"Scham" Karin Alvtegen

  • "Scham" Karin Alvtegen
    Wunderlich
    350 Seiten



    Über die Autorin:
    Karin Alvtegen, geboren 1965, lebt in Stockholm. Seit 1985 arbeitet sie in der Filmbranche, zuletzt als Drehbuchautorin.



    Inhalt:
    Kurzbeschreibung (von amazon):
    Ein Roman über das größte Opfer: mit dem eigenen Leben zu büßen.


    "Ich bleibe noch und fahre dann später", sagte er. Und damit war es entschieden. Nichts um sie herum hatte sich verändert. Alles sah genau so aus, wie noch einen Wimpernschlag zuvor. Und manchmal ist es wirklich erstaunlich, dass die Scheidewege, an denen das Leben seine Richtung ändert, gerade in dem Augenblick nicht erkennbar sind, in dem man sie passiert. Monika ist Ende dreißig und eine scheinbar erfolgreiche Ärztin mit rosiger Zukunft. Maj-Britt ist Mitte fünfzig, bösartig, verbittert und so unsagbar dick, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen kann. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können - und doch haben sie etwas gemeinsam: Hinter ihren mühsam errichten Fassaden aus Erfolg, beziehungsweise Bosheit leiden beide bis zur Selbstverleugnung an tonnenschwerer Schuld. Schuld für Geschehnisse, die weit in der Vergangenheit liegen. Durch einen Zufall kollidieren die Schicksale der beiden Frauen, und ihre über Jahre gebauten Schutzwälle drohen plötzlich einzustürzen. Ein Brief. Ein Anruf - und sie geraten in einen gnadenlosen Strudel von Lügen, Erpressung und menschlichen Abgründen. "Scham" ist das packende Portrait zweier Menschen, die unaufhaltsam auf den Zusammenbruch zusteuern. Mit dem Seziermesser legt Karin Alvtegen Schicht um Schicht ihrer Seelen frei.



    Meine Meinung:
    Durch die Vorstellung in einer Zeitschrift wurde ich auf dieses Buch aufmerksam.
    Zwei Frauen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, treffen hier aufeinander. Beide sind schwer beladen mit Schuld- und Schamgefühlen, die sie schon einen großen Teil ihres Lebens begleiten und quasi gefangen halten.
    Karin Alvtegen versteht es meisterhaft, die psychischen Zustände der beiden Frauen sowie ihre in der Vergangenheit liegenden traumatischen Erlebnisse mit allen tragischen Folgen darzustellen. :anbet


    Ein sehr lesenswerter Psychothriller der nicht alltäglichen Art.


    10 Punkte.

  • Rosenstolz war wohl etwas schneller beim Lesen und ist mir somit zuvor gekommen, aber ich kann ihrer Rezi nur zustimmen. Vielen Dank.


    Da gibt es die 2 Hauptpersonen Monika und Maj-Britt (was für ein schöner Name), beide sind mir mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen. Monika ist die (scheinbar) erfolgreiche Ärztin und Maj-Britt die bewegungsunfähige, dicke Nichtstuerin. Anfänglich fand ich sie wirklich richtig eklig, :yikes aber mit der Zeit konnte ich mich mit ihr anfreunden. :knuddel


    Der Leser erfährt nach und nach was die einzelnen Personen verbindet. :knuddel1 Ich fand es spannend bis zum Ende.


    Wieder einmal ein Buch von Karin Alvtegen, das mir sehr gut gefallen hat. Seitensprung hatte mich ein klein wenig enttäuscht, aber dieses fand ich wieder klasse. Allerdings würde ich auf das TB warten oder das Buch ausleihen. HC-Preise sind mir für einen Krimi einfach zu hoch.

  • Scham hat mich gefesselt - ich musste es möglichst schnell zuende lesen.
    Ich fand die Geschichte auf eine schaurige Weise interessant. Einerseits fand ich beide Frauen nicht sonderlich sympathisch, aber gleichzeitig fand ich es spannend mitzuverfolgen, was beide zu dem gemacht hat, was sie nun sind und warum sie sich so verhalten.
    Den Schluss fand ich gelungen und passend. Ich betone das extra, weil ich oft mit dem Ende eines Buches nicht so ganz zufrieden bin, obwohl mir der Rest gefallen hat.


    "Die Flüchtige" von der Autorin hat mir noch besser gefallen, aber ich freue mich auf jeden Fall schon auf weitere Bücher der Autorin.

  • Guten Morgen,


    ich lese das Buch gerade, befinde mich aber noch auf den ersten Seiten.Bis jetzt, finde ich es noch ziemlich uninteressant.Dank eurer Berichte, werde ich es auch weiterlesen-vielleicht zahlt sich die Beharrlichkeit ja noch aus :-)


    LG
    Aida

  • Ein tolles Buch. Es wird nicht langweilig, sondern die Spannung baut sich Stück für Stück auf. Was mich fasziniert hat sind die Beschreibungen der zwei Frauen. Beide auf ihre Art sympathisch aber auch wieder nicht. Weder gut noch böse, sondern einfach "Opfer der Umstände", aber auch nicht nur Opfer. Sehr toll geschrieben. Absolut lesenswert.


    lg hestia

  • Originaltitel: Skam
    351 Seiten


    Meine Meinung:
    Zwei Frauen, zwei Schicksale, Monika und Maj-Britt, total unterschiedliche Charaktere, aber beide mit Schuld beladen.


    Maj-Britt ist schon damit aufgewachsen, von den Eltern wurde ihr bereits eingeimpft, dass Sex nur der Fortpflanzung dient und alles andere verboten ist und von Gott bestraft wird.


    Monika hat ihren Bruder verloren, dessen Tod sie verursacht hat, außerdem ist sie der Meinung, bei einem weiteren Unglück Schuld zu sein.


    Beide Frauen geben, jede auf ihre eigene Art, ihr Leben auf. Maj-Britt zieht sich zurück und kapselt sich ab, während Monika glaubt, sie muss das Leben eines anderen leben. Beide Frauen kennen sich anfangs nicht, obwohl es Verbindungspersonen gibt und sie sind auch nicht sehr sympathisch und auch nicht mitleidserregend, wobei mir Maj-Britt doch etwas ans Herz gewachsen ist.


    Eine sehr interessante und eigenwillige Geschichte, die sich flüssig lesen lässt. Die Personen sind sehr stark und detailliert gezeichnet, was gerade bei diesem Buch sehr wichtig ist. Mir hat dieser außergewöhnliche Roman sehr gut gefallen.

  • Ich persönlich habe das Buch seit gestern durchgelesen und kann mich den positiven Rezensionen, die ich vor dem Kauf des Buches gelesen habe, nicht anschließen.
    Mir fehlte bei dem Buch einfach die gewissen Spannung und ich spürte keineswegs den Drang, das Buch jederzeit und überall weiterlesen zu müssen, um zu erfahren, wie es weitergeht.


    Die Personen werden tatsächlich sehr detailliert beschrieben, aber das war es auch eigentlich schon. Die Gefühle der Hauprollen werden durchleuchtet, aber ich fand, dass es irgendwann auch einmal reichte. Man kam sich Zeile für Zeile vor, als würde man Wiederholungen in Anbetracht der von den Personen empfundenen Schamgefühlen lesen. Mir fehlte bei dem Buch eine interessante Geschichte. Es wird zwar nach und nach die Vergangenheit der einzelnen Personen deutlich, aber es war für mich persönlich nicht nachvollziehbar, weshalb nun so intensiv über die Gefühle berichtet werden musste. Da fehlte schlichtweg ein interessanter Teil der Geschichte.


    Da ich das Buch allerdings keineswegs schlecht machen möchte, kann ich deutlich hervorheben, dass mir die Sprache der Autorin ungemein gefiel. Jeder kennt es sicherlich, wenn man von der Sprache einer Autorin deutlich abgeneigt ist, dies war hier eindeutig nicht der Fall. Im Gegenteil, die interessante Formulierung von Gefühlen beherrscht die Autorin ganz eindeutig.


    Wer ein Buch voller vergangenen und folgenden Schicksalsschlägen sucht, eher jedoch von viel Spannung und vielen Handlungen abgeneigt ist, dem sei dieses Buch sicherlich ans Herz gelegt. Man sollte allerdings nicht von ausführlichen und detailreichen Beschreibungen abgeneigt sein.


    Mir war es schlichtweg zu zäh. Ich habe mich eher mit Mühe und Not durchgerungen und war am Ende eher froh, mich wieder einem anderen Buch widmen zu können. Ein Psychothriller war es für mich keineswegs.

  • Ich bin hier im Forum auf das Buch aufmerksam geworden und habe es jetzt auch durchgelesen. Für mich persönlich gehört es auch nicht in die Kategorie Krimi/Thriller.


    Es war mein erstes Buch der Autorin und ich werde sicher noch weitere von ihr lesen. Die Sprache und auch die deutlichkeit mit der die Personen beschrieben wurden haben mir sehr gut gefallen. Ich finde auch die Art, wie die Autorin die Geschichten dieser beiden zu Anfang völlig unterschiedlichen Frauen miteinander verwoben hat ganz toll. Manchmal wäre ich zwar gerne in das Buch gesprungen und hätte Monika und Maj-Britt mal gerne durchgeschüttelt, aber das geht ja nunmal nicht.


    Das Thema finde ich jedoch sehr Interessant und dieses Buch hat mich sehr zum nachdenken angeregt. Über Schuld und Scham, aber auch darüber wie ich mich gefühlt hätte, vor allem wenn ich an Monikas Stelle gewesen wäre.

  • Auch mir hat das Buch sehr gut gefallen. Monikas Schuldgefühle konnte ich zu keiner Zeit nachvollziehen. Jeder normale Mensch wahrscheinlich nicht. Aber ich frage mich, ob ich in der Situation nicht doch auch so handeln würde.


    Zwei tragische Geschichten eigentlich starker Frauen, die sich selbst ihr Leben zerstört haben. Sehr traurig.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Eine ganz spezielle Geschichte, in meinen Augen nicht wirklich ein Thriller oder Psychothriller. Mehr Drama. Nach und nach tun sich mehr Abgründe auf, die beiden Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, verbindet ein dramatisches Ereignis.
    Ein bedrückendes und trauriges Buch, trotzdem fesselnd, auf voyeuristische Art.