'Stolz und Vorurteil' - Kapitel 01 - 18

  • Ich sehe, ihr habt sehr "fromme" Gedanken...ts,ts,ts..... :nono :lache


    Bin jetzt endlich durch mit Kapitel 18, und der Ball scheint ja nur wirklich ein Erfolg für Jane und Mr.Bingley gewesen zu sein, die zwei Turteltauben!


    Arme Eliza, für sie war der Ball ja eher eine Enttäuschung, eine Blamage nach der anderen.......aber sie trägts mit Fassung!

  • Ich habe jetzt auch Kap. 18 geschafft und muss sagen: Ich finde Mr. Collins toll. Der hat noch nie irgendwas aus eigener Kraft geleistet, ist so stolz auf die Pfarrei, die er Lady Catherine verdankt, kriegt das Vermögen der Bennets in den Rachen geworfen, will eine der Bennet-Töchter absahnen, brüstet sich mit den hochgestellten Leuten, die ihn schon einmal eines Blickes gewürdigt haben, redet pausenlos schwülstig daher und schwelgt in seiner Selbstgefälligkeit. Der Mann zweifelt nicht daran, dass er ein Supertyp ist.


    Irre ich mich - oder ist die eine oder andere Figur in dem Roman ein klitzekleines bisschen überzeichnet?


    Ich bin gespannt, was das für ein Geheimnis ist, weswegen Wickham und Darcy verfeindet sind. (Eigentlich muss Wickham schuld sein, sonst würde das nicht in die Logik des Buches passen - Elisabeth hat ja hier das eine oder andere Vorurteil.)


    Ach herrje, ich sehe gerade, der Collins macht Elisabeth am Anfang des 19. Kap. einen Antrag! :yikes

  • Zitat

    Original von Ida
    Irre ich mich - oder ist die eine oder andere Figur in dem Roman ein klitzekleines bisschen überzeichnet?


    Nun... wir haben ja keine Zeitzeugen wie die Leute damals drauf waren...
    Nein, das ist mir auch aufgefallen. Die Personen haben "ihre" Rolle im Buch, die liebenswürdige, lustige, nervige etc., die sie (bisher noch nicht) verlassen.
    Und bei Mr. Collins finde ich auch, dass die Autorin seine Eigenschaften als selbstverliebte Dickhaut ein wenig überspitzt hat... Aber das stört mich nicht gewaltig.

  • magali
    Danke für den Modelink. Habe seufzend und schmachtend davor gesessen und mir eine schlanke Taille nebst Vermögen gewünscht. :grin


    Nochmal zu der Pferde-Aktion Lizzys: Manchmal komme ich mir in meiner Suche nach der perfekten Elizabeth ein wenig vor wie Jane. Andererseits, gerade die Schwächen der Dame machen sie zu genau dem was sie ist und so liebenswert. Irgendwo muss sie ja Anhaltspunkte zur Änderung und Abkehr von Stolz und Vorurteilen bieten.


    @Magna Mater
    Glühbirnenhafte Fassung. Köstlich. Ich kann mir einen Ball in Tracht allerdings nur schwer vorstellen. Wie soll man darunter den Prinzen erkennen, mit dem man den ganzen Abend tanzen möchte? :gruebel


    Die hier duskutierten Enden nach den Enden behagen mir in meiner romantischen Sicht auf das Buch ja so überhaupt nicht. Solche Sachen überlasse ich dann doch lieber der harten Realität. Lieber stelle ich mir vor, wie sie sich immer wieder mal in die Haare kriegen (vor allem über die Art und Weise, wie die Schwester, die mangels Antrag Bingleys ja an einen Anderern gegeben werden kann, ihr Glück finden darf) ...


    Mister Collins ist ein Charakter, der mir immer wieder zu amüsanten Momenten verhilft. Da bin ich wohl ein wenig wie Mr. Bennett. Das er sich tatsächlich eine Frau wie Elizabeth zutraut wird ein bemerkenswertes Licht auf seine Selbsteinschätzung und seinen Realitätssinn.

  • Ich komme leider erst jetzt dazu zu schreiben, obwohl ich auch schon den zweiten Abschnitt gelesen habe.


    Mit der Sprache hatte ich nach den Buddenbrooks auch keine Shwierigkeiten, aber - wie schon jemand bemerkte - bei meiner dtv Ausgabe sind manchmal die Stze nicht vollständig und ich muß sie dann öfters lesen, um sie zu verstehen


    Also meine Favoritin ist auch Lizzy, sie gefällt mir sehr gut, einfach nicht so angepaßt. Sie wird aus meiner Sicht, dann allerdings von Charlotte ganz schön gelinkt. Die will Mr. Collins nur mal aus der Schußlinie zu Lizzy nehmen und dann angelt sie sich den Pfarrer mit Haus und Erbansprüchen.


    Dr. Collins ist für nur schleimig, widerlich und unsympathisch.


    Jane ist nett, aber zu brav, versucht nur das gute in Mr. Binley zu sehen und wird am Ende enttäuscht und kann dies dann immer noch nicht glauben.


    Mrs. Bennet hat als oberste Aufgabe ihre Töchter zu verheiraten, und zwar "gut". Sie ist unendlich nervig und anstrendgend.


    Mr. Bennet finde ich gut. Er erträgt seine Frau und deren schlechtes Nervenkostüm und akzeptiert auch Lizzys Ablehnung des Antrags von Collins.


    Die anderen Töchter sind noch etwas unauffälliger und wollen eigentlich auch nur gerne Gesellschaften und Bälle.


    :danke magali an deine Ausführungen zu der damaligen Zeit


    Oberflächlich hat man den Eindruck, es wird nur geklatscht, sich gegenseitig besucht und Bälle veranstaltet.

  • SO Kinners, ich weiß ich bin spät dran, aber der Cinna wollte mich nicht los lassen.. :lache


    Also ich lese jetzt, ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich mir hier durch alle Seiten durchackern werde, oder ob ich nur meine Kommentare zu den jeweiligen Kapiteln poste...


    Ansonsten, wenn ihr wen schreien hört, dann bin ich das und benötige englische Übersetzungshilfe. :rolleyes

  • Ich bin leider die letzten Tage so gut wie gar nicht zum Lesen gekommen. :fetch


    Deshalb steige ich so verspätet hier ein...


    Ich habe auch erst die ersten zehn Kapitel gelesen und eure Beiträge gerade etwas überflogen.


    Ich werde jetzt erstmal meine markierten Stellen "abarbeiten" und dann in den nächsten Tage eure Beiträge genauer lesen und mich mit Sicherheit noch zu einigen äußern. :-)


    Zunächst mal Grundsätzliches zum Buch:


    Bis jetzt bin ich schlichtweg begeistert! Vom Stil, von einigen Personen (Mr Benett! z.B.), von den Beschreibungen der Abende während Janes Krankheit...


    Ich habe mich durch die Uni in den letzten Monaten in zwei völlig verschiedenen Bereichen und Fächern mit dieser Zeit beschäftigt und freue mich gerade sehr jetzt einen weiteren Aspekt genauer kennenzulernen. Vor allem, weil das Buch direkt aus dieser Zeit stammt und deshalb natürlich ganz anders wirkt als hätte heute jemand über damals geschrieben.



    So, jetzt zu meinen Markierungen:


    Im Kapitel 8 hatte ich etwas Probleme immer zu wissen wer nun was sagt und warum jemand (ist es die selbe Person?) zuerst so positiv über Elizabeth spricht (als sie nach dem Fußmarsch ankommt) und dann so abfällig. Vielleicht muss ich es mir noch ein drittes oder viertes Mal und wirklich in Ruhe durchlesen um das herauszufinden.


    Kapitel 10: Herrlich die Beschreibung wie Fräulein Bingley Darcy auf die Nerven geht! Er will einfach nur in Ruhe den Brief an seine Schwester schreiben und sie redet und frägt und bittet.... Ich frage mich, ob es nicht völllig unfhöflich war so nah an jemanden heranzutreten, der gerade einen privaten Brief schreibt...


    Ebenfalls Kapitel 11: Sehr interessant, die Diskussion darüber ob man der Bitte eines Freundes einfach nachgeben oder ob man sich erst überzeugen lassen sollte. Und wie viel das über die Tiefe der Freundschaft aussagt.

  • Da ich grad nicht schlafen konnte, was ich eigentlich tun sollte, bin ich nun in Kapitel 7.


    1. Ich muß gestehen Kapitel 6 habe ich nicht komplett verstanden. Was eindeutig an der Sprache lag. Bis dahin habe ich allerdings keine großen Probleme gehabt.
    Muß ich gleich noch mal lesen, glaub ich.


    2. Den ersten Satz fand ich hinreißend... :rofl


    3. Mr. Bennet empfinde ich als herrlich erfrischend, leider kam er noch nicht besonders oft vor.


    4. Dann gibt es bei mir ein unerwartetes Problem: Ich weiß oft nicht wer gerade spricht. Das nervt mich ziemlich. Also in den Dialogen wird gesagt, X und Y stehen beieinander und dann sagt einer von beiden etwas, aber es ergibt sich erst aus dem Inhalt des Gesprächs, wer da tatsächlich etwas sagt. Das nervt und strengt ziemlich an.


    5. Im Englischen wird viel mit Mrs. und Miss gearbeitet. Die zwei Wörter sind sich aber so ähnlich, daß ich hin und wieder erst später mitbekomme, daß es Mrs. Bennett ist, die da grad irgendetwas tut und nicht eine ihrer Töchter. Ich muß also langsamer lesen.


    6. Mich verstört die ganze Situation irgendwie.
    Da zieht ein junger Mann in die Nachbarschaft, der offenbar mit einem guten Einkommen gesegnet ist und sofort denken alle daran ihre Töchter mit ihm zu verheiraten. Das tut meiner emanzipierten Seele schrecklich weh. :rolleyes


    7. Ein weiteres Problem meiner Emanzipation wird sein, daß mir sämtliche Damen ziemlich dümmlich vorkommen... leider. :pille

  • @BJ
    Ja, dass Benehmen und Getue einen Ehemann zu finden, dann noch die ganzen Standesunterschiede, dass kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.......und dennoch: der Prinz auf dem weißen Pferd wird doch auch heutzutage noch emsig gesucht! :grin

  • Also wirklich dümmlich kommen mir neben der Mutter ja nur die beiden Jüngsten vor. Mary ist ja sehr bestrebt sich zu bilden, ob nun in die richtige Richtung sei mal so dahingestellt. Und ich erinnere mich immer wieder gerne daran dass wir von Mädchen lesen, die höchstens 23 Jahre alt sind und einer Mutter unterstellt sind, deren Wissen sich arg in (konventionellen) Grenzen hält. Woher also nehmen wenn nicht stehlen.


    Und na ja, die Suche nach den Ehemann. Nicht dass ich meiner Mutter Ambitionen unterstellen möchte, aber eine Tochter, deren drittes Solojahr sich gerade dem Ende neigt, ist ihr alles andere als geheuer, und wenn es nicht gerade der reiche Ehemann ist dürfte ich ihrer Meinung nach ruhig mal wieder einen Freund zu Hause vorstellen. Von meiner Großmutter gar nicht erst zu schreiben. Man könnte meinen, eine verheiratete Enkelin sollte genügen, um eventuelle Ansprüche für die nächsten, sagen wir mal, fünf Jahre, zu stillen.


    Liesbett

  • :grin
    Ja, kenn ich wohl auch, meinen Eltern gefällt es auch nicht, daß ich mir die Zeit vertreibe ( :rofl ) anstatt mir einen Mann im heiratsfähigen Alter und mit ordentlichem Einkommen zu suchen, der sich dann auch mit Heiratsabsichten trägt.
    (@ Liesbett bei uns gibt es bereits zwei Enkelkinder und Ehen.... zufrieden sind Eltern und Großeltern trotzdem erst, wenn die Kinder gut versorgt sind. Daß meine Schwester und ich uns selbst gut versorgen können, spielt da keine Rolle)


    Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.
    Mir mißfällt nicht, daß sie ihn als potentiellen Ehemann ansehen, sondern daß sie ihn so ungeprüft als Kandidaten in Betracht ziehen.
    Das einzige was von Wichtigkeit zu sein scheint ist sein Einkommen von 5000 Pfund pro Jahr...

  • Ich ärger mich grad schwarz....
    Hab den Wikipedia Artikel zum Buch gelesen und da wird doch glatt das Ende genannt... boah bin ich sauer.. so eine Unverschämtheit. :bonk

  • @BJ
    Ärgere dich nicht. Im Gegenteil wundert es mich, dass du das Ende noch nicht kennst. Kommt man den heute noch darum herum, bei all dem Hype der Filme, Serien und Filmvorlagen? Aber egal, das Buch liesst sich trotzdem ganz wunderbar.


    Und zu den Kindern, Enkeln etc. Ich nehme mal an, Eltern finden bei ihren Kindern ja immer etwas, dass es zu beobachten und für sie zu suchen gibt. Und zur Versorgung: entgegen der ansonsten recht gegenwartsbezogenen Einstellung der meisten Leute werden einem in Hinsicht auf Ehe und Familie gerne mal die Mahnungen a la - wenn du mal alt bist und allein hast du keinen der sich um dich kümmert - oder - wenn du keine kinder hast wirst du sie dir im alter wünschen und dann geht es nicht mehr - um die Ohren gechlagen. Sehr hilfreich, dass. Aber dann ist immer keiner gut genug für Papas kleines Mädchen. :lache

  • Oh, ich nehme mal an, ein Mann, der 5000 Pfund in der Tasche hat, und das jährlich, kann nur gut sein. Ist die Öffentlichkeit nicht immer bereit, einem reichen Menschen nur gutes zuzuerkennen, ihm viele Fehler zu verzeihen und sich seine grassesten Vergehen noch schön zu reden, wenn er nur genug Kohle unters Volk bringt? Mein "Lieblings-Mann" aus Hamburg-Tötensen als leuchtendes Beispiel. Nicht schön, nicht charmant, nichts wissend und trotzdem an jeder Hand fünf Frauen. Und nicht die unansehnlichsten, vom Verstand freilich mal abgesehen.


    Und denken nicht viele Frauen ähnlich wie Charlotte: wenn ich erstmal verheiratet bin, wird sich der Rest schon arrangieren lassen, und wenn es mit ein wenig Arsen ist [das ist von mir].


    Susi