'Die Madonna von Murano' - Teil 8



  • Dabei übersiehst du meines Erachtens, das von vornherein klar war, vorallem Pasquale- das eine Liebe zu Eleonora nicht ausgelebt werden kann- der Standesunterschied, die Verhältnisse - hätten das nie zu gelassen. Eleonora als Frau eines Handwerkers- undenkbar.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Dabei übersiehst du meines Erachtens, das von vornherein klar war, vorallem Pasquale- das eine Liebe zu Eleonora nicht ausgelebt werden kann- der Standesunterschied, die Verhältnisse - hätten das nie zu gelassen. Eleonora als Frau eines Handwerkers- undenkbar.


    Darüber könnte man jetzt (in aller Freundschaft natürlich) streiten: Wenn die Tochter einer Sklavin einen Patrizier heiraten kann, warum sollte dann ein Handwerksmeister nicht eine Patrizier-Tochter ehelichen können?


    Aber ich habe mich eigentlich auch mehr an Pasquales Reaktion gestört: Als Vater würde ich mir doch nicht klaglos eines meiner Kinder wegnehmen lassen. Diese Reaktion fand ich unglaubwürdig. Da hätte ich mir mehr Widerstand von Pasquale gewünscht.

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller

  • Vielleicht hat er seinem Kind auch nur die Chancen gegönnt, die sich aus der Situation ergeben und ihm den Zwiespalt ersparen wollen, also einfach Vaterliebe im Verzicht gezeigt?


  • Ich bin in diesem Punkt auch nicht Deiner Meinung. Paquale selbst konnte es zu Beginn nicht glauben, daß Eleonora mit jemandem wie ihm zusammen sein wollte. Ihre Beziehung war nicht nur von einem großen Alters- sondern auch einem großen Standesunterschied geprägt und insgeheim war Pasquale sich vielleicht auch über die Natur von Eleonoras Gefühle bewußt. Und vielleicht ahnte er sogar, daß eine gute Beziehung zu Eleonora nicht von Dauer sein konnte.


    Menschen, die in der Lage sind, so etwas zu leben und die mangelnde Dauerhaftigkeit zwar zu betrauern und zu akzeptieren, gab es früher, gibt es heute und wird es auch in Zukunft geben.


    Dazu gehört auch der Punkt, den eigenen Sohn "aufzugeben". Aus dem Ort, wo meine Großeltern herkamen, kenne ich einige Kriegsspätheimkehrer, die in gleicher Weise ihre Söhne "aufgegeben" haben. Wie Beowulf sagt, Vaterliebe im Verzicht. Insofern finde ich auch diesen Punkt nicht unplausibel.

  • Als der Abschnitt sich dem Ende näherte und es mit regnen begonnen hat, war mir klar, dass ein Regenbogen entsteht und Marco da ist.


    Ob Sanchia ihr eigenes Kind austragen wird!? :/


    Und wieder ein Mal ein dramatisches Erlebnis für Lorenzo und er kommt, wie schon tausend andere Male mit dem Leben davon. So langsam wird mir das ein wenig zu viel.


    Francesco ist also der Vater von Sanchia - okay - aber auch der Vater von Marco? :gruebel Ich bin verwirrt, ich denke noch immer, dass Lorenzo der Vater von Marco ist. So verliert man ja vollends den Durchblick.


    Ambrosio - ach den gibt's ja auch noch und schwupps ist er wieder da. Auch so ein Typ, der immer wieder auf dem Bildschirm erscheint, aber der immer irgendwie davonkommt.


    So langsam bin ich von diesen ganzen zufälligen Ereignissen und Rettungen genervt. ?(

    Trotzdem liest sich das Buch super weg. Der Schreibstil ist sehr flüssig.

  • Wenn man bei diesem Buch etwas bemängeln kann, finde ich persönlich, dann, dass man den Kopf völlig ausschalten muss um eben die Zufälle und auch das alles erklärt wird, zu mögen. Ich habe das Buch in guter Erinnerung, ich wüsste aber nicht ob es mir heute noch so gut gefällt :-)