Fred Vargas: Die dritte Jungfrau

  • Kommissar Adamsberg hat sich in Paris ein kleines Häuschen zugelegt. Leider glaubt sein etwas verschrobener spanischer Nachbar, dass in dem Gebäude Geister umgehen. Und dies ist nicht der einzige Spuk, mit dem sich Adamsberg auseinandersetzen muss.


    Bei einer Reise in die Normandie stößt er zufällig auf Hirschkadaver, deren Herzen herausgerissen wurden. In Paris werden zwei junge Männer ermordet aufgefunden, die merkwürdige Erde unter ihren Fingernägeln haben. Und dann gibt es noch den Neuen, einen jungen Polizisten, der ausgerechnet aus der gleichen gottverlassenen Gegend kommt, wie Adamsberg selbst. So viele Zufälle kann es nicht geben, sagt sich der Kommissar und fängt an, auf die ihm eigene Art zu ermitteln.


    Fred Vargas neues Buch hat wieder alles, was ein guter Thriller braucht: einen packenden Plot, viele schräge Dialoge, poetische Fantasien und ein Ermittlerteam, dass in seiner Perfektion und Schrulligkeit kaum etwas mit der Realität zu tun hat. Da gibt es den notorischen Dauerschläfer, den reimenden Jungpolizisten, den intellektuellen Alleswisser und nicht zuletzt den Oberkommissar, der die Fäden mehr durch Intuition als durch akribische Kleinarbeit zusammenhält.


    Fred Vargas verzaubert uns in ihrem neuen Roman durch Spannung, literarischen Einfallsreichtum und kriminologische Raffinesse. Ein Muss für alle Fans und die, die es durch diesen Roman bestimmt werden.


    Weiteres von Fred Vargas:
    Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken


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  • Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut. War neugierig. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht standhalten. Habe mich zeitweise durch gequält. Die Auflösung war überraschend und geschickt eingefädelt. Allerdings ging mir der Schreibstil der Autorin stellenweise sehr auf die Nerven. Die Idee des Buch gar nicht so schlecht. Allerdings habe ich mir sehr viel mehr versprochen. Leider trifft Frau Vargas meinen Thriller-Nerv überhaupt nicht.
    Da sind wir beide wohl nicht kompatibel :gruebel


    Hoffe anderen gefällt es umso besser. Muss ja nicht jeder das gleich toll finden :grin


    lg
    hestia

  • hestia2312 :

    Zitat

    Original von hestia2312
    Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht standhalten.


    Ich bin sehr neugierig darauf zu erfahren, wie denn deine Erwartungshaltung lautete?


    Zitat

    Original von hestia2312
    Allerdings ging mir der Schreibstil der Autorin stellenweise sehr auf die Nerven


    Was genau ging dir denn an ihrem Stil auf die Nerven? War sie dir zu ausschweifend? :gruebel
    Ich frage, weil Fred Vargas die Spitze meiner gern gelesenen Autoren im Krimibereich anführt und ich liebe ihren entspannten, humorvollen und durchaus ungewöhnlichen Stil sehr.

  • SueTown :


    Ich hoffte auf einen packenden Thriller mit interessanter Handlung, der mich nach den ersten Seiten in den Bahn ziehen sollte. Das hat das Buch allerdings nicht geschafft.


    Der Stil der Autorin weicht sehr von den Stilen ab, die ich persönlich gerne lese (zb. Karin Slaughter, Fitzek, Russel etc ). Ich konnte den Roman nicht flüssig lesen sondern musste sehr auf die Worte und Sätze achten. Was mir auch nicht liegt sind die ganzen französischen Namen (das ist aber eh mein Problem als das von Frau Vargas). Gehörig auf die Nerven ging mir der reimende Veyrenc. Ich mag das einfach nicht. Es ist wohl eine sehr subjektive Meinung. Aber darum geht es ja hier, oder?? ;-)

  • hestia2312 :
    Vielen Dank für deine Rückmeldung!


    Zitat

    Es ist wohl eine sehr subjektive Meinung. Aber darum geht es ja hier, oder?? ;-)


    Definitiv! Umso wichtiger auch deswegen in Erfahrung zu bringen, warum genau ein bestimmtes Buch nicht oder auch gut gefallen hat. Jetzt weiß ich, dass dir diese Art Krimi nicht liegt, was mir wiederum hilft, denn bei zukünftigen Rezis dieser Art, kann ich mir überlegen, ob das nicht etwas für mich ist. ;-) Ich finde nämlich einen reimenden Veyrenc toll. :lache Und auch das von dir beschriebene auf Worte und Sätze achten zu müssen reizt mich immer wieder an dieser Autorin.


    Grüße
    SueTown :wave

  • So, für mich war das Buch ein kleiner Ausflug in ein Genre, von dem ich 1-2 Bücher im Jahr lese ;-) Das sollte ich vielleicht ändern, denn mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen. Die Art und Weise, wie Fred Vargas schreibt, war einfach toll: Man liest das Buch nur so weg und doch hat es was ganz eigenes. Auch die Charaktere sind toll beschrieben und man hat sie mit der Zeit richtig gern. Was den Fall selbst angeht, war er vielleicht ein bisschen weit hergeholt, aber es wird dieses Buch vermutlich wirklich geben und auch "Dissoziierte". Und einen Knochen im Schweinerüssel :grin
    Fazit: Sehr nette Unterhaltung, kann ich jederzeit weiterempfehlen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    .. und ich wart totzdem auf das Taschenbuch *grummmel*, auch wenn du mir den Mund wässrig gemacht hast, ich warte auf das Taschenbuch :schnellweg


    Das hab ich mir eigentlich auch vorgenommen, aber wieder mal, in einem schwachen Augenblick in der Buchhandlung, versagt.


    Auch dieses Buch war mal wieder ganz nach meinem Geschmack: eine mysteriöse Story, die man trotzdem glaubt, völlig verquere Protagonisten, denen man ihre Handlungsweise dennoch abnimmt und irrwitzige Details, die den Eindruck vermitteln, Fred Vargas schlendere durch die Welt und sauge Kuriosa ein, um sie dann, höchst gekonnt, in ihre Romane einzuflechten.
    Und dann diese herrlichen Worte! Wolkenschaufler! Unratsgefleuche!
    Hier ist auch eine großes Lob an die Übersetzerin Julia Schoch angebracht, der es hervorragend gelungen ist, diese etwas ungewohnte Diktion ins Deutsche zu übertragen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das ist für den 08.08.08 :grin angekündigt.


    Bei Weltbild gibt es aber schon eine Softcoverausgabe für 11.95 €


    Diese Information kam für mich leider zu spät :-(


    Willst du mein persönlicher "Bücher-Kaufen-und-Geld-dabei-sparen"-Agent werden?


    €nigma : ich finde den Stil von Vargas tatsächlich auch sehr eigen und denke, dabei verhält es sich wie bei Lakritz: entweder man liebt es, oder man hasst es.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Es gibt auch keinen steilen Spannungsbogen, denn die Autorin hat eine kleine interessante Nebenhandlung rund um die Vergangenheit des Kommissars eingeflochten.


    Aber dennoch fand ich dieses Buch mit jeder Seite besser. Der schrullige Kommissar hat mich in seiner Art manchmal an Columbo erinnert. Der schien auch immer mit den Gedanken ganz weit weg zu sein, genau wie Adamsberg. Und dann landet er scheinbar spielerisch einen Mordstreffer. In den letzten Kapiteln nimmt das Buch dann rasant Fahrt auf und ich konnte es beim besten Willen nicht mehr weglegen.


    Man erfährt auch eine Menge unglaubliches Zeug, z. B. über Knochen an Stellen, wo man die nie vermutet hätte.


    Ich denke, ich werde noch mehr Bücher mit diesem seltsamen Kommissar lesen müssen.

  • Wieder ein typischer Vargas- ein langsamer Krimi, Adamsberg bekommt es mit schweigsamen Normannen, mit einem Kollegen aus seinem Nachbartal in den Bergen und mit toten Jungfrauen und toten Hirschen, gestohlenen Reliquien und mit Penisknochen zu tun. Er löst den Fall wie immer mit Hilfe seiner Intuition und der seiner Mitarbeiter, die in diesem Band weiter an Tiefe gewinnen. Wichtig wird jetzt immer mehr die richtige Reihenfolge einzuhalten, da auf Vorgängerbände Bezug genommen wird. Wer diese Art von Krimis mag wird ein wunderschönes Buch zu lesen bekommen.


    Von mir 9/10 Punkten.

  • Mein erster Vargas, aber bestimmt nicht mein letzter.
    Zugegeben, anfangs hatte ich etwas Mühe in die Geschichte reinzukommen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne. Schlussendlich haben mich die spannende Handlung und die gut beschriebenen Charaktere doch noch gefesselt.
    9 Punkte!

  • Fred Vargas schreibt wirklich einfach wunderschön!


    Gerade deshalb mag ich ihre Bücher. Die meisten Krimis (und vor allem Thriller) sind so gleich geschrieben, dass es manchmal schon vollkommen egal zu sein scheint, welchen Autor man gerade liest^^
    Aber ihre Krimmis sind etwas ganz Besonderes! Und das liegt nicht nur an der Sprache, sondern auch an den mehr als skurrilen Figuren und den so unglaublichen Geschichten, die trotzdem glaubhaft dargestellt sind. :anbet


    Ihre Bücher sind nicht dazu gemacht, auf einem SUB zu versauern! :D

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

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