Verallgemeinerung?

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  • Hi Lese-Rienchen,


    habe deinen Beitrag mit größtem Interesse gelesen. Der gibt mir nicht nur zu Denken, sondern wirft in mir die Frage auf, warum sich nicht mehr junge Leute diese Fragen stellen.
    Mit diesen Themata beschäftige ich mich mein ganzes Leben und schreibe mittlerweile auch darüber.


    Wie und was findest du unter www.hef-buthe.de


    Ich habe vor ein paar Jahren angefangen zu schreiben (und auch einen guten Verlag gefunden - Lübbe -)
    Es hat alles mit einer totalen Verunsicherung der jungen Generation zu tun.
    Ich erinnere an 1928, kurz vor dem Börsencrash. Da waren angeblich auch die Juden dran schuld.
    Weiterhin muss ich auch leider den Eltern und unserem Bildungssystem die Schuld zuschreiben, dass sich 1928 wiederholt.
    Ich selbst war in den 60-ern und 70-ern als Reporter in allen damaligen Kriegen. Auch im Oktoberkrieg "Yom-Kippur" und beschäftige mich seither mit dem Judentum, auch in Deutschland
    Mein Buch "Das Erbe der Loge" zeigt genau auf, was mit diesen Menschen für ein böses Spiel getrieben wurde. Nächstes Jahr erscheint "Der brennende Dornbusch", der in Israel spielt.
    Aber zurück zu deiner Frage....
    ...diese sogenannte Verallgemeinerung ist wieder mal nichts anderes, als Angst.
    Und Angst entsteht durch Nicht-Wissen. Man kann es auch Dummheit oder Ignoranz nennen.
    Was glaubst du, was man dagegen tun kann?
    Das Ergebnis auf diese Frage ist erschütternd: nur noch ganz weit weg und sich diese Mischpoke selbst überlassen, denn....was die provozieren ist ein neuer Überwachungsstaat. Den hatten wir doch auch schon mal.


    Hoffe gedient zu haben


    dein hef buthe

  • Nicht-Wissen mit Dummheit oder Ignoranz gleichzusetzen empfinde ich als arrogant im schlechtesten Sinne des Wortes. Oder es stimmt in diesem Falle die erstere Deutung, denn offenbar wird das eigene Nicht-Wissen ausgeblendet, ignoriert, vernachlässigt oder gar nicht erst gesehen.
    Hef, fliehst Du angesichts der aristotelischen Erkenntnis: "Ich weiss, dass ich nichts weiss." vor Dir selbst, überläßt Du Dich Deiner selbst....


    Nicht-Wissen ist meines Erachtens eine der normalsten Sachen von der Welt.
    - Man kann zum guten Teil dazu stehen und die grundsätzliche Begrenztheit des Wissens wahrnehmen, sollte sich dann aber auch des Urteils enthalten.
    - Man kann dagegen mit Neugier angehen und sich Wissen aneignenen.
    - Man kann staunend schauen, wie wunderbar vielfältig alles ist.
    - Man kann im Leben strebend sich bemühen zu erkennen, was die Welt im innersten zusammenhält.
    - Man kann auch sehenden Auges und absichtlich dumm bleiben wollen oder Wahrheiten ignorieren.


    Die Wege Nicht-Wissen zu begegnen sind wirklich vielfältig. Einfölitg der, der sie nicht sehen mag, und der, der wirklich sich der Vielfalt des Wissens verschließt.


    Bewußtes Nichtwissen, wegschauen kann gefährtlich werden, vor allem, wenn es um Menschen und deren Meinungen geht, vor allem, wenn der Eindruck entsteht, da könnte etwas anders sein als man es gewohnt ist. Um der Gefahr zu wehren hilft aber kein wegsehen und auch keine Flucht, sondern Kenntnis von einander. Ob man daraufhin gleich befreundet sein muss, ob man die andere Position teilt oder nicht, ist dann nicht mehr so wichtig, wenn man sich gegenseitig als Mitmensch akzeptieren kann, weil man Kenntnis voneinander bekommen hat.
    Dazu bedarf es ein großes Maß an wahrer Klugheit (die man nicht mit akademischem Wissen verwechseln darf!!) und vor allem Herzensgüte.

  • Hallo, Licht.


    Zitat

    Man kann zum guten Teil dazu stehen und die grundsätzliche Begrenztheit des Wissens wahrnehmen, sollte sich dann aber auch des Urteils enthalten.


    Das ist nichts anderes als die verklausulierte Forderung, jene, die nicht wirklich alles von/um eine/r Sache wüßten, mögen doch bitte die Fresse halten. Gerne ausgesprochen von Leuten, die sich qua Studium oder Hobby ein gesundes Halbwissen angeeignet haben, mit dem sie nun die Viertelwissenden malträtieren, um ihnen aufzuzeigen, wie bar jeder Entscheidungsgrundlage sie sind.


    Das ist m.E. aus zwei Gründen Unsinn:


    a) Es ist absolut unmöglich, alles zu wissen, nicht nur deshalb, weil die Menschheit längst nicht sämtliches Wissen akquiriert hat (das Wissen verdoppelt sich alle fünf Jahre).


    b) Selbstverständlich ist es zulässig, zu urteilen, ohne alle Fakten zu kennen. Insbesondere Urteile aus ethischen und moralischen Erwägungen kommen gut ohne vertiefende Informationen aus. Mal angenommen, der Vollzug der Todesstrafe würde tatsächlich die Kriminalstatistiken verbessern. Auch ohne dieses Wissen kann man durchaus - und zwar gerechtfertigt - zu dem Schluß kommen, daß die Todesstrafe schlecht ist. Und ein zugrundeliegender ethisch begründete Standpunkt hätte in jeder Diskussion seine Berechtigung, "positive" Folgen der Todesstrafe hin oder her.


    hef : Auch eine Art, die eigenen Bücher anzupreisen. :lache

  • Tom, offenbar habe ich mich doch unklar ausgedrückt, so etwas soll ja vorkommen. Aber ich dachte, genau die erkenntnis begrenzten Wissens zum Ausdruck gebracht zu haben. Dass das dann auch für begründete Urteile gilt, hatte ich (offenbar zu Unrecht) als logisch vorausgesetzt. Ein urteil in offensichtlicher Unkenntnis oder gar bewußtem Unwissen halte ich dennoch für nicht begründbar.
    Zu deinem Beispiel sage ich nur: auch moralisches und ethisches Wissen ist ein Sachwissen und wer diesem folgt, urteilt nicht gedankenlos.
    Mir kam es vor allem darauf an deutlich zu machen, dass ich es als arrogant empfinde Menschen und / oder deren Meinungen in Unkenntnis zu verurteilen oder abzulehnen. Dies ist ja wohl in dem Fred Thema. (Ja jaaa ich weiss, wer kennt sich schon selbst hinlänglich, und wie sollens dann andere ... Ich denke, den Einwand könnten wir uns sparen!)

  • Zitat

    Original von licht
    (...) angesichts der aristotelischen Erkenntnis: "Ich weiss, dass ich nichts weiss."


    Pssst... aber das war Sokrates.



    Zitat

    Original von Tom
    Das ist nichts anderes als die verklausulierte Forderung, jene, die nicht wirklich alles von/um eine/r Sache wüßten, mögen doch bitte die Fresse halten.


    Was mich betrifft: Ja.
    Soll ja auch mal zum Vorteil gereichen zu lernen, statt stets nur Heißluft von sich zu lassen. Nicht nur für die Umwelt.
    Hab ich gehört.


    Um ein"alles" geht es dabei nicht.

  • jetzt sag bloß, Du hast das nötig, Tom ... ich dachte ein Autor von Rang bedarf da nicht mal mehr des berichtes, von der eigenen Erfahrung ganz zu schweigen ...

  • hall ihr Kampfhüner oryx und killerbinchen,


    ich verfolge diese Diskussion jetzt schon ne ganze Weile. Da war ich noch nicht mal Mitglied.
    Ihr tretet alle zusammen den Beweis an, dass es nie Ruhe auf der Welt geben wird und kann.
    Das ethnische Zusammenleben ist von Kompromissen und gegenseitiger Achtung bestimmt.
    Wenn ein Wort und eine Meinung das/die andere gibt, entsteht daraus automatisch Krieg.
    Euer Diskussion ist mir schon zu emotional und auf dem Weg "den Ring" zu verlassen.
    Ich habe 35 Jahre als Journalist in anderen Kulturen gelebt und gearbeitet....wisst ihr, wo ich die meisten Freunde gefunden habe....dort und nicht in Deutschland.
    Gibt einem das zu denken?
    Aber wer darüber mehr wissen will


    Ihr findet mich auch unter www.hef-buthe.de


    euer hef

  • hef : Wenn, dann bin ich erstens ein Kampfhahn und zweitens eine Mischung aus 3 verschiedenen Nationalitäten und Kulturen.
    Drittens: Meine Freundinnen hatte ich bisher aus 4 verschiedenen Kontinenten.
    Viertens: Ich habe nur 2 Jahre überhaupt in D gelebt.
    Fünftens: Emotional?! (Du bist wohl noch nicht kurzfristig zu deiner Angebeteten geflogen, hast ihre Tür voller Rosen hinterlassen und sie nachts auf den Tour Eiffel entführt? Das ist emotional und davon bin ich derzeit noch Lichtjahre entfernt.)


    Wenn Du richtig gelesen hättest, dann kämst Du nicht auf solch eine Behauptung.


    Ausserdem nervt deine Werbung.

  • Zitat

    Original von hef
    wisst ihr, wo ich die meisten Freunde gefunden habe....dort und nicht in Deutschland.
    Gibt einem das zu denken?


    Ehrlich gesagt: Nein.
    Mag auch dran liegen, dass ich Freunde in Deutschland habe. :lache
    Ernst beiseite: Geb´s ja ehrlich gerne zu - ich liebe es Tom auf den Geist zu gehen. Irgendwie mag ich seine ihm eigentümliche Art, nicht aber jeden Kommentar. Sowas findet sich im ganzen Forum, ich möcht fast wetten: auch in der anderen wilden weiten Welt. Wenn du, hef, aus einem vorlauten Schaukampf nun aber ein brutales Freefight Event machen willst, dann fehlt, glaub ich, was ganz Entscheidendes: Ein lockerer Blick auf Menschliches, Allzumenschliches. Dazu gehört auch mal: Einfach richtig angepisst sein. Und das auch dürfen.
    Es hat auch was mit Achtung zu tun, den Mensch nicht zum abstrakt-harmonischen Prinzip verkommen zu lassen.
    Wenn also ein Wort das andere ergibt, entsteht kein Krieg, sondern eine Diskusion, ein Streit, eine verbale Keilerei.
    Aber wie öfters habe ich auch hier das Gefühl, dass eine festgesetzte Meinung einfach gepostet wird, wenn´s möglicherweise passt. Oder passend gemacht wird. Und hier spricht nicht nur meine festgesetzte Meinung über Journalisten. :lache
    Sagizzema.

  • Hef , ich ergänze mal nur dies eine: wenn Du richtig gelesen hast, ist Dir aufgefallen, Oryx sich offenbar lediglich etwas mißverständlich ausgedrückt hat. Er hat das klargestellt.


    Im übrigen unterstreiche ich: Deine Werbung (und Dein Selbstlob) nervt.

  • Leute!


    Ich finde diese Diskussion sooooooooooo herrlich: :anbet
    lehrreich :learn
    amüsant :rofl
    und so emotional :nerv :bonk :knuddel


    Verfolge mit großem Interesse.


    (Übrigens, licht, unter uns, :erzaehl, mit dem Sokrates,
    ich habe es in der Hitze des Gefechts nicht mal registriert,
    mach dir kein Kopf)

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Zitat

    Das ethnische Zusammenleben ist von Kompromissen und gegenseitiger Achtung bestimmt. Wenn ein Wort und eine Meinung das/die andere gibt, entsteht daraus automatisch Krieg.


    Bin dafür, den Orden "Humbug des Tages" an Freund Hef zu vergeben. :grin


    Diskurse, auch energische, vielleicht sogar insbesondere solche, sind m.E. in der Hauptsache geeignet, Fortschritt zu erzielen und (positive) Veränderungen anzustoßen. Wenn Meinungen aufeinanderprallen, dann ist das grundsätzlich eine gute Sache, denn es wird wenigstens geredet. Zuweilen in überaus orgineller, meistens in anspruchsvoller, häufig in emotionaler Form, aber Emotionalität ist ja auch ein Hinweis darauf, daß einem die Thematik wichtig ist. Dispute als Kriegsursache mag es in Einzelfällen gegeben haben, in den meisten Fällen werden sie einfach das gewesen sein, was sie sind, nämlich ein Wettstreit der Meinungen, der im Idealfall alle Beteiligten weiterbringt.


    Mit Verlaub, lieber Hef. Deine etwas herablassend-oberlehrerhaften Auslassungen ärgern mich mehr als alles andere, was hier jemals irgendwer als Antwort innerhalb einer solchen oder vergleichbaren Diskussion geschrieben hat. Und da war gelegentlich schon eine Menge Kraut dabei. :grin


    Waldlaeufer : Dem ist nichts hinzuzufügen. ;-)