Die Bücherdiebin (The Book Thief) von Markus Zusak

  • Ich kann nichts neues mehr hinzufügen. :wow


    Diese Buch ist absolut empfehlenswert, wenn man bereit ist, sich mit dem Thema
    Nazizeit auseinander zu setzen.
    Es ist unglaublich dicht geschrieben und es aus der Sicht des Todes zu schreiben ist einfach ein genialer Schachzug.

  • Ja das hört sich wirklich richtig gut an!!!! und aus der Sicht des Todes zu erzählen, ist wirklich ein genialer Einfall!! :anbet


    Wenn ich meinen Bücherstapel etwas verkleinert habe, werde ich mir dieses Buch sofort zu Gemüte führen. :freude

  • Die Idee eine Geschichte aus der Sicht des Todes zu erzählen, finde ich immer noch faszinierend und in diesem Buch sehr gut umgesetzt. Wie erlebt der Tod eine Katastrophe wie Krieg, Völkermord und persönliche Schicksale. In diesem Zusammenhang enthält dieses Buch einige sehr interessante Gedanken und merkenswerte Szenen.
    Vor allem gelingt es Markus Zusak die Geschehnisse der Zeit völlig unverkrampft zu schildern.


    Allerdings hatte ich bald Schwierigkeiten mit der Gleiderung des Buches. Es besteht aus relativ kurzen Kapiteln, die oft durch Anmerkungen, Erklärungen oder Kommentaren des Todes unterbrochen werden. Bei mir konnte dadurch nie ein wirklicher Lesefluß entstehen. Dadurch entstanden auch ein paar Längen in der Mitte des Buches.

  • Ich gestehe, daß ich mich fürchterlich schwer tue, dieses Buch zu rezensieren. Es ist einfach unbeschreiblich wunderbar in meinen Augen.


    Schon der Anfang ist wirklich grandios, denn der Erzähler, den Zusak hier eine Geschichte erzählen lässt, ist niemand anders als der Tod. Der Tod, der zur Zeit des Geschehens, im zweiten Weltkrieg, auch genug zu tun hat. Trotzdem bleibt ihm die Zeit, ein kleines Mädchen zu beobachten.


    Liesel Meminger ist 9 Jahre alt und versteht die Welt nicht mehr. Zusammen mit ihrem kleinen Bruder und in Begleitung der Mutter macht sie sich auf in eine ungewisse Zukunft in einen kleinen Ort in der Nähe von München. Dort sollen die Kinder in einer Pflegefamilie unterkommen. Doch auf dem Weg dorthin passiert etwas Schreckliches: Liesels Bruder kommt durch einen Hustenanfall zu Tode und wird in einem fremden Ort, weit weg von zu Hause, beerdigt.


    Doch bei dieser Beerdigung soll etwas passieren, das Liesel Zeit ihres Lebens prägen wird: Sie stiehlt ein Buch. Zwar kann sie weder Lesen noch Schreiben, aber der Drang, dieses schwarze Buch mitzunehmen, ist einfach zu groß.


    In der neuen Pflegefamilie lebt sich Liesel nur schwer ein, jetzt, wo sie ganz alleine ist. Doch auf ihre Art versucht ihre Pflegemutter, Liesel zu einem guten Mädchen zu erziehen. Zwar herrscht hier ein eher ruppiger Ton, dieser ist jedoch sehr liebevoll gemeint.


    Ein besonderes Verhältnis entwickelt Liesel jedoch zu ihrem Pflegevater, der als Anstreicher im zweiten Weltkrieg wenig bis keine Arbeit hat und mit seinem Akkordeon von Lokal zu Lokal zieht, um ein wenig Geld dazuzuverdienen. Dieses Verhältnis intensiviert sich, als der Vater nachts bei Liesel wacht, um gegen ihre Alpträume zu kämpfen. In einer dieser Nächte wird das gestohlene Buch gefunden und Vater und Tochter beginnen zusammen, es zu lesen… Es ist das Handbuch des Totengräbers, das der Lehrling auf dem Friedhof verloren hatte, auf dem Liesels Bruder beerdigt worden war.


    Im weiteren Verlauf der Geschichte, die der Tod durch vieles Hin- und Herspringen sowie zahlreiche Vorwegnahmen erzählt, liest man weiter, wie es Liesel, ihren Eltern, den Nachbarn und auch den Freunden während des Krieges ergeht. Und als eines Tages der Vater sich verpflichtet fühlt, ein altes Versprechen einzuhalten, wird die Geschichte auch noch richtig spannend.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Erzählweise ist zwar leicht, der Inhalt jedoch gewichtig und mitreißend, der Tod so sarkastisch, dass man wirklich Gänsehaut bekommen kann. Trotzdem hat man als Leser immer das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.


    Besonders gut hat es mir gefallen, dass der Tod, wenn er die Seelen der Verstorbenen einsammelt, immer berichtet, wie der Himmel gefärbt ist – und wer meint, der Himmel sei immer nur Blau oder Grau, wird in diesem Buch eines Besseren belehrt.


    Mein Prädikat: Ein absoluter Anwärter auf den Titel „Buch des Jahres 2008“!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • ich lese dieses buch gerade und ich kann euch sagen:
    ich bin überwältigt.
    einfach überwältigt.


    leute, lest dieses buch!


    es ist ein stilles, leises buch mit einer - wie ich finde - wunderschönen sprache.


    ich melde mich wieder, wenn ich es fertig gelesen habe.


    ich kann euch nur sagen:
    ja, gänsehaut habe ich beim lesen manches mal verspürt.


    das buch hat eine ganz eigene art, an diese schwere zeit heranzugehen.
    leise und eindringlich. aber sehr nachhaltig.

    gerade lese ich:
    Der Schrei nach Leben von Martin Gray :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von niki ()

  • Ein wunderschönes Buch, das mich sehr berührt hat. Zum Schluss konnte ich vor lauter Tränen kaum lesen. Und ich schliesse mich Caia an "Buch des Jahres 2008".

  • hey :wave


    ich überlege schon seit längerem ob ich das buch kaufen sollte , ich finde die beschreibund sehr interresant aber ich weiß nicht ob es auch schon für jüngere leser geeignet ist . vielleicht könnt ihr mir da einen typ geben .

  • Das Buch ist sowohl als Erwachsenen- als auch als Jugendbuch erschienen. Von der Struktur und vom Umfang her ist es sicher ein Text, der eine gewisse Routine im Lesen voraussetzt, aber einem/r Jugendlichen ab 14, der/die auch sonst gern liest, würde ich das Buch bedenkenlos empfehlen.


    Herzlich, Bartlebooth.

  • Ich habe das Buch einer Leserin empfohlen, nach dem sie mich ständig mit Ps. Ich liebe dich auf die Nerven gegangen ist, und die Leserin hat es auch mitgenommen (und bereitwillig den Bestseller-Zuschlag gezahlt). Sie hat es aber nicht gelesen, da es ihr zu dick war.


    Für mich ist "Die Bücherdiebin" jetzt schon ein Highlight in diesem Jahr. Da ich Caias Rezi schon so gelungen finde und ich ihrer Meinung bin, kann ich ihrer Rezi nichts mehr hinzufügen ausser diesem hier: :anbet :anbet

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Zitat

    Original von fabulanta
    Für mich ist "Die Bücherdiebin" jetzt schon ein Highlight in diesem Jahr. Da ich Caias Rezi schon so gelungen finde und ich ihrer Meinung bin, kann ich ihrer Rezi nichts mehr hinzufügen ausser diesem hier: :anbet :anbet


    Vielen Dank!!! :knuddel1


    Es freut mich, wenn meine Rezis ankommen.


    Und was hast Du denn für Kunden, Bücher, die zu dick sind?? Bücher können doch gar nicht dick genug sein!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • @ Caia


    Diese Leserin ist etwas merkwürdig. Das letzte Mal kam sie wieder zu mir, während ich mich am liebsten unter dem Tisch verstecken würde. Es läuft so ab: Die Frau kommt, wühlt in ihrer Tasche herum (sie hat nicht so viele Tüten wie die Tüten-Tante) holt einen Zettel hervor und dann kommt ihre erste Frage: "Haben Sie Ps. Ich liebe Dich- spricht den Autorennamen völlig falsch aus." Wir haben Ps. Ich liebe dich, ist aber immer weg. Vorbestellen will es die gute Frau nicht (ist ja zu teuer). Als nächstes fragt sie nach einem bestimmten Yoga Buch (Lektorin würde es ja gerne kaufen - gibt es aber nicht mehr).


    Das letzte Mal war die gute Frau besonders nervig. Sie knallte mir einen Zettel auf den (den hat sie irgendwo bekommen) auf dem ein völlig unleserlicher Name stand. Ich habe dann bei Amazon geschaut, wie der Autor richtig heisst und ihr im OPAC gezeigt, was wir von diesem Autoren alles haben. Sie zeigte dann auf zwei Bücher und ich holte sie ihr. Beim ersten meinte sie: " Ich weiß nicht, können Sie mir nicht noch ein anderes holen" ( :hau). Mit dem anderen war sie dann zufrieden, da gerade "Zwischen Himmel und Liebe " da war hat sie dieses auch mitgenommen und war überglücklich. Nachdenklich schaute sie auf ihre drei dünnen Bücher in der Hand und meinte: "Ich weiß nicht, ob ich diese drei Bücher wirklich in vier Wochen lesen kann". Nett wie ich bin :grin, zeigte ich ihr, wie sie die Bücher am OPAC verlängern kann (sie wird es sicher nie selber machen).


    Ich LIEBE solche Leser, denn die machen den Alltag etwas bunter! :lache :lache

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Für mich ist "Die Bücherdiebin" auch mein Buch des Jahres - bereits jetzt!


    Ich freue mich schon auf die Leserunde :grin

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  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Es gibt es als Erwachsen- und Jugendbuch???


    Also ich hab mir das hier gekauft, und werd es auch gleich als nächstes lesen :chen


    Mary, das ist die Jugendausgabe, ich hab sie aber mit weit über 30 auch noch, die Erwachsenenausgabe finde ich vom Cover her nämlich ziemlich häßlich.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein