Verallgemeinerung?

  • Ich bin schockiert über einiges was ich den letzten Tagen so im Netz gelesen habe und möchte mir deshalb einfach mal ein paar Dinge von der Seele schreiben. Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder ähnliche Dinge erlebt.


    In der letzten Zeit lerne ich viel für meine mündliche Abi-Prüfung in Geschichte. Ich habe als meine Schwerpunkte "Antisemitismus, Antijudaismus und völkisch-nationale Judenfeindschaft von 1871-1945" und "Deutsche Außenpolitik 1871-1945". Deswegen habe ich einiges an Büchern und Artikeln gelesen und bin schockiert gewesen über manch Artikel im Internet.


    Es ist schrecklich wie viele Nazis durch das Internet ihre platten Ansichen verbreiten. In irgendwelchen Foren verbreiten sie Ansichten, da muss man aufpassen, dass man nicht wütend wird. Aber wie reagieren? Wegschauen? Kann eigentlich nicht richtig sein! Antworten? Und diesen Menschen Aufmerksamkeit schenken? Auch nicht wirklich das richtige. Schweigen? Eigentlich nicht schlecht, wenn das alle täten und man sie untergehen ließe. Aber einer antwortet immer und Rechtem Gedankengut möchte ich keinen Platz in der Gesellschaft geben.


    Judenfeindschaft gibt es nicht mehr? Falsch! Nicht nur Nazis verbeiten dieses Gedankengut und ihre Ideologien oder die Leugnung des Holocausts. Judenfeindschaft gibt es im Nahen Osten und vor meiner Haustür.


    Aber wo ansetzten und was kann man tun?


    Als eines der Hauptprobleme sehe ich die starke Verallgemeinerung einzelner Fanatiker einer Nation oder einer Religion. Musilime alle radikale Islamisten? Nein! Es gibt sehr viele nette Moslems und trotzdem kann man den radikalen doch keinen Raum geben!!!
    Deutsche alles Nazis? Nein! Aber, wenn wir alles verallgemeinern, kann es doch zu genau diesen Aussagen kommen.


    Wie aber den Menschen begegnen die radikale Meinungen vertreten? Manchmal habe ich das Gefühl mit guten und informativen Antworten nicht weiter zu kommen.


    In einer Zeitschrift habe ich in einem Artikel gelesen, dass Juden deswegen verfolgt worden seien, weil sie alle Geld hatten und "die Deutschen" neidisch waren. Die Juden hätten im Mittelalter schließilch durch die Zinsenim Geldverleih "den Christen" das Geld genommen. Was für ein Quatsch! Ihr denkt vielleicht, was liest die nur für Zeitschriften. Man mag es kaum glauben, es war eine anerkannte normale Zeitschrift.


    Wie seht ihr das? Habt ihr auch das Gefühl das zu viel Verallgemeinert wird?


    Ein weiteres Problem sehe ich in der Bewältigung der Deutschen NS Vergangenheit. Haben wir manchmal Angst gegen Radikale vorzugehen, weil man uns vorwerfen könnten wir seien Ausländerfeindlich?


    Ich habe mich in der letzten Zeit ebenfalls viel mit Geschichten von islamischen Frauen beschäftigt die Zwangsehe, Unterdrückung, Vergewaltigung, Ehrenmord etc. ausgesetzt sind... Aus dieser Richtung wird zum Teil beklagt, wir seien zu tolerant und liberal. Wir hätten Angst als Ausländerfeindlich zu gelten.


    Diese Frauen erleiden unendliches Leid, diese Frauen leben in meiner Nachbarschaft, mitten in Deutschland...mehr unterdrückt als in der Heimat, weil unsere Gesetzte es zulassen.


    Doch trotzallem würde ich nicht pauschalisieren und sagen, das alle Muslimen so sind. Das wäre wieder Verallgemeinerung!


    Was sagt ihr dazu?

  • Das ist ein sehr komplexes Thema.


    Ich habe hier gute jüdische Bekannte und Freunde, die extrem antijüdisch eingestellt sind. Ich kann Vorurteile bestätigen aber auch entkräften. Dabei lebe ich in einem Stadtteil mit hohem Anteil an orthodoxen Aschkenasi (sp?), die u.U. auch mal ein Kinoplakat in der Nähe ihres Tempels schwärzen, weil es ihnen zu offenherzig ist. Es ist sehr schwer, besonders Katholiken klarzumachen, dass die Leute keine Jesusmörder sind und auch faire Arbeitgeber sein können. Allerdings habe ich auch echt ekelhafte Zeitgenossen mit Kippa kennengelernt, die einen ankeifen, wenn die eigene Tochter mal etwas grober mit dem kleinen Sohn des Kippabesitzers spielt.
    Bei Moslems geht es mir nicht anders. Ich habe aufgeschlossene, bzw. Kinder von Moslems als Freunde, aber ich hasse diese offen zur Schau stellende Religionsfanatiker, die meinen, einem das Schweinefleisch verbieten zu müssen. Ich habe 2 muslimische Länder kennengelernt und die Unterschiede hätten nicht grösser sein können.


    Das Problem sind die Menschen, die ihre Religion in den Vordergrund stellen und ihre Andersartigkeit betonen müssen. Man kann am Shabbat ruhig mal Autofahren, das wird Jahwe sicher nicht übel nehmen, genauso wie Allah einem sicher auch mal einen Schnaps verzeiht.
    Wer seine Religion Wort für Wort für allein seeligmachend hält, der ist weder ein toleranter, noch ein angenehmer Zeitgenosse und vor allen Dingen nicht im globalen Dorf angekommen.

  • Zitat

    Original von Oryx


    Wer seine Religion Wort für Wort für allein seeligmachend hält, der ist weder ein toleranter, noch ein angenehmer Zeitgenosse und vor allen Dingen nicht im globalen Dorf angekommen.


    :anbet

  • Hallo, Lese-Rienchen.


    Ich habe Dein Posting jetzt zweimal gelesen und bin immer noch nicht sicher, ob ich es verstanden habe. Geht es um Verallgemeinerung? Oder doch um Intoleranz? Oder um extrem(istisch)e Auffassungen? Ich bin da, wie gesagt, ziemlich unsicher.


    Verallgemeinerung hat ihren Ursprung ganz häufig darin, daß sich eher zufällige Gruppen nichtsdestotrotz als solche präsentieren. Was ich damit sagen will? Nun, ich bin zufällig und durchaus ungewollt ein Deutscher. Offenbar habe ich mit dieser "Eigenschaft" eine ganze Latte an Merkmalen geerbt, mit denen diese Gruppe zuvor entweder von außen etikettiert wurde oder die sich Exponenten dieser Gruppe selbst bzw. dieser Gruppe zugeordnet haben. Ein Beispiel ist dieser wirklich superblöde Spruch vom "Land der Dichter und Denker". Das ist letztlich das gleiche wie "Das Land der Sauerkrautfresser", nur mit positivem Tenor. Ich bin kein Dichter und Denker, und ich mag Sauerkraut nicht besonders. Aber ich muß damit leben, daß fremde Menschen, denen ich begegne, möglicherweise in diesen Kategorien von mir denken. Weil diese Kategorisierungen ein ziemliches Eigenleben und auch redliche Dynamik entwickelt haben, über die Zeit, ist es außerordentlich schwierig, dagegen anzugehen. Diese Problematik gilt nicht nur "Deutsche" (das war nur ein Beispiel), sondern für alle möglichen Sorten von Gruppen, von "Ausländern" über "Schwule" bis hin zu Anhängern alle möglichen Religionen.


    Was man gegen Deppen tun soll, die extreme Meinungen verbreiten? Ignorieren und auf den gesunden Menschenverstand potentieller Leser hoffen. Wer ein Idiot ist, läßt sich ohnehin nicht bevormunden, und mit Leuten, die Vorurteile ausleben und ein starkes Sendungsbewußtsein haben, läßt sich sowieso nicht diskutieren. Der Versuch, in den Landesparlamenten argumentativ mit DVU, NPD und Konsorten umzugehen, ist grandios gescheitert.


    Zum Thema Religion habe ich andernorts versprochen, die Fresse zu halten.

  • Zitat

    Original von Tom


    Zum Thema Religion habe ich andernorts versprochen, die Fresse zu halten.


    und wie schon Herr Wowereit gesagt hat: Das ist gut so :grin, hat immerhin dazu geführt das ich mit Gewinn ein gutes Buch gelesen habe.

  • Zitat

    Original von Tom
    Ich habe Dein Posting jetzt zweimal gelesen und bin immer noch nicht sicher, ob ich es verstanden habe. Geht es um Verallgemeinerung? Oder doch um Intoleranz? Oder um extrem(istisch)e Auffassungen? Ich bin da, wie gesagt, ziemlich unsicher.


    Hallo Tom!


    es geht um das, was du zum Thema Verallgemeinerung geschrieben hast. Da hast du mich ganz richtig verstanden :grin

    Ein Beispiel:

    Das es heißt, Menschen mit islamischem Glauben seien alle gefährlich, weil es alles Selbstmordattentäter seien. Da ist völliger Quatsch, aber genau solche radikalen Ansichten gibt es.


    Dazu fand ich dein "Dichter und Denker"- Beispiel und das "Sauerkraut"- Beispiel sehr gut!!


    Intoleranz meinte ich hingegen nicht, sondern das Gegenteil. Toleranz ist etwas wunderbares, doch ich denke wenn man anfängt alles zu tolerieren, dann kann man auch gleich wegschauen. Toleranz ja, solange es nicht gegen die Menschenrechte etc. verstößt.


    Ein Beispiel:
    Ich finde man darf nicht wegschauen, wenn z. B. muslimische Frauen in Deutschland unterdrückt und misshandelt werden und sagen: "Das ist nunmal deren Kultur". Hingegen kann ich es sehr gut tolerieren, wenn eine muslimische Frau sich entscheidet ein Kopftuch zu tragen.


    Viele Deutsche neigen dazu, auch aufgrund der deutschen Geschichte alles zu tolerieren, aus Angst ausländerfeindlich zu sein.

  • Hallo, Lese-Rienchen.


    Zitat

    Das es heißt, Menschen mit islamischem Glauben seien alle gefährlich, weil es alles Selbstmordattentäter seien. Da ist völliger Quatsch, aber genau solche radikalen Ansichten gibt es.


    Ich habe das in dieser Form noch nirgendwo gelesen, aber da die Äußerungen der sich Distanzierenden weit seltener zu hören und zu lesen sind, als die derjenigen, die sich vom Prinzip her mit Selbstmordattentätern (oder gewalttätigem Umgang mit Ungläubigen) identifizieren, ist der Tenor zumindest nachvollziehbar. Ich habe ja gelobt, nichts mehr zu Religionen zu sagen, aber ich ganz persönlich halte alle Menschen, die bereit sind, sich irgendwelchen unbewiesenen und unbeweisbaren, jahrtausendealten Mythen unterzuordnen, und einem Gott zu dienen, den noch keiner gesehen hat, für gefährlich. Wobei es verschiedene Abstufungen der Gefährlichkeit gibt, selbstverständlich.


    Zitat

    Dazu fand ich dein "Dichter und Denker"- Beispiel und das "Sauerkraut"- Beispiel sehr gut!!


    Danke! Aber das Beispiel zeigt ja noch etwas: Ich sage das nämlich. Das tun wenige. Und damit setzen sie sich selbst der Gefahr aus, derart kategorisiert zu werden. Jemand, der mit einer Deutschlandfahne am Auto herumfährt, weil gerade ein paar überbezahlte VoKuHiLa-Friseurmodels auf dem Bolzplatz herumtollen, übernimmt für sich quasi automatisch die damit einhergehenden Vorbeurteilungen. Und dabei sind die meisten Standartenträger nicht einmal auch nur entfernt mit den hübschen Jungs vom kurzen Grün verwandt oder verschwägert.


    Zitat

    Intoleranz meinte ich hingegen nicht, sondern das Gegenteil. Toleranz ist etwas wunderbares, doch ich denke wenn man anfängt alles zu tolerieren, dann kann man auch gleich wegschauen. Toleranz ja, solange es nicht gegen die Menschenrechte etc. verstößt.


    Der Begriff "Toleranz" wird derzeit bis zum Zerreißen gedehnt, und zwar auf ziemlich einseitige Weise. Schlußendlich gilt das nicht nur für den Umgang mit dem Islam. Wer etwas gegen Religionen oder überkommene Traditionen sagt, bekommt pauschal eins auf die Fresse, weil ihm attestiert wird, "religiöse Gefühle" verletzt zu haben, heiliges Blechle. Das ist zur Zeit so. Ich empfehle die Lektüre von "Hurra, wir kapitulieren!" von Henryk M. Broder.


    Zitat

    Ich finde man darf nicht wegschauen, wenn z. B. muslimische Frauen in Deutschland unterdrückt und misshandelt werden und sagen: "Das ist nunmal deren Kultur". Hingegen kann ich es sehr gut tolerieren, wenn eine muslimische Frau sich entscheidet ein Kopftuch zu tragen.


    Das ist m.E. teilweise richtig, aber sehr vereinfachend. "Unterdrückung" und "Mißhandlung" sind vage Begriffe, die auf Basis aktueller ethischer Grundsätze von Fall zu Fall ganz unterschiedliche Bedeutung haben können. Bis zur Jahrtausendwende war es noch absolut okay, dem eigenen Scheißbären mal eine Ohrfeige zu hauen, heutzutage gilt das als Kindesmißhandlung und kann im Knast enden. Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Tendentiell habe ich eher das Gefühl, daß hier langfristig der gesunde Menschenverstand als Regulativ vollständig ausgehebelt werden soll. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich halte es für schlecht und falsch, was mit jenen Frauen geschieht, die aufgrund traditioneller, sozialer und kultureller Vorgaben auf besondere Weise "behandelt" werden. Aber ich möchte anmerken, daß unsere - westliche - Sicht auf die Welt nicht notwendigerweise die richtigste oder beste ist.


    Zitat

    Viele Deutsche neigen dazu, auch aufgrund der deutschen Geschichte alles zu tolerieren, aus Angst ausländerfeindlich zu sein.


    Wenn man ausländerfeindlich ist, also Schwierigkeiten mit "Menschen mit Migrationshintergrund" hat, ist man das einfach. Sowas läßt sich nicht herbeireden. Aber diese Begrifflichkeiten werden gerne als Totschlagargument ge- und mißbraucht. Ich erinnere an die Diskussion um Martin Walsers "Tod eines Kritikers", das vom (direkt betroffenen) M-RR als "antisemitisch" kategorisiert wurde. Plups, und die Diskussion um das - definitiv nicht antisemitische - Buch war gestorben. Fortan redeten alle nur noch darüber, in welchem Maße Walser Antisemit ist, und niemand interessierte sich mehr dafür, was er eigentlich geschrieben hatte. Das ist ein übliches Diskussionswerkzeug, vor allem bei Leuten, die ansonsten kaum über Argumente verfügen. Manchmal muß man einfach mit der Schulter zucken und sich sagen: "Soll mich der Idiot doch für einen Ausländerhasser halten. Ich weiß, daß ich keiner bin."

  • Ich habe jetzt nur das erste Posting gelesen und antworte, weil ich dazu einiges sagen will. Ich mache dieses Jahr ja auch Abitur und bei uns in der Schule (wie wohl an jeder Schule) gibt es ABI-T-shirts, auf denen irgendein Logo steht. Bei uns werden versch. Vorschläge ausgehängt und dann wird abgestimt. Einer der Vorschläge war:
    "Abitur macht frei!"
    Ich weiß, dass das jetzt nicht so viel mit deinem Posting zu tun hat (oder vielleicht doch?), aber mich hat das ehrlich gesagt ziemlich schockiert, dass solch ein Vorschlag von einem zukünftigen Abiturienten kommt.
    Ich bin selbst der Meinung, dass man nicht verallgemeinern kann. Man kann nicht sagen "Alle Deutschen sind Nazis!", auch wenn es Menschen gibt, die dieser Meinung sind. Man kann auch nicht sagen "Alle Juden sind reich!". Aber ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was man dagegen tun kann. Wegschauen? Sollte man eigentlich nicht tun, obwohl es eine günstige Lösung wäre.
    Nun zu dem, was du in dieser Zeitschrift gelesen hast. Das ist gar nicht so ein Blödsinn, weil wir genau diesen "Quatsch" in Geschichte gelernt haben. Man hat damals bemerkt, dass der jüdische Prozentsatz im Banken- und Handelswesen höher war. Daraus schloss man: "Alle Juden sind reich!" Die wahre Erklärung dafür ist jedoch, dass die Juden im Mittelalter unter Sonderrecht standen.Im Mittelalter wurde ein Zinsnahmeverbot errichtet, d.h. kein Christ durfte Zinsen verlangen, Juden jedoch schon. Hat man sich also von einem Christ Geld geliehen, durfte dieser keine Zinsen verlangen, ein Jude schon. Und da die Juden damals auch noch was dazuverdienen mussten und die Rückzahlquote nicht so hoch war, waren die Zinsen dementsprechend hoch und dies hat den Juden den Ruf von Wucher eingeblockt und das sie sich an den Armen bereichern und deshalb dachte man wohl, die Juden seien stinkreiche Schnösel, was natürlich nicht so ist. So haben wir es in Geschichte gelernt!
    Das alle Juden reich sind ist jedoch eine genauso dumme Verallgemeinerung, wie dass alle Deutschen Nazis sind.
    Ich bin jedoch auch der Meinung, dass zu viel verallgemeinert wird. Nicht alle Türken schlagen ihre Frauen, aber viele denken es wohl.


    Ja, ich muss jetzt weiter lernen, drum schreib ich jetzt nichts mehr!
    Lg! :wave

    Das Vielsinnige des Lesens: Die Buchstaben sind wie Ameisen und haben ihren eigenen geheimen Staat.
    (Elias Canetti (1905-94), Schriftsteller span.-jüd. Herk.)

  • Also das mit dem T-shirt-Spruch finde ich jetzt nicht so wild.
    Man könnte es auch mit Abitur bringt Wahlfreiheit übersetzen.


    Ein kleiner Nachbar hat mal erzählt, dass die Jungs aus einer oberen Klasse die Toiletten mit roten Swastikas beschmiert hatten. Und der geht auf eine rein jüdische Schule. Die Juden nicht europäischen Ursprungs haben (oder die junge Generation hat) damit offensichtlich wenige Probleme.


    Nazi ist in den USA inzwischen ein ganz normales Schimpfwort für pedantische Personen, die einen in der normalen Entfaltung stören (Lehrer, Grenzbeamte, Polizisten, ältere Geschwister).

  • Zitat

    Original von Tom
    Ich habe ja gelobt, nichts mehr zu Religionen zu sagen, aber ich ganz persönlich halte alle Menschen, die bereit sind, sich irgendwelchen unbewiesenen und unbeweisbaren, jahrtausendealten Mythen unterzuordnen, und einem Gott zu dienen, den noch keiner gesehen hat, für gefährlich. Wobei es verschiedene Abstufungen der Gefährlichkeit gibt, selbstverständlich.


    Sadist.
    Da wartet man seit Wochen auf was Interessantes von dir und dann kommt das ausgerechnet jetzt, wo mir die Zeit nicht reicht.
    Heißt aber nicht, dass es in Vergessenheit gerät.


    :zwille

  • Zitat

    Original von Tom
    ... aber ich ganz persönlich halte alle Menschen, die bereit sind, sich irgendwelchen unbewiesenen und unbeweisbaren, jahrtausendealten Mythen unterzuordnen, und einem Gott zu dienen, den noch keiner gesehen hat, für gefährlich.


    Zitat


    Manchmal muß man einfach mit der Schulter zucken und sich sagen: "Soll mich der Idiot doch für einen Ausländerhasser halten. Ich weiß, daß ich keiner bin."




    Soll mich der Idiot doch für gefährlich halten. Ich weiß, dass ich es nicht bin.



    Schulterzuckende Grüße,


    Doc

  • greez doc, schön gesagt und wer mich für gefährlich hält, soll sehen, wie er damit umgeht.


    @ oryx und alex, manchmal habe ich den Eindruck, daß meine ach so toleranten Zeitgenossen acht geben müssen, dass sich ihre Argumente nicht gegen sie selbst wenden: ein so extrem vertretenes alles kann seelig machen und wer das nicht so sieht, wirdausgeschlossen, widerspricht sich in sich.
    Grüße
    Licht


    edit zum Thema:


    aus der Falle der Verallgemeinerung / Pauschalverurteilung / ... gibt es nur einen Ausweg: jeden Menschen für sich zu betrachten; sich die Mühe machen, vorgefasste Urteile nicht plump nachzuplappern sondern freundlich zu prüfen. Das Gute an jedem Menschen zu sehen zu versuchen.


    Christlich gesprochen heißt das: Jeden Menschen als gleichwertiges geliebtes Kind Gottes zu betrachten.

  • @Licht: Wieso? Ich kann damit leben, dass die Menschen verschiedenen Göttern huldigen. Ich kann aber nicht damit leben, wenn sie meine persönliche Weltsicht oder Freiheit oder gar Nahrungsaufnahme (und besonders da reagiere ich sehr empfindlich) aufgrund irgendwelcher abstrusen Ideen einschränken.


    Eine Cousine von mir ist Überlebende des 9/11. Ich habe mich einige Zeit um ihren Mann und ihre Tochter gekümmert und hätte jedem "Gotteskrieger" eigenhändig den Atem abdrehen können.


    Mir ist auch die Gleichberechtigung der Geschlechter ein besonderes Anliegen und ich werde wirklich wütend, wenn ich sehe, dass Jungen und Mädchen nur aufgrund ihres Geschlechtes anders behandelt werden.

  • @ tom, ich könnte ja mal bei dir damit anfangen...


    mit deiner Militanz, Oryx, machst Du Dich all denen gemein, die Du verteufelst. Deine Worte aus der Feder eines, der sich zu einer Religion bekennt, würden ihn zum übelsten und gewaltbereiten Fanatiker stempeln.

  • Lese-Rienchen :


    Diesen Satz verstehe ich nicht: "Haben wir manchmal Angst gegen Radikale vorzugehen, weil man uns vorwerfen könnten wir seien Ausländerfeindlich?"


    Tom :


    ich finde Deine Beiträge zu diesem Thema gut und gehe noch einen Schritt weiter, indem ich behaupte, solange es Religionen gibt, wird es auf dieser Erde keinen Frieden geben.


    Sind wir nicht sowieso so weit, daß jeder sein eigenes Ding durchzieht?


    Mir persönlich fällt nichts ein, was man tun könnte, um die Dummheit der Menschen aufzuhalten. Nachrichten gucke ich schon lange nicht mehr, da ich es einfach nicht mehr ertragen kann. Natürlich werde ich angegriffen mit den Worten: "Du verschließt die Augen vor der Wahrheit". Aber genau das tue ich nicht. Es paßt nur einfach nichts mehr an Fürchterlichkeiten in meinen Kopf.


    Ich würde mir wünschen, daß die Vergangenheit endlich mal abgehakt wird. Jedes Land, jeder Glaube hat was auf dem Kerbholz. Und das verallgemeinere ich mit Freuden!


    Außerdem bin ich der Meinung, daß man in diesem Thema "Toleranz" mit "Gleichgültigkeit" austauschen kann.


    Grüße
    vom killerbinchen

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von lichtmit deiner Militanz, Oryx, machst Du Dich all denen gemein, die Du verteufelst. Deine Worte aus der Feder eines, der sich zu einer Religion bekennt, würden ihn zum übelsten und gewaltbereiten Fanatiker stempeln.


    Militanz? Nur weil ich denjenigen Personen, die meiner Familie etwas antun, dasselbe angedeihen lassen würde? Das hat mit Religion gar nichts zu tun, sondern mit Gerechtigkeit.


    Ich bin kein Christ, war es nie, sondern Heide, und komme offensichtlich aus einem anderen Kulturkreis, in dem man kriminelle Menschen oftmals selbst bestraft, da keine staatliche Gewalt greift.