Gibt es geschlechterspezifische Eigenschaften?

  • Ich meinte nicht die Formen der Steigerung, sondern die Semantik. Wie kann eine Wissenschaft wissenschaftlicher sein als eine andere? Oder gar am wissenschaftlichsten? Entweder es ist eine Wissenschaft oder eben nicht.


    Für mich klingt die Frage "Welche Wissenschaft ist am wissenschaftlichsten?" so ähnlich wie die Frage "Welches grün ist am grünsten?".

  • Zitat

    Original von taki32
    Ich meinte nicht die Formen der Steigerung, sondern die Semantik. Wie kann eine Wissenschaft wissenschaftlicher sein als eine andere? Oder gar am wissenschaftlichsten? Entweder es ist eine Wissenschaft oder eben nicht..


    Nicht, wenn man Wissenschaftlichkeit als Anspruch setzt und asymptotisch versteht.
    Kann man. Muss man nicht. Scheinbar.
    Ansonsten kann man durchaus sagen, dass vieles fälschlich unter dem Titel "Wissenschaft" läuft. Da wäre Kunst oder Technik in der alt-griechischen Verwendungsweise angebrachter.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Nicht, wenn man Wissenschaftlichkeit als Anspruch setzt und asymptotisch versteht.
    Kann man. Muss man nicht. Scheinbar.
    Ansonsten kann man durchaus sagen, dass vieles fälschlich unter dem Titel "Wissenschaft" läuft. Da wäre Kunst oder Technik in der alt-griechischen Verwendungsweise angebrachter.


    Wissenschaftlichkeit als Anspruch für was?


    Was bedeutet "asymptotisch"?


    Meinst du, dass Wissenschaften fälschlicherweise als "Wissenschaft" bezeichnet werden oder dass Verfahrensweisen fälschlich unter "Wissenschaft" laufen?

  • Zitat

    Original von taki32
    Wissenschaftlichkeit als Anspruch für was?


    Was bedeutet "asymptotisch"?


    Meinst du, dass Wissenschaften fälschlicherweise als "Wissenschaft" bezeichnet werden oder dass Verfahrensweisen fälschlich unter "Wissenschaft" laufen?


    --> asymptotisch als infinite Annäherung. Kurzgefasst.


    Anspruch: Für den adäquaten Umgang mit sogenannten Gegenständen der Erkenntnis, sprich der Erstellung von heuristischen Verfahren und der Umgang mit "Erkenntnissen". Weiterhin Zielstellungen - Fragen nach Fortschritt, Darstellungen und vor allem: Verifikation. Womit wir bei epistemologischen Problemen landen. Und so weiter...
    Das lässt sich schwer in wenigen Sätzen formulieren.
    Anders:
    Das Postulat des aqäquaten Anspruches leitet sich aus der Wissenschaftsgeschichte ab. Die Bedingungen zur Wissenschaftlichkeit leiten sich aus dem Begriff der Wissenschaft ab. Es wirkt insofern auch zirkelschlüssig, dass Wissenschaftlichkeit als Anspruch für Wissenschaft gilt. Aber nichtsdestotrotz gilt dieser Satz, wenn man vom Standpunkt "Wissenschaft" aus argumentiert.


    Mit einem einfachen Beispiel:
    Wenn ich eine Sache unter dem Maßstab "grün" betrachte, wird der Inhalt meines Begriffs "grün" die Bedingungen dafür liefern, unter welchen Kriterien ich Dinge erfassen, die unter "grün" fallen.
    Kurzum: ich suche nach etwas im Farbspektrum wasweißich undsoweiterundsofort...


    Zu deiner letzten Frage:
    Sowohl als auch.
    Aber da begebe ich mich zu schnell ins Feld der Polemik.

  • Danke. Wissenschaftlich asymptotisch verstehen bedeutet also, es nicht als Dichotomie zu begreifen, sondern auf einem Kontinuum. Trotzdem finde ich es schwierig, dafür Kriterien zu formulieren, die für alle Wissenschaften gelten sollen.


    Adäquat, okay, aber ist eine ganze Wissenschaft adäquat oder sind es nicht vielmehr die jeweilgien Paradimen und Methoden?


    Ich glaube, ich ahne, was du mit "sowohl als auch" meinst.

  • Zitat

    Original von taki32
    Adäquat, okay, aber ist eine ganze Wissenschaft adäquat oder sind es nicht vielmehr die jeweilgien Paradimen und Methoden?


    Mir ging es in dem Anspruch nur um Letzteres. Darin begründen sich intern gelagerte Diskurse und die eigene Fachtheorie.
    Das erste ist ein ganz anderes paar Schuhe. Hier finden die interdisziplinären Grabenkämpfe eher statt.

  • Sorry, Taki
    Mir ist die Lust an dieser Diskussion vergangen.... ich hab auch schon wieder vergessen, was ich eigentlich sagen wollte.... vielleicht, daß das Geschlecht bei einer Person nur eine untergeordnete Rolle spielt?


    Ich verstehe dieses Hauen und Stechen nicht, sobald die Geschlechterfrage aufkommt.
    Ich hab die Nase voll von Gender....


    Gender ist überflüssig, wenn Mann und vorallem Frau endlich mal kapieren würde, daß es wichtigeres gibt, als das Geschlecht und das sich Können und Wissen in bestimmten Bereichen auch unnabhängig vom Geschlecht bilden kann.


    Egal... keine Lust mich damit auch hier noch auseinander zu setzen.

  • @waldläufer


    wenn man im Rahmen einer Lehrveranstaltung, die ein gegebenes Thema hat, das man im Vorlesungsverzeichnis Monate vorher nachlesen kann, nicht ein Thema aus einem beliebigen Themenkreis bearbeiten kann, sondern nur aus dem gegebenen, ist in meinen Augen nicht die Meinungsfreiheit ( GG Art. 5, 1) verletzt.
    Wenn in der Bäckerausbildung grad Brötchen dran sind, man selber aber Kuchen backen will, kann man auch nicht auf Einschränkung der persönlichen Freiheit klagen. Oder? :gruebel


    Daß gerade keine andere Lehrveranstaltung angeboten wurde, liegt nicht an 'gender', sondern eher an dem Umstand, daß die wissenschaftliche Ausbildung bei uns auf äußerster Sparflamme statfindet. Ökonomische Gründe, also.


    Es war sicher eine wenig angenehme Erfahrung, ich weise jedoch darauf hin, daß Dir nun einfach das passiert ist, was nicht wenigen Generationen von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen vor Dir passierte, unter umgekehrten Vorzeichen. Themenvorschläge, Ideen, Projekte zu allem, was 'Frauen' betraf, wurden meist als nicht forschungsrelevant abgebügelt, ebenso Vorhaben zu Randgruppen (Schwule, Lesben), alles, was nicht 'Weltliteratur' war etc. pp.


    Das macht es nicht besser, ich schreibe das besser mal aus, ehe hier wieder wilde Unterstellungen (nicht von Dir :-) ) geäußert werden. Die Welt ist eben ungerecht. ;-)


    Was mich nur wundert, ist, daß Du nicht die Gelegenheit ergriffen hast und die Beleidigung gerächt, indem Du mithilfe eines 'Gender'- Themas die ganze These glatt widerlegst. Das wäre doch die Herausforderung gewesen?


    Hätten andere sie nicht angenommen, gäbe es keine Erforschung der Geschlechterbeziehungen.


    @BJ


    es gibt Wichtigeres als Gender?
    Ist mir noch nicht aufgefallen.
    Aber ich bin Brillenträgerin.


    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Magali


    Natürlich habe ich mir ein Thema rausgesucht, das überhaupt nicht, nieee und nimmer zur angegebenen Lehrveranstaltung gepasst hat.
    Niemals. Nie. Garantiert.
    Anders gesagt: Danke für den Tip... :lache
    Und: Argumentation zieht nur, wenn der Gegenüber zuhört und diskutieren will.
    Denn den Versuch gab es.
    Mehr als einmal.
    Also - es lag natürlich nicht, niemals, nie und nimmer an den gegenderten. Die wollten ja reden.
    Nur leider nicht übers Thema. Sondern nur lauter als alle anderen.


    Na denn...

  • ,@ Magali + Waldläufer


    Vielleicht ein Problem unserer (meiner und Waldläufers) Generation... wir sind zu viel gegendert worden.
    Wir wollen nicht mehr gendern, wir wollen einfach nur tun, wozu wir Lust haben und nicht, weil wir weiblich oder männlich sind, sondern weil wir sind.


    Hatte ich nicht zum Gendering damals diesen Rundbrief von meinem Chef gepostet?
    Mal suchen... momentchen...

  • @waldläufer




    epistemologisches Problem meinerseits?

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    K. Kraus

  • BJ,
    darf ich darauf hinweisen, daß 'wir wollen einfach tun, was wir wollen' ein fragwürdiger Ausgangspunkt fürs eigene Handeln ist?


    Des weiteren, daß ich nicht sehe, daß jemand ungerechtfertigt ge'gendered' wurde (die Diktion in diesem Fred wird toller und toller!!) von Eurer Generation. Im Gegenteil, Ihr undankbaren Blagen, Ihr seid exakt da, wo ihr hinwolltet und könnt ein Gutteil frei entscheiden, weil hinter Euch ca. vier Generation von doofen alten Weibern stehen - und ein paar offenbar bescheuerte Männer - die sich Gedanken gemacht haben. Über die Geschlechterbeziehungen. Damit Ihr es mal besser habt.


    Gut, daß noch genug Kacke dampft in der Beziehung. Mal gesapnnt, was aus Euch wird, wenn Euch der Geruch endlich mal in die Nase gestiegen ist.


    :lache :lache


    magali *geht die lila Latzhose suchen*

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    K. Kraus

  • Licht,


    Kannst Du nicht einfach mal ein paar Bücher vorstellen? Oder Dich zu Büchern äußern? Anstatt unablässig darauf hinzuweisen, daß Du Dich hier durch Userin magali beleidigt fühlst?
    Was Bücher betrifft, hältst Du Dich recht bedeckt, wenn ich mir Deine bisherigen postings anschaue.
    Darf ich Dich darauf hinweisen, daß das hier ein Bücherforum ist und kein Licht-Spielhaus?

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    K. Kraus