A.M. Homes - Jack

  • Titel: Jack
    Autorin: A.M. Homes
    Verlag. Kiepenheuer und Witsch
    Erschienen: März 2007
    Seitenzahl: 249
    ISBN: 3462037854
    Preis: 8.95 EUR


    Die Autorin:
    A.M. Homes schrieb ihren ersten Roman „Jack“ mit 19 Jahren. 1993 erhielt sie dafür den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten drei Romane und zwei Bände mit Kurzgeschichten. Ihre Werke wurden bisher in 13 Sprachen übersetzt. „Jack“ wurde 2004 verfilmt. A.M. Homes lebt in New York City.


    Worum geht es?
    Jack ist ein 15jähriger Teenager, der wie die meisten Teenager einfach nur normal sein möchte. Auch wenn normal sein bei ihm heißt, Kind geschiedener Eltern zu sein und einen ziemlich merkwürdigen Freund zu haben. Als sein Vater ihm eröffnet, er wäre schwul, ist für Jack nichts mehr normal.


    Meine Meinung
    Ein sehr liebenswertes und lesenswertes Buch. Jack der Ich-Erzähler spricht in der Sprache der jungen Menschen, steht zu sich und seinem Leben auch wenn er so einige Dinge ganz einfach nicht begreift. Manches lässt ihn ratlos werden, Antworten findet er auch nicht bei den Erwachsenen, die letztendlich genauso ratlos sind wie er selbst, aber nicht dazu stehen. A.M. Homes schafft es, die Ehrlichkeit dieses Jungen wunderbar rüberzubringen, eines Jungen, der zu seinen Gefühlen stehen möchte, sich über sie aber noch nicht im Klaren ist.
    Ein sensibles Buch, ein Buch das sicher dazu beiträgt, auch die jüngere Generation wieder neu zu verstehen, ein Verständnis für eine Generation, von der man sich vielleicht schon selbst viel zu weit entfernt hat.
    Jack lernt tolerant mit dem „Andersein“ seines Vaters umzugehen. Es dauert, bevor er seinen Vater wieder in sein Leben lässt, aber irgendwann wird ihm klar, dass sein Vater halt sein Vater bleibt, auch wenn er mit einem Mann zusammenlebt. Man sieht auch, dass manche Wirrnisse ganz einfach zuviel für einen jungen Menschen sein können, weil die Erwachsene es so an sich haben, junge Menschen dann im Stich und allein zu lassen, wenn diese jungen Menschen der Hilfe und des Verständnisses bedürfen.
    Von diesem Buch war ich mehr als angetan.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Deine Rezi ist interessant, Voltaire.
    Ich lese gerade "Dieses Buch wird ihr Leben retten" von ihr und bin ebenfalls sehr angetan. A.M. Homes ist äußerst sarkastisch und ich musste des Öfteren schon mal eine Lachen loswerden ob der übertriebenen Darstellung der amerikanischen Sensationslust und des "Wellness-Wahns". Bei amazon.com habe ich gesehen, dass die Amerikaner diese Art der Kritik an sich scheinbar nicht so schätzen. Dort wird das Buch jedenfalls mit höchstens 3 Sternen ausgezeichnet :chen