Bei Einbruch der Nacht
OT: L´Homme á l´envers
Erscheinungsjahr Original: 1999
Rückentext:
Ein "Wolfsmensch"zieht nachts durch die Dörfer des Mercantour, reißt Schafe, tötet die Bäuerin Suzanne. Mit dem Mut der Verzweifelung machen sich Suzannes halbwüchsiger Sohn und ein wortkarger Schäfer an seine Verfolgung. Ein urkomisches Roadmovie, ein Krimi, eine leise Liebesgeschichte - und Kommisar Adamsberg als Retter im dramatischen Finale.
Über die Autorin:
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Die Reihe
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Meine Meinung:
Ein typischer Vargas, also gibt es auch nicht den als Retter in letzter Sekunde auftauchenden Superheld als Retter im Finale, wie er im obigen Text suggeriert wird, sondern er taucht schon wesentlich früher auf, der Kommissar Adamsberg. Der Kommissar, dem das logische Denken schwerfällt und der unstukturiert und chaotisch und aus dem Instikt heraus arbeitet- und deshalb seine Fälle langsam und mit Hartnäckigkeit löst. Adamsberg, der etwas skurill wirkende Kommissar stößt auf wahrhaft skurille Personen. Ein Schäfer aus den Bergen, der täglich mit dem Handy mit seiner Herde, insbesondere mit dem Leitschaf telefoniert, ein schwarzes Findelkind, aufgewachsen als Ziehsohn einer französichen dickschädligen und fluchenden Bäurin inmitten französicher, weisser Dickschädel- ein wandelndes Lexikon und Definitionskünstler und Camille- genau die Camille, die Adamsberg mit einer gewissen Verzweiflung liebt, die er aber fort in die Welt hinausgetreiben hat mit seiner Fremdgeherei, diese drei verfolgen einen Werwolf, der Suzanne, die geliebte Chefin, Mutter und Freundin getötet hat und der entlang einer roten Linie auf einer Landkarte seine Spur an Schafs- und Menschenleichen hinterläßt. Keiner will den dreien glauben, dass da ein Mensch dahintersteckt, ein Werwolf, einer der "die Haare nach innen trägt", oder zumindestens einer der glaubt ein Werwolf zu sein. Keiner, ganz besonders nicht die Polizei. So sieht sich Camille gezwungen Hilfe zu suchen bei einem Bullen, der "besonders" ist, über ihren Schatten, ihre Verdrängungen zu springen und zu dem, den sie einst liebte Kontakt aufnehmen und ihn darum zu bitten, bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Adamsberg ist bereit dazu, im doppelten Sinne, hat er doch schon geahnt, dass und was da aucf in zukommt mit dem großen Wolf in den Bergen. Auch wenn er leiden muß wie ein Hund, als er erkennt, das Camille, die stets flüchtige Camille, seßhaft geworden ist mit einem anderem Mann, einem schönen Mann, einem Kanadier, der sich mit Grizzlys in Kanada und Wölfen in den französischen Alpen auskennt. Und ob sich die flüchtige Liebe mal wieder flüchtig erfüllt und ob und iwie es den vieren gelingt den Mörder zu entlarfen ist eine Geschichte, die das Lesen absolut lohnt.
Für alle Fans "langsamer" Krimis ein Hochgenuss.