Nicholson Baker - Eine Schachtel Streichhölzer

  • Titel: Eine Schachtel Streichhölzer
    Originaltitel: A Box Of Matches
    Autor: Nicholson Baker
    Verlag: Rowohlt
    Erschienen: Juni 2005
    Seitenzahl: 150
    ISBN: 3499239752
    Preis: 7.90 EUR


    Der Autor:


    Nicholson Baker wurde 1957 in Rochester, NY, geboren. Er ist verheiratet und zwei Kinder. Bisher hat er fünf Romane veröffentlicht.


    Meine Meinung:


    Die 33 Kapitel dieses Buches beginnen alle mit einem „Guten Morgen“ des Ich-Erzählers und der Nennung der Uhrzeit. Meistens steht er so gegen 5 Uhr auf, tastet sich dann im Dunkeln durch das Haus, zündet den Kamin an und brüht den Kaffee – wie gesagt, alles im Dunkeln. Und dann erzählt er. Er spricht über all die Dinge, die ihm gerade so durch den Kopf gehen. Emmet heißt er, seine Frau hört auf den Namen Claire, Tochter Phoebe und Sohn Henry spielen in seinen kleinen Erzählungen auch eine gewichtige Rolle – ja, und dann ist da noch die Ente Greta, sie lebt in einer Hundehütte und wird niemals ihr Ziel erreichen eine echte Hausente zu werden.


    Es ist eine Aneinanderreihung liebevoll erzählter Banalitäten, die in ihrer Gesamtheit das Bild einer offensichtlich glücklichen Familie zeigen.


    Emmet ist Lektor für medizinische Bücher und scheint mit seinem Leben so richtig zufrieden sein.


    Ein sehr lesenswertes Buch. Plötzlich interessiert man sich dafür, wie man eine Unterhose mit den Zehen aufhebt, wie man eine gebrauchte Filtertüte in den Mülleimer packt, wie man Kaminholz richtig stapelt. Nicholson Baker schafft es, aus diesen Miniaturen ein wirklich sehr schönes Ganzes zu machen. Ein Buch das deutlich zeigt, dass auch in den vielen Nebensächlichkeiten des täglichen Lebens sehr viel Lebenswertes stecken kann – man muss es nur sehen und annehmen.


    Die 150 Seiten des Buches rauschen wie im Flug am Leser vorbei. Geeignet als Lektüre wenn man irgendwo mal ein paar Minuten Zeit hat, die man nicht nutzlos in irgendeiner Warteschlange verbringen möchte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.