'Die Madonna von Murano' - Teil 7

  • Nun haben sie sich endlich, Sanchia und ihr Lorenzo.


    Sie begleitet ihn auf eine Reise nach Rom. Somit kommen wir in den Genuss, die Borgias kennen zu lernen. Die haben z.T. diesmal etwas größere Auftritte als die anderen historischen Figuren, und Sanchia und Lorenzo werden auch in ihr Intrigenspiel mit eingesponnen.
    Nach dem wir schon kurz von der politischen Situation von Florenz hören konnten, bekommen wir jetzt auch eine kurze Einsicht in die Roms.


    Es gibt einen größeren Streit zwischen Sanchia und Lorenzo. Lorenzo ist und bleibt für mich ein verwaschen Charakter. Einerseits aufgeschlossen und modern wirkend, kommen trotzdem manchmal diese herrischen Züge zum Vorschein. Selbst, wenn er Sanchia nicht schlagen wollte, finde ich die Androhung alleine schon verwerflich.
    Sanchia verhält sich ihm gegenüber typisch weiblich. Obwohl ihr Hirn ihr sagt, der Typ verhält sich gerade grenzwertig, versuchen ihre Gefühle dem ganzen den Stachel zu nehmen.
    Auch Romanfiguren sind nicht fehlerlos :grin. Ich mag Lorenzo trotzdem nicht.

  • Zitat

    Original von Darcy
    Somit kommen wir in den Genuss, die Borgias kennen zu lernen. Die haben z.T. diesmal etwas größere Auftritte als die anderen historischen Figuren, und Sanchia und Lorenzo werden auch in ihr Intrigenspiel mit eingesponnen.
    Nach dem wir schon kurz von der politischen Situation von Florenz hören konnten, bekommen wir jetzt auch eine kurze Einsicht in die Roms.


    Wunderbar!! Vor allem die Szenen mit den Borgias! Am meisten Eindruck hat Lucrezia auf mich gemacht - sie ist wunderbar gezeichnet, so vielschichtig und kaum durchschaubar... Toll!


    Zitat

    Original von Darcy
    Auch Romanfiguren sind nicht fehlerlos :grin. Ich mag Lorenzo trotzdem nicht.


    Ich auch nicht unbedingt. Ich glaube mir ist er zu naiv und das trotz seines diplomatischen Geschicks. Hm. Allerdings hat er ab und zu einen trockenen Humor, den ich sehr gut finde, z.B. in der Szene S. 728:


    Lorenzo:"Nein, es gibt so viele unverheiratete Männer. Es sind ihrer tausende, und sie kommen aus aller Welt hierher, um ihr Glück zu machen. Sie sind allesamt unbeweibt und folglich unbefriedigt." - "Was hindert sie daran, sich eine ehrbare Frau zu suchen?" - "Das Zölibat"


    :lache :lache :lache


  • teile deine Ansichten voll :write


    Wir lernen hier noch zwei Söldner von Lorenzo kennen, und zwar Ercole und Tsing, die quasi als "Aufpasser" fungieren. Ich denke, sie nehmen den Part von Girolamo auf Reisen ein.


    Sanchia findet Rom klein und glanzlos, auch kommt sie nicht damit klar, daß in Rom Kurtisane ein ehrbarer Beruf ist. Sie ist auch befremdet über den Umgang mit Zofen, die sie ankleiden und Haare waschen etc. Sie sieht den ersten Stierkampf (Sohn des Papstes, Cesare Borgia).


    Dann wieder ein Treffen mit ihrer Freundin Eleonora, sie ist von Fausto schwanger und sie bittet Sanchia um Aufklärung i.Sachen Empfängnisverhütung - fand ich also sehr interessant, was zur damaligen Zeit bereits angewandt wurde, kannte den Schafsdarm schon vom Medicus/Noah Gordon.


    Die Intrigen und Familienverhältnisse der Borgias ist ja wohl ein Fall für sich. Ich habe bereits schon darüber gelesen und war deshalb nicht sehr verwundert es hier wiederzufinden - einfach schauerlich.


    Dann die Verhaftung von Lorenzo und das Herauspressen der Wahrheit von Sanchia durch den Papst - und schlußendlich war er gar nicht verhaftet, sondern einfach nur betrunken gemacht.


    Diese Borgias und Rom sind mir nicht sympathisch, aber wohl wahr.

  • Zwischen den Teilen liegt wieder ein großer Zeitsprung. Ich weiß zwar nicht, wie viel Zeit in Jahren zwischen den beiden Teilen genau liegt, aber in den Ereignissen bleibt sehr viel ausgeblendet. Die Zeitsprünge an sich finde ich zwar gut, weil man nicht immer alles Füllwerk mitschleppen zu braucht, aber hier werden mMn sehr wesentliche Dinge ausgespart, auf welche ich doch sehr gerne eine Antwort gehabt hätte.


    Denn nun ist Sanchia aufeinmal mit Lorenzo verheiratet. Gerade wenn man das Verhältnis der Familie Caloprini zu Sanchia bedenkt, wäre die Reaktion dieser Familie auf die Heirat ihres Sohnes doch sehr interessant gewesen.


    Im Gespräch zwischen Lorenzo und Sanchia bleibt auch einiges unausgesprochen. Hier denkt sich Sanchia zwar, ob Lorenzo während ihrer Trennung andere Liebschaften hatte, aber auf eine andere, die sie nun sicher bestätigt weiß und welche er bereits einmal vor ihr verleugnet hatte und aufgrund derer eine Miniaturausgabe von Lorenzo in Florenz herumläuft, bleibt unangesprochen. Auch hier wird dem Konflikt wieder aus dem Weg gegangen.


    Das finde ich etwas schade, weil bei mir langsam der Eindruck entsteht, dass einige Dinge für den momentanen Gebrauch eingeflochten werden und die losen Enden stehenbleiben, wodurch sich kein rundes Bild der Handlung bildet.

  • Wieder ein kleiner Zwischenbericht.


    In Rom erlebt Sanchia nun auch das reiche Leben und zugleich auch ein höfisches Leben und bekommt auch einen kleinen Politikunterricht von Lorenzo.
    Etwas verwundert war ich, dass die sonst so gut informierte Sanchia über die Verhältnisse in Rom so wenig wusste. Vor allem wo doch in Florenz Savanorola auch genau dagegen gewettert hat. Ich vermute aber, dass sie sich nur dumm stellen musste, damit den Lesenden ein schneller und kompakter Überblick über die Lage gegeben werden konnte.
    Das ist auch gut gelungen. Vor allem da dabei auch ein Gleichgewicht gehalten wird und Papst Alexander VI nicht noch schlechter zu zeichnen versucht, als die Realität ohnehin vorgibt.


    Danach das erste Zusammentreffen zwischen Lucrezia Borgia und Sanchia. Etwas verwundert war ich auch da wieder, wie leichtfertig Sanchia mit der zuerst vermeintlichen Zofe über den Papst gesprochen hat. Auch hier hätte ich Sanchia vorher noch für klüger gehalten gehabt.


    Dann kommt der erste Streit mit Lorenzo. Erstaunlich wie er sich auf die Seite der Borgia stellt, wobei hier Sanchia wiederum etwas naiv erscheint.


    Weiter geht es mit den internen Geschichten der Borgia. Ich glaub die Gerüchte rund um eine inzestuöse Beziehung zwischen Cesare und Lucrezia selbst nicht, aber es hätte auch so sein können. Interessant ist aufjedenfall, wie sich Sanchia hier in etwas hineinziehen läßt und dann versucht Lorenzo dazu zubewegen, dass er beim Papst für Lucrezia interveniert. Gerade in diesem Gespräch erscheint mir Sanchia sehr naiv.


    Lorenzo selbst erscheint mir auch nicht wirklich als runder Charakter. Seine Handlungen sind wirklich sehr schwer einzuschätzen. Einerseits denkt er in vielen Bereichen sehr modern u.a. gleich in der ersten Szene von ihm im Buch, als er als Arbeiter auf der Baustelle tätig wird. Manchmal erscheint er auch als hochintelligent, dann wieder als etwas sehr schwer vom Begriff, wenn es um Sanchia und seine Familie geht.

  • Das die weibliche Eulenwelt Probleme mit Lorenzo hat kann ich ja noch nachvollziehen, aber taciturus?


    Habt ihr euch mal die Jahreszahlen angesehen um die es hier geht?


    Wir stehen in einer Umbruchszeit, die Eltern der handelnden Personen, Teile des Umfeldes und weite Teile der Traditionen sind finsteres Mittelalter, das neue wird gerade das erste Mal gedacht, was wir mit der Muttermilch aufgesogen haben, ohne dass wir Pico della Mirandola je im Originaltext lesen könnten, war brandneu. Deshalb denken die Figuren manchmal "modern", wie wir heutigen, die auf dieser Tradition weiter aufgebaut haben und manchmal seltsam rückwärtsgewandt.


    So will und kann Lorenzo seine Frau nicht schlagen, aber für seine Zeit war das noch so selbstverständlich wie unsere Großeltern unsere Eltern geschlagen haben, oder noch meine (Grundschul-)Lehrer meinten das sei normal Pädagogik per Rute auszuüben.


    Sanchia als Heilerin und Hebamme kommt mit der Politik doch nie in Berührung, seltsam naiv in dieser Bezeihung mutet manches an, auch der Gedanke im Vatikan nichts zu essen ist so einer, als wenn die ganze Vatikanküche vergiftet wäre und als wenn der Papst, wenn er es auf sie abgesehen hätte nicht auch ein Essen in einer Trattoria in Rom hätte verfiten lassen können.


    Lorenzo hat jahrelange Übung und Vorbereitung als Diplomat, Sanchia ist in diesen Bereichen völlig arglos und dumm, gehört hat sie sicher on der "großen Hure" Rom, sie erzählt ja auch, das Lorenzo sie versucht hat auf den Dreck vorzubereiten, aber ihn zu spüren und zu erleben ist noch etwas ganz anderes.


    Lorenzo muss sich dem Gedanen sich mit einer Gefühlswelt, mit Familie, mit solchen Dingen wie Liebe statt Begehren erst auseinandersetzen, beigebracht hat ihm das niemand. Deshalb wundert er sich am Anfang dieses Abschnitts noch über sich, dass das Begehren von Sanchia zwar ungebrochen vorhanden ist, dass da aber noch viel mehr ist- ein für diese Zeit wirklich revolutionärer Gedanke, der noch einige Jahrhunderte brauchte um sich überall durchzusetzen.

  • Das meine ich:


    Zitat

    Original von taciturus
    Lorenzo selbst erscheint mir auch nicht wirklich als runder Charakter. Seine Handlungen sind wirklich sehr schwer einzuschätzen. Einerseits denkt er in vielen Bereichen sehr modern u.a. gleich in der ersten Szene von ihm im Buch, als er als Arbeiter auf der Baustelle tätig wird. Manchmal erscheint er auch als hochintelligent, dann wieder als etwas sehr schwer vom Begriff, wenn es um Sanchia und seine Familie geht.


    Er ist ein Mann, der seine Rolle in der Umbruchzeit und in der Moderne sucht, etwas was du doch in der heutigen Zeitschiene nachvollziehen können müsstest. :grin

  • Leider weiß ich schon nicht mehr, wie viel Informationen zu dem Zeitpunkt über Lorenzo schon bekannt waren und weiß jetzt selbst nicht mehr genau welche seiner Handlungen zu diesem Kommentar veranlasst hatten.


    Es ist nur mehr so allgemein im Kopf, dass er einerseits sehr modern war und andererseits wieder dagegen gehandelt hat und auch in anderen Bereichen eher rückständig. Gar nicht immer unbedingt von seiner Einstellung zu gesellschaftlichen Themen, sondern oft erschien er mir die geistigen Leistungen, die er noch in jüngeren Jahren zustande gebracht hat, später nicht mehr vollbringen zu können und erschien mir oft sehr auf der Leitung stehend.

  • 7. Teil: S. 713-828


    Lucrezia Borga, eine wirklich merkwürdige Person. Von ihr hätte ich gern mehr erfahren, aber da gibt es bestimmt ganze Romane drüber. Ich hab allerdiings nicht verstanden, warum sie Sanchia das blaue Kleid mit dem Zettel schicken lässt, in dem sie sich dankbar zeigt. Sanchia hat doch noch nichts getan :gruebel Später dann die Szene, als Sanchia in Lucrezias Schlafgemach war und alles mit anhören muss, da tat mir Lucrezia sehr leid.


    S. 749: Sanchia und Eleonora sehen sich in Rom wieder und beide brechen in Tränen aus. Eleonora bemerkt dann zwar, "Jetzt fällt es mir erst auf! Du hast vorhin geweint! Wie wundervoll!" (S.750), aber nachdem vorher einiges über Sanchias Nicht-weinen-können gesagt wurde, fand ich das etwas lasch, so ein Ereignis so nebenbei zu erzählen. Ich hätte gern gewusst, was sie dazu gebracht hat, wieder weinen zu können.


    Die Aufklärungsstunde bei Eleonora fand ich auch sehr interessant.


    Dann der Eklat auf der Feier beim Kardinal Ascanio Sforza. Lucrezia trägt das gleiche Kleid wie Sanchia, außerdem trifft Sanchia alte Bekannte wieder. Da hab ich Lorenzo nicht so ganz verstehen können, wie er auf einmal so aufbrausend darauf kommt, dass Sanchia ein Geheimnis vor ihm hat.
    Dass er in Betracht gezogen hat bzw. ihr angedroht hat, sie zu schlagen und wie Sanchia darauf reagiert hat, fand ich eine der berührendsten Szenen in diesem Abschnitt. "Ich weinte, weil ich dachte, dich nie wieder lieben zu können" ..." und er erkannte bestürzt, dass er im Begriff war, einen der wichtigsten Bestandteile ihrer Beziehung zu verspielen: ihr beiderseitiges Vertrauen" und dann, dass er für die Nacht ein anderes Quartier sucht. (S.772-774) Das zeigte mir, dass Sanchia sehr modern ist, Lorenzo aber noch an alte Vorgaben gebunden ist. Dieser Umbruch in der Denkweise war mir hier sehr bewusst.


    Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, das Verschwinden und schließlich der Leichenfund des Papstsohnes Juan, die Verhaftung Lorenzos, Sanchias Geständnis beim Papst, der sich sehr menschlich zeigt und schließlich doch das glückliche Ende, als Lorenzo und Sanchia abreisen können.


    In diesem Teil passiert sehr viel. Klasse fand ich, wie Rom geschildert wurde, dass es eben nicht so prunkvoll war, wie ich mir gedacht hätte. Die ganzen Intrigen, die am päpstlichen Hof herrschten und das Leben in seiner Nähe zum russischen Roulette werden ließen, alles wurde sehr lebendig geschildert.

  • Den Lorenzo mag ich auch nicht besonders, der hat wie die anderen zwei gesichter und ist auch nicht frei von Schuld, auch wenn er vieles sehr naiv sieht. Mich wubndert, dass der noch nie weiter nachgefragt hat warum seine Familie Sanchia hasst. Ist doch komisch, oder? Gleichgültigkeit? Blauäugigkeit?


    Zitat

    Original von taciturus
    Zwischen den Teilen liegt wieder ein großer Zeitsprung. Ich weiß zwar nicht, wie viel Zeit in Jahren zwischen den beiden Teilen genau liegt, aber in den Ereignissen bleibt sehr viel ausgeblendet. Die Zeitsprünge an sich finde ich zwar gut, weil man nicht immer alles Füllwerk mitschleppen zu braucht, aber hier werden mMn sehr wesentliche Dinge ausgespart, auf welche ich doch sehr gerne eine Antwort gehabt hätte.


    Das finde ich etwas schade, weil bei mir langsam der Eindruck entsteht, dass einige Dinge für den momentanen Gebrauch eingeflochten werden und die losen Enden stehenbleiben, wodurch sich kein rundes Bild der Handlung bildet.


    So geht es mir auch immer wieder wenn es größere Zeitsprünge sind. Irgendwie bleiben da viele Lücken und offene Fragen.



    Dass Rom Sanchia nicht gefiel, kann ich gut nachvollziehen. Gefiel mir in der heutigen Zeit, wo es sauberer ist, immer noch nicht. :grin
    Da stehen Florenz und Venedig auf ganz anderer Stufe. ;-)


    Zitat

    Original von beowulf
    Das die weibliche Eulenwelt Probleme mit Lorenzo hat kann ich ja noch nachvollziehen, aber taciturus?


    Habt ihr euch mal die Jahreszahlen angesehen um die es hier geht?


    Lorenzo wird uns doch zeitweise als softigerer und moderner eingestellter Mensch gezeichnet. Insofern passt einfach der rest nicht ganz zusammen und wird für mich zum "doppelgesichtigen" Menschen.



    Zitat

    Original von geli73
    7. Teil: S. 713-828


    Lucrezia Borga, eine wirklich merkwürdige Person. Von ihr hätte ich gern mehr erfahren, aber da gibt es bestimmt ganze Romane drüber. Ich hab allerdiings nicht verstanden, warum sie Sanchia das blaue Kleid mit dem Zettel schicken lässt, in dem sie sich dankbar zeigt. Sanchia hat doch noch nichts getan :gruebel Später dann die Szene, als Sanchia in Lucrezias Schlafgemach war und alles mit anhören muss, da tat mir Lucrezia sehr leid.


    Was das mit dem Kleid auf sich hatte und warum sie so schnell verschwinden mussten, erschloss sich mir auch nicht ganz.


    In der erwähnten Szene tat mir Lucretia nur bis zu dem Punkt leid als der Typ an ihr rumzufingern begann und sie sich trotz Sanchias Anwesenheit darauf einließ. Sie hätte darauf auch verzichten können.




    Als Eleonore das mit den Tränen bemerkte, fiel es mir auch erst auf. Ein Zeichen davon, wir sehr ihr doch Sanchia am GHerzen liegt. Aber auch Pasquale scheint ihr immernoch sehr am Herzen zu liegen. Eigentlich traurig. Ob die sich am Ende doch noch kriegen? Oder irgendwie näher kommen und er seinen Sohn sehen kann. Denn er leidet ja auch. :-(


    So, ein paar Seiten fehlen mir noch, aber man kann ja nicht nur lesen. :grin

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Heaven ()

  • Dass Eloenora ihr Kind verloren hat, war ziemlich traurig. :-(
    Schade, dass Sanchia anscheinend nicht noch einmal bei ihr war und nach ihr gesehen hat. Hoffe sie verkraftet das alles. Ob sie sich etwa zu viel selbst unter Druck gesetzt hat mit ihren Schuldgefühlen. :gruebel

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Happy End?? ?( Sanchia und Lorenzo haben sich gekriegt. Aber was sagt/tut Lorenzos Familie? Wird sie diese Ehe einfach hinnehmen?


    Eleonora hat Vorahnungen wg. ihres 2.Kindes. Trotz aller Beruhigungsversuche durch Sanchia und Fausto behält sie (leider) recht.


    Rom .... ein Sündenpfuhl! Und der Papst ist der größte Schein"Heilige dabei.Lorenz wird festgenommen. Da Sanchia Angst um ihn hat, und keine Ahnung, dass diese alles vom "heiligen Vater" eingefädelt worden ist, erzählt sie beim Papst alles, was sie über Lucrezias verworrenes Leben weiß. Lorenzo taucht dann wieder auf: bei einer Hure.


    Ercoles und Tsings Hämoriden Show war schon beeindruckend ... Es ist ja auch nicht sehr angenehm seinen Hintern in fremde Gesichter zustecken :grin :lache

  • Zitat

    Original von Richie


    Wir lernen hier noch zwei Söldner von Lorenzo kennen, und zwar Ercole und Tsing, die quasi als "Aufpasser" fungieren. Ich denke, sie nehmen den Part von Girolamo auf Reisen ein.


    Ich mag diese beiden Aufpasser. Sie sind ein toller und zuverlässiger Ersatz für Girolamo :-]



    Zitat


    Sanchia findet Rom klein und glanzlos, auch kommt sie nicht damit klar, daß in Rom Kurtisane ein ehrbarer Beruf ist. Sie ist auch befremdet über den Umgang mit Zofen, die sie ankleiden und Haare waschen etc. Sie sieht den ersten Stierkampf (Sohn des Papstes, Cesare Borgia).



    Andere Orte, andere Sitten und da die Borgias Spanier sind... ist das eine Erklärung. Kurtisane als ehrbarer Beruf, das ist mir schon öfter begegnet, darüber wundere ich mich nicht mehr..



    Zitat


    Dann wieder ein Treffen mit ihrer Freundin Eleonora, sie ist von Fausto schwanger und sie bittet Sanchia um Aufklärung i.Sachen Empfängnisverhütung - fand ich also sehr interessant, was zur damaligen Zeit bereits angewandt wurde, kannte den Schafsdarm schon vom Medicus/Noah Gordon.


    Därme als Verhütungsmittel ist mir nicht unbekannt, der Schwamm hingegen schon. Wußte nun noch nicht, dass es zu dem Zeitpunkt schon bekannt war.


    Tragisch fand ich das Ende von Eleonoras Schwangerschaft. Auch die Zeit bis dahin.. Eleonora hat sich ja regelrecht verrückt gemacht. Kam es zu dieser Frühgeburt wegen ihrer "Verrückmacherei" oder wegen einer anderen Ursache ?



    Zitat


    Die Intrigen und Familienverhältnisse der Borgias ist ja wohl ein Fall für sich. Ich habe bereits schon darüber gelesen und war deshalb nicht sehr verwundert es hier wiederzufinden - einfach schauerlich.


    Ich habe überlegt, in welchem Buch ich das letzt erst gelesen hatte. Es fiel mir allerdings nicht ein. Fakt ist, die Intrigen sind bekannt, aber immer noch schrecklich zu lesen.


    Zitat


    Dann die Verhaftung von Lorenzo und das Herauspressen der Wahrheit von Sanchia durch den Papst - und schlußendlich war er gar nicht verhaftet, sondern einfach nur betrunken gemacht.


    Betrunken ? Oder eher vergiftet? Sanchia vermutet ja eine Vergiftung. Daher gibt sie ihm auch etwas.

  • So nun schaffe ich es endlich zu Teil 7 etwas zu schreiben, bin mittlerweile schon in Teil 8.


    Rom - die Stadt des Klerus, und Sanchia mit ihrem Ehemann Lorenzo mittendrin. Zu erst dachte ich auch, wieso sind die jetzt verheiratet, aber das wurde dann ja schnell mit einer Rückblende erklärt.


    Lucrezia und Borgia fand ich ziemlich heftig, vor allem, weil ich bisher noch keine Romane oder Hintergründe dazu gelesen hatte. Das werde ich noch mal nachholen. Als Lucrezia einfach zu Sanchia in die Wanne stieg, da wäre es mir an Sanchias Stelle auch etwas anders geworden.


    Das Zusammentreffen mit Eleonora und Fausto fand ich sehr schön. Komisch fand ich Lorenzos Reaktion auf Fausto. So viel Eifersucht, obwohl zwischen Sanchia und Fausto nie was lief? Na ja,vielleicht fühlt er sich nur unwohl, weil er bei Medizin nicht mitreden kann.


    Das Eleonara das Kind verliert, fand ich auch sehr schade. Ich denke, sie hat sich zu viel Stress gemacht.


    Der Streit nach dem Fest bei Ascanio Sforza war für mich auch sehr berührend. Das Happy-End hätte ja auch so schön sein können. Naja, am Ende war es ja gut.


    Heaven : wieso war Sanchia nicht bei Eleonora, als sie das Kind verloren hat? Sie hat doch das Kind sogar noch getauft.


    Die Schwangerschaft von Lucrezia war eine Überraschung. Ich hatte zuerst gedacht, dass Lucrezia und Sanchia jetzt Rollen tauschen, weil sie sich doch so ähnlich sehen, aber zum Glück wurde ein anderer Weg gewählt. Das Liebesspiel hätte Lucrezia sich echt sparen können, aber so wurde vielleicht auch ihr Hilflosigkeit noch deutlicher.


    Die angebliche Verhaftung, die Audienz bei Alexander und der Versuch der Befreiung war sehr spannend geschrieben und hat mich sehr mitgerissen.


    Ich bin aber froh, dass es jetzt in Veniedig weitergeht.


    Liebe Grüße, amberle

    . :writeKeep smiling, don't be sad, than sadness is so bad, keep smiling and the sun will shine again.:knuddel1

  • In diesem Abschnitt habe ich mich sehr über die Naivität der bisher so klugen, bedachten Sanchia gewundert. Was sie der vermeintlichen Zofe anvertraut, ist schon sehr fahrlässig.


    Hinsichtlich Lucrezia Borgia teile ich Lorenzos Auffassung. Sie scheint mir sehr durchtrieben und undurchschaubar. Darüber kann auch die (gespielte?) Naivität nicht hinwegtäuschen.


    Die Sache mit dem blauen Kleid habe ich nicht verstanden: Warum wollte Lucrezia auf dem Empfang eine Doppelgängerin haben? Die Erklärung von Sanchia konnte mich nicht wirklich überzeugen (vielleicht wegen meines Mißtrauens Lucrezia gegenüber?).


    Dass sie sich gleich mit Sanchia in die Wanne setzt, mag ja eines gewissen erotischen Reizes nicht entbehren, aber dass sie Sanchia Zeugin ihres Liebesaktes werden läßt, unterstreicht ihren zwielichtigen Charakter. Grade noch hat sie sich von Sanchia über Möglichkeiten einer Abtreibung beraten lassen :hmm


    Mein Mitleid mit Eleonora hält sich in Grenzen. Mit ihrem ganzen Aberglauben und ihrer Hysterie hat sie sich selbst verrückt gemacht und sicherlich zu ihrer Frühgeburt beigetragen. Ich hab es als ausgleichende Gerechtigkeit empfunden für das, was sie dem Vater ihres ersten Kindes angetan hat.


    Ein gelungenes, spannendes Kapitel, das auf den "zufälligen" Blitzeinschlag in die Waffenkammer hätte gut verzichten können.


    Ebenso wie ich auf die Schilderung der Hämmorrhoiden-Behandlung hätte verzichten können :stop

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller