Hier kann zu den Kapiteln 49 - Ende geschrieben werden.
'Stolz und Vorurteil' - Kapitel 49 - Ende
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Ich habe dieses Buch jetzt bestimmt schon 15 mal gelesen und finde es einfach immer noch genial. Das Ende ist klasse. Ich find es so toll das sie zusammenkommen. Und Mrs. Bennets Reaktion, als ihr Elizabeth von der Verlobung erzählt ist klasse
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Der Brief von Collins, wo er sich über die Jüngste der Bennetts ausläszt und sagt, dasz sie besser hätte sterben sollen, als der Familie solche Schande zu bereiten, hat mich an den Rand einer Wuttirade gebracht. Was für ein aufgeblasener Wichtigtuer, verblendeter Moralapostel und widerlicher, menschenverachtender ARSCH, der als ALLERLETZTER einen Posten der Kirche bekleiden sollte, wo NÄCHSTENLIEBE als eines von 2 Geboten den Menschen heilig sein sollte!!!
Hab mich innerlich so über diesen *piiiiiiiiiiep* aufgeregt!!!
Dreckskerl!................................................................
jedenfalls so zusammenfassend mal vorweg:
Interessant in jedem Falle, sich mit dieser Lektüre noch einmal in solche Zeiten und in diese Schicht gedanklich zurück zu versetzen und sich zu vergegenwärtigen, was diesen Microkosmos damals bewegt hat.
Die Moral dieser Zeit erschien mir etwas befremdlich, aber das ist wohl verständlich, wenn man im Deutschland des 21. Jahrhunderts aufgewachsen ist, nicht wahr? Die Idee Austens, diese Thematik zu verarbeiten, hat mir gefallen.
Aber ich bin ehrlich, wenn ich sage, dasz ich ein weiteres Buch von ihr nicht lesen würde - dafür liegen meine Interessen einfach zu weit abseits, was Literatur betrifft. Dieser Abstecher hat sich trotzdem gelohnt, der Horizonterweiterung wegen.Grusz
ich -
@ LW
Ja, der brief ist ein starkes stück. Es ist etwas schockierend zuzugeben, dass Lydia trotz ihrer völligen narrheit und finanziellen unfähigkeit eigentlich die einzige 'moderne' frau in dem roman ist.
Sie kümmert sich einen dreck darum, was andere sagen, lebt sich selbst hier und jetzt, und nimmt sich einfach, was sie will. Wäre nicht Wickham finanziell überzeugt worden, sie zu heiraten, hätte Lydia wahrscheinlich danach auch keine probleme damit gehabt, ihre gunst an männer zu verkaufen, und später irgendwo in einem armenhaus als alte ex-prostituierte zu enden.Wenn ich so recht bedenke, wie die andeutungen im roman sind: Lydia und Wickham sind nur ein neuaufguss von Mrs und Mr Bennet selbst.
Auch er war laut Mrs Bennets andeutungen früher offizier, und sie haben aus einer schnellen leidenschaft ohne wirkliche zustimmung der familien heraus geheiratet, obwohl ein wohlmeinender verwandter ihm ein kleines gut überlassen hat, damit er seine töchter bis ins heiratsfähige alter durchbringt.
Keiner von beiden hat es je gelernt, zu wirtschaften - und ausser einer vermutlich auf betreiben seiner verwandtschaft unantastbar angelegten mindest-mitgift für seine töchter hat er keinerlei ersparnisse zusammen gebracht. Sie haben längst aufgehört einander zu lieben und leben aus finanziellen, gesellschaflichen und vernunft-gründen nebeneinander her.
Heutzutage lässt man sich in einer solchen situation längst scheiden, bevor das zweite kind kommt.
Zumindest im nachhinein ist Mr Bennet etwas klüger geworden. Seine lebensumstände haben ihn gezwungen, sich selbst zurück zu nehmen, und das leben philosophisch zu betrachten.
Das lässt zumindest für Mr Wickham auf zukünftigen weisheitsgewinn hoffen, er wird bald irgendwie eine familie ernähren müssen, und wenn ihm seine schwager zusetzen, endet er weitab von jedem offizierskasino, spieltischen und einkaufsstrassen samt seiner frau und kindern auf einer kleinen farm am land.
An Lydia und ihrer mutter ist jeder hopfen und malz verloren. Wer so oberflächlich und selbstbezogen ist, wird nie ein einsehen haben.Und was die liebesgeschichten der heldin und ihrer guten schwester angeht: mei, ganz putzig.
Das buch war am anfang witzig und sehr unterhaltsam, aber lässt gegen ende zugunsten des glücklichen ausgangs ziemlich nach. Solche obsessiven liebesnarren wie Bingley und Darcy zu finden, und auch in ihrer gunst zu halten, dürfte zu allen zeiten eher schwer gewesen sein. -
MagnaMater,
ich habe Schwierigkeite mit Deiner Deutung, daß Lydia eine 'moderne' Frau ist. Sie entscheidet sich für einen recht schwierigen Mann.
Er ist von oben bis unten unsympathisch, nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Nichts an ihm ist echt. In meinen Augen ist er eher der Typ, der eines Nachts einfach verschwindet, mit der Regimentskasse im Gepäck und dem Ehering seiner Frau.
Wenn Du den Schluß aufmerksam liest, wirst Du sehen, daß die Ehe entsprechend schief geht.Lydia als Prostituierte kann ich mir nun gar nicht vorstellen. Ich habe starke Probleme mit der Vorstellung, daß gewerbsmäßige Prostitution ein Beitrag zur Emanzipation von Frauen sei.
Abgesehen davon, daß Lydia Wickham liebt und nicht Männer an sich.
Als Ex-Prostituierte in einem Armenhaus des 19. Jahrhunderts zu enden, würde ich niemandem wünschen.Die eigentlich moderne Frau ist Elizabeth. Sie irrt, erkennt ihren Irrtum, steht zu ihrem Gesinnungswandel und zu ihrer Liebe. Das Gespräch mit Lady Catherine - was für ein fantastisch unsympathische Dame - ist für uns heuite sehr langgezogen, aber Wort für Wort eines der wichtigsten im Roman. Da steht Elizabeth für sich und ihre Gefühle ein, hundertzehnprozentig. Sie weiß zu dem Zeitpunkt ja nicht, daß Darcy noch einmal um ihre Hand anhalten wird. Sie weiß bloß, daß sie ihn liebt und daß er ihr Mann fürs Leben ist.
Sie lehnt sich auf gegen eine Frau, die von Stand, vom Alter und von der Moral her nach den damals geltenden Regeln ihr übergeordnet ist. Eigentlich müßte sie einknicken. Tut sie nicht, an keiner Stelle. Sie verteidgt sich rhethorisch briliant, dahinter stehen zugleich echte Überzeugungen.
Man muß ja auch bedenken, daß sie erst um die zwanzig ist.
Elizabeth ist eine echte Persönlichkeit. -
Ich konnte mich gestern Abend nicht zurückhalten und musste unbedingt zu Ende lesen.
Der Brief von Collins war echt ein Oberhammer, habe ich auch schon im vorherigen Abschnitt geschrieben.
Dass Darcy irgendwie die Finger im Spiel hatte bei der "Rettung" von Lydia, hatte ich mich schon gedacht.
Lydia als moderne Frau - mmh. Ich würde mal so sagen, ich könnte sie mir perfekt in unserer Zeit vorstellen, wie sie in einer der vielzähligen Vormittagstalkshows im Fernsehen auftritt Sie würde sich bei uns sehr wohl fühlen. Zum Glück sind aber heute bei weitem nicht alle so.
Das Gespräch von Elizabeth und Lady Catherine fand ich auch sehr beeindruckend. Welch einen Mut hat Elisabeth bewiesen, jemandem, der höher gestellt war als sie, dermaßen Kontra zu geben. Wo doch sonst immer so viel Wert auf Einhaltung der Regeln der Konversation gelegt wurde und was man jetzt sagen darf und was nicht, weil es unhöflich ist.
Ich hätte ja zu gern gewusst, was Mrs. Bennet zu diesem Gespräch gesagt hätteUnd dann ist alles doch so ausgegangen, wie ich es mir gewünscht habe (Jawoll, ich stehe auf Happy Ends!)
Interessant fand ich, dass Darcy und Lissy noch recht umfangreich ihre Liebe "ausdiskutiert" haben (so a la "Als Du damals das sagtest, was hast Du da gedacht?") Die meisten Romane hätten vermutlich mit dem Heiratsantrag geendet, den Rest hätte man sich dann selber ausmalen dürfen.
Apropos Heiratsantrag: der stand doch nicht richtig drin und muss irgendwie im Hintergrund geschehen sein, oder war einer der Sätze ein Heiratsantrag, den ich nicht verstanden habe?Fazit:
Ein tolles Buch, welches ich sicherlich noch mal lesen werden, um noch mehr von den Feinheiten und Details mitzubekommen. Und das nächste Mal vielleicht auch auf Englisch... -
Du findest es den 'Heiratsantrag' in Kapitel 58. Es beginnt damit, daß Bingley und Darcy nach Longbourne kommen und ein Spaziergang vorgeschlagen wird, Jane und Bingley, Elizabeth, Kitty und Darcy.
Ab dem zweiten Abschnitt der ersten Seite des Kap. sind Elizabeth und Darcy allein, Elizabeth fängt an, sich für ihr abweisendes Verhalten bei den früheren Begegnungen zu entschuldigen. Dabei kommt zur Sprache, was Darcy für Lydia getan hat, was ihn in höchste Verlegenheit setzt. Sie solte das ja nicht wissen.
Darcy sagt dann, daß er es für Elizabeth getan hat und nicht für Lydia. Er sagt, er möchte Elizabeth glücklich machen. Daraufhin ist sie völlig verlegen. Dann spricht Darcy weiter und erklärt schließlich, daß seine Gefühle und Absichten ihr gegenüber unverändert sind.
'My affections and wishes are unchanged'. Aber wenn sie nicht will, daß er weiter darüber spricht, wird er den Mund halten und nie mehr ein Wort darüber verlieren. D.h. er überläßt die Entscheidung ihr.Daraufhin gibt ihm Elizabeth, obwohl es ihr nicht leicht fällt (forced herself to speak) zu verstehen, daß ihre Gefühle sich grundlegend verändert haben (... her sentiments had undergone so material a change ...)
... as to make her receive with gratitude and pleasure his present assuarnces.
also: sie veranlaßt, seine gerade geäußerten Versicherungen (seiner unveränderten Liebe und des Wunsches, sie zu heiraten) entgegenzunehmen.
Heißt: den Heiratsantrag annehmen.Darauf hin ist er ungeheuer gklücklich und offenbar küssen sie sich dann heftig, denn es fällt der Halbsatz, daß er violently in love ist
Ich habe leider keine dt. Fassung zur Hand, ich hoffe, Du kannst Dich an den englischen Sätzen entlanghangeln. Bei mir sind es der sechste und siebte Absatz des Kapitels.
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magali :
Ich konnte Dir folgen, danke! Dass das auf dem Spaziergang passiert ist, war mich klar. Ich wusste nur nicht, ob es reicht zu sagen, "Sind Deine Gefühle unverändert?" / "Nein, ich denke heute ganz anders!" (kurz zusammengefasst) und hätte eine erneute Frage mit einem eindeutigen Ja als Antwort erwartet
Schön, dass sie so drumrumreden konnten und trotzdem beide wussten, woran sie sind -
bitteschön.
Du mußt aber auch der Autorin erlauben, ihr Steckenpferd zu reiten. Sie liebt Worte. Sie setzt sie mit Hingabe und Lust. Einen einfachen Heiratsantrag zu formulieren, wäre schlichte Unterforderung. Langweilig für sie
.
Zudem geht es nicht nur ums Heiraten, sondern darum, die Veränderung der Gefühle zu dokumentieren. Daraus folgt ja für Elizabeth wie Darcy auch eine Charakteränderung. Sie waren trotzig und sind deswegen unglücklich geworden. dann wurden sie einsichtig udn können ihr Glück finden.
Die Moral von der Geschicht' steht eigentlich im Vordergrund.
Und der Spieltrieb der Autorin.
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Zitat
Original von magali
also: sie veranlaßt, seine gerade geäußerten Versicherungen (seiner unveränderten Liebe und des Wunsches, sie zu heiraten) entgegenzunehmen.
Heißt: den Heiratsantrag annehmen.Darauf hin ist er ungeheuer gklücklich und offenbar küssen sie sich dann heftig, denn es fällt der Halbsatz, daß er violently in love ist
Ich habe leider keine dt. Fassung zur Hand, ich hoffe, Du kannst Dich an den englischen Sätzen entlanghangeln. Bei mir sind es der sechste und siebte Absatz des Kapitels.
ZitatElizabeth, die nun noch mehr die ungewöhnliche Verlegenheit und Unruhe fühlte, in der er sich befand, zwang sich zu sprechen und gab ihm sogleich, wenn auch ein wenig stockend, zu verstehen, daß ihre Gefühle eine so wesentliche Veränderung durchgemacht hätten seit der Zeit, auf die er anspielte, daß sie mit Dankbarkeit und Freude seine gegenwärtigen Versicherungen empfing. Das Glück, das diese Erwiderung bei ihm hervorrief, war von einer Art, wie er es wahrscheinlich noch nie zuvor empfunden hatte. Und seine Erwiderung darauf war so vernünftig und innig, wie man es sich bei einem Mann, der so leidenschaftlich liebte, nur vorstellen konnte.
Diese Szene und geniale Umschreibung hat mir besonders gut gefallen. Man mußte zur damaligen Zeit wohl sehr gut zwischen den Zeilen (bzw. Worten) lesen könnenLady Catherine und Mrs. Bennet haben sich in diesem letzten Teil ja gegenseitig mit Unverschämtheiten, Unhöflichkeiten und Taktlosigkeiten übertroffen. Da ging es ganz schön hoch her! Beeindruckt war ich von Elizabeth's sehr diplomatischen Antworten. Bei so einer Situation war es sicher nicht leicht, ruhig zu bleiben.
Abschließend kann ich sagen, daß mir das Buch sehr gut gefallen hat. Es kriegt jetzt erst einmal einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal, und ich bin mir sicher, daß ich es nach einer gewissen Zeit wieder zur Hand nehmen und erneut lesen werde.
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@ Magali & Chaosmausi
Ich dachte, Lydia ist die richtige hohle nuss, die perfekt in talkshows passt, dinge nur des kaufens willen kauft, mit ihrer handy-rechnung nicht zurande kommt und männer wie die unterwäsche wechselt.
Wickham war nicht ihre erste liebe, denn jeder uniform-träger macht sie rollig und zum lieben ist sie viel zu oberflächlich, sondern bloss derjenige, der charakterlos genug war, um sie als erster abzuschleppen.Lizzy ist als charakter nicht modern, sondern nur klug genug, sich den goldfisch noch mal näher anzusehen, und dann nicht mehr von der angel hüpfen zu lassen.
Und ich finde, das WIE macht Jane Austen durchaus sehr stimmig und schön, drum ist dieses buch immer wieder eine freude beim lesen.
Und am nettesten ist, wie sie in Pemberly steht, und als erstes denkt: hier könnte ich Herrin sein... Da erinnert sie mich sehr an ihre freundin Charlotte. Nur gibt sie sich im gegensatz zu dieser nicht mit dem erst-besten zufrieden.@ Lisbett
Was lesen wir als nächstes? Persuasion? -
Und zum letzten. Schade dass es schon vorbei ist. War doch wieder sehr schön. Hier noch meine Höhepunkte:
Wunderbar gelungen finde ich den Dreh, dass Elizabeth erst ihre Liebe erkennt, als es schon nicht mehr möglich scheint. Und dass Darcy sie überhaupt retten kann ist etwas für meine romantische Seele. Es gäbe nicht viele Arten, wie ein Mann einer Frau wie Elizabeth einen Gefallen, ihr zu Hilfe eilen kann, schließlich ist sie eine höchst selbstbestimmte und eigenständige Frau. Austen ist es ganz ohne kitschiges Beiwerk gelungen und nicht nur, dass Lizzy gegenüber der Tante ihre spitze Zunge zum Einsatz bringen und sich selbst behaupten darf, Darcy lässt ihr sogar noch eine Wahl, was eine völlige Abkehr von seiner bisherigen Selbstgefälligkeit bezeugt. Schön.
Und Lydias Uneinsicht ist noch immer eklatant: Sie bietet ihren Schwestern allen Ernstes an, ihnen Männer zu suchen. (Kap. 297) Das Lizzy ihr so ruhig antworten kann. Ich hätte entweder eine Tirade vom Stapel gelassen oder wäre an meiner Sprachlosigkeit erstickt.
Schön auch die Formulierungen Austens um das verliebte Benehmen Elizabeths. Vor allem das mit dem schlechten Kartenspielen, ihr albernes Benehmen ... (Kap. 54)
Bemerkenswert auch die Reaktion von Mr. Bennett auf den Hochzeitsantrag. Er geht soweit, sich eindringlich zu versichern, dass seine Tochter auch wirklich von ihrer Liebe zu Mr. Darcy überzeugt ist. Hier zeigt sich nocheinmal deutlich sein Wunsch nach dem Wohlergehen seiner Töchter, vor allem Lizzys. Lustig auch, wie Austen es schafft, nach all dem, was wir über Mrs. Benett wissen, die ganze Hochzeitsangelegenheit umzudrehen und sie diesen Bewerber verabscheuen lässt. Jetzt ist es plötzlich an Elizabeth, diese Frau von einer reichen Ehe überzeugen zu müssen.
Fazit: ein herrliches Buch, das ironsich und spitz die Vorgänge innerhalb dieser Gesellschaftsschicht aufs Korn nimmt, ohne diese Art von Leben zu verteufeln. Dazu war Austen selbst viel zu tief darin eingebunden. Eher streicht sie liebevoll die schönen Dinge heraus und zeigt, mit wieviel Würde und Vergnügen die Damen der Zeit ihren Fesseln und Einschränkungen entgegen treten konnten und wie sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus selbstverwirklichen und sich treu bleiben konnten. Und natürlich das Panorama an verqueren und an sich liebenswerten Persönlichkeiten, die zusammen ein buntes Bild der damaligen Gesellschaft dieser Kreise geben. Herrlich.
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LittleWhisper
Ganz ehrlich im Sinne der Elizabethschen Zunge. *grins*Ich finde Lydia eher zeitlos denn modern. Sie hat keinerlei Grenzen des guten Geschmacks. Vermutlich würde sie sich auch heute noch extremeren Formen der Unanständigkeit hingeben. Ihr Verhalten ist respektlos gegenüber ihren Gastgebern, ihrer Tante, ihren Eltern und nicht zuletzt auch ihren Schwestern gegenüber, vor allem nach der Hochzeit. Ich finde sie unmöglich und würde sie auch heute nicht schätzen. Wie ich gerade lese, im wesentlich dass, was die meisten hier schon geschrieben haben.
magali
Auch für mich ist Elizabeth die moderne Frau.@ MagnaMater
Ganz wie es dir beliebt. Ich werde es dann mal auf Englisch versuchen. Persuasion ist wunderbar. Dann kann ich die beiden Werke ja immer mal miteinander vergleichen.Macht noch wer mit?
Liesbett
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@ Lisbett
Ich bin mal ganz vorsichtig für Persuasion; ich denk, übermorgen dürfte ich mit Projekt Sakkara fertig sein dann kann ich weiterlesen... - hab's auch auch englisch hier liegen. Die Northanger Abbey habe ich auch (nur einmal gelesen, und das ist ewig aus). -
Zitat
Original von Klusi
[quote]Original von magaliLady Catherine und Mrs. Bennet haben sich in diesem letzten Teil ja gegenseitig mit Unverschämtheiten, Unhöflichkeiten und Taktlosigkeiten übertroffen. Da ging es ganz schön hoch her! Beeindruckt war ich von Elizabeth's sehr diplomatischen Antworten. Bei so einer Situation war es sicher nicht leicht, ruhig zu bleiben.
Außerdem die Schuldenbegleichungvon Mr. Wickham durch Mr. Gardiner und Mr. Dary äußerst galant und diskret - vorbildlich. Womit er dies allerdings verdient hat, das ist die Frage Lydia ganz schön blöd auf ihn hereinzufallen, aber das passiert heute wahrscheinlich auch noch.
Dann die beiden Paare Jane/Bingley und Lizzy/Darcy happy end und alle sind glücklich.
Ich bin froh, daß ich durch diese Leserunde "angestachelt" wurde, das Buch von meinem SUB zu lesen. Ich fand es sehr gut, teilweise auch spitz und witzig. Vor allem auch, wenn man bedenkt, wie, wo und in welcher Zeit Jane Austen das geschrieben hat und auch mit welcher Phantasie.
Wie man sieht Liebe, Geld, Intrigen bzw. Klatsch und manchmal happy end waren schon immer ein Thema.
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@ Liesbett bezüglich der zeitlosen jungen Dame.
Sie ist mir mit ihrer Art aber auch ziemlich unsymphatisch.. und als sie dann noch so eine fiese Spitze gegenüber Jane hat fallen lassen, als sie mit Wickham nach der Hochzeit auf dem Gut auftaucht (so ungefähr ich hab nen Mann und Du nicht.. weisz die Stelle leider nicht mehr, hab das Buch schon wieder zurückgegeben) - da dachte ich nur 'Autsch, Du Miststück!'. Das hätte sie sich sowat von verkneifen können.. Sie ist arrogant und anmaszend und verletzt die Schwester, die noch am ehesten zu ihr gehalten & nicht so derbe auf ihr rumgehackt hat, wie alle anderen. Echt heftig.. Sie verdient diesen Kerl..........Grusz ihr Lieben
LW -
MagnaMater
Ja, dann Persuasion und anschließend Northanger Abbey.
Leider kann ich nächste Woche nicht, da Bibliothekskongress und Buchmesse in Leipzig ist, dannach aber bin ich zu jeder Schandtat bereit.LittleWhisper
Die Dame hätte mir mal unter meine spitze Zungen kommen sollen. Eigentlich müsste man Mitleid haben, ich aber habe Wut. Die härteste Strafe wäre wohl eine Ehe mit Collins gewesen. Man stelle sich das vor. -
Lydia kriegt doch ihre Strafe, die Ehe mit Wickham geht bald schief. Reicht Euch das nicht?
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Äh... :wownö, wir wollten sie und wickham fertig und vorzeitig tot sehen... die heruntergekommene mutter eines-dickens waisenjungen und strassenjungen...
*schleicht wieder zurück* was haltet ihr davon nach den austen-büchern vanity fair zu lesen? das gefällt mir am besten... *sich umsieht... liesbett???*
@lisbett: nächste woche ists auch bei mir schlecht... ratmal wieviel ich bislang für mein kinder-projekt vorbereitet habe... :grinclose to nil
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sorry, wenn ich den Karren noch mal zurückfahre, ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch. Lese es zwar schon zum zweiten Mal, kann mich aber an das meiste nicht erinnern.
Ich möchte mal zitieren, was mir heute ins Auge sprang:
41. Kapitel, als Elisabeth ihrem Vater ins Gewissen redet, Lydia nicht nach Brighton gehen zu lassen:
"... eine Kokette im schlimmsten und niedrigsten Sinn, da sie außer ihrer Jugend und leidlichem Aussehen nichts zu bieten hat und infolge ihrer Unwissenheit und Dummheit völlig außerstande ist, sich auch nur im geringsten gegen die allgemeine Verachtung zu wehren."47. Kapitel, wieder Elisabeth, diesmal nach Lydias Durchbrennen, im Gespräch mit den Gardiners:
"Und was hat Lydia schon zu bieten - was besitzt sie außer Jugend, Gesundheit und guter Laune, das ihn an sie fesseln und jede Aussicht auf eine Geldheirat ihretwegen in den Wind schlagen lassen könnte."Ich kann mir nicht helfen, das ist in meinen Augen an Überheblichkeit und Eigendünkel kaum zu überbieten.
Wobei ich anmerken muss, dass Elisabeth bei mir wirklich als die Sympathiefigur ankommt, als die sie angelegt ist. Aber dieses dauernde herablassende Gerede über einen anderen Menschen, der angeblich nichts Liebenswertes an sich haben soll, zudem die eigene Schwester, das geht mir langsam auf den Zeiger.
Ich kenne genug Menschen, die weder schön noch klug sind und einen Partner gefunden haben, mit dem sie glücklich sind; mich selbst zuerst genannt. Und wie heißt es so schön speziell zur Intelligenz im "Zauberberg": "Ich kenne hundert Arten der Dummheit, und die Gescheitheit gehört dazu." (Sinngemäß zitiert, ich hab keinen Bock nachzusehen.)
Ich bin besonders empfindlich im Moment, was solches Schubladendenken angeht, weil ich mich (in meinem Weblog) gerade mit dem Tod eines Menschen auseinandersetze, den ich zu kennen glaubte, ohne wirklich etwas über ihn zu wissen. Vielleicht missachte ich die Gesetze des Erzählens. Trotzdem bin ich sauer.
Collins gehört sonstwohin getreten, nebenbei, aber mir kommt er ohnehin wie ein würdiger Nachfolger von Dickens' Uriah Heep vor, von dem nichts anderes zu erwarten ist.
lG Zefira