Das Gefühl der Traurigkeit....

  • ...der Wehmut oder der Leere, wenn wir ein Buch zuende gelesen haben.


    Es sind eigentlich nur ganz wenige Bücher, bei denen mir das passiert ist. Und zwar waren das keine spektakulären, sondern eher stille Bücher. Auch nicht irgendwelche "Bestseller"...
    Nein, es waren einfach Kleinode der Literatur....mit einer ganz speziellen Atmosphäre in der ich mich ausgesprochen wohl fühlte.
    Eines davon möchte ich Euch weiter unten vorstellen..


    Ob es Euch auch schon so ergangen ist wie mir?....Und bei welchen Büchern?


    Gespannt auf Eure Berichte über ähnliche Erlebnisse wartend....Joan



    *****************



    NICHT ANFANG UND NICHT ENDE
    (Titel der ital. Originalausgabe: Il fondo del sacco)
    Plinio Martini
    ISBN 3 7172 0206 5


    Klappentext: Im Tessin der Zwanzigerjahre und in Kalifornien spielt die Handlung des Romans des Tessiner Schriftstellers Plinio Martini aus Cavergno.
    Er erzählt die Geschichte eines Jungen aus dem Bavonatal. Wie viele andere wandert er, um 1927, durch Armut getrieben nach Amerika aus. Er lässt Maddalena, seine Eltern und seine Freunde zurück. Die Sehnsucht nach dem heimatlichen Tal aber trägt er, eingeschnürt in sein karges Bündel, mit in die Fremde. Als er nach zwanzig Jahren zurückkehrt, hält er Rückschau, rechnet ab bis auf den Grund (daher der ital. Titel: Il fondo del sacco) und erkennt, dass er sein Leben, trotz erworbenem Reichtum, drüben vertan hat.....


    Der Roman beeindruckt durch seine Lebensbejahung und ergreift durch seine selbstverständliche Menschlichkeit.


    Die NZZ schreibt: "....es ist einer der erstaunlichsten Romane, die in der Schweiz je geschrieben wurden....glänzend....mit einem unfehlbaren sprachlichen Instinkt fur das Wort. Schliesslich gab es in der neueren Literatur nur wenige Liebesgeschichten von der Behutsamkeit und Verhaltenheit der Geschichte von Gori und Maddalena."


    Meine Meinung: Dieser Roman basiert auf geschichtlichen Tatsachen, und führt uns vor Augen, wieviel Armut vor noch nicht einmal einem 3/4 Jahrhundert in einigen Gegenden der Schweiz herrschte...Ein Roman auch für alle Freunde des Kantons Tessin.
    Das ist eines dieser wenigen Bücher, bei denen ich jedesmal, wenn ich es fertig gelesen habe, ganz wehmütig werde....ein Buch, bei dem ich gerne noch viel länger verweilt wäre....und dessen ganz spezielle Atmosphäre noch lange in mir nachklingt....In den über 20 Jahren, wo ich dieses Buch mein Eigen nenne, habe ich es bestimmt schon 6-8 mal gelesen. Ich behüte es wie einen kostbaren Schatz, und würde es nie weggeben......niemals!


    Ich habe die ISBN eingegeben, aber das Buch erscheint leider nicht in der Vorschau...

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Hey, grüsz Dich..
    Kann gut nachvollziehn, was Du meinst....
    Das emotionale Tiefentauchen ist einem nicht bei jeder Lektüre vergönnt, aber wenn, dann bin ich auch oft einfach nur hin und weg.. hab Probleme dann von eben auf jetzt wieder in unserer realen Welt zu sein..
    Das ist mir schon bei einigen Büchern so gegangen.. zum Beispiel bei Susan Kays ~ Phantom, oder was aktuelles: Stephenie Meyers ~ New Moon - da hab ich schlimm mitgelitten..
    wobei ich in traurige Frequenzen viel mehr versinken kann, als in Glückseligkeit..


    danke für den Thread.. :wave
    Grusz, LW

  • ...oh ja, und wie ich das kenne, diese Leere, wenn der letzte Satz verklungen ist. Es sind wenige, sehr wenige Bücher, die das schaffen. Eines ist "Warte bis zum Frühling, Bandini" von John Fante. Das klingt noch immer nach, auch nach langer, langer Zeit
    Ein Tipp: stell doch Deien Buchvorstellung unter Rezensionen ein! Und: wenn Du die ISBN von amazon hast - da sind ja neuerdings 2 angegeben. Nimm die alte, dann müsste das klappen!

  • Ob es mir schon so ergangen ist?
    Hmm... ähnlich, aber nicht genauso.


    Ein schönes Buch, in dem ich versinken kann und an dem ich mich freue, vermisse ich nicht, wenn ich fertig gelesen habe. Warum auch, ich kann es ja immer wieder lesen. Alles was ich brauche ist ein schönes Happy-End und die Gewissheit, dass es den Figuren gut geht. ( :pilleKomisch?)


    Es sind andere Bücher, die mich nicht loslassen. Ich finde gar kein Wort, das diese Geschichten beschreibt, denn "traurig" würde es nicht vollständig treffen. Als Beispiel nenne ich hier "Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli". Das ist ein trauriges Buch, ja, aber noch mehr. Es wühlt in mir mehr Emotionen auf, als seine Geschichte kompensieren kann.


    Nach solchen Büchern muss ich ein oder zwei Tage Lesepause machen, um meinen Kopf wieder freizubekommen. Aber die sind (zum Glück?) nicht so häufig.


    Liebe Grüße von Eny

  • Liebe Keinkomma


    meinst Du denn, meine Buchvorstellung würde bereits für eine Rezension reichen? Ich bin in solchen Dingen eben noch recht unsicher....


    ....und ein liebes Dankeschön, dass Du mir das Buch in den Thread stellen konntest....Meine Ausgabe ist halt schon über 20 Jahre alt.


    Wie komme ich denn zu der ISBN-Nr. von Amazon?


    Grüessli.... Joan

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  • Mir geht es in der Regel nicht so, weil das nächste Buch, das gelesen werden will, schon wartet.
    Manchmal geht es mir aber doch so, z.B. wenn ich lange auf das Erscheinen eines Buches gewartet habe und dann ist es viel zu schnell durch.
    Oder, wie bei dir, Joan, wenn mich ein Buch so gefesselt hat, dass ich tief drin versunken war. Das letzte mal, dass es mir so ging, war Liebe ist ein Kleid aus Feuer von Brigitte Riebe.


    Hier der Link zur Rezension:
    Liebe ist ein Kleid aus Feuer – Brigitte Riebe

  • Hallo ihr lieben,


    das gefühl der leere und traurigkeit nach dem letzten satz auf der letzten seite eines buches kenn ich nur zu gut!
    allerdings kommt das bei mir nur bei ganz besonderen büchern vor, die letzten paar waren
    :anbetTwilight/New Moon von Stephenie Meyer
    :anbetKel relah von Ferdericia de Cesco
    :anbet3 meter über dem himmel von Federicio Moccia
    mir passiert das zwar nicht oft, aber wenns mich erwischt dann bin ich völlig fertig:
    deprimiert, ein gefühl von leere in sich drin, kein hunger, antriebslos...-und das für bestimmt 1-2 wochen!
    manchmal frag ich mich ob es für mich nicht gesünder wäre nicht zu lesen... :gruebel


    ;-)Hype

  • Zitat

    mir passiert das zwar nicht oft, aber wenns mich erwischt dann bin ich völlig fertig: deprimiert, ein gefühl von leere in sich drin, kein hunger, antriebslos...-und das für bestimmt 1-2 wochen! manchmal frag ich mich ob es für mich nicht gesünder wäre nicht zu lesen... ;) Hype


    :knuddel1 Hype... ganz ehrlich - den Zwinker kannst Du streichen.... denn ich empfinde das ganz genauso wie Du...
    wenn man erst mal in diesem Strudel ist und tagelang versucht, daraus zu entkommen.. weil man sich denkt - "Ey kann doch nicht sein, es ist doch nur ein Buch, eine blöde erdachte Geschichte, mehr nicht!"... dann wünscht man sich doch fast - aber auch nur fast - man hätte die Finger von dieser Lektüre gelassen..............
    but that's quite right - davon gibts "zum Glück" nicht viele.... aber die, die existieren, habens echt in sich...........

  • Mir geht es so, wenn ich irgendwelche Serien lese...


    Einmal hab ich mich in den Hauptdarsteller von einem Buch verliebt ;-) Da war ich aber noch "klein". Ich weiss nicht mehr was es war, weil ich mir das Buch nur ausgeliehen habe.... Es war auch ne Reihe. Damals hatte ich kein Geld um mir dauernd Bücher zu kaufen und jetzt weiss ich nicht mehr was es war....


    Oder ich fühle mich sehr seltsam, wenn ich ein dickes Buch gelesen habe. Bei ES ging es mir so... Ich fand das Buch nicht so unglaublich gut wie viele hier im Forum, aber ich habe mit den Darstellern mitgelitten.

  • Irgendwie fällt mir zu all den Fragen hier im Forum immer nur die eine Antwort ein...
    Welches Buch würdet Ihr bei einem Feuer retten, welches Buch hat Euer Denken verändert, welches ist das beste Buch, das Ihr je gelesen habt...
    Ich weiß, ich bin langweilig :rolleyes , aber ich kann mal wieder nur sagen:


    Die Stadt der Blinden von Jose Saramago


    Wenn ich noch weiter nachdenke mag ich noch Das Spiel von Stephen King aufschreiben.


    Booklooker Ist ja witzig, ich war als 8 oder 9 jährige in einen Geist namens Amadeus verknallt, der seine beste Freundin jede Nacht besucht hat. mmmhhh Ist das merkwürdig oder nicht? :gruebel


    Gruß vom killerbinchen :biene

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von killerbinchen



    Booklooker Ist ja witzig, ich war als 8 oder 9 jährige in einen Geist namens Amadeus verknallt, der seine beste Freundin jede Nacht besucht hat. mmmhhh Ist das merkwürdig oder nicht? :gruebel


    Ich find uns schon ziemlich niedlich ;-)
    Warum soll man sich denn nicht in den Hauptdarsteller verlieben?
    Dafür sind die Bücher doch so geschrieben?!? :gruebel

  • Das Gefühl der Wehmut/Traurigkeit/Melancholie kenne ich sehr gut...ja.
    Ging mir schon mehr als einmal so, dass ich nach einem bestimmten Buch erstmal ne Lesepause brauchte... um die neuen "Erkenntnisse" (ist wohl das falsche Wort, aber manche Bücher rütteln echt an meinem Weltbild und berühren mich emotional so sehr, dass ich erstmal rumlaufe wie ein Schluck Wasser und launisch mit meinen Mitmenschen umgehe...zu deren Leidwesen. ) :lache


    Ich muss mal kurz mein Langzeitgedächtnis durchforsten, bei welchen Büchern es mir so ergangen ist... :gruebel


    ~ Milan Kundera - "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins"
    ~ John Irving - "Owen Meany", "Gottes Werk und Teufels Beitrag"
    ~ Carson McCullers - "Das Herz ist ein einsamer Jäger"
    ~ Ian McEwan - "Abbitte"
    ~ Martin Andersen Nexö - "Ditte Menschenkind"
    ~ Banana Yoshimoto - "Eidechse"
    ~ Margaret George - "Maria Stuart"


    So... :gruebel das müssten sie sein. Haben mich ganz schön mitgenommen... :cry


    Liebe Grüße, Aimée

  • Dieses Gefühl des Bedauerns aus einer Welt aufzutauchen, die einen so sehr gefesselt hat, macht für mich das Lesen an sich aus. Mein Bücherschrank enthält zu 80% solche Werke.


    Bücher, die mir dieses Gefühl nicht geben können, bleiben nicht bei mir.


    das hoffentlich bald wieder bedauernde eyre

  • Hallo Eyre


    Also mir geht das auch so, dass ich in fast alle Bücher, die ich lese ein- und abtauchen kann, dass sie mich schon zu fesseln vermögen, das eine mehr, das andere weniger....und dass ich dann die meisten davon am Ende auch mit Bedauern zuklappe...
    Jedoch...das was ich meine: ....da ist noch einiges mehr, als "nur" gerade das Gefühl des Bedauerns .....
    Es ist auch garnicht so einfach, dieses Gefühl zu beschreiben...vergleichbar vielleicht damit, wie wir uns fühlen, wenn wir von guten Bekannten für einige Zeit Abschied nehmen müssen...wir bleiben zurück mit einem Gefühl des Bedauerns...Wenn wir aber von sehr guten Freunden uns verabschieden, die uns sehr ans Herz gewachsen sind, dann schwingt doch auch die Trauer und der Schmerz mit...und wir spüren eine grosse Leere, die sie hinterlassen....


    Ob Du mich verstanden hast, was ich damit meine? Ich bin halt manchmal etwas kompliziert in meinen Beschreibungen....


    Grüessli Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Ich verstehe genau was du mit dem Gefühl der Traurigkeit meinst
    Ich bin in ein so großes Loch gefallen als ich mein Letztes Buch zu ende hatte
    das ist mir so noch nie zuvor passiert ich war den rest des tages nich merh zu gebrauchen!!!
    :(
    gut das war das zweite ich habe es mir gleich am tag als es erschienen ist geholt, ich war da befor die Buchhandlung offen hatte ^^ 9:00 und am Abend hatte ich es aus.
    Ich war so traurig so geheult habe ich noch nie auch nicht bei harry potter
    seit dem ich das buch kenne ist harry poter oder der Clan der Otori in den hintergund gerutscht
    ups würde ich sagen aber was solls ich kann es nciht erwarten das das dritte raus kommt und habe das erste gleich mal auf englsich angefangen da brauche cih länger^^
    aber ich will das dritte und ich will nciht bis august warten!!!!!
    :bonk
    ach überings die Bücher heißen
    Bis(s) zum Morgengrauen und
    Bis(s) zur Mittagstunde
    ist zu emphelen ich gehe ohne diese Bücher auch nciht merh aus dem Haus !! :grin
    uhi ich will das wir august haben !!!
    das wird der Tag meiner Tage werden!!!
    (gott sein dank habe ich da noch ferien!)
    :freude
    lg !!! Shaeny

    Leidenschaftlich fühlst du
    Meinen Nackenbiss
    Ein Leben in Glückseeligkeit
    Ist beiden nun Gewiss

  • Joan


    Ja - ich weiß, was Du meinst und das sage ich von meinen Büchern. Vielleicht ist es so, dass ich mich auf ein Buch mit ganzer Seele einlassen kann und das Bedauern danach immer wieder erlebe - mit all diesen Freunden in meinem Bücherschrank.


    Trotzdem bin ich ein Mensch, der zu positiv im Leben steht, um von Traurigkeit zu sprechen. Wenn ich mich von Freunden auf lange Zeit verabschiede, hinterlassen sie keine Leere in mir, denn sie gehören ja zu meinem Ich und zu meinem Leben - egal wo sie sind.


    Ich fühle also nicht zu wenig, sondern zu fröhlich, als dass ich tieftraurig werden kann.


    das eher bedauernde als trauernde eyre

  • Mir ging es so bei "Klaras Nein" von Soazig Aaron. Es ist die fiktive Geschichte einer Frau, die Auschwitz überlebt hat und zu Freunden nach Frankreich zurückkehrt, die sich um ihre kleine Tochter gekümmert haben. Klara lehnt den Kontakt zu dem Mädchen ab, weil ihr Leben einen so endgültigen Bruch erfahren hat, dass sie nicht an ihr altes Leben anknüpfen kann.


    Ein Buch, das mich lange nicht losgelassen hat, auch wenn "nur ausgedacht" ist.


    Viele Grüße,
    Bücherfrau


  • Super ausgedrückt, Eyre!

  • Nun...ich denke, ist es an der Zeit, dass ich Euch ein weiteres Buch vorstelle, das mich derart gepackt und erschüttert hat, dass es einen Platz in den vordersten Rängen meiner ganz persönlichen Favoritenliste einnimmt....
    ....und es eben auch eines dieser Bücher ist, die mich nach dem Lesen mit diesem speziellen "Abschiedsschmerz" zurückgelassen haben....


    Autorenportrait
    Eveline Hasler studierte Psychologie und Geschichte und war später als Lehrerin tätig. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin im Tessin, Schweiz. Neben Büchern für Kinder schreibt die bekannte Autorin auch Romane für Erwachsene, die ebenso wie ihre Kinderbücher vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurden.


    Klappentext:
    "Die Spur verlassen: Armleute-Spur, Mägdespur, Ledige-Frau-Spur. Übe Treu und Redlichkeit, Anni, höre auf den Herrn, gehorche den Herren, weiche keinen Fingerbreit von Gottes Wegen ab. Sich befreien aus sich selbst, ein Falter, der um Mitternacht aus dem sich öffnenden Kelch der Tulpe fliegt, blaue Blitzspur. Darüber hinaus. Denn die Füsse, so weit sie dich auch tagen, bewegen sich immer auf dieser Welt. Und die gehört ihnen, Anni. Die ist vermessen, aufgeteilt, verkauft, verbaut; über die Wälder, die Bahnen der Felder ist längst das Los geworfen."


    Inhaltsangabe: (Auch Klappentext, Auszugsweise)
    Der Titel dieses Romans ist wörlich zu verstehen: Anna Gödlin war die letzte Frau, die man in Europa als Hexe hingerichtet hat. Das geschah 1782, im Zeitalter der Aufklärung. als man Anana Göldin auf dem Galgenhügel von Glarus enthauptete, da waren Lessing, Rousseau und Voltaire bereit tot. Die Göttinger "Staatsanzeigen" sprachen von Justizmord; aus der Schweiz und aus Deutschland wandte man sich in Briefen an die Behörden in Glarus und warnte davor, sich vom Aberglauben blenden zu lassen.
    Doch da hatte Anna Göldin unter der Folter schon alle Verbrechen zugegeben.....


    Eigene Meinung
    Das ist nun wieder eines dieser wenigen Bücher, die es fertig gebracht haben, dass beim Zuklappen des eben gelesenen Buches diese Wehmut in mir aufstiegt...ähnlich eines Abschiedsschmerzes...und das Gelesene hielt mich noch tage- ja wochenlang gefangen....
    Eveline Hasler hat ja einige ganz starke Bücher geschrieben...das hier erachte ich als ihr bestes und eindrücklichstes Werk...Es wurde, in der Schweiz zumindest, ein "Bestseller" und es wurde Jahre später auch verfilmt....
    Diese Art von Romanen sind noch die einzigen, die ich lesen mag... diese Geschichten, die auf historischen Tatsachen beruhen. Und wenn dann die Autorin noch derart sorgfältig recherchiert hat über die Lebensbedingungen der damaligen Zeit...dann gelingt es mir, dass ich mich vertrauensvoll einlassen kann in dieses Buch....
    Zu erwähnen wäre noch der Schreibstil von E. Hasler, der auch einen Grossteil dieses Lesevergnügens ausmacht...er allein bringt es schon fertig, mich in diese Zeit von vor mehr als 220 Jahren hinein zu versetzen...
    Grossartiges Werk...absolut lesenswert!

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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