ZitatAlles anzeigenOriginal von magali
Eskalina
zu einer ordentlichen Buchkritik, die mehr sein will, als eine bloße Meinungsäußerung und eine bloße Kaufempfehlung, gehört es, das Buch in einen Kontext einzuordnen.
Bei einem Bestseller, der sich des Themas 'Nationalsozialismus' bedient, ist das umso wichtiger.
Was ich geschrieben habe, ist Beet, Erde und Dünger für ein solches Buch wie das vorliegende.
Ja, es ist ein Kanonenschuß ins Puiblikum, ja, er stört die Gemütlichkeit. Wenn es nur eine zum Nachdenken bringt darüber, was genau sie da in der Hand hält (keinen Tedydbär), ist mein Ziel schon erreicht. Es muß auch nicht heute sein.
Ich denke, da haben wir dann einfach verschiedene Auffassungen, und Ansprüche an eine Buchkritik/Rezension...
Eine Rezension stellt die persönliche Meinung eines Lesers zu einem Buch dar und bewertet das Buch - nicht dessen Leser – so habe ich es jedenfalls bisher gesehen und das ist auch weiterhin mein Anspruch an eine Rezension. Ich mag es, verschiedene Meinungen zu einem Buch zu lesen und lerne gern andere Sichtweisen und Argumente kennen. Einen Kanonenschuß, der mich trifft und vielleicht sogar verletzt (nein, das ist hier nicht geschehen, aber trotzdem...), ist nicht dazu geeignet, mich unvoreingenommen nachdenken zu lassen. Wenn man jemanden angreift, so wird er eher Schutz suchen, sich abschotten, oder zurückschlagen, aber Nachdenklichkeit, oder Offenheit für Argumente erreicht man so kaum.
- Für mich spielt es keine Rolle, ob jemand ein Buch völlig anders beurteilt als ich, denn ich gestehe jedem zu, seine eigene Meinung zu haben und je besser er seine Argumente dafür, oder dagegen ausarbeitet, umso mehr genieße ich es, seine Rezension zu lesen. Eventuell kann man dann über Dinge in der Argumentation diskutieren die man anders sieht, doch niemals mit der Intention, den Rezensenten persönlich anzugehen, sondern auf sachlicher Ebene. Wenn aber derjenige selbst schon in seiner Rezension meint, die sachliche Ebene verlassen zu müssen und sich über alle anderen Leser stellen zu müssen, indem er sie abwertet, dann spricht das in meinen Augen nicht gerade für die Toleranz, die ich im Umgang Miteinander erwarte, und dann kann sein Text noch so gut aufgebaut und formuliert sein, er hat für mich seinen Reiz verloren.
So und jetzt geh ich einen Streichelteddy suchen.