'Die Madonna von Murano' - Teil 3

  • Die Seiten sind nur so davon geflogen, inzwischen bin ich über Teil 3 schon hinaus, mal sehen, das ich doch noch etwas dazu schreiben kann.



    Die Weiterentwicklung der Charaktere geht weiter. Sanchia und Eleonora sind Freundinnen geworden. Das freut mich. Ich mag ihren Charakter. Schön finde ich ihre Liebe zum Kochen und Backen. Heute wäre sie bestimmt eine gefeierte Sterneköchin mit eigener Kochshow :grin.
    Sanchia verfolgt ihre Tätigkeit als Heilerin weiter. Gleich am Anfang werden wir Zeuge einer spektakulären Rettunsszene aus eisigem Wasser. Schwer zu glauben, das man damals aufpassen musste, nicht gleich wegen Hexerei in Vedacht zu geraten, nur weil man ein Leben rettete.


    Im Weiteren nähern sich Sanchia und Lorenzo einander an. Pasquale taucht wieder auf, der immer noch an der richtigen Rezeptur für Spiegel arbeitet.
    Sanchia versucht, aus ihm etwas über ihre Vergangenheit herauszufinden, nachdem sie im Haus der Caloprinis blonde Haarsträhnen gefunden hat. Dummerweise will Pasquale nicht mit der Wahrheit rausrücken. Ich finde das unverständlich. Er schweigt, weil er Sanchia schützen will, aber damit bringt er sie doch erst recht in Gefaht. Unwissenheit kann viel gefährlicher sein, ich finde diese Art des Nicht-miteinander-redens furchtbar.
    In diesem Zusammenhang gibt es auf Seite 297 eine komische Szene. Pasquale sagt: "Also gut. Ich sage euch, was ich weiß." Im weiteren gibt es aber keinen Hinweis darauf, das Sanchia irgendwie mehr weiß, als vorher. Was hat er ihr denn gesagt?

  • Zitat

    Original von Darcy


    In diesem Zusammenhang gibt es auf Seite 297 eine komische Szene. Pasquale sagt: "Also gut. Ich sage euch, was ich weiß." Im weiteren gibt es aber keinen Hinweis darauf, das Sanchia irgendwie mehr weiß, als vorher. Was hat er ihr denn gesagt?


    Hallo, rasch noch eine Antwort, bevor es zur Messe geht;


    Darcy, du hast Recht, Sanchia hat von Pasquale nichts wirklich Neues erfahren: Nach dem Gespräch mit Pasquale sinniert Sanchia über die Perückenfrage erneut, und hier wird auch noch einmal resümiert, was sie inzwischen erfahren hat, bzw. was Pasquale ihr mitgeteilt hatte - und was sie auch vorher ja schon vermutet hatte: Lorenzos Mutter steht danach in Verdacht, sich damals bei dem nächtlichen Überfall in der Glaserei durch Helfershelfer Sanchias Haare verschafft zu haben, um sich daraus eine Perücke herzustellen.


    So gesehen weiß Sanchia tatsächlich nicht mehr als zuvor und kann über die wirklichen Geschehnisse bzw. deren Gründe nur Vermutungen anstellen - so wie Pasquale im Grunde auch.


    Indessen ist Sanchia nicht sicher, ob Pasquale die ganze Wahrheit gesagt hat, S. 299 unten.
    Das hat er ja auch nicht, denn er hat ihr einen wesentlichen Umstand verschwiegen - die ganzen Umstände ihrer Geburt, wovon sie erst Jahre später erfahren wird. Dieses Schweigen hat seinen Grund nicht vornehmlich darin, Sanchia zu schützen, sondern in einer anderen Motivation, die später noch deutlich werden wird.


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Nach einem Zeitsprung von vier Jahren steigen wir wieder in die Handlung ein. Eleonora hat sich nun wirklich gewandelt. Sie scheint sich nicht nur mit ihrer Situation im Kloster abgefunden zu haben, sondern hat sich mittlerweile auch mit Sanchia angefreundet.


    Es ist auch wieder Karneval und nun treffen sie wieder auf Lorenzo. Bei diesem dämmert es auch langsam, wer Sanchia ist. Er erinnert sich auch an den Brief. Anfangs war ich verwundert, dass er so lange Zeit nicht darauf reagiert hatte, aber da er selbst an der Pest erkrankte, ist dies nachvollziehbar.


    Interessant dabei vor allem das Verhalten von Rufio. Er scheint in die gesamte Geschichte rund um Sanchia 1 + Mutter von Lorenzo eingeweiht zu sein. Dadurch entsteht jetzt auch wieder eine neue Gefahr für Sanchia, da man nun im Hause Caloprini wieder weiß, dass sie doch noch lebt.


    Die Szenen in der Küche waren gemein. Ich hab jetzt so einen Hunger bekommen, aber das Frühstück ist noch in weiter Ferne.


    Ich bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird, aber vorher muss ich noch ein Kapitel Europarecht weiterlernen. Da aber anscheinend ohnehin alle durch die Buchmesse zur Langsamkeit gezwungen werden (Viel Spaß euch allen, by the way), ist diese Verzögerung ja nicht allzuschlimm.

  • Lorenzo liegt im Sterben und Sanchia begibt sich selbst in Gefahr, um ihn zu retten. Rufio weiß scheinbar sehr genau über alles bescheid. Interessant ist auch, dass die Tauben immer noch zwischen dem Kloster und dem Palazzo fliegen.


    Die Behandlungsmethode von Sanchia ist anfangs etwas ungewöhnlich. Dieses offensive Fragen danach, ob er noch leben möchte an einen im totkranken Menschen scheint nicht wirklich eine gute Methode zu sein.
    Handelt es sich dabei auch um eine Rache von Sanchia für die vermeintliche Behandlung durch Lorenzo? Wir wissen nur, dass Rufio die Sache im Auftrag von Lorenzos Mutter erledigt hat und dabei scheinbar nicht besonders zurückhaltend vorging.


    Dann begibt sich Sanchia in das Obergeschoß und findet den Großvater. Besonders klug scheint das wiederrum nicht. Immerhin weiß Sanchia um die Gefahr, falls Lorenzos Mutter sie entdecken würde und geht trotzdem.
    Interessant ist aber vor allem die Verstrickung vom Großvater in die ganze Angelegenheit. Er scheint durch das Erscheinen von Sanchia große Angst zu haben und anscheinend terrorisiert ihn seine Tochter, indem sie sich in Sanchia 1 verkleidet.
    Aber wie passt er in die Geschichte? Mittlerweile scheint es ziemlich klar, dass Sanchia 1 die Geliebte von Francesco war. Er sagt hat auf der Rückfahrt von Syrien zu Lorenzo so eine Andeutung gemacht, als der Liebeskummer wegen "seiner" Sklavin ausstehen musste. Aber wie passt dann der Großvater in die Geschichte?


    Interessant auch die Andeutung auf das Amulett. Lorenzo erkennt ein Schiff. Ein Schiff, welches auch ein Vogel sein könnte. Irgendwelche Ideen, was es bedeuten könnte?


    Auch Pasquale rückt nun wieder in das Blickfeld. Irgendwie eigenartig, dass er in all der Zeit nicht versucht hat mit Sanchia Kontakt aufzunehmen. Hatte er Angst, dass man sie über ihn findet? Dann hätte er aber das Kloster nach seiner Rettung vor den Plünderern auch nicht besuchen können.
    Hat er Angst, dass sie ihn diese unbequemen Fragen stellt, die nun ohnehin auf ihn zukommen?


    Nun ist auch klar, wofür er seine Schwarzpulverexperimente durchführt. Rache an den Caloprinis. Will er den Palazzo in die Luft jagen und damit auch die Fenster? Aber dann wird er sich schwer tun nur die seiner Meinung nach an den Morden an den Fiascoris schuldigen Familienmitglieder zu erwischen.

  • Sanchia (mittlerweile 15, betätigt sich als Heilerin) und Eleonore (kocht und backt gerne) sind mittlerweile Freundinnen und wohnen immer noch in San Lorenzo. Annunziata ist Äbtissin geworden.


    Sanchia lernt eislaufen (neue Rechtschreibung richtig/falsch) und trifft dort auf Lorenzo, der ein Kind retten will und dabei selbst ins Eis einbricht. Sanchia rettet beide, doch Lorenzo hat eine schlimme Verletzung davongetragen. Rufio führt Sanchia zu ihm, denn der Medicus konnte nicht helfen. Die Person Rufio bleibt weiterhin geheimnisvoll, der weiß sehr viel, sieht auch sehr viel im Hause Caloprini, erzählt nichts darüber und auch über seine Person bzw. Herkunft erfährt man bisher nichts. Kommt hoffentlich noch???


    Pasquale ist mit der Spiegelherstellung beschäftigt. Sanchia besucht ihn und möchte ihr Geheimnis gelüftet haben, diesen Wunsch erfüllt ihr P. nicht.


    Lorenzo geht mit seinem Vater in den Dogenpalast und wird damit beauftragt, künftig auf seinen Reisen für Venedig zu spionieren und daheim wieder zu berichten.


    Sanchia sieht Lorenzo mit einer schwangeren Frau sprechen und wendet sich ab. Das bestimmt auch noch ein Nachspiel für Lorenzo???

  • Juhuu, Eleonora lebt!! Wunderbar, da ist meine dringliche Bitte ja in Erfüllung gegangen :-] Dass sich die beiden Mädchen jetzt gut verstehen gefällt mir, gerade weil sie so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich prima!


    Auf S. 316 betont Sagredo, dass jeder Mensch zwei Gesichter hat... Eine düstere Warnung, von der er sich selbst offenbar nicht ausnimmt (siehe Obsthändler) - und man versucht sich die Warnung im Gedächtnis zu behalten, denn das verspricht noch einige Enthüllungen... *händereib*

  • Bei Sagredo habe ich auch nicht schlecht gestaunt. Erschien er mir doch etwas anders beschrieben als der damalige Obsthändler, der sich einfach mitnehmen ließ. :wow


    Es gab wieder einen Schnitt. Wie in Soaps. Es ist spannend oder man wartet auf die Antwort seiner Fragen und.....Cut! :wow
    Diese Zeitsprünge finde ich persönlich etwas groß. liegen doch zwischen dem letzten Kapitel und dem neuen Beginn noch so viele ungeklärte Fragen....


    Mich verwundert noch immer das die beiden Mädchen so dicht zueinander gefunden haben und irgendwie fehlt mir der aufhänger dazu. Gab es doch keine Szene, die es wirklich klar aufklärt. Oder hat es sich nur so dahingeplätschert?


    Sanchia ließ sich überreden mit Rufio mitzugehen um nach Lorenzo zu schauen. Begreife ich irgendwie nicht. Eigentlich ist doch das Mädel ein Pfiffiges wesen. Wie kann sie sich so leichtsinnig dahin begeben? Sie weiß doch, dass die Familie für den Tod ihrer "Eltern" verantwortlich ist, dass die Mutter von Lorenzo sie als feindliches Etwas betrachtet, dass es ihr dort an den Kragen gehen kann.
    Klar, sie ist wissbegierig, besonders auf die Projekte von Leonardo. Reicht das aus um so leichtsinnig zu werden??? Sich sogar noch im Hause frei zu bewegen und umzuschauen?


    Nun wurde Lorenzo ja nun geheilt. wieder in einem großen Zeitsprung. Was war nun mit dem Versprechen? konnte sich sanchia die arbeiten von Leonardo ansehen??? :wow


    Lorenzo wird als Mann inzwischen gezeichnet. aber so ganz scheint er noch keiner zu sein, denn sonst käme ihm nicht solche Lausbubengedanken mal eben aus Langerweile seinen Dolch in irgendwelche Balken werfen zu wollen. als Kinder wurden beide fast frühreif beschrieben. Nun als "Erwachsene" noch ziemlich kindlich.


    Das Rufio irgendwas mit dem Tod von Sanchia1 zu tun hat ist mir schon klar, aber das er ein wirklicher Übeltäter ist, kann ich nicht glauben. Er ist nur sehr loyal und liebt Lorenzo scheinbar wie einen Sohn. Ob er ihm eines Tages auch gegen den Rest der Familie zur Seite stehen würde? :gruebel


    Eine Frage noch: war es damals noch die Zeit der Hexenverbrennungen? War sanchia wirklich in echter Gefahr wegen ihrer medizinischen Kenntnisse?

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven
    Eine Frage noch: war es damals noch die Zeit der Hexenverbrennungen? War sanchia wirklich in echter Gefahr wegen ihrer medizinischen Kenntnisse?


    Hallo Heaven,


    Hexenverbrennungen waren in Venedig nicht üblich, eher in anderen Regionen, vornehmlich in Deutschland, wo die Hexenverfolgung die größte Verbreitung hatte. So sagte ja Albiera auch, dass in anderen Ländern heilkundige Frauen als Hexen verbrannt würden. In Venedig hatte die Inquisition nie sonderlich große Macht. Es gab dort aber durchaus Verbrennungen, jedoch als Strafe für "normale" Verbrechen. Besonders schlimme Übeltäter wurden bei lebendigem Leib verbrannt, andere wurden vorher erdrosselt oder enthauptet.


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Zitat

    Original von Heaven
    Aha. Also gab es eigentlich keinen Grund das Sanchia so vorsichtig sein sollte, ihr etwas zustoßen konnte? :gruebel


    Vorsicht war durchaus geboten, das wird später im Roman noch mehrfach deutlich: In Venedig gab es eine Fülle von Gesetzen und Vorschriften, eine Menge davon war berufsständischer Natur. Unter anderem war genau festgelegt, wer in welchem Umfang ärztlich, pflegerisch oder überhaupt heilend tätig sein durfte. Welche Konsequenzen diesbezügliche Übertretungen, zumal durch eine junge Frau, damals haben konnte, wird noch an mehreren Stellen im Buch erkennbar.



    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Danke für die schnellen Antworten. :wave


    [SIZE=7]wenn auch längst nicht alle Fragen beantwortet sind[/SIZE] :grin

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Zitat

    Original von Heaven:
    Rufio... ist nur sehr loyal und liebt Lorenzo scheinbar wie einen Sohn


    Wie einen Sohn? Wie alt ist Rufio eigentlich? Wird das irgendwo erwähnt? Ich hätte ihn als relativ jung eingeschätzt, also älter als Lorenzo, aber jünger als Lorenzos Mutter.


    Erstaunlich fand ich erst, dass Lorenzo Eleonora, seine Kusine, nicht erkennt, aber Sanchia sofort. Okee, sie ist die einzige Blondine, aber dass er seine Verwandte nicht wiedererkennt, finde ich wirklich verwunderlich. (S.250)


    Rettet Lorenzo das Kind, weil er Sanchia imponieren will? Oder ist er wirklich so ein gutes Kerlchen? Schaun mer mal.


    S.262: Annunziata, die neue Äbtin nach Tod von Albiera, hat einen Liebhaber, den Orangenhändler. :wow Na sowas. Das Rezept von Eleonora fand ich ja auch sehr lecker, interessant, wie lange die Gewürze schon bekannt waren: Basilikum in Deutschland seit dem 12. Jhd., Rosmarin als Parfümbestandteil 1370, Thymian auch seit der Renaissance und weit vorher als Rauschmittel. (Wikipedia) Da bekommt man auf jeden Fall Lust, mal wieder mit frischen Kräutern zu experimentieren.
    Auch Marzipan ist schon seit dem 14. Jhd. bekannt, ich bin baff.


    Auf jeden Fall finde ich es sehr schön, dass Eleonora und Sanchia sich so gut ergänzen und befreundet sind.


    Als Sanchia den Großvater entdeckt und das Haar neben ihm, was muss sie da für einen Schreck bekommen haben. "Eine dunkle, namenlose Bedrohung", aber ist ihr da schon klar, woher die Bedrohung kommt?


    Zitat

    Original von Heaven:
    Sie weiß doch, dass die Familie für den Tod ihrer "Eltern" verantwortlich ist, dass die Mutter von Lorenzo sie als feindliches Etwas betrachtet, dass es ihr dort an den Kragen gehen kann.


    Ich glaube, dass sie nicht weiß, dass die Caloprinis Schuld daran sind. ?(


    Zitat

    Original von Charlotte T.:
    Indessen ist Sanchia nicht sicher, ob Pasquale die ganze Wahrheit gesagt hat, S. 299 unten. Das hat er ja auch nicht, denn er hat ihr einen wesentlichen Umstand verschwiegen - die ganzen Umstände ihrer Geburt, wovon sie erst Jahre später erfahren wird. Dieses Schweigen hat seinen Grund nicht vornehmlich darin, Sanchia zu schützen, sondern in einer anderen Motivation, die später noch deutlich werden wird.


    Du machst es wirklich spannend, Charlotte.


    @ Charlotte: "Der Herrscher als demütiger Diener der Senerissima" S. 303: Da hab ich gegrübelt, wer denn die Senerissima ist. Du meintest, "La Serenissima" (wörtlich: Die Allerdurchlauchtigste) ist eine Bezeichnung für die Stadt bzw. die Republik, nicht für die Menschen. Jetzt verstehe ich es etwas besser. Die Stadt bleibt bestehen, während Herrscher vergänglich sind und nur für ihren Erhalt da ist. Irgendwie so... :gruebel


    Den Abschnitt über die Politik und die Diplomatie musste ich zweimal lesen, weil mir da der Begriff noch nicht so klar war.


    S. 307: Enrico Grimani: Ist das der Bruder der Elisabetta aus dem San Lorenzo? Sie ist ja die jüngste Tochter eines Zehnerrats. An der Stelle hab ich überlegt, woher ich den Namen Grimani kannte.
    Ist ja unfassbar ungerecht, dass die Jungs der Räte sich so viel erlauben können, ich hoffe, dass Enrico dieses Mal nicht davon kommt, schließlich hat er einen Menschen verletzt. :hau Ich hab erst gedacht, dass er freigelassen wurde, bzw. seine Flucht zugelassen wurde.


    Der Orangenhändler... Nicht nur Liebhaber, sondern auch Diplomat. :wow Der Spruch mit den 2 Gesichtern wird sich noch bewahrheiten, da bin ich mir sicher. Ob Lorenzos Vater auch 2 Gesichter hat?


    Die Szene mit der Abtreibung Annunziatas fand ich sehr bewegend. Mit 48 Jahren noch "gezwungen" zu sein, das eigene Kind selbst abzutreiben, echt hart. Hätte die Gesellschaft sie geächtet? Wenn sogar Liebschaften mehr oder weniger unter dem Mantel der Verschwiegenheit gehalten werden konnten, hätte man doch ein Kind auch verbergen können. :-(


    Besonders berührend Annunziatas "Anklage", dass Sanchia nicht weinen kann. :-(


    Und auch dieser Teil endet wieder mit einem Knall, im übertragenen Sinne. Die ganze Zeit romantische Briefe, "mein Täubchen" usw. und dann das. Lorenzo hat eine Affäre mit einer Venezianerin, die diesen Auftritt in der Kirche hat. Wie konnte er nur? :bonk


    Am liebsten würde ich nur noch lesen, ohne mir Notizen zu machen für die Leserunde und ohne zu unterbrechen.

  • Zitat

    Original von geli73
    Wie einen Sohn? Wie alt ist Rufio eigentlich? Wird das irgendwo erwähnt? Ich hätte ihn als relativ jung eingeschätzt, also älter als Lorenzo, aber jünger als Lorenzos Mutter.


    Ja, aber erst später: Auf S. 689 steht, dass er im nächsten Jahr


    alt wird. Ich glaube zwar nicht, dass das Alter wirklich zu spoilern ist, aber sicher ist sicher *g*

  • Zitat

    Original von geli73


    Ich glaube, dass sie nicht weiß, dass die Caloprinis Schuld daran sind. ?(


    In ihrem Brief an Lorenzo kommt heraus, dass sie es weiß.


    Das sie überhaupt mit Rufio mitgeht um Lorenzo zu behandeln, ist mMn noch verständlich, da Rufio ihr verdeutlicht, dass Lorenzo sterben würde, wenn er keine fachkundige Hilfe bekommt, weil der andere Medicus eine mehr schädliche als nützliche Behandlung verwendet.
    Dass sie sich dann aber auch noch frei im Haus bewegt, fand ich nicht mehr ganz nachvollziehbar. Wahrscheinlich wollte sie aber auch hier nur helfen, weil sie jemanden schreien gehört hatte.


    Aber ist es nicht immer so, dass man zu Hause auf der Couch immer alles viel besser weiß, als die Protagonisten in Buch und Film?

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie helfen wollte................und diese Einstellung passt doch eigentlich ganz genau zu Sanchia. :-)


    Aber man kann auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass diese Aktion, mit ihrem Wissen um die Familie Caloprini. besonders dumm und gefährlich war.
    Einerseits hätte die gesamte Aktion immer noch eine Falle sein können um Sanchia abzumurksen und auch ein ungeplantes Zusammentreffen mit der Herrin des Hauses hätte sehr unangenehme Folgen für Sanchia haben können.


    Bisher wurde Sanchia auch als sehr klug und überlegt handelnd geschildert.