehalten ist.
Viel ist über Roswithas Leben und die damalige Zeit natürlich nicht bekannt, so ist man bei vielem nur auf Vermutungen angewiesen. Es gilt zu überlegen, ob diese realistisch und wahrscheinlich sind. Da ist auch der Leser gefordert, selbst für sich zu überlegen.
Einiges wird nie geklärt werden, z.B. ob die Dramen zu ihrer Zeit auch aufgeführt worden sind.
Habent sua fata libelli! Bücher haben ihre Schicksale.