Die Bücherdiebin (The Book Thief) von Markus Zusak

  • Ich finde, diese ganzen Kleinigkeiten tun der Geschichte keinen Abbruch.
    Mir doch egal, wann die Äpfel reif werden... aber das ist typisch deutsche Pingeligkeit ;)
    Und wo wir schon pingeln, Liesel ist an ihrem 10. Geburtstag in den BDM gekommen, zumindest im Original, wenn ich mich recht erinnere. War beim Lesen gestern schon arg müde :gruebel
    Ich versteh schon, dass das Thema hochsensibel ist, aber das mit den Äpfeln fand ich jetzt doch ... :rolleyes


    Sehr interessant, mal über die Hintergründe zu hören- toll, dass Du uns einweihst!

    Receive what cheer you may- the night is long that never reaches the day (Willy Shakespeare)

  • :wave @ Mariechen - Das ist ja wirklich toll. Da schwelge ich in dem Buch und schaue hier kurz vorbei und dann sehe ich gleich noch diejenige, die es übersetzt hat. :wave Willkommen hier bei den Eulen und danke für die Termine. Schade, dass er nicht nach Hannover kommt. :cry :cry :cry
    Dass du den Begriff "Saumensch" befremdlich fandest, kann ich verstehen, obwohl er nach ein paar Seiten und der Art, wie er benutzt wird, schon fast sympatisch wirkt. Stammt er denn von Markus, oder seinen Eltern, oder ist er im Bayerischen gebräuchlich? (Als Nordlicht bin ich da doch nicht so bewandert :-))

  • Mariechen :
    Ich finde es auch interessant mal hinter die Kulissen zu blicken.
    Deshalb würde mich mal interessieren (jetzt unabhängig von "Die Bücherdiebin"), wie man als Übersetzer mit Wortspielen oder sprechenden Namen umgeht. Wie erhält man die Bedeutung bei der Übersetzung?


    bartimaeus :
    "Der Klang der Freiheit" ...schon wieder ein Buch für die Wunschliste. Du bist wirklich fies einen so neugierig zu machen :nono

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • ich hab mir vorhin die Rezi durchgelesen ...und dann war ich in der Stadt ...und hab mal nebenbei kurz bei meinen buchdealer vorbeigeschaut ...und da hat das buch mich direkt auf dem ersten blick angesprungen ...und nun liegt es hier .....


    das geht ja gut los....ich glaub ich darf hier nicht zu oft vorbeischauen *seufz* :grin

    Man weiss, dass es ein gutes Buch war, wenn einem beim Umblättern der letzten Seite fast so zumute ist, als hätte man einen Freund verloren

  • Hallo!
    Bin schon wieder da – das ist hier so spannend, dass ich überhaupt nicht mehr zum Arbeiten komme.
    Ja, ja, die Äpfel ... Ich kann schon verstehen, wenn das affig klingt. Aber wie gesagt, man steigert sich da in einen Korrektheits-Wahn hinein und hat auf einmal das Gefühl, man müsste alles absichern, und ich bin normalerweise nicht der Ober-Pingel.
    Gut möglich, dass Liesel am 10. Geburtstag in die HJ musste, aber eben nicht in den BDM, sondern in den Jungmädelbund. Und das finde ich schon wirklich wichtig, weil es historische Tatsachen sind. Andere Autoren – u. a. John Boyne – machten sich unglaubwürdig, weil sie bei solchen Kleinigkeiten nachlässig waren.
    Noch mal zum Saumensch: Ich vermute stark, dass Markus den Begriff von seiner Mutter hat, die ja aus dem Bayerischen kommt (tatsächlich aus der Nähe von Dachau). Ich habe den Begriff ohne Vorkenntnis übernommen, und da sich die Münchener (der Verlag sitzt in München) nicht beschwert haben, war das wohl so okay. Ob man das heute noch in Bayern sagt, weiß ich nicht.
    Zu Wortspielen/sprechenden Namen: Da gibt es für mich keine einheitliche Lösung. Ich entscheide das von Fall zu Fall. Ein Paradebeispiel ist „Die Herrin der Worte“ von Frances Hardinge. Das Buch ist voll von Wortspielen und sprechenden Namen. Und es war eine wahre Freude für mich, dass ich mich da mal so richtig austoben konnte. Dabei konnte ich gar nicht am Original kleben bleiben, weil der Sinn ja war, den Leser zum Schmunzeln zu bringen, und das geht nur, wenn besagte Begriffe dem deutschen Leser auch etwas bedeuten.
    In dem Buch gibt es unzählige Heilige, von denen ich mal als Beispiel ein paar aufliste, erst das Original, dann meine Übersetzung:


    Happendabbit, der gebrochene Schwüre verzeiht - der heilige Passiertschonmal


    Palpitattle (Fliegenheiliger)- der heilige Klatschweg


    Sussuratch - der heilige Soßenratsch



    Queen Drizzlesoft - Königin Zartniesel


    King Cinnamon - König Zimt


    Queen Capillarie - Königin Haarfein


    Mir ist manchmal der Wortklang und die Melodie wichtiger als die eigentliche Bedeutung, besonders, wenn ich merke, dass auch der Autor Wert darauf legt. Dann kann ich auch mal selbst mit den Worten spielen.
    Jetzt verabschiede ich mich für heute von euch; muss gleich meine Tochter ins Bett bringen und dann noch ein bisschen was schaffen ...
    Bis bald! :wave

  • Mariechen :


    Eine kleine Zwischenfrage: Kannst du mir sagen wo es die Karten für die Markus Zusak Lesung (in HH) zu kaufen gibt?
    Ich suche schon die ganze Zeit im Internet und frage mich, warum ich nichts finde... ?(

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • Na, ich nehme doch mal an, dass es die Karten beim jeweiligen Veranstalter gibt.
    Wenn du Probleme hast, was zu finden, wende dich doch an die Pressestelle bei cbj. Bernd Strathaus organisiert die Lesereise, der wird dir sicher weiterhelfen können.

  • Ich musste eben nochmal kurz hier herein schauen. (Mit verheulten Augen und noch ganz in der Geschichte gefangen). Es ist das beste Buch, dass ich seit Jahren gelesen habe...Das musste ich einfach noch loswerden... :wave



    [SIZE=7]Ich weiß, ein sehr spätes edit, aber den Fehler wollte ich nicht stehen lassen, sonst denkt ihr...[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich musste eben nochmal kurz hier herein schauen, bevor ich eine Rezi für Ciao schreibe. (Mit verheulten Augen und noch ganz in der Geschichte gefangen). Es ist das beste Buch, dass ich seit Jahren gelesen habe...Das musste ich einfach noch loswerden... :wave


    Oh, ich freue mich auch schon so auf das Buch. Zurzeit lese ich gerade noch ein BWB, aber wenn ich damit durch bin, werde ich mich gleich an die Bücherdiebin machen. :lesend

  • Meine Rezension:


    Lediglich einen Tag habe ich gebraucht, um die 592 Seiten der Bücherdiebin förmlich zu verschlingen. Normalerweise liest man Bücher, die aus der Sicht des Hauptdarstellers, des Mörders, des Opfers, des Liebenden oder eines anderen Menschen erzählt wird. Doch ich persönlich habe noch nie ein Buch gelesen, welches aus der Sicht des Todes geschrieben wird.


    Markus Zusak macht in seinem Roman den Tod zum Hauptdarsteller und gibt ihm menschliche Züge. Der Autor schafft es sogar, dass man sich auf eine gewisse Art und Weise mit dem Tod auseinandersetzt und sich fast mit ihm anfreundet. Denn in diesem Fall ist der Tod mehr als nur ein Bote, der die Menschen aus dem Leben holt. In diesem Fall hat der Tod ein Herz und eine Seele.


    In einer sehr leicht geschriebenen Art und Weise erzählt der Tod vom Leben der Bücherdiebin Liesel. Als Liesel das allererste Buch im Alter von 10 Jahren stiehlt, versinkt sie quasi in den Sog und die Faszination, die Worte in ihr auslösen können. Sehr oft habe ich mich in den Beschreibungen wiedererkannt, da auch ich eine Buchliebhaberin bin. Ich kenne das Gefühl, an Büchern zu riechen oder aber sie mit den Händen zu berühren und dabei ganz tiefe Emotionen zu spüren.


    Die Bücherdiebin wird auch Ihnen etwas stehlen. Nämlich Zeit. Aber diese werden Sie ihr, sofern Sie sich auf diese sehr phantasievolle Reise einlassen, gerne geben. Die Randgeschichte dieses Buches spielt im zweiten Weltkrieg und gibt dem Leser die Möglichkeit, sich an die schreckliche Zeit von damals zu erinnern, die die meisten von uns ja nur aus dem Schulunterricht oder Lehrbüchern kennen. Liesel hat Freunde in ihrem Leben, die teilweise ihre Leseleidenschaft teilen und sie noch mehr zu etwas sehr Besonderem machen. Doch werden diese Menschen Liesel ihr ganzes Leben lang begleiten oder aber wird der Tod an ihre Stelle rücken?


    Mich hat das Buch, vor allem am Ende, auch sehr zum weinen gebracht. Nicht nur wegen der Dinge, die in dem Roman geschehen sondern vor allem auch, weil es mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Machen wir immer das Richtige in diesem Leben? Handeln wir immer so, wie es unser Herz es uns sagt? Würden wir anders handeln, wenn wir wüßten, dass der Tod schon an unserer Seite spazierengeht? Dieses Buch ist sehr einfühlsam, emotional und irgendwie auch zärtlich geschrieben. Wobei ich diese Zärtlichkeit nun mehr den Büchern gegenüber sehe.


    Und es zeigt auch, dass man Worte so sehr lieben kann, dass man sie nicht nur liest, sondern vielleicht auch gerne niederschreibt. Und wenn man Glück hat, so überlebt das Papier sogar über Jahrzehnte hinweg. Papier ist geduldig. Und der Tod manchmal auch.


    Für mich das Buch des Monats März 2008, welches ich vor allem jedem Buchliebhaber sehr ans Herz legen möchte! Die Zeichnungen, die dieses Buch zudem bildhaft machen, runden den tollen Gesamteindruck ab.


    Und so beklemmend, wie einem das Thema "Tod" nun auch vorkommen mag, genauso tröstlich ist dieses Buch auch. Denn wüßte ich, dass der Tod so wäre, wie Zusak in beschreibt, so würde ich ihm meine Seele am Ende meines Lebens, gerne in die Hände legen.


    Das andere Buch des Autors "Der Joker" habe ich direkt bestellt und ich hoffe, dass Markus Zusak mich damit wieder genauso in seinen Bann ziehen wird.


    LG,
    Andrea

  • Ich bin hier im Forum gelandet weil ich nach Meinungen über "Die Bücherdiebin" gesucht habe.


    Ich hab mir das Buch eigentlich zufällig gekauft, weil ich mir am Tag der Frau was Gutes tun wollte und mich der Einband und der Klapptext mich begeistert haben. Was mich total verwundert hat, war der Autor - ich hätte gewettet, dass es ein Deutscher oder Österreicher ist, aber falsch gedacht. Deshalb hat es mich noch zusätzlich interessiert.
    Ich habe jetzt ca. 100 Seiten gelesen und möchte es eigentlich in einem Zug verschlingen, aber ich halte mich zurück, weil ich mir dafür Zeit und Muse nehmen möchte. Deshalb werde ich mich am Osterwochenende auf mein gemütliches Sofa mit meinen Mietzen verziehen und diesen Schatz aufsaugen.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


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  • Zitat

    Original von sollhaben
    Was mich total verwundert hat, war der Autor - ich hätte gewettet, dass es ein Deutscher oder Österreicher ist, aber falsch gedacht.


    Na ja, fast stimmt das ja. Die Eltern waren ein Teil aus Deutschland bzw. der andere aus Österreich. Kennengelernt haben die sich dann in Australien und der Autor war das Resultat näherer Begegnung :grin