'Die Madonna von Murano' - Teil 1

  • Hallo zusammen,


    ich kann leider erst morgen mit dem lesen anfangen. Ein Rettungswagen hat mich vor ca. 2 wochen von der Arbeit abtransportiert und da ich mich auf das Buch konzentrieren wollte, habe ich es mir nicht ins KKH bringen lassen.


    aber egal, los gehts:



    Ein sehr schönes Buch, ansprechendes Cover und ein Lesebändchen... wunderbar.


    Beim Durchblättern fielen mir die schönen Zeichunungen auf, die am Beginn der einzelnen Teile stehn, ein mit Liebe erstelltes Buch.


    Einfach wunderbar. :wave

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Zitat

    Original von Eselohr
    Hallo zusammen,


    ich kann leider erst morgen mit dem lesen anfangen. Ein Rettungswagen hat mich vor ca. 2 wochen von der Arbeit abtransportiert und da ich mich auf das Buch konzentrieren wollte, habe ich es mir nicht ins KKH bringen lassen.


    Oje, das klingt nicht gut! Hoffentlich bist du so weit wieder auf dem Damm!


    Beste Genesungswünsche,
    Charlotte T.

  • So, nachdem ich längere Zeit mit Sehnenscheidenentzündung außer Gefecht gesetzt war, kann ich jetzt so langsam wieder anfangen, zu tippen.


    Zur Ausstattung wurde ja schon einiges gesagt, und ich kann mich dem Lob an dem Verlag nur anschließen. Eine wirklich schöne Aufmachung mit dem Cover, dem weichen feinen Papier, dem Lesebändchen und den handgezeichneten Illustrationen. Das mit den Illustrationen finde ich ohnehin eine schöne Idee von Lübbe, die machen das in letzter Zeit ja sehr häufig bei historischen HCs, auch von Jan Ballaz gezeichnet. :-)


    Zu Beginn des Romans wird die schwangere Sanchia verfolgt und niedergestochen. Ehe sie stirbt, bringt sie in Beisein des Glasmachers Piero, Pasquale und Vittore ein Mädchen zur Welt, das Piero mit sich nimmt und seiner Ehefrau anvertraut, die ihr Kind kurz zuvor verloren hat. Die nach ihrer Mutter benannte Sanchia ist aufgeweckt und wissensdurstig, was teilweise auch zu Fragen führt, von denen Piero nicht wünscht, dass sie beantwortet werden, insbesondere alle Fragen, die ihre Herkunft enthüllen könnten. Sanchia glaubt, die Tochter des Glasmachers zu sein, und um ihre Sicherheit besorgt, erlauben ihre Eltern ihr vorerst nicht, Murano zu verlassen. Bei ihrem ersten Ausflug nach Venedig holt sie jedoch ihre Vergangenheit ein. Francesco Caloprini erkennt sie auf Anhieb, ebenso die Ehefrau von Giovanni Caloprini, Francescos Bruder. Kurz darauf werden Piero und seine Ehefrau ermordet, Sanchia jedoch entkommt dank Pasquales Eingreifen.


    Zu den Figuren:


    Sanchia gefällt mir in ihrer Darstellung sehr gut, wobei ich mich zeitweise gefragt habe, ob sie nicht ein wenig zu altklug ist für ihr Alter. Bei den Caloprinis fand ich sie dann jedoch wieder überzeugend, in der Art, wie sie neugierig die Baustelle erkundet, ebenso die Verunsicherung, in die das Verhalten der Familienmitglieder sie stürzt. Regelrecht eingeschüchtert wird sie von Giovannis Frau Caterina, die keinen Zweifel daran zu lassen scheint, wer für den Tod von Sanchias Mutter verantwortlich ist.


    Piero wird in erster Linie über seine Fertigkeiten definiert, das war zumindest mein Eindruck. Zwar wird er auch als liebevoller Vater und liebender Ehemann beschrieben, und Sanchia hängt sehr an ihm, jedoch bleibt er als Figur ein wenig blass, was ich in dem Fall aber nicht schlecht finde, denn im weiteren Verlauf des Buches sind es ja seine Werke, die immer an ihn erinnern, z. B. die bernsteinfarbene Scheibe im Haus der Caloprinis.


    Pasquale spielt von Anfang an eine wichtige Rolle für Sanchia, wenn er auch zunächst nur am Rande agiert. Er war es, der ihre sterbende Mutter gefunden hat, er war bei ihr, als Katerina ihre Verwünschungen ausgesprochen hat, und er hat sie zum Ende des ersten Teils gerettet, als ein Mord auf sie verübt werden sollte. Die Figur ist von Beginn an bereits darauf ausgelegt, eine wichtige Rolle in Sanchias Leben zu spielen.


    Zu den Caloprinis lässt sich im ersten Teil noch nicht viel sagen. Lorenzo scheint zunächst nicht sehr standesbewusst zu sein, sein Vater Giovanni wirkt distanziert höflich, sein Onkel Francesco scheint allem Verhalten nach Sanchias Vater zu sein, und alles deutet darauf hin, dass Caterina den Mord an Sanchias Mutter und später auch den an ihren Eltern in Auftrag gegeben hat.


    Der Roman zeichnet sich durch eine sehr detailgetreue Recherche aus, und es wird ein farbenprächtiges Bild von Venedig gezeichnet. Der Schreibstil ist flüssig und schön zu lesen.





  • So nun habe ich den ersten Teil hinter mir und bin schon mitten drin im zweiten Teil...


    Habe ganz vergessen zu sagen, wie praktisch schön ich doch das Lesebändchen finde :-)


    Zitat

    Original von milla
    Was mich etwas irritierte und ich glaube das ist ein Druckfehler: Auf S. 79 sagt Giovanni "Aber Giovanni hing sehr an Frau und Kind." Es müsste doch Francesco heißen


    Bin gerade nochmal am Nachlesen aber irgentwie finde ich die Stelle nicht....Hast du dich in der Seitenzahl geirrt...? :gruebel Oder finde ich es einfach nur nicht zu so später Stund :help


    Zitat

    Original von Charlotte T.
    Ich hoffe sehr, es stört nicht den Lesefluss.


    Nein ist absolut nicht störend, da man einfach drüberliest, bei den vielen Namen ... Mir ist es jedenfalls beim lesen nicht aufgefallen :staun


    Zitat

    Original von kleineBaerin
    Nein, stört es nicht... Bei den vielen Namen fällt das nicht sofort auf... Auf den ersten Blick ist es mir auch nicht sofort aufgefallen...man über liest es schnell :staun
    Nicht so schön finde ich die vielen venezianischen Ausdrücke, die man nachschauen muß. Besonders ärgerlich ist, wenn man ein kursiv geschriebenes Wort nachschlagen möchte, und es dann doch nicht in der Liste findet. Da komme ich mir immer etwas vera... vor.


    :write


    Etwas unglaubwürdig erscheint es mir aber, daß Sanchia gleich bei ihrem ersten Besuch Venedigs den Mördern Ihrer Mutter über den Weg läuft. So klein war Venedig damals ja auch nicht. Das wirkt etwas sehr künstlich.


    Die Welt ist eben eine Dorf...



    Mit den Schweinen fand ich schon ein bissel ekelig und unschön.... Sowie die unschöne Geburt... Schade das Sanchia 1 ihr Kind nicht mehr sehen konnte und es aufwachsen sehen konnte... Der einzige Trost für Sanchia 2 ist das sie gute Ersatzeltern gefunden hat...leider blieb ihr das Glück nicht lange verzehrt...


    Bin schon sehr gespannt was es

    auf sich hat...



    :winkt....

    EINEM HAUS EINE BIBLIOTHEK HINZUFÜGEN HEISST, DEM HAUS EINE SEELE ZU GEBEN.

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  • So, den Part habe ich nun auch beendet ... ich hänge etwas hinterher :-(


    Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Der Einstieg ist sehr gelungen.


    Im ersten Teil passiert schon richtig viel. Da hier schon alles erwähnt und Fragen ge- und erklärt wurden, möchte ich mich kurz fassen und sagen, dass ich das Buch in allem genieße. Sei es die Aufmachung, das Papier oder die Geschichte. Es ist eine herrliche Kombination und für ein "Erstlingswerk" bisher sehr empfehlenswert.

  • Also, als allererstes von mir auch ein großes Lob bezüglich der Gestaltung des Buches. Ich bin ja zwei Wochen drum herum geschlichen, weil ich eigentlich so gut wie nie Hardcover kaufe, weil ich ja immer Bahn fahre - ist unpraktisch. Aber da konnte ich dann nicht dran vorbei gehen.... *schwärm*


    Und jetzt zum Buch:
    Erst mal fand ich den Anfang für mich sehr schwierig. Ist mein erster historischer Roman und dann direkt so ein dickes Buch. Aber ich wollte es ja nicht anders.
    Als ich mich dann eingelesen hab, wollte ich eigentlich nur noch wissen, wie es weiter geht.


    Ich denke auch, dass Pasquale noch eine wichtige Rolle im Leben Sanchias spielt. Schon allein, weil er der einzige ist, der ihr aus ihrer Kindheit noch geblieben ist. Ich find es nicht so toll, dass Piero und seine Frau ihr ihre wahre Herkunft verschwiegen haben - denn dass das mal rauskommt - wie es ja auch geschehen ist (auch wenn Sanchia es nicht versteht), war ja klar. Sowas kommt auch im richtigen Leben so gut wie immer raus.


    Ich bin total gespannt, wie es nach dem Tod der Eltern mit Sanchia weitergeht. Dass Piero sie in ein Kloster bringen wollte, war wohl das einzig richtige, denn bei ihren Eltern wäre sie nicht sicher gewesen.


    Ausserdem glaube ich, dass der Glücksbringer (der Anhänger) ihr bestimmt noch den Weg zu ihren wahren Wurzeln zeigen wird.


    Ein sehr schöner Roman, der mich fesselt - ich bin echt gespannt, wie es weiter geht...

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich find es nicht so toll, dass Piero und seine Frau ihr ihre wahre Herkunft verschwiegen haben - denn dass das mal rauskommt - wie es ja auch geschehen ist (auch wenn Sanchia es nicht versteht), war ja klar. Sowas kommt auch im richtigen Leben so gut wie immer raus.


    Sanchia weiß es aber gar nicht. Ich finde es schon verständlich, dass Piero und seine Frau ihr das noch nicht gesagt haben. Immerhin ist Sanchia im ersten Teil gerade ersteinmal neun Jahre (oder noch jünger :gruebel) alt und ein Kind in dem Alter kann vermutlich mit dieser Information nicht sonderlich gut umgehen.

  • Zitat

    Original von taciturus


    Sanchia weiß es aber gar nicht. Ich finde es schon verständlich, dass Piero und seine Frau ihr das noch nicht gesagt haben. Immerhin ist Sanchia im ersten Teil gerade ersteinmal neun Jahre (oder noch jünger :gruebel) alt und ein Kind in dem Alter kann vermutlich mit dieser Information nicht sonderlich gut umgehen.


    Ich denke, dass man dem Kind sehr wohl klar machen kann, dass es irgendwo andere Eltern gibt bzw. in dem Fall eine andere Mam. Dann würd sie auch verstehen, was an dem Medallion so besonders ist und es würde ihr viel bedeuten.


    Ich denke, wenn sie es im Laufe des Buches rauskriegt, wird sie ihre Zieheltern hassen, weil sie ihr das verschwiegen haben - ist nur eine Vermutung... Mir würds jedenfalls so gehen.... ;-)

  • Das es gehen würde, will ich nicht bestreiten. Ich finde aber, dass es auch sehr gut zur Schilderung von Piero und seiner Frau passt, dass sie Sanchia als ihre eigene Tochter aufziehen möchten. So wie ich die Beiden einschätze, hätten sie ihr später irgendwann einmal reinen Wein eingeschenkt, wobei aber die Mörder dazwischen kamen.


    Das Medaillon bedeutet ihr auch so schon sehr viel, kam mir jedenfalls vor. Auch wenn sie die Bedeutung nicht kennt, aber man hat eine besondere Bindung von ihr an dieses Stück erkennen können.

  • Ja, das stimmt - sozusagen als Ersatz für das verstorbene Kind (an das ich - zugegeben - nicht mehr gedacht habe).
    Aber Piero wollte Sanchia doch in ein Kloster geben. Ich glaube nicht, dass sie ihr die Wahrheit gesagt hätten. Ich glaube aber auch nicht, dass sie ihr das absichtlich verschwiegen haben - für die beiden war sie einfach die richtige Tochter.


    Aber ich glaube eher, dass die Bindung zu dem Medallion deswegen entstanden ist, weil es für sie ein Geheimnis birgt. Vittorio (hieß der so?) hat sich ja verplappert und sie wollte das Geheimnis rausfinden und ihn daher gelöchert.

  • Piero hätte Sanchia nicht freiwillig in ein Kloster gegeben, sondern wegen des äußeren Drucks der Gefahr für das Leben von Sanchia. Das sein eigenes Leben und das seiner Frau ebenfalls bedroht war, hat er zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht gedacht. Es war daher ein unerwarteter Eingriff in die Lebensplanung der Beiden.


    Vielleicht hätten sie es ihr aber auch nie gesagt. Wer weiß?

  • Zitat

    Original von taciturus
    Piero hätte Sanchia nicht freiwillig in ein Kloster gegeben, sondern wegen des äußeren Drucks der Gefahr für das Leben von Sanchia. Das sein eigenes Leben und das seiner Frau ebenfalls bedroht war, hat er zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht gedacht. Es war daher ein unerwarteter Eingriff in die Lebensplanung der Beiden.


    Vielleicht hätten sie es ihr aber auch nie gesagt. Wer weiß?



    Das sehe ich auch so. Er wollte Sanchia schützen, dass er und seine restliche Familie bedroht ist, daran dachte er nicht.

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    andererseits .. um an Sanchia zu kommen, muss man an den "Eltern" vorbei. Die stellen in dem Fall einen "Störfaktor" dar... :gruebel


    Aber die Mörder hatten Sanchia schon in ihrer Gewalt, als sie Pieros Frau schon ermordet hatten und er aufwachte. Da hätten sie es einfacher gehabt, wenn sie Sanchia gleich umgebracht hätten oder entführt hätten, ohne erst die Eltern ermorden zu wollen.

  • Musste jetzt richtig nachgrübeln wie die Szene noch mal abgelaufen ist...:staun


    In diesem Buch steckt viel geballtes Wissen drin, das nach kurzer Zeit kleine Details verflogen sind und man nochmal nachlesen muss... :-(.....



    :winkt



  • Da das Buch gut strukturiert ist, habe ich damit zum Glück keine Probleme :-)