Handlung laut Rückseite
Etwas Lebendes muß in den Deich eingemauert werden, damit er hält. Dieser Aberglaube bringt den jungen Deichbauer Bahne Andersen in tödlich Gefahr, als ein Unbekannter den Deich durchsticht und ihm die Schuld zugewiesen wird. Nun gilt es, seine Unschuld zu beweisen. Doch der korrupte Deichgraf und der unheimliche Spökenkieker Boy Spuk haben gute Gründe, Andersens Suche nach den wahren Täter zu erschweren. Eine einzige Person hält zu ihm: die schöne Tochter des Deichgrafen . . .
Ein bewegender Roman aus dem Nordfriesland des 17. Jahrhunderts.
Zur Autorin:
Autorin-Homepage: http://home.arcor.de/koeloe/
Siehe auch Büchereulen-Autorenportrait
Köster-Lösche, Kari
Meine Meinung:
Ein historischer Roman aus einer Zeit und Ort, wie sie nicht oft gewählt werden.
Von dem Brauch etwas Lebendes, das Deichopfer, in einen Deich einzugraben, hatte ich bisher noch nicht gehört.
Der Roman ist mit nur 148 Seiten erfrischend kurz und in einem realistisch wirkenden Stil gehalten. Ganz leicht wurde ich an Das Haus des Kapitäns von Maiken Nielsen erinnert.
Etwas wundere ich mich über den ungenauen Text auf der Rückseite der ECON-Verlag-Ausgabe. Die Handlung wird darin meiner Meinung nach vom Handlungsablauf falsch akzentuiert wiedergegeben und der Protagonist heißt Andresen, nicht Andersen. Naja, der Rückseitentext ist wohl von jemand verfasst, der das Buch nicht gelesen hat.
Mit dem Deichbauer Bahne Andresen ist eine gute, wenn auch fürs Genre gewohnte Hauptfigur gewählt worden, aber seine Liebe zur gesellschaftlich über ihm stehenden Deichgrafentochter ist zu klassisch. Auch ist der Deichgraf Eckermann als korrupter und cholerischer Unterdrücker etwas klischeehaft.
Andere Charaktere wie z.B. Claus Clausen Sturm, der für den Deichdurchstich verantwortlich ist oder der Hasenfuß Martin Lämmerschwanz (sprechende Namen übrigens) sind besser gelungen.
Der Krimiaspekt des Romans war unterhaltsam und ein guter Aufhänger, aber für mich persönlich weniger wichtig.
Mehr haben mich die Stellen des Romans interessiert, in denen die Arbeit an den Deichen, die Landschaften und das Leben der Arbeiter und Einwohner des nordfriesischen Dorfes im Mittelpunkt standen.
Und fast war der Roman mir am Ende dann doch zu kurz.