Laila El Omari - Der Duft von Sandelholz

  • MaryRead


    Lesen! Mir war "Die englische Erbin" auch etwas zu leicht (obwohl er mir gefallen hat), der Nachfolgeroman ist meines Erachtens ausgereifter. Aber das ist Geschmackssache, den einen interessieren die indischen Verhältnisse und geschichtlichen Hintergründe, der andere möchte einfach nur die Familiengeschichte darin lesen.


    Viel Spaß beim Lesen!

  • @ MaryRead: Ich empfehle auch, das Buch zu lesen. Ich habe zuerst Der Duft von Sandelholz gelesen und anschließend die englische Erbin.


    Ich empfand im Vergleich die englische Erbin auch als wesentlich leichter, obwohl es mir gut gefallen hat. Aber der Duft von Sandelholt ist nach meinem Empfinden anspruchsvoller und geht mehr in die Tiefe. Es wird auch mehr über Land und Leute berichtet und die politischen und wirtschaftliche Zusammenhänge spielen eine größere Rolle.


    Im Anhang ist ein kurzer Abriss des geschichtlichen Hintergrundes angefügt, was mir auch sehr gut gefallen hat.

  • Der Duft von Sandelholz hat mir persönlich auch ein wenig besser gefallen. Bei dem Buch und auch bei dem Buch "Die englische Erbin" tut es mir immer wieder leid, dass ich kein Buch zweimal lesen kann. Selbst Jahre später kann ich mich nach ein paar Seiten noch an den Inhalt erinnern und dann macht mir das Lesen keinen Spaß mehr.


    Elisha ist eine sympathische und eigensinnige Person, der ihr Vater (zumindest anfangs) nichts abschlagen kann. Der Kontakt zur Mutter ist immer wieder mit Problemen belastet, denn Elisha ist nicht die gehorsame Tochter wie z. B. Charlotte. Beim Lesen hab ich oft so bei mir gedacht: Wie gut, dass ich in der Zeit nicht gelebt habe. Ich glaube, das Leben wäre nichts für mich gewesen.


    Dieses Buch war eines meiner Lesehighlights im Monat Mai.

  • Zitat

    Original von Ina
    Aber der Duft von Sandelholt ist nach meinem Empfinden anspruchsvoller und geht mehr in die Tiefe. Es wird auch mehr über Land und Leute berichtet


    Das hab ich eben gehofft. :-]
    Also hör ich doch mal auf diejenigen, die sagen "lies", und ignoriere die anderen standhaft. :grin
    Danke für eure Einschätzungen. :-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Nach der begeisterten Lektüre von „Die englische Erbin“ habe ich lange auf „Der Duft von Sandelholz“ gewartet und wurde wahrlich nicht enttäuscht.
    Es ist sprachlich noch besser als der Erstling, bildreich und der Zeit angepasst. Laila führt uns in die Zeit des siebenjährigen Krieges in Indien und schildert drumherum die Geschichte von Elisha und Damien, aber auch weitere Familienmitglieder kommen hier nicht zu kurz. Besonders gelungen ist die absolut menschliche Darstellung der Protagonisten, die alle ihre Ecken und Kanten haben, niemand ist hier glatt und ohne Fehler. Ich schrieb ja schon bei „Die englische Erbin“, dass Knaur hier irgendwie Kleister ans Buch gemacht haben muss, das kann man auf gar keinen Fall aus der Hand legen und so scheint es auch hier wieder der gleiche Fall zu sein. Man merkt, dass Laila für dieses Buch sehr lange uns ausführlich recherchiert hat, was sich u.a. auch im informativen Glossar zeigt.
    „Der Duft von Sandelholz“ ist ein wunderschönes Buch über das 18.Jh. in Indien, verbunden mit einer Familiengeschichte, in der nichts so ist, wie es eigentlich scheint...

  • Zur Handlung und Personen brauche ich nicht viel zu sagen, die dürften hier ja inzwischen bekannt sein.


    Da das mein erstes Laila El Omari - Buch war, kann ich den oft gezogenen Vergleich zur „Englischen Erbin“ nicht ziehen. Mir hat das Buch alles in allem sehr gut gefallen, wenngleich meine Erwartungen nicht getroffen wurden.


    Nicht getroffen deshalb, weil ich (auf Grund des Klappentextes) auf einen Unterhaltungsroman, der sich quasi „so nebenbei“ lesen läßt, eingestellt war. Und genau das ist das Buch m. E. eben nicht. Ich fand mich in der kolonialen englischen Gesellschaft im Indien des 18. Jahrhunderts wieder, in einem Familiendrama, das sich über mehrere Jahre hin erstreckt, und am Ende zwar nicht alle offenen Fragen löst, doch den Leser mit „befriedigenden Aussichten“ für die Zukunft zurück läßt.


    Politischer wie kultureller Hintergrund der Geschichte sind ausnehmend gut recherchiert und beschrieben, so daß die Figuren vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht sind und ich mir deren Lebensumstände lebhaft vorstellen konnte. (In der Leserunde ist das treffende Wort „Kopfkino“ gefallen.) So habe ich einen Einblick in eine - zum Glück - vergangene Zeit nehmen können, der mir etwas von der Denkungsart der damaligen Menschen nahe brachte.


    Ein empfehlenswerter Roman, der neben der guten Unterhaltung eine ganze Menge historisches Wissen über „Land und Leute“ vermittelt. Drum: unbedingt Lesen. :-)


    Und jetzt habe ich mir sogar das Indien-Sonderheft von National Geographic World bestellt...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin ein faules Tierchen, darum kopier ich den Leserundentext hier rein....



    Grundsätzlich fand ich das Buch besser als den Erstling. Wirklich verärgert haben mich allerdings die wirklich lästigen kleinen Tippfehlerchen.
    Das waren doch einige. Leider.


    Außerdem bringt mich halt die damalige Zeit immer tierisch auf die Palme und darum ist es jetzt erstmal auch wieder gut mit historischen Romanen.
    Auch wenn es mal wieder ein guter Einblick war, wie gut ich es hab, heute zu leben.


    Die Charaktere sind wie bei der Erbin schon wunderbar gezeichnet. Leider bleibt mir Damien ein wenig zu blaß.....wieso will Elisha gerade den? Ich fand ihn abgesehen von seinem Beruf ansonsten total langweilig.


    Die faszinierendste Figur bleibt für mich Charlotte da ist vielleicht auch ein bißchen Identifikation mit im Spiel. Ich verstehe sie ziemlich gut, glaube ich und fand es sehr Schade, daß ihr Ende mit Richard offen bleibt.


    Meine anfänglichen Probleme die Gefühlsregungen der Beteiligten nach zuvollziehen oder richtig zu deuten, haben sich im Laufe des Buches auch gelegt. Zum Glück, aber damit hatte ich eigentlich gerechnet, da ich Laila ja sonst auch recht gut verstehe....


    Toll fand ich die kleine Eskapade mit dem Spion,

    Naja, kam ja auch so schon genug Sex vor...

  • Ein wirklich schöner Roman. Interessante Charaktere, guter Erzählfluß, spannungsgeladenen Szenen. Ich hatte das Buch in kürzester Zeit durch und kann mich insoweit der Begeisterung meiner Vorrezensenten nur anschließen.


    Aber - und hier muss ich die Mindermeinung vertreten - die "englische Erbin" hat mir persönlich ein Stück besser gefallen, auch wenn "Der Duft von Sandelholz" sprachlich gereifter und penibler recherchiert ist.


    "Die Englische Erbin" war meines Erachtens ein wenig (melo-)dramatischer. Und es geht einfach nichts über das gute alte London.


    Aber bitte weiter so! Ich freue mich schon auf Buch Nummer drei! :-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Ein wundervolles, toll geschriebenes Buch.


    Historische Details werden mit einer Familiensaga und Liebesgeschichte verbunden.


    Ich bin sowas von begeistert, habe das Buch immer nur widerwillig aus der Hand gelegt.


    10 von 10 Punkten!


    "Die englische Erbin" ist schon auf dem Weg zu mir und zu der neuen LR habe ich mich bereits angemeldet ;-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich habe diesen Roman auch verschlungen. Der Klappentext lässt auf eine seichte Liebesgeschichte schließen. Dieses Buch ist allerdings viel mehr als das. Ich würde es auch eher einen Gesellschaftsroman mit integrierter Liebesgeschichte nennen. Besonders gut haben mir die super gezeichneten Charaktere gefallen. Besonders Charlotte und Richard waren sehr interessant. Auch noch zu erwähnen ist der hervorragende, flüssige Schreibstil der Autorin. Kleiner negativer Kritikpunkt: Für meinen Geschmack hätten man zu einigen Szenen noch mehr schreiben können und auch das Ende hätte sich noch etwas hinziehen können.


    Mit der Englischen Erbin möchte ich dieses Buch eigentlich gar nicht, weil sie doch sehr verschieden sind. Die Erbin ist mehr Liebesroman und dieses Buch mehr ein Gesellschaftsroman. Mir haben sie beide gleich gut gefallen.

  • Mal was ganz anderes, hat mir die Vaterfigur "Jack" in diesem Roman gut gefallen. Mal einer der in seine Töchter vernarrt ist und sie nicht unbedingt unter die Haube bringen muß. Hab ich des öfteren über ihn geschmunzelt!


    Ich muß zugeben das mir der politische Teil ziemlich egal war, ich hab mich mehr auf den Familienteil konzentriert!
    Interessant fand ich die unterschiedlichen Charateren der 3 Schwestern, wobei ich Charlotte immer mal wieder gehaßt habe!
    Für mich war es ein schöner Liebesroman und für die nächsten Bücher ist mein Bedarf damit gedeckt!

  • Zitat

    Original von Elmar
    Mal was ganz anderes, hat mir die Vaterfigur "Jack" in diesem Roman gut gefallen. Mal einer der in seine Töchter vernarrt ist und sie nicht unbedingt unter die Haube bringen muß. Hab ich des öfteren über ihn geschmunzelt!


    Ich muß zugeben das mir der politische Teil ziemlich egal war, ich hab mich mehr auf den Familienteil konzentriert!


    Dem kann ich mich nur anschliessen!
    Für mich stand auch hier, wie bei "die englische Erbin" die Geschichte der Familie im Vordergrund, wunderbar dargestellt!

  • Ich stecke zwar noch mittendrin, aber ich kann mich Elmar nur anschliessen.
    Es ist mein 2. Buch von Laila (ich habe zuerst "Tage des Monsums" gelesen.) Auf jeden Fall haben ihre Bücher mich so fasziniert, das ich "Die englische Erbin" auch lesen möchte.

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  • So, geschafft. Ein Buch das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Liebevoll detaillierte Charaktere mit den man mitleidet oder sich freuen kann. Geschichtliche Details die nicht staubtrocken serviert werden und auch amüsante Momente.
    Ich hätte mir lediglich gewünscht ausführlicheres über das erste Zusammentreffen nach der Trennung von Damien & Elisha zu erfahren.
    Einfach nur ein tolles Buch.


    Edit: Ist eigentlich bekannt, was in dem Badewasser war das die Prinzessin für Elisha bereiten liess? :gruebel

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  • Hier wurde schon alles positive über das Buch geschrieben, dem kann ich mich nur anschließen. Lediglich kam mir der Schluss etwas zu prompt, auch ich hätte mir hier etwas mehr erwartet. Trotzdem ein herrliches Buch. Nun freue ich mich schon auf "Tage des Monsuns".


    9 von 10 Punkten

  • Nachdem ich "Der Orchideenpalast" gelesen habe, und abgebrochen habe, weils mir zu öde war, wollte ich Laila El Omari eine 2. Chance geben. Doch auch mit diesem Buch wurde ich nicht warm. "Der Duft von Sandelholz" klang laut Klappentext eigentlich recht vielversprechend und ich hatte wirklich Lust auf einen Indien-Schmöker, aber die Geschichte kam irgendwie nicht in die Gänge und ich habe von Seite zu Seite die Lust verloren. Auch Elisha und Damien haben mich keineswegs zum Weiterlesen motiviert. Schade.


    Na ja, ich versuche es ein letztes Mal mit der englischen Erbin, mal schauen wie das wird.