Gibt es geschlechterspezifische Eigenschaften?

  • *schmunzelt ....* darf ich Dir das Baldrian zurück geben??, Ich fürchte, Du brauchst das grad dringender als ich...

  • Zitat

    Original von magali
    epistemologisches Problem meinerseits?


    Da hab ich jetzt ein hermeneutisches.
    Sprich: Verstehe dich nicht.


    Ansonsten bin ich mir durchaus über die Leistungen der Frauenbewegung bewusst.
    Ebenso über die weiterhin bestehende nicht immer faire Gegenüberstellung.
    Wenn ich also an Mut denke, kommt mir Olympe de Gouges in den Sinn.
    Ebenso wie Dietrich Bonhoeffer.
    Wenn ich an Geist denke auch Hannah Arendt.
    Ebenso wie Kant.
    Bei Malerei Frida Kahlo.
    Ebenso Degas.
    Wenn ich an prägende Menschen denke, sehe ich meine ehemalige Deutschlehrerin vor mir.
    Ebenso meinen Religionslehrer.
    Und soweiter.


    Wenn Schriftstellerinnen, Politikerinnen, blabla... gegendered (ein Neologismus, aber: die Sprachtheorie kennt dergleichen), sprich auf ihre Rolle als Frau reduziert werden, halte ich das für ein fragwürdiges Andenken. Es verkennt leicht das Werk, das durch sie geschaffen wurden.
    (Ironie: Ingeborg Bachmann, Liebling vieler feministischer Literaturwissenschaftlerinnen und Lieblingsthema bei Mann-Frau-Kontroll-Konstruktionsphantasien ebensolcher, hat sich selbst explizit dazu geäußert sich als Schriftstellerin, nicht als Feministin verstanden wissen zu wollen. Ihr Werk ist m.E. auch viel zu komplex um es immer auf diese Bezihungen runterbrechen zu müssen.
    Gleiches gilt für Hannah Arendt, deren Philosphie näher an Jaspers als an Heidegger anzuseideln ist und die immer wieder von Feministinnen selbst zur "Geliebten" Heideggers degradiert wird.)


    Anders gesagt: Einige Frauen haben bedeutende Anstrengungen für Frauen unternommen.
    Andere Frauen aber knebeln Frauen im Namen dieser dann wieder auf ein Minimum an Bedeutung fest.


    Zum Abschluss verweise ich auf die Nussbaum vs. Butler Kontroverse um zu verdeutlichen, was ich mit "Feministinnen beißen auf andere Frauen ein" meine.
    Eine gender-Theorie wird in meinen Augen erst dann über das "interessanter Versuch"s-Stadium hinauskommen, wenn eine selbstkritische Distanz gewonnen wurde.
    Sprich: Wenn diese Theorie sich mit ihren eigenen Anforderungen auseinandersetzt und versucht diesen zu entsprechen.




    Die sogenannten undankbaren Blagen sind also vielmehr eine Generation, die Veränderung bedeutet.
    Wenn sich die ehrwürdigen Alten dieser Generation, die nicht weniger kritisch schaut, verschließen, haben sie ihre vorgehaltene Aufgabe vielleicht doch nicht zum Ziel gehabt.

  • :lache
    Hach ja schön, wenn ich mal mit der Buschrennerin einer Meinung bin und dann auch noch aus ihren Beiträgen schlau werd :anbet


    Besser hätte ich es auch nicht sagen können.


    Aber kürzer kann ich:


    Danke allen Feministinnen, daß ich da bin, wo ich bin, aber nu is mal gut. :grin

  • Übrigens gibt es in diesem Buch ein herrliches Kapitel über die Genderthematik.... ich habe mich königlich amüsiert und freue mich jetzt noch. :grin

  • Entschuldige.... :kiss



    @ Licht
    Zur Magali-Baldrian-Thematik, außer dir scheinen hier alle zu verstehen, was Magali will und wirklich angegriffen fühlt sich auch niemand.
    Das was hier passiert nennt man Diskussion.... :wave

  • @waldläufer und BJ


    ich gebe es zu, es war eine provocation à se battre. So als alte Kampf-Emanze muß man doch hin und wieder mal prüfen, was der Nachwuchs heute so drauf hat.
    :lache



    Jede Generation muß letztlich für sich selber sorgen.
    Die Geschlechterbeziehungen darf man trotzdem nicht aus dem Blick verlieren.


    :wave


    Magali *in Faltenrock und Lackschühchen*

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    ich gebe es zu, es war eine provocation à se battre. So als alte Kampf-Emanze muß man doch hin und wieder mal prüfen, was der Nachwuchs heute so drauf hat.
    :lache


    Du bringst mich da auf eine Idee...


    So besehen erhält auch das "Eva-Prinzip" eine ganz neue Note.
    Frau Eva Herman versucht eigentlich über ihre Kampfansage gegen die Vernunft und den gesunden Humor eine neue Generation an feministisch-bewussten jungen Menschen heranziehen, die den ganzen propagierten Quatsch ein für alle Mal vom Tisch fegt. Dabei gelangt sie zu subtilsten Glanzleistungen, die ihr Geheimprogramm nur für den Eingeweihten sichtbar machen. Har har!
    Denn: Frau Herman hat als Zeichen ihrer wahren Gesinnung in ihrem Familiennamen sowohl den Herrn als auch den Mann um Entscheidendes gekürzt. Das kastrierte R und N steht dabei für renitente Nutten.
    Dieser Schlachtruf folgt der amerikanischen Bewegung emanzipierter junger Frauen, die davon spricht, dass alle Frauen "bitches" sind. Und "bitches" sind Frauen, die wissen was sie wollen und es sich holen.
    Frau Herman, die über ihren Vornamen gleichsam auf die Urmutter alle solcher "bitches" weist, weiß, wovon sie spricht: das Eva-Prinzip ist die Umwertung aller Werte, die Nietzscheanische Wende der post-post-post-Moderne zugunsten einer neuaufgeweckten Frauengeneration.
    Auch sie wird - ähnlich wie Nietzsche es für sich sah - missverstanden werden, und doch: es wird die Generation kommen, die ihr wahres Ich freizulegen bereit ist.
    Lange nachdem ihr Eva-Prinzip Früchte, ich meine: Äpfel trug.


    Ha haaaa....




    Vielleicht sollte ich aber auch einfach ins Bett. :krank

  • @all


    Das Ihr so in dieser Thematik aufgeht ... dabei bleibt der Ausgangspunkt derselbe - Gender, Wissenschaft und persönliches Generve hingestellt - die Forschung nach der gesellschaftlichen Prägung von männlichen und weiblichen Eigenschaften ist die Basis dieser Situation ..


    Feminismus hin oder her
    Zeit im Wander hin oder her


    Verhaltensbiologie vor ... die Natur ist daran ausgelegt, verschiedene Verhaltensprägungen zu garantieren, damit eine Fortpflanzung gewährleistet ist. Die Unterscheidungen in männliche und weiblich konotierte Fähigkeiten unterliegt beim Menschen der sozial-gesellschaftlichen Entwicklung. Wenn das männliche Seepferdchen die Jungtiere betreut, führt das nicht zur gleichen kontroversen Diskussion wie beim Menschen. Wenn die Pinguine sich ihr leben darin teilen, abwechselnd vier Monate zu hungern, um das Jungtier zu wärmen - besteht ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen vorrangigen Eigenschaften für diese Aufgabe nicht.


    Selbst bei unserem genetischen Nachbarn gibt es zwar Rangordnungen und Aufgabenteilung, aber die Fähigkeiten zur Nahrungssuche, Schlafplatzbau und Rangkämpfen bleibt gleich.


    Nur weil wir unterschiedliche körperliche Merkmale haben und unser Gehirn etwas anders benutzen, steht das noch lange nicht in der anerzogenen Verbindung zu unseren Fähigkeiten. Die Prägung ist ausschlaggebend.


    Gleichberechtigung beinhaltet gleiches Recht - aber wir können nicht aus unserer gesellschaftlichen Haut und unterliegen ihrer Prägung.


    Mein Patenkind mangelt es an Ehrgeiz - einer typisch männlich konotierten Eigenschaft - die ganze Familie macht sich damit verrückt. Selbst ich bedauere es und frage mich, ist Ehrgeiz nicht auch nur eine anerziehbare Lektion oder eine genetisch basierte Fähigkeit?


    das zurück zum eigentlichen Thema paddelnde eyre

  • Zitat

    Original von eyre
    und frage mich, ist Ehrgeiz nicht auch nur eine anerziehbare Lektion oder eine genetisch basierte Fähigkeit?


    Erstens: Warum wird auf diese Frage so viel Wert gelegt?
    Zweitens: Was erwartet man sich von einer Antwort?
    Drittens: Was will man mit ihr anfangen?


    Anders gesprochen:
    Wenn mir ein NeuroMedizin-SchlagmichmitdemForschungsNamen-Mensch Untersuchungsbilder eines Menschen aus dem Kernspintomographen-odersonstwas zeigt - eines, auf dem er verliebt ist und eines, auf dem nicht und schließlich sagt: Kuck, hier blinkt was soundso, das bedeutet, dass er verliebt ist.


    Hm. Was mach ich damit?
    Was weiß ich dadurch?
    Was sagt mir das über die Liebe?


    Nicht von Interesse für den Menschen als Menschen.
    Ob nun genetisch, neurodingsbums erklärbar oder nicht...
    Es spielt für viele Fragen keine Rolle.


    Man sollte also Ergebnisse der Gen- wioe Hirnforschung nicht mit Wahrheitsfindung verwechseln oder gar Antworten auf Fragen erhoffen, die eigentlich auf anderes abzielen.


    Und genau dieses Problem sehe ich oft in der Männer-Frauen-Debatte.
    Ich muss schon herausfinden, was ich eigentlich wissen will - und dazu gehört auch die Absicht wie auch die Erwartung.

  • Waldlaeufer


    Was die Gehirnforschung angeht, ist das erklärte Ziel, die Mechanismen zu begreifen ... was danach kommt? Die Frage, ob man diese Mechanismen beeinflussen kann und wenn ja, wie ... und wenn man weiß wie ... schauen wir mal in die Zukunft :gruebel


    Der Mensch kann nicht einfach dasitzen - er will wissen.


    Ehrgeiz ist ein Garant für Erfolg im Leben. Klar, dass die Familie bestrebt ist, diese Eigenschaft zu fördern (oder wenigstens zu finden :chen).


    Also die Frage "Wozu?" beantworte ich mich einem Schulterzucken - wir werden sehen, wohin uns die Antworten bringen, wenn wir sie erst einmal haben :anbet


    das etappenweise ehrgeizige eyre

  • "Ehrgeiz ist ein Garant für Erfolg im Leben".


    Morgenstund hat Gold im Mund.
    Müßigggang ist aller Laster Anfang,
    Early to bed and early to rise makes a man healthy, wealthy and wise.
    A place for everything and everything in its place.
    Frauen, die pfeifen und Hühnern, die krähn, soll man beizeiten den Hals umdrehen.


    Tja ....

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Man sollte aber daran denken, dass die dümmsten Bauern oft die größten Kartoffeln ernten. :grin


    Der einzige Spruch dieser Kategorie, der hilfreich sein könnte, ist: "Erfolg macht süchtig".
    Mit Erfolgen kann man den Ergeiz entfachen. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Zitat

    Original von eyre
    Waldlaeufer


    Was die Gehirnforschung angeht, ist das erklärte Ziel, die Mechanismen zu begreifen ... was danach kommt? Die Frage, ob man diese Mechanismen beeinflussen kann und wenn ja, wie ... und wenn man weiß wie ... schauen wir mal in die Zukunft :gruebel
    (...)
    Also die Frage "Wozu?" beantworte ich mich einem Schulterzucken - wir werden sehen, wohin uns die Antworten bringen, wenn wir sie erst einmal haben :anbet


    Wenn du wirklich Wert auf "Verstehen" legst, muss du aber doch wissen, was du verstehen willst und warum. Die Art deiner Fragestellung und die angelegten Maßstäbe bestimmen dein Ergebnis.
    Anders gesagt: Ein Ergennis kann dir nur etwas verständig machen, wenn du bereits eine Ahn ung davon hast, was du verstehen willst.
    Ein "(selbsterklärendes) Wissen an sich" ist eine naive Utopie.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Wenn du wirklich Wert auf "Verstehen" legst, muss du aber doch wissen, was du verstehen willst und warum. Die Art deiner Fragestellung und die angelegten Maßstäbe bestimmen dein Ergebnis.
    Anders gesagt: Ein Ergennis kann dir nur etwas verständig machen, wenn du bereits eine Ahn ung davon hast, was du verstehen willst.
    Ein "(selbsterklärendes) Wissen an sich" ist eine naive Utopie.


    Das Ziel in dieser Diskussion ist die ERkenntnis darüber, ob es genetische gesellschaftlich-geprägte männliche und weibliche Fähigkeiten gibt.


    Was wir mit diesem Wissen anstellen, wird sich herausstellen, wenn es eine Erkenntnis geben sollte :kiss


    das immer wieder unwissenschaftliche eyre

  • Zitat

    Original von eyre
    Das Ziel in dieser Diskussion ist die ERkenntnis darüber, ob es genetische gesellschaftlich-geprägte männliche und weibliche Fähigkeiten gibt.


    dieser wunderbare Dreckfuhler verleitet mich zu der Frage, ob es denn gerade in diesem Zusammenhang auch eine SIEkenntnis geben sollte.


    Zwinkernde Grüße
    Licht