Werde Bücher teurer oder gibt es mehr Platz im Regal ??

  • Im Wirtschaftsteil der FAS vom 4.3.2007 findet sich unter Tops & Flops folgende Notiz


    Papier wird in diesem Jahr lt. Den Herstellern für Verbraucher teurer. Holz habe sich im preis verdoppelt, weil die Verbrennung in Biomassekraftwerken subventioniert wird. Wegen der guten Konjunktur wird die nachfrage steigern.


    Was könnte das für Bücherkäufer bedeuten??


    Ziehen die Preise an ??


    Oder führen die Verlage das Druckbild wieder zurück, um damit Papier zu sparen.
    Bei vielen (überwiegend Taschenbüchern beobachtet) Büchern halte ich persönlich die Seitenzahl durch das Druckbild aufgebläht, möglicherweise um mehr Inhalt zu suggerieren und präsenter in den Regalen der Buchhandlungen zu sein.


    Ohne in die Zeit der 50er. 60er und 70 er zurückzublicken, als Papier ein erheblicher Kostenfaktor war und die Verlage bemüht waren so viel wie möglich auf eine Seite zu drücken ein, einmal eine Beispielrechnungen anhand Iris Kammerers „Der Tribun", dass ich gerade angefangen habe zu lesen:


    jede Seite hat 30 Zeilen, pro Zeile sind es im Durchschnitt 57 Zeichen (inkl. Leerzeichen)


    Das macht pro Blatt 3.420 Zeichen und für das gesamte Buch 1.010.610 bei 296 Blättern


    In der Regel besteht bei diesem Format ein Druckbogen aus 8 Blättern, in diesem Fall also 37 Bögen


    Bei einer 5.000 Auflage sind das 184.688 Druckbögen


    Ich habe jetzt willkürlich zwei ältere Taschenbücher aus meinen Regalen ausgewählt


    Einmal ist es der Heyne Krimi Jahresband 1980


    Er hat 33 Zeilen a 63 Zeichen - macht pro Blatt 4.158 Zeichen. Bei diesem Druckbild hätte der Tribun nur 151.907 Druckbögen verbracht, also 32.780 weniger. Oder anders gesagt 1.079 Bücher mehr produzieren können


    Ähnlich sieht es bei einem Goldmann-TB aus dem Jahre 1989 aus


    37 Zeilen a 59 Zeichen = 4.366 Zeichen pro Blatt. Damit hätte eine 5.000-Auflage des Tribun weitere 7.237 Bögen weniger verbraucht oder noch 250 Bücher mehr produziert werden können.



    Bitte die Zahlenbeispiele nicht als absolute Werte, sondern als Trend, der sich seit einigen Jahren abzeichnet und zu weniger Zeichen pro Seite fühlt, bei gleichem Inhalt.


    Ich hoffe nur, dass die Verlage, auch wenn angeblich der Papierpreis nicht „die" Rolle bei einer Auflage spielen sollt, eine mögliche Verteuerung nciht auf uns leser abwälzen, sondern erst einmal ihre Hausaufgaben in der Kalkulation machen


    wünscht sich Dyke, der hofft keinem Denkfehler aufgesessen zu sein.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Für mich ist dieser Trend eher eine Form der Lesefreundlichkeit, und ich hoffe, dass sich daran nicht massiv etwas ändert. Dann spare ich vielleicht pro Buch... aber Sehkraft ist unbezahlbar.


    Kleine Schrift macht mir Mühe beim Lesen, und wenn ich schon etwas müde bin, kann ich Bücher in der Schrift schon gar nicht lesen, weil es meine Augen einfach überanstrengt.


    Ich wäre gern bereit, Bücher aus aufgearbeitetem Papier zu lesen [fallen nicht immer Tonnen durch Zeitungen etc. an?], aber kleinere Schrift wäre eine schlechte Lösung. :/



    Jass :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Mir ist das zuletzt bei Charlotte MacLeod aufgefallen, einem etwas älterenen Buch mit vergleichbaren winzigen Lettern und dadurch unter 300 Seiten, das sich dadurch auch schlechter lesen lässt.

  • Am deutlichsten, weil erst angefangen ist mir das Bei "Abby Lynn"aufgefallen. Die ersten beiden Bände waren gut zu lesen, jetzt beim dritten musst du dir die Augen auslutschen so winzig sind die Buchstaben. Abends im Bett lässt sich das sehr schlecht lesen. Hoffentlich wird das nicht Trend sonst muss ich mir bald die Bücher in Großbuchstabenausgabe zulegen. :help

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Oh Mann, kleinere Schrift ist vielleicht für die Umwelt gut, aber dann muss ich mir wohl bald angewöhnen, auch im Bett meine Brille zu tragen... ;-)

  • Kleinere Schrift? Gruselig! Ich muss zwar keine Brille tragen, aber vielleicht bald, wenn die Schrift kleiner wird... :yikes


    Ich habe mal ein Buch gelesen, da brauchte man fast eine Lupe. :fetch
    Ich habe den Titel aber leider vergessen.


    Ne, also ich finde die Schrift, wie sie jetzt bei den meisten Büchern ist, schon sehr gut. Weder zu groß noch zu klein.

    "Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen." (Francis Bacon )

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  • Verlage wollen Bücher verkaufen. Und Bücher weniger lesefreundlich zu gestalten, macht sie nicht verkäuflicher.
    Das Verkleinern von Schrift wird sich in einem sehr engen Rahmen bewegen.
    Winzige Schrift wird es wohl bei der "Massenware" nicht geben.
    Das die Bücher teurer werden, würde ich aber nicht ausschließen. Die Preise sind in den letzten Jahren schon kontinuirlich gestiegen und ich glaube nicht, daß der Trend gestoppt ist.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Hoffentlich nicht die Rückkehr zur kleineren Schrift. Ich bevorzuge auch die größeren Buchstaben, denn wer liest schon immer bei optimaler Beleuchtung?


    Und Preiserhöhungen müßte man wohl zähneknirschend akzeptieren, was bleibt einem übrig? Also lieber ein paar Schuhe weniger kaufen (die sind wowiese viiieeelll zu teuer) :grin


    Einige Verlage könnten z.B. die Buchränder verkleinern. Warum muß links, rechts, oben und unten jeweils ein so breiter Streifen unbedruckt sein? Würde man da etwas ändern, könnte man Seiten einsparen.

  • ich bin schon brillenträgerin und meine sehsträke lässt von jahr zu jahr mehr nach, das ich solche überlegungen in punkto kleinere schrift schon nicht mehr feierlich finde. :pille


    sollte sich das wirklich durchsetzen werde ich wohl oder übel doch in richtung e-books tendieren.