'Stolz und Vorurteil' - Kapitel 49 - Ende

  • MagnaMater
    Bin auch erst nach Ostern wieder ansprechbar, habe das Buch aber immer im Hinterkopf inklusive Inhalt. Ob wir das im normalen Thread durchziehen sollen kann ich noch nicht entscheiden, vielleicht wollen ja noch andere mittun, dann lohnt sich eine Leserunde. Wie geschrieben, Entscheidung nach Ostern. Eine schöne Woche dir und allen anderen natürlich auch ...
    :wave


    Und ach ja, die Leserunde mit euch war herrlich, die erhellenden und um Verständnis ringenden Kommentara Magalis ebenso wie die Eindrücke aller anderen. Erstaunlich, wie oft man ein Buch lesen kann und wie viel man noch entdeckt, nur weil andere Mitlerinnen und -leser neue Gedankenanstöße bringen. Wunderbar!!! *endederoscarrede*


    Liesbett

  • Schööön...HAPPY END :-) :-) :-)


    Der letzte Abschnitt war ja voll mit Liebe: die dreiste Lydia wohnt da jetzt mit ihrem Wickham, die zwei Turteltauben Jane und Bingley haben sich auch endlich gefunden und zu guter letzt Lizzy und Darcy.


    Die Bennets sind schon so eine Chaosfamilie :lache
    Aber am Ende ist ja doch alles gut ausgegangen.


    Insgesamt ein schöner Roman mit viel Tiefgang und mehr oder weniger hinreißenden Charakteren :-]

  • sagt mal habt ihr das buch eig. auf englisch gelesen? weil da finde ich es wirklich sehr schwer zu verstehen, habe es auf seite 62, und habe jetzt beschlossen es erst auf deutsch zu lesen, und dann auf englisch!
    welche übersetzung könnt ihr mir empfehlen?
    wie fandet ihr die verfilung? ich fand sie wunderwunderschön, und habe mir die überssetzung buch zum film (aber auch orginal, nur halt mit dem cover vorne drauf von den beiden) bestellt!
    also ich habe die verfilmung echt geliebt! (die neuste jetzt)

  • bellafan
    Ich habe das Buch auf deutsch gelesen undzwar die Ausgabe, die unten angezeigt wird. Die kann ich dir auch empfehlen. Mir hat besonders gefallen, dass es auch Fußnoten und ein Nachwort gab.
    An das Original habe ich mich dann doch nicht herangewagt.


    Die meisten hier sind zwar schon durch mit dem Buch, aber du kannst deine Kommentare gerne noch nachtragen :wave


    EDIT: ISBN vergessen :rolleyes

  • bellafan :
    Ich habe das erste Kapitel im englischen Original gelesen und dann auch beschlossen, lieber auf deutsch zu lesen. :rolleyes


    Den Film musste ich mir nach dem Lesen auch gleich besorgen, er ist wirklich schön. Außerdem warte ich gerade sehnsüchtig auf die BBC-Verfilmung von 1995 mit Colin Firth, die ich letzte Woche bei ebay ersteigert habe, weil diese Version sogar noch besser sein soll. Ich bin schon gespannt drauf! :chen

  • Ich wollten nur anmerken, dass die Charaktere in der Originalfassung vieeeel besser herauskommen.


    Ebenfalls empfehlenswert ist die Verfilmung aus dem Jahr 1940 mit Laurence Olivier als Mr. Darcy

  • Ich habe eine englische und eine deutsche Ausgabe, letztere im Doppelpack mit Sinn und Sinnlichkeit, ferner diverse Filme, aber kein Poster an der Wand. Im allgemeinen fand ich die BBC-Version die bessere, diese habe ich aber auch zuerst gesehen. Die alten Versionen werde ich mir noch besorgen. Zurück zu den Büchern: ich habe auch erst alle Bücher in Deutsch, später dann in englisch gelesen. Jetzt habe ich alles doppelt, schadet aber nicht und sieht gut aus im Regal. :wave

  • Mittlerweile bin ich mir Jane Austen auch durch. Gegen Ende hin konnte ich mich mit dem Buch schon mehr anfreunden, als in meinem ersten Beitrag, aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch dann auch nicht.


    Die Sprache hat zwar einiges für sich. Auch viel Witz und Humor war dabei. Die Figuren bleiben aber größtenteils sehr oberflächlich und klischeehaft. Das Thema Stolz und Vorurteil war irgendwie auch nur so nebenbei dabei.


    Schwach fand ich dann aber wieder das Ende. Das war mir zu sehr Happy End Einheitsbrei. Der Konflikt mit Lady Catherine wird dabei leider nur sehr verhalten ausgetragen. Da hat Miss Austen am Ende zu viel Weichspüler erwischt.


    Und eine ketzerisch anmutende Frage bleibt auch bestehen: Jane Austen - ein Klassiker?

  • ich bin auch mit dem buch durch, und ich muss sagen dass ich schon begeistert war. natürlich ist das happy-end, sowie die ganze geschichte armes mädchen gewinnt das herz eines reichen mannes, schon irgendwie kitschig und auch nicht ganz realistisch (obwohl es ja immer mal wieder vorkommt) und ist auch mittlerweile ja oft schon stoff zum verfilmen geworden.
    trotzdem finde ich das buch wirklich lesenswert, es ist romantisch geschrieben und man findet an allen personen viel spaß. wie habe ich mich manchmal über kitty und lydia geärgert, und über mrs bingley nicht zum aushalten!
    auch finde ich die alte sprache ansprechend, die sätze sind bisweilen sehr lang....
    alles in allem würde ich das buch vielleicht nicht ein zum nachdenken anregenden roman nennen, noch ist er sehr anspruchsvoll, doch er ist nett und amüsant geschrieben und spiegelt eben die fantasien der damaligen zeit so wie auch der heutigen zeit wieder.... so kann man sich doch in der stolzen lizzy herlich gut wiederfinden...
    alles in allem würde ich das buch weiter empfehlen, und es zählt aufjedenfall zu den sachen die in meinen koffer müssten, wenn ich auf eine einsame insel müsste :lache
    Lg

  • Jane Austen - ein Klassiker!


    Austen ist die Autorin der im Kleinen, Alltäglichen verborgenen Spitzfindigkeiten. Ihr geht jede Plakativität ab. Und wie Magali einmal anmerkte, mit dem Happyend hat sie wohl gegen den Strom der Zeit angeschrieben. Dabei hat sie aber über eine Gesellschaftsschicht ihrer Zeit geschrieben und vermutlich nicht wenige Wahrheiten darin verpackt, in überspitzter Form selbstverständlich.


    Als Klassiker würde ich sie schon deshalb einteilen, weil sie bis heute die Zeit überstanden hat, weil sie in vielen Sprachen übersetzt und rezipiert wird und weil sie zu all den gewichtigen Dingen auch noch unterhaltsam und witzig ist.

  • Aus Sicht der damaligen Zeit mag das Happyend anders zu werten sein. Ich kritisiere aber gar nicht so sehr das Happyend ansich, sondern vielmehr, wie es dazu gekommen ist. Hier wird über einige offene Konflikte hinweggegangen. Vor allem das die Tante von Mr. Darcy hier nicht mehr eingreift und die Ehe weiter zu verhindern versucht, kann ich mir bei ihrem Charakter nur sehr schwer bis gar nicht vorstellen.


    Bei der Klassikerfrage stellt sich die Frage, welche Kriterien man dafür heranzieht. Ist es "nur", dass man nach 200 Jahren noch gelesen wird oder braucht es dazu "mehr"? Und wenn es "mehr" braucht, hat es dann "Stolz und Vorurteil"? :gruebel

  • taciturus


    Lady de Burgh kann nicht eingreifen, nicht direkt. Sie hat keinen echten Einfluß auf Mr. Darcy, er ist unabhängig, ökonomisch wie sozial.
    Deswegen reist sie doch zu Elizabeth und versucht, das vermeintlich 'schwache' Glied, die in ihren Augen 'kleine Landadlige' emotional unter Druck zu setzen.
    Mr. Darcy gegenüber hat sie keinen Hebel.


    Es mag sein, daß sie nach der Hochzeit eine Zeitlang nciht mit den beiden verkehrt - darüber schweigt der Roman - , aber ab einem bestimmten Zeitpunkt wird sie dazu gezwungen sein, weil ein offener Konflikt ihr schaden würde. Sie würde ins Gerede kommen.
    Darcy hat nicht unbedingt unter seinem Stand geheiratet, also keine Bürgerliche, sondern nur ein nicht vermögendes Mädchen.
    Es gibt sicher mehr Menschen, die das bedauern, aber da Dracy sehr reich ist, werden sie brav auf seine Gesellschaften gehen und sehr freundlich zu Lizzie sein.


    Zur Klassiker-Frage:


    zum Klassiker wurde Austen erst ab den 1930er Jahren, weil man damals erkannte, daß Austen die neue Befindlichkeit einer bestimmten Gesellschaftsschicht, die für England sozial und kulturell prägend war, nämlich der gentry, punktgenau aufzeichnet.
    Den Hintergrund bildet die Ausbreitung der sog. bürgelichen Werte, nämlich die Bedeutung der gesicherten finanziellen Lage im Zusammenspiel mit individueller Freiheit in puncto Liebe.


    Die Ehepartner müssen sich gleichwertig sein, intellektuiell, finanziell, sozial, emotional, der Kitt ist nicht mehr allein der Besitzstand der beiden Familien, die zusammenkommen.
    Das wird in Austens Romane propagiert.


    Und eben das erkannte eine bürgerliche LeserInnenschicht ab den 1930ern, die eben diese Werte längst verinnerlicht hatte.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Wenn ich mich richtig erinnere wird im letzten Kapitel erwähnt, dass sie zuerst längere Zeit keinen Kontakt hatten, dann aber doch einer Einladung gefolgt war.


    Sie mag war rein rechtlich keine Möglichkeit gehabt haben, aber ich schätze sie eher als eine Person ein, die soetwas nicht gestört hätte und nicht so leicht aufgegeben hätte. Vielleicht muss man das aber auch mehr unter den Bedingungen sehen, dass es zur damaligen Zeit eben so war.


    Dennoch kam mir dieses Happyend überraschend schnell.


    zur Klassikerfrage:


    Wäre ich jetzt polemisch und würde versuchen Austen das Klassikerprädikat in Abrede zu stellen, dann würde ich meinen, dass sie rein aus politischen Gründen in diesen Kanon aufgenommen wurde.


    Ich vermute aber, dass meine Zweifel hinsichtlich dieser "Qualität" durch eine falsche Erwartungshaltung entstanden sind. Mit diesem Hintergrundwissen fällt es leichter diese Einordnung zu verstehen.

  • taciturus,


    was bringt Dich auf die Idee, das ein Klassiker-Kanon nicht aus politischen Gründen zusammenkommt?


    Klassiker nennen wir die Bücher, in denen die Grundwerte der jeweils herrschenden, weniger polemisch ausgedrückt, der zum jeweiligen Zeitraum kulturprägenden Gesellschaftsschicht am deutlichsten zutage treten.


    Eine Adelsgesellschaft hat andere 'Klassiker' und aus anderen Gründen als eben eine bürgerliche.


    Die der DDR unterschied sich in einigem von der westlich bürgerlichen. Usw.


    'Klassiker' sind kein wertfreier Raum.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    taciturus,


    was bringt Dich auf die Idee, das ein Klassiker-Kanon nicht aus politischen Gründen zusammenkommt?


    :gruebel Du hast recht. Es war wahrscheinlich eher der im nachhinein etwas naive Ansatz, dass eine Einordnung als Klassiker auch einen gewissen Qualitätsanspruch, im Sinne einer tieferschürfenden Behandlung wichtiger Themen neben der sprachlichen Qualität, impliziert.


    Wobei ich mich mit dieser Beschreibung auch wieder in dem Widerspruch verfange, dass die gesellschaftliche Stellung und der Aufbruch des Ständedenkens natürlich sehr wichtige Themen sind. Hier würde dann wohl eher das "tiefschürfend" schlagend werden, wobei das auch wieder eine rein subjektive Einschätzung darstellt.


    Ich war daher sehr überrascht bei Jane Austen diesen Roman vorzufinden, den ich schlußendlich vorgefunden habe. Aus dem historischen Begleitumständen erscheint es mir jetzt nachvollziehbar, warum Jane Austen zu den Klassikern gezählt wird.
    Bei einer isolierten Betrachtung des Romans allein - ohne diesem Hintergrundwissen - würde der Zweifel weiterbestehen.

  • so absurd ist es nicht:


    Jane Austen hat in einer zeit geschrieben, in der sich der englische landadel fürchtete, dass die französischer revolution ihr gedankengut samt ihren folgen auch in england verbreiten könnte.
    Jede art von freigeistigkeit war scheel angesehen, und in jedem ihrer romane kommen freigeister vor, die sich gegen die gesellschaftliche ordnung auflehnen. Ob jetzt väter töchter, onkel ihre nichten oder andere frauen ihre heldinnen der freigeistigkeit bezichtigen, es war für sie ein hauptthema, ihren eigenen kopf durchzusetzen. - Obwohl sie alle ihre dickköpfigen heldinnen gut enden lässt, beschreibt sie die emanzipation vom diktat der familie.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Dank Lady Catherine wurde alles gut :-]


    Mir tat Lizzy leid, als sie mit ihren Vater den Brief von Collins durchsprach und er ihr klar sagte, dass er das niemals ernst nehmen könnte.


    Die Mutter war auch wieder Klasse. Als sie von Bingley´s Rückkehr hörte, sagte sie ja, dass er nix als Luft für sie sei und kaum war er hier sollte Mr Bennett ihn besuchen. Und als Bingley sie besuchte, war sie wieder so wiederlich freundlich und zwang ihn halb sie wieder zu besuchen.
    Darcy gegenüber hat sie ja binnen sekunden ihre Meinung gewechselt. Lizzy kan einen nur leid tun.


    Was ich süß fand wie war der Sparziergang von Lizzy und Darcy, wie diese dann ganz plötzlich ins "Du" übergegangen sind.


    Was ich auch genial fand war, wie Mr Bennett meinte falls noch Herren, die Mary oder Kitty einen Antrag machen wollen, da sein sollten, möchte er sie doch direkt sprechen, da er gerade in der Stimmung sei.

  • Zitat

    Original von Leia
    Was ich auch genial fand war, wie Mr Bennett meinte falls noch Herren, die Mary oder Kitty einen Antrag machen wollen, da sein sollten, möchte er sie doch direkt sprechen, da er gerade in der Stimmung sei.


    Diese Bemerkung liebe ich sehr! Ob jetzt hier im Buch, oder in den Verfilmungen...
    Zum Glück bekam am Ende jeder was er verdient: Jane ihren Bingley, Elizabeth ihren Mr. Darcy, und Lydia und ihr toller Mr. Wickham verdienen sich echt! Und Miss Caroline guckt in die Röhre :grin
    Mrs. Bennet ging mir in diesem Abschnitt mehr denn je auf die Nerven ( wie rücksichtslos von ihr diese nicht zu schonen!), ich dachte mehrmals während des lesens wieviel Glück ich mit meiner Mama habe :-)
    Mr. Bennet hingegen war mir von Anfang an sehr sympathisch.
    Insgesamt hat mir dieses Buch wunderbare Stunden bereitet, ich werde es sicherlich noch mehr wie einmal lesen... Ich bin absolut hingerissen! :anbet