Besuch in einer Synagoge

  • Ich bin zwar ein bißchen spät mit meinem Post, aber ich versuchs trotzdem mal. Ich habe 2004 ein Praktikum bei der Jüdischen Gemeinde in Brno in Tschechien gemacht. Ich wurde nie vorher gefragt, welche Religion ich habe, und ich bin gar nicht getauft. Das war überhaupt kein Problem. Ich war dann gerade 2 Tage da, als Jüdisches Neujahr war und ich wurde gleich mit in die Synagoge zum Gottesdienst mitgenommen. Das war echt toll, auch wenn ich leider nichts verstanden habe, weil die Texte und Lieder entweder auf Hebräisch oder Tschechisch waren. Aber trotzdem ein richtiges Erlebnis. Danach waren wir dann noch bei der Feier im Gemeindehaus. Und ich wurde super-freundlich überall aufgenommen.


    In Darmstadt war ich dann zu einer Führung in der Synagoge von der Uni aus. Und die Dame dort hat gesagt, dass man jederzeit zum Gottesdienst kommen könnte. Ich denke, das ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Ich würde bei denen einfach mal anrufen und nachfragen. In der Regel freuen die sich, wenn man sich für ihren Glauben und Kultur interessiert.

  • Sorry, wenn ich das etwas fallen gelassene Thema etwas hochhole :anbet


    Ich war mit sechzehn in einer Synagoge.
    Hab von der Schule aus bei dem Projekt "A letter to the Stars" mitgemacht und im Zuge dessen haben wir uns die Synagoge in der Kultusgemeinde angeschaute. Haben sogar eine private "Führung" bekommen und es war allgemein sehr interessant.
    Außerdem war gerade so ein "Unterricht" und wir wussten nicht, ob wir auch antworten durfen, aber meine Freundin hat dann einfach geantwortet und der Rabbi hat lieb gelächelt. :-)

  • So, mal ne Threadleiche ausgraben :-).


    Und, inzwischen noch mehr mit dem jüdischen Glauben in Berührung gekommen?
    Ich habe immernoch keine Synagogenführung mitgemacht, obwohl die die Frau meines Vaters wöchentlich macht. Sie ist sehr engagiert um Menschen das Judentum näher zu bringen, seeehr gläubig, mir zu gläubig^^.
    In Israel war ich so ca. 6 mal oder mehr. Liebe dieses Land einfach. Meine halbe Familie lebt dort und ich habe auch die israelische Staatsbürgerschaft. Leider kann ich die Sprache kaum sprechen, eher verstehen.


    ps: Nie einem Rabbi die Hand zum Gruße hinstrecken, das habe ich recht bald gelernt, ansonsten halt ich mich an keine Regeln des Judentums.

  • Na trefflich. Den thread hatte ich noch nicht gefunden.


    Bin ja selbst Israelkenner. Das Erbe der Loge und der Brennende Dornbusch, sowie der letzte Thriller Die Büsser von Mallorca beschäftigen sich mit der jüdischen Geschichte.


    Ich war selbst als Korrespondent mehrfach vorort und kenne Gebräuche und Land besser als meine Heimat. Mein Freund Menachem (polnischer Jude) in Ramat Aviv fragt immer, gibts was Neues bei uns, von dem ich noch nichts weiß?


    Ich kam im Jom Kippur Krieg als Journalist ins Land. Seither verfolge ich das Geschehen mit hohem Interesse.
    Denke, ich kenne dort jeden Stein mit Namen.


    Shabbat shalom


    euer hef

  • Meinen Führung in einer Synagoge habe ich leider in keiner guten Erinnerung. Der Führer (es war glaube ich nicht der Rabbi :gruebel ) hat die ganze Zeit auf "die Moslems" geschimpft- dass sie eine Gefahr für Deutschland und die Welt seien und man was gegen sie unternehmen müsse. Irgendwann habe ich ihn darum gebeten, mich rauszubringen- ich hätte mich nicht länger zurückhalten können.


    Aber irgendwann werde ich nochmal eine Synagoge besuchen und hoffentlich davon überzeugt werden, dass das ein Einzelfall war... Möchte einfach keine so negativen Assoziationen mit einer Religion haben :-(

  • Was ist japanisch?


    Streng Orthodoxe dürfen nur ihre Frauen berühren, sonst keine.


    Du, ich kenn mich kaum mit dem Judentum und allem aus, weiß nur das was ich erleb oder und von meinem dad gesagt bekomme. Kenn vom Erleben nur die Schiwa, Beerdigungen und hab auch mal ein Pessachfest und ne Bar Mizwa bissle miterlebt. Und wenn wir in Tel Aviv einkaufen kommt ab u an mal einer an, legt meinem Vater so einen Gebetsgürtel um und er muss mitbeten, das fand ich kurios irgendwie.

  • Dein nickname ist japanisch....saionara


    Außerdem muss zwischen Orthodoxen, Ultraorthodoxen und non religious unterschieden werden.


    Erstere sind wie jeder Gläubige. Sie halten sich an die Gebote Javes. Aber alles zur gebotenen Zeit.
    Die Zweiten: meist polnische und russische Juden, gehören zur rabbiaten(woher kommt das Wort Rabbi?...aus dem Jiddischen) Minderheit. Sie sprechen nicht Hewru, oder Ivrid(Amtssprache) sonder Jiddish. Zahlen keine Steuern, gehen nicht in die Armee und sind im eigenen Land DIE JUDEN, die jeder hasst.
    Die Letzteren interessiert der ganze Kult einen Dreck (und das ist die Mehrheit von ca. 6.5 Mio. Sie arbeiten, müssen, Frauen wie Männer Wehrdienst leisten. Außer, die Frau ist ständig schwanger bis zum 28 Lebensjahr.
    Die Männer haben mindesten alles 2 Jahre für zwei Monate Wehrdienst zu leisten. Bis zum 54 Lebensjahr. :wow


    Nur als Info


    euer hef

  • Nur am Rande: Hier in Mexico sind es hauptsächlich open minded sephardische und mizrahische Juden, Ashkenazi gibt es seltener und die sind oft orthodox und lassen ihre Frauen ihre Haare unter Mützen verstecken und lange Röcke tragen. Die Kinder gehen auf völlig unterschiedliche jüdische Schulen, die wohl auch unterschiedliche Wertvorstellungen vermitteln.

  • Hey Hef,
    ja mein Nicknameist japanisch, wuste aber vorher nicht auf was du das japanisch bezogen hattest, dachte auf was in dem thread :-), das hatte mich gewundert^^.


    Es ging ja eben nur um den Satz mit dem Rabbiner die die Hand nicht geben dürfen und eben nur ihre eigene Frau berühren. Es geht darum, dass sie nicht wissen können ob die Frau unrein ist, sprich ob sie ihre Tage hat. Ihre eigenen Frauen berühren sie auch nicht wenn sie ihre Tage hat. Frauen von 80 Jahren z.b. gibt der Rabbi die Hand ;-).



    Die Gemeinde hier in Frankfurt ist sehr orthodox.


    Die Frauen von Rabbinern zeigen ihre Haare auch nicht, sie tragen super gemacht Perücken, wo man nicht sieht, dass sie unecht sind.

  • Perücke stimmt. Die Haare der Frau sind darunter meist geschoren (Hygiene in warmen Gefielden!)


    Betrifft aber nur die Frauen der Rebbes und der Chassidim (Ultras), nicht für die Orthodoxen


    euer hef

  • Ich war letztes Jahr in der Neuen Synagoge in Berlin. Leider war nicht genug Zeit, auch das angeschlossene Museum ausgiebig zu besuchen. Ich habe mir fest vorgenommen, das noch mal in Ruhe nachzuholen, wenn ich mal wieder nach Berlin komme.

  • ...es gibt auch in Köln eine schöne Sinagoge und einen sehenswerten jüdische Friedhof. Habe ich alles in meinem Roman "Das Erbe der Loge" beschrieben und auch teilweise zu Handlungsorten gemacht.


    euer hef