Redeverbot über Homosexualität

  • Zitat

    Original von Rabarat
    Grüß mir Hilter, Stalin, Mao und Pol Pot, wenn du sie triffst!


    und vor allem - alles männer! gab es auch schon weibliche massenmordende despotInnen?


    polemische grüße,


    bo :grin


    Edit: oh, hier ging es ja garnicht um geschlechterspezifische...irgendwie kommen mir die diskussionen alle gleich vor.

    Es gibt nur einen Weg das herauszufinden...

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  • Zitat

    Die Botschaft, dass Atheisten die besseren Menschen sind, ist angekommen.


    ENDLICH! :lache


    Rabbi, Du bist ja (meistens) rhetorisch nicht ungeschickt, aber die Gleichsetzung von Nichtgläubigen mit Atheisten ist erstens so falsch wie die Gleichsetzung von Herbivoren mit Vegetariern und zweitens im hier diskutierten Zusammenhang völlig unangebracht. Du reduzierst jede Diskussion "zum Thema" auf Katholikenkloppe, ob sie nun gerade stattfindet oder nicht, und drehst sie dann in eine Auseinandersetzung zwischen Atheisten und Gläubigen. Oder versuchst es zumindest. Es geht um einen faktischen Fall, in dem mandatstragende Politiker ganz offenbar - ob mißverständlich oder nicht - überkommene (nichtsdestotrotz noch aktuelle) Doktrinen ihrer Kirche zur Maxime ihrer Arbeit machen. Derlei ist in meinen Augen immer verwerflich, und zwar völlig unabhängig davon, ob man selbst gläubig ist oder um welche Kirche es geht. Aber über diese Frage läßt sich mit Dir nicht diskutieren. Du kommst mit irgendwelchen Pfarrern an, die irgendwo Bürgermeister sind, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, wie sich deren Politik gestaltet, und verkehrst jedes Argument in einen Angriff auf die - Deine - Kirche.

  • Rabarat,


    ich werde die Grüße ausrichten, die Herren werden sich freuen, daß Du an sie denkst.


    Während wir auf diesen glückbringenden Tag warten, könnten wir uns die Zeit damit vertreiben, indem ich Dir zuhöre, wie du mir z.B. die Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität erläuterst.
    Z.B. die Äußerungen Kardinal Ratzingers von 1986, daß homosexuelle Lebensformen die Familien bedrohen - ein Argument, das auch der Vatikan seit 2003 massiv gegen die italienische Regierung vorbringt.
    Oder die Verlautbarung 162 aus dem Sommer 2003?


    Sind das unkatholische Äußerungen? Anti-kirchliche? Anti-christliche? Un-polnische?
    Gibt es in der katholischen Kirche Richtungen, die sich anders als abwehrend mit Homosexualität auseinandersetzen und wie sieht das aus?


    Ich lausche gespannt.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Rabarat :



    nochmal :keks ;-)

  • @ Tom


    zum ausgehenden Fall habe ich doch meine Meinung deutlich artikuliert.
    Weiterhin habe ich in einem Posting geschrieben, dass ich die Haltung der Kirche beim Thema Homosexualität sicher nicht immer verstehe.



    Ich habe mir nur erlaubt (natürlich hätte ich wissen müssen, dass ich damit auf einen roten Knopf drücke), darauf hinzuweisen, dass ich es für gefährlich halte, die Handlung eines Menschen an einem zu ihm passenden Adjektiv zu knüpfen.


    Wenn ein BMW-Fahrer betrunken ein Kind überfährt, ist das dann typisch BMW-Fahrer?


    Wenn ein Berliner sein Kind schlägt, ist das dann typisch Berliner?


    Und, um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist nicht typisch für einen Katholiken, etwas gegen Homosexuelle zu haben! (wie das in Polen ist, weiß ich nicht).



    Dabei kann das Verhalten eines katholischen Polen ohnehin schwerlich als typisch katholisch gelten, da ja praktisch jeder Pole katholisch ist


    Ein katholischer Pole ist daher ungefähr so wie ein männlicher Mann. Also ist, was immer der Mann tut, typisch männlich.


    Zurück zu unseren Polenbrüdern. Ist es nicht so, dass beide ziemlich klein sind. Ließe sich der Schluss ziehen, dass das Verhalten der beiden typisch für kleine Menschen wäre, oder wäre das diskriminierend?



    Fazit: Es ging mir gar nicht mal so sehr um das Adjektiv "katholisch", sondern grundsätzlich um den m.E. nach unzulässigen Schluss, eine bestimmte Eigenschaft oder Eigenheit eines Menschen als verantwortlich für sein Handeln zu machen.



    Grüße


    Rabarat

  • Zitat

    Es ging mir gar nicht mal so sehr um das Adjektiv "katholisch", sondern grundsätzlich um den m.E. nach unzulässigen Schluss, eine bestimmte Eigenschaft oder Eigenheit eines Menschen als verantwortlich für sein Handeln zu machen.


    Es sei denn, es ist der Fall.

  • Kleine Ergänzung:


    Bei der Frage nach der Interpretation von Adjektiven fällt mir auf, dass "katholisch" als Bezeichnung einer Religion/Konfession, die weltweit vertreten ist, einen ebensoweiten Erklärungsbedarf hat. Protestantische / Evangelische / Lutherische / Reformierte Kirchen lassen sich oft nicht mal mit der benachbarten Landeskirche vergleichen. Das macht ein Zeigen mit dem Finger auf andere viel leichter ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Rabarat
    (...)
    Ich habe mir nur erlaubt (natürlich hätte ich wissen müssen, dass ich damit auf einen roten Knopf drücke), darauf hinzuweisen, dass ich es für gefährlich halte, die Handlung eines Menschen an einem zu ihm passenden Adjektiv zu knüpfen.


    Wenn ein BMW-Fahrer betrunken ein Kind überfährt, ist das dann typisch BMW-Fahrer?


    nöh, weil "BMW" kein adjektiv ist :lache
    relevant hier ist dann wohl weniger die automarke als mehr die tatsache, dass der fahrer betrunken ist....




    Zitat

    Original von RabaratDabei kann das Verhalten eines katholischen Polen ohnehin schwerlich als typisch katholisch gelten, da ja praktisch jeder Pole katholisch ist


    das sehe ich anders... alle polen, die ich kenne (auch die 70-jährigen eltern meiner freundin) sind nicht "katholisch" (natürlich sind sie sicherlich katholisch getauft, aber das bin ich auch und ich bin wohl alles andere als ein katholik)... und stehen auch nicht auf die k-brüder...
    so ne pauschalisierung würde dann im umkehrschluss für mich wiederrum bedeuten, ALLE katholiken sind engstirnig und hinterwäldlerisch
    (ich pauschalisiere jetzt wie du)


    oke, ich bin jetzt nicht tom, an den das gerade gerichtet war, aber ich konnte jetzt meine finger nicht still halten..... :-)

  • Zitat

    Original von die_kleene_




    das sehe ich anders... alle polen, die ich kenne (auch die 70-jährigen eltern meiner freundin) sind nicht "katholisch" (natürlich sind sie sicherlich katholisch getauft, aber das bin ich auch und ich bin wohl alles andere als ein katholik)... und stehen auch nicht auf die k-brüder...


    Wikipedia sagt:


    Seit dem Zweiten Weltkrieg und der Westverschiebung Polens ist das Land fast einheitlich katholisch - ca. 90 % römisch-katholisch, davon ca. 70 % praktizierend; 1,3 % Polnisch-Orthodox; 0,3 % Zeugen Jehovas; 0,2 % Griechisch-Katholisch; 0,2 % Evangelisch-Lutherisch;

  • Zitat

    Original von Tom


    Es sei denn, es ist der Fall.


    Und wer sollte das in seiner Machtvollkommenheit feststellen? Wer kann so gut in einen anderen Menschen hineinschauen, dass er weiß, was ihn im Einzelfall zu welcher Handlung motiviert? Du?

  • Zitat

    Original von churchill
    Kleine Ergänzung:


    Bei der Frage nach der Interpretation von Adjektiven fällt mir auf, dass "katholisch" als Bezeichnung einer Religion/Konfession, die weltweit vertreten ist, einen ebensoweiten Erklärungsbedarf hat. Protestantische / Evangelische / Lutherische / Reformierte Kirchen lassen sich oft nicht mal mit der benachbarten Landeskirche vergleichen. Das macht ein Zeigen mit dem Finger auf andere viel leichter ;-)


    Diese Darstellung übersieht einen entscheidenden Punkt:
    Die evangelische Theologie kennt kein Lehramt, das dem katholische zentralen gleich käme. Das wird uns von Rom regelmäßig unter die Nase gerieben, und das wollen wir auch so. Damit kann man bei uns von Kirchturm zu Kirchtum unterschiedliche Ansichten hören. (ob ich das so gut finde, sei mal ausgeklammert).
    Rom beschreibt recht klar, in welchem Toleranzbereich katholisch zu definieren ist. Da gibt es das katholische Lehramt mit sehr klaren Äußerungen zur Sexualität, zu Familien, zum Umgang mit geschiedenen (das war jüngst erst wieder deutlich zu lesen, als es eigentlich um das Sakrament der Liebe gehen sollte!) Wenn man darauf hinweist, bedeutet das noch keineswegs mit dem Finger auf ander zu zeigen. Im übrigen staune ich immer wieder, wie schnell katholiken auf uns weisen, wenn sie mit ihrem römischen Chef nicht einverstanden sind.
    (Darf ich daran erinnern, dass die Eucharistie ein Band darstellt .....)

  • Zitat

    Original von Rabarat


    Wikipedia sagt:


    Seit dem Zweiten Weltkrieg und der Westverschiebung Polens ist das Land fast einheitlich katholisch - ca. 90 % römisch-katholisch, davon ca. 70 % praktizierend; 1,3 % Polnisch-Orthodox; 0,3 % Zeugen Jehovas; 0,2 % Griechisch-Katholisch; 0,2 % Evangelisch-Lutherisch;

  • Zitat

    Original von Rabarat
    Natürlich gab und gibt es auch katholische Antisemiten, aber das ist historisch gesehen eher untypisch für den Katholizismus.


    Hallo, Rabarat


    Das ist ja schon sehr schön, dass Du so überzeugt bist von der Rechtschaffenheit der "Heiligen Römischen Mutter". Allerdings bin ich von Deiner bloßen Behauptung, "historisch gesehen eher untypisch" nicht so recht überzeugt. Wäre es Dir eventuell möglich, das einmal argumentativ zu unterfüttern, wenn es geht auch nicht nach der Methode: "schau mal, was die anderen alles gemacht haben, dagegen sind die Kindlein der Heiligen Römischen Mutter fast Waisenknäblein"?
    Danke. Sehr lieb.


    Zitat

    Original von Rabarat
    Einer Institution mit einer zweitausend Jahre alten Geschichte (keine andere Institution der Welt ist ähnlich alt) steht es sicher nicht gut zu Gesicht, den jeweiligen Moden hinterherzuhecheln. Mit der Methode wird man keine 2000 Jahre alt.


    Meiner Meinung nach ist die von Dir angesprochene Institution mitnichten 2000 Jahre alt. Erst mit der Durchsetzung des Primat des Papstes und der Trennung von "Ostrom" ist für mich die katholische Kirche definiert - amüsanterweise also gerade durch die Aufgabe dessen, was der Begriff andeutet.


    Deine Behauptung, keine Institution der Welt sei ähnlich alt, lässt Dich – meiner Meinung nach – wenn nicht alt, so doch sehr europazentristisch aussehen. Siddhattha Gotama lebte von 563 v. Chr. bis vermutlich 483 v. Chr. Der sich auf ihn beziehende Buddhismus liegt auf der Erleuchtungszielgeraden also ein knappes halbes Jahrhundert vorne. Der von Kong Zi begründete Konfuzianismus liegt in dieser Aufstellung an zweiter Position.


    Das sind doch alles Ausländer, dat gildet nicht? Dann nehmen wir doch einfach mal den so genannten Alten Bund. Oder sind Juden auch Ausländer? Nicht, wenn aus einem Ort stammen, der innerhalb der Grenzen von 19wannwardasdennnoch liegt. Schätzungen legen die Entstehung des "Pentateuch", also der "Fünf Bücher Moses'" ins 10. bis 6. Jahrhundert vor Christus. Jesus war schließlich ein anständiger jüdischer Junge.


    Ach so. Die Judenheit – und darin dem Buddhismus und Konfuzianismus ähnlich – als solche hat keine Oberste Raumbehörde wie den Vatikan? Naja. Ob das das Schlechteste ist, was man über sie sagen kann, sei mal dahingestellt.


    Schöne Grüße von blaustrumpf


    * * *


    ät magali


    Deine Suche nach positiven Äußerungen von katholischer Seite in Richtung Homosexualität bleibt vermutlich so lange vergeblich, wie der Begriff "katholisch" allein für die römisch-katholische Variante gilt.
    Die so genannten Alt-Katholiken unterscheiden sich nicht nur in Fragen des päpstlichen Primates und der Frauenordination von den Kindlein der "Heiligen Römischen Mutter".
    Einen recht interessanten Artikel zum Thema findest Du hier. Kleine Kostprobe? Bitte sehr:
    Theologisch-dogmatisch betrachtet gehören Fragen der Sexualität nicht ins Zentrum des Glaubens, schon gar nicht in ihrer Wichtigkeit so überhöht, dass sie über Zusammenbleiben oder Spaltung einer Kirche entscheiden dürften. So gesehen fällt auf die Frage, wer orthodox ist und wer Häresie betreibt, ein ganz erstaunliches Licht. Doch die emotional aufgeladene Debatte ist in ihrem Streitpotential kaum zu überschätzen. Ginge es tatsächlich „nur“ um Glaubensfragen und nicht wie in dieser Debatte um einen Kulturstreit, wären die Reaktionen wohl sehr viel moderater. So löste ein Beschluss der englischen Generalsynode im Jahr 1996, weder der Hölle noch dem Teufel physische Existenz zuzuerkennen, innerhalb der weltweiten anglikanischen Kirchengemeinschaft überhaupt keine nennenswerte Debatte aus. Dabei ist das praktische Problem der Hexerei in den afrikanischen Kirchen viel handgreiflicher als eine offene gesellschaftliche Auseinandersetzung über das Phänomen Homosexualität, das weithin als Tabu behandelt wird.


    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • blaustrumpf : Danke für die Info!


    Immerhin. Sowas würde man aus dem Vatikan gerne mal hören. Aber der Papst ist ja - und das ist kein Scherz - "unfehlbar":


    Wir bekennen uns zur menschlichen Fehlbarkeit der Kirche und ihrer Mitglieder, also auch derer, die zu einem Leitungsamt in der Kirche berufen und bestellt sind. Wir versuchen, aus dem Wissen zu leben, dass jeder einzelne Mensch sowie die Kirche als Ganzes immer reformbedürftig und auf Vergebung angewiesen ist.

  • Zitat

    Original von blaustrumpf



    Deine Behauptung, keine Institution der Welt sei ähnlich alt, lässt Dich – meiner Meinung nach – wenn nicht alt, so doch sehr europazentristisch aussehen. Siddhattha Gotama lebte von 563 v. Chr. bis vermutlich 483 v. Chr. Der sich auf ihn beziehende Buddhismus liegt auf der Erleuchtungszielgeraden also ein knappes halbes Jahrhundert vorne. Der von Kong Zi begründete Konfuzianismus liegt in dieser Aufstellung an zweiter Position.


    Was an dem Wort "Institution" verstehst du nicht?


    Oder habe ich irgendwo geschrieben, das Christentum sei die älteste Religion der Welt?

  • Zitat

    Original von Tom


    Aber der Papst ist ja - und das ist kein Scherz - "unfehlbar":


    [/I]


    Oh Tom, Halbwissen ist auch Wissen, nicht wahr?


    Um es mit Dieter Nuhr zu sagen:


    "Wenn man von einer Sache keine Ahnung hat. Einfach mal Schnauze halten. "

  • @ Tom: Der Papst ist nach dem Unfehlbarkeitsdogma genau dann unfehlbar, wenn er explizit ex cathedra spricht. Mir ist keine derartige Äußerung im Zusammenhang mit Homosexualität bekannt.


    @ Rabi: Nuhr sagt "Fresse halten" und nicht "Schnauze" ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Hallo, Rabarat.


    Ergänzend zu dem, was Licht schrub :grin - die proklamierten Glaubens- und Lehrentscheidungen des Papstes gelten als "unfehlbar". Ich habe ja nicht behauptet, daß der Mann von sich annimmt, unfehlbar zu sein, wenn er aufgrund seines des Nachts entstandenen Pickelbewuchses beim morgendlichen Waschen eine Beulenpest diagnostiziert. Es ging um den Kontext. Kirche.