LitCologneveranstaltung mit William Boyd am 10.03.2007

  • Bericht von der Lesung mit William Boyd in Köln am 10.03.2007 im Rahmen der LitCologne.


    Über das vorgestellte Buch laut Amazon:
    Ruhelos, 2006, übersetzt von Chris Hirte
    Kurzbeschreibung
    Was geschieht, wenn alles, was man über seine Mutter zu wissen glaubte, sich plötzlich als Trugbild erweist? In dem langen heißen Sommer 1976 erfährt Ruth Gilmartin, dass ihre Mutter Sally in Wirklichkeit Eva Delektorskaja, eine russische Emigrantin und ehemalige Spionin, ist.


    Zum Autor: (Text von Hoffmann und Campe)
    William Boyd, 1952 in Ghana geboren, gehört zu den überragenden europäischen Erzählern der Gegenwart. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Drehbücher und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Whitbread First Novel Award und dem Somerset Maugham Award für seinen ersten Roman Unser Mann in Afrika. Für Ruhelos erhielt er den Costa Book Award 2006. Nach Erscheinen von Boyds fiktionaler Biografie eines vernachlässigten Genies Nat Tate: An American Artist 1928-1960 (1998) blamierten sich einige prominente Kunstkritiker, die meinten, von dem Maler bereits etwas gehört zu haben. Boyd lebt mit seiner Frau in London und Südfrankreich.



    Meine Eindrücke:
    Eine nahezu perfekte Lesung, abgesehen von den etwas sehr beengten Sitzplätzen
    der Klasse 6a des Gymnasiums, in dessen Aula die restlos ausverkaufte Veranstaltung stattfand.


    Bernhard Robben moderierte die Veranstaltung in bester Laune und umwerfend komisch, so dass er einen großen Anteil an dem Erfolg der Lesung trägt.
    Wie ein Ermittler befragt er den schottischen Autor und stellt ihn so vor. Das schönste, der Autor steigt sofort auf seine eloquente Art in das Spiel ein.
    Im Vordergrund steht William Boyds sehr erfolgreicher neuer Spionage-Roman Ruhelos.


    3 lange Teile wird die Schauspielerin Martina Gedeck, die auch das Hörbuch las, auf höchstem Niveau vorlesen.


    Zwischendurch stellt Robben interessante Fragen an den Autor und auch mal an Martina Gedeck, die sicherlich auch für die Zugkraft der Veranstaltung mitverantwortlich ist.


    Die Antworten des Autors und Robbens Schlüsse daraus machen deutlich, dass es sich bei Ruhelos nicht nur um einen unterhaltsamen Spionageroman handelt, sondern mit seinem eleganten Stil forscht der Autor über Identitäten. Die Zeiten (die 1940 und 1970) und Schauplätze (England, USA) werden greifbar geschildert.
    Als Vergleich wird Ian McEwan genannt. Ich musste aber auch stark an der Unberührbare von John Banville denken.


    Nach der langen Lesung wurde natürlich signiert. Ganze Völkerscharen stellten sich an um ihre Bücher von William Boyd und auch Martina Gdeck signieren zu lassen. Da durfte ich nicht fehlen und habe mir auch Ruhelos gekauft. Ein Buch, das man beglückt wie einen Schatz nach Hause trägt.