Tribun- Rettung Teil II

  • Hallo Iris,


    wir können deine Erfahrungen bestätigen. Ein Buch von Neulingen hat es immer schwer. So ist z.B. bei den beiden Hugendubels, die ich von Zeit zu Zeit heimsuche, derzeit kein einziger Tribun mehr zu finden. Sie hatten zu Beginn einen Stapel bei den Neuerscheinungen und dann noch mal einen bei den historischen Romanen, dann war fine.


    Uns ist es mit der Kastratin nicht anders gegangen. Die war bei Erscheinen kurz da, danach war sie monatelang nicht mehr zu finden.
    Als dann aber die Wanderhure erschien, tauchten stichprobenartig wieder Kastratinnen auf. Bei der Goldhändlerin haben sie sogar ein wenig geklotzt. Wir sind nur gespannt, wie lange sich das hält.


    Es ist auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn man mehr als ein Buch heraus gebracht hat. Daher ist es gut, dass das Schwert des Tiberius so rasch nach dem Tribun erscheint, denn dann verankert sich dein Name auch in den kleinen grauen Zellen der Buchvertreter und -verkäufer, sofern welche vorhanden sind.


    Allerdings haben manchmal auch Verlage so ihre Probleme. So hat Knaur bei der Wanderhure zu Beginn eine Zahl aufgelegt, die dann plötzlich kleiner war als die anscheinend recht kurzfristig eingegangenen Bestellungen, und sie mussten Hals über Kopf nachdrucken. So war die Wanderhure bei Amazon nicht einmal einen ganzen Tag lieferbar, dann hieß es kurze Zeit, in zwei bis drei Tagen, bis sie dann wieder als noch nicht erschienen gekennzeichnet wurde. Wir durften durch diesen Streich fast vier Wochen auf unsere Belegexemplare warten.


    Ich muss allerdings sagen, dass ich nichts dagegen hätte, wenn dies bei jedem unserer Bücher so liefe, aber ich bezweifle, dass es dazu kommt.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Gheron!


    Zitat

    Original von Gheron
    Ich muss allerdings sagen, dass ich nichts dagegen hätte, wenn dies bei jedem unserer Bücher so liefe, aber ich bezweifle, dass es dazu kommt.


    Dann drücken wir uns mla gegenseitig die Daumen! :knuddel1


    Liebe Grüße euch 2en!


    Iris :wave

  • Zitat

    Original von Iris
    Geht es dir anders mit Karin Yapalater, Charlie Huston, Turki al-Hamad, Bo Holmberg, Jana Voosen und Helene Uri?
    Bitte nicht in die Programm oder ins VLB lusen! Ich möchte wissen, ob dir spontan was zu diesen AutorInnen einfällt! :grin


    Nein, die kenne ich alle nicht, aber den Heyne Einkauf habe ich auch noch nicht hinter mir, falls die Herrschaften alle bei Heyne sein sollten.

    Zitat

    Hab 's grad versucht ... die Mutter des Kindes war grad nicht nicht da --- Hab ich die richtig Nummer?


    Ich war doch nur ganz kurz wählen, aber mittlerweile haben wir uns ja gegenseitig die Ohren heiß gequatscht :grin

  • Zitat


    Original von Iris
    Geht es dir anders mit Karin Yapalater, Charlie Huston, Turki al-Hamad, Bo Holmberg, Jana Voosen und Helene Uri?


    Auch wenn Du damit ja nicht mich, sondern Wolke angesprochen hast...
    Ich kannte keinen einzigen davon, habe mich aber mal schlau gemacht. Das meiste sind ja brandneue Titel, z.T. noch nicht erschienen.


    Karin Yapalater - hört sich interessant an
    Charlie Huston - auch nicht übel
    Turki al-Hamad - nicht mein Ding
    Bo Holmberg - nicht uninteressant, allerdings stehe ich nicht so auf skandinavische Autoren (muß wohl noch der Smilla-Schock sein *ggg*)
    Jana Voosen - habe ich bei Amazon nicht gefunden, auch nicht mit anderer Schreibweise
    Helene Uri - über das neue Buch stand noch nichts vom Inhalt, das ältere hat mich inhaltlich nicht angesprochen.


    Aber die ersten beiden Autoren würden mich interessieren.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Früher habe ich immer sofort nach Erscheinen die Gesamtverzeichnisse der Verlage aufs gründlichste durchgearbeitet und alle Autoren, die mich interessiert haben, bei Amazon einer näheren Untersuchung unterzogen. Dabei bin ich dann auch immer wieder auf neue, völlig unbekannte Autoren gestossen.


    Davon bin ich aber inzwischen abgekommen, weil das RUB so elendig voll ist und ich doch eigentlich abarbeiten und nicht weiter aufbauen will.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Wolke
    Hi Batty, darum ging es Iris ja auch, Autoren die ganz neu sind und niemand kennt, weil keine große Werbung um die neuen Autoren gemacht wird.


    Wenn es Bücher sind, die jetzt erst rauskommen, ist es doch kein Wunder, daß wir noch keine Werbung gesehen haben.... ?(
    Und das ist doch auch gut so !
    Stellt Euch bloß mal vor, die Verlage würden Monate vor Erscheinen mit der Werbung anfangen.... Da kämen die Kunden mit halben, aufgeschnappten Infos und wir könnten ihnen wahrscheinlich gar nicht weiterhelfen !


    Darum ja auch die verspätete Rezensionsfreigabe!


    Finde das jetzt irgendwie ... komisch.... :-(

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo Wolke!


    Zitat

    Original von Wolke


    Nein, die kenne ich alle nicht, aber den Heyne Einkauf habe ich auch noch nicht hinter mir, falls die Herrschaften alle bei Heyne sein sollten.


    Außer Helene Uri solltest du alle kennen, denn es handelt sich um die AutorInnen aus der Reihe Heyne Original, die - laut Verlag - Werbe- und Vertriebsschwerpunkte im aktuellen (!) Programm sind. D.h. den Einkaufsgang hast du längst hinter dir.


    Wenn ein Werbeschwerpunkt dir als Buchhändlerin so unbekannt ist, hat irgendjemand seinen Job nicht gut gemacht - darauf wollte ich hinaus. Keine Kritik an den BuchhändlerInnen, sondern eine Bestandsaufnahme. Auf der Basis einer Bestandsaufnahme kann man Dinge verbessern - Nachtarocken ist nicht mein Ding. :grin


    Zitat

    Ich war doch nur ganz kurz wählen, aber mittlerweile haben wir uns ja gegenseitig die Ohren heiß gequatscht :grin


    Jou, war nett, müssen wir bei Gelegenheit (XXL-Wochenendwahnsinn!) wiederholen. :grin


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo Fritzi!


    Du hast nix falsch gemacht!!! Darum geht's nicht! :wave


    Zitat

    Original von Fritzi
    Wenn es Bücher sind, die jetzt erst rauskommen, ist es doch kein Wunder, daß wir noch keine Werbung gesehen haben.... ?(


    Zumindest die Einkäufer sollten etwas darüber wissen - für sich selbst. Man bestellt doch nicht blind!


    Es ging um die Verbindung zwischen Verlag (Vertrieb) und Buchhandlung (Einkauf) - nicht um die zum Endkunden!


    Liebe Grüße


    Iris :wave


  • Hallo Iris,
    ich bin im Einkauf.... :grin


    Und wieso kommst Du auf den Gedanken, ich würde mir Sorgen machen, ich hätte was falsch gemacht ???? :gruebel


    Ich muß jedenfalls sagen, daß ich als Verkaufende/Anbietende die Werbung der Verlage im Börsenblatt des deutschen Buchhandels auch immer sehr hilfreich finde... (neben den Vorschauen versteht sich! ).
    Aber weißt du was ? Da könnten sich die Verlage vielleicht mal mehr bemühen, Werbung für no-names zu machen !!!!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fritzi ()

  • Zitat

    Original von Iris
    Außer Helene Uri solltest du alle kennen, denn es handelt sich um die AutorInnen aus der Reihe Heyne Original, die - laut Verlag - Werbe- und Vertriebsschwerpunkte im aktuellen (!) Programm sind. D.h. den Einkaufsgang hast du längst hinter dir.


    Hi Iris,
    nein, meinen Einkaufsgang habe bei Heyne noch lange nicht hinter mir. Die Vorschauen sind da, ja, mehr aber auch nicht. Erst 1-2 Tage vor dem jeweiligen Termin des Vertreters nehme ich mir die Vorschauen gezielt vor. Es wäre wohl nicht möglich, sich alle Vorschauen einzuprägen, bevor die Vertreter kommen. Besser ist es, kurz bevor sie kommen, alles durchzuschauen. Da wir noch nicht einmal einen Termin für die neue Heyne Vertreterin haben (hatte ich dir auch am Telefon erzählt), ist es unnötig sich jetzt schon mit dem Programm auseinander zu setzten. :-)

  • Hallo Wolke!


    Hmm ... da stimmt was nicht in der Kommunikation ... Offenbar kann ich mich wieder mal nicht klar ausdrücken ...


    Zitat

    Original von Wolke
    Hi Iris,
    nein, meinen Einkaufsgang habe bei Heyne noch lange nicht hinter mir. Die Vorschauen sind da, ja, mehr aber auch nicht.


    Das kann ich jetzt nicht glauben!
    Ich spreche nicht vom Programm Herbst/Winter 2004/05, sondern vom laufenden Programm Frühling/Sommer 2004.
    Die Publikationstermine sind:
    Rainer Cordts, Leanders Passion. Mai 2004 (seit Mitte April im Handel)
    Karin Yapalater, Seelenjagd. Juni 2004 (seit ca. 10.Juni im Handel)
    Charlie Huston, Der Prügelknabe. Juli 2004 (seit ein paar Tagen im Handel)
    Turki al-Hamad, Adama. August 2004 (noch nicht im Handel)
    Bo R. Holmberg, Rabenseelen. September 2004 (noch nicht im Handel)
    Jana Voosen, Schöner lügen. Oktober 2004 (noch nicht im Handel)


    Es handelt sich also um die "herausgehobenen Programmplätze" des laufenden Programms Frühling/Sommer 2004. Die dazugehörige Vertretertour - das weiß ich von meiner Lektorin! - war im vergangenen Winter.


    Nochmal: Ich kritisiere NICHT den Buchhandel!!! Und ich weiß, was ich hier schreibe! Selbstverständlich verlange ich nicht, dass der Buchhandel das übernächste Programm kennen muss - geht doch gar nicht! Ich bin doch nicht blöd!


    Es geht um etwas anderes (und du bist nicht die einzige, die ich danach frage):
    Wenn der Buchhandel von keiner der "herausgehobenen Positionierungen" eines laufenden Programms weiß, dann stimmt was nicht in der Kommunikation ZWISCHEN Verlag und Buchhandel.


    Das ist absolut kein Vorwurf, aber ein Missstand, der geändert werden muss, weil eine Reihe "herausgehobener Programmplätze" nur dann herausgehoben ist, wenn sie vom Buchhandel auch als solche wahrgenommen werden können - ansonsten ist das Projekt verlagsseitig gescheitert!


    Zitat

    Da wir noch nicht einmal einen Termin für die neue Heyne Vertreterin haben (hatte ich dir auch am Telefon erzählt), ist es unnötig sich jetzt schon mit dem Programm auseinander zu setzten.


    Deshalb wies ich ja darauf hin, dass du Helene Uri noch nicht kennen musst, die ist nämlich erst in der neuen Vorschau dran, nämlich im November 2004 - die sollte dir die Heyne-Vertreterin bei ihrem nächsten Besuch hoffentlich vorstellen.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo Fritzi!


    Zitat

    Original von Fritzi
    Aber weißt du was ? Da könnten sich die Verlage vielleicht mal mehr bemühen, Werbung für no-names zu machen !!!!


    Genau darum geht es mir!
    Da friemeln sie sich eine Reihe "gehobener Positionierungen" mit schöner Aufmachung, lauter Dt. Erst- und ein paar Originalausgaben (1-2 pro Programm) unbekannter AutorInnen - aber niemand erfährt es wirklich! Da stimmt doch was nicht!


    Ich würde gerne herausfinden, woran das liegt, und von meiner Seite beim Verlag mal die Ergebnisse meiner "Tests" vorlegen, damit das Verfahren verbessert werden kann, bevor man die Sache einstampft.


    Manchmal scheitert etwas, bloß weil ein Teil der Kette nicht mitmacht. Und es hätte nicht scheitern müssen, wenn man den entsprechenden Teil motiviert, es besser zu machen.


    Ich warte jetzt mal auf eure Erfahrungen mit den nächsten Vertreterrunden; denn druch den endgültigen Vollzug des Wechsels zu RandomHouse und eine neue Vertriebsstruktur dürfte sich - hoffentlich! - etwas getan haben.


    Liebe Grüße,


    Iris


  • Iris, du wolltest nicht, dass ich in den Vorschauen oder bei Amazon nachschauen, außer Rainer Cordts sagte mir keiner der Autoren etwas, aber wenn man mich im Januar nach dir gefragt hätte, hätte ich auch gesagt, kenne ich nicht, obwohl wir dich eingekauft hatten. Vergiß nicht, die Taschenbücher werden bis zu einem Jahr bevor sie erscheinen eingekauft. Zeige mir mal den Buchhändler, der dann Monate danach aus dem Kopf alle Titel und Autoren kennt, die er eingekauft hat. Erst wenn die Ware kommt, sieht man sich in Ruhe jedes Buch an, damit man weiß, was man im Laden stehen hat. Da geht es Fritzi sicherlich nicht anders, man geht dann in Ruhe alle neuen Bücher durch und versucht so viel wie möglich von den Klappentexten zu behalten.

    Zitat

    Nochmal: Ich kritisiere NICHT den Buchhandel!!! Und ich weiß, was ich hier schreibe! Selbstverständlich verlange ich nicht, dass der Buchhandel das übernächste Programm kennen muss - geht doch gar nicht! Ich bin doch nicht blöd!


    Es geht um etwas anderes (und du bist nicht die einzige, die ich danach frage):
    Wenn der Buchhandel von keiner der "herausgehobenen Positionierungen" eines laufenden Programms weiß, dann stimmt was nicht in der Kommunikation ZWISCHEN Verlag und Buchhandel.


    Die sogenannten "herausgehobenen Positionierungen" sind meines Erachtens nur da, damit man beim Einkauf darüber stolpert. Trotzdem kannst du nicht erwarten, dass man gerade diese Bücher 6-12 Monate nach dem Anschauen der Vorschau noch alle kennt, du machst dir glaube ich keine Vorstellung, wieviele Bücher man sich anschaut und kauft, Heyne ist da nur ein Verlag unter sehr vielen!

    Zitat

    Das ist absolut kein Vorwurf, aber ein Missstand, der geändert werden muss, weil eine Reihe "herausgehobener Programmplätze" nur dann herausgehoben ist, wenn sie vom Buchhandel auch als solche wahrgenommen werden können - ansonsten ist das Projekt verlagsseitig gescheitert!


    Na dann mach mal einen Vorschlag, warum genau diese Bücher bei uns im Gedächnis hängen bleiben sollten. Eine Seite mehr in der Vorschau, ist sicherlich kein Grund! In meinen Augen machst du ein Buch unter Buchhändlern nur dann bekannt, wenn du gleichzeitig mit einer gezielten "herausgehobenen Positionierung" ein Leseexemplar verschickst und zwar bevor das Buch erscheint und nicht erst gleichzeitig, da es dann oft schon zu spät ist und das Leseexemplar nicht mehr rechtzeitig gelesen werden kann. Je ehr ein Leseexemplar vom Verlag geschickt wird, je größer sind die Chancen, dass es schon mal von ein paar Kollegen gelesen wurde. Mit dem Lesen eines Leseexemplares steigt auch der Bekanntheitsgrad des Buches unter Buchhändlern.

  • Halo, Wolke!


    Bitte nicht böse werden! Ich sehe halt ein Problem und versuche, dem auf den Grund zu gehen und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Das ist mein - innig geliebter! - daytime job, in dem ich sogar ziemlich gut bin. :-)
    Der Anspruch bzw. das, was man mir als Autorin und Vertragspartnerin des Verlags gegenüber als Anspruch formuliert, sieht ganz anders aus als die Realität. Und jetzt möchte ich - schon im eigenen Interesse! - herausfinden, wie man diese Kluft überbrücken oder gar zuschütten kann. Das allerdings kann ich nur herausfinden, wenn ich die Vorgänge kenne. :-)


    Zitat

    Original von Wolke
    Zeige mir mal den Buchhändler, der dann Monate danach aus dem Kopf alle Titel und Autoren kennt, die er eingekauft hat. Erst wenn die Ware kommt, sieht man sich in Ruhe jedes Buch an, damit man weiß, was man im Laden stehen hat.


    Schon klar, 90.000 Neuveröffentlichungen jedes Jahr kann man selbstverständlich nicht im Kopf behalten, und beim Einkauf muss man sich auf die Kooperation mit den VertreterInnen verlassen. Und da gibt es solche und solche - gute und weniger gute. Manch eine/r die/der für sich selbst fette Provisionen rauszieht, ist für Verlag und Buchhändler von Übel, weil seine Vorgehensweise zu hohen Remittendenraten führt. Andere stellen sich nicht auf den jeweiligen Kunden ein (wobei das bei der Fülle der Kunden auch gar nicht so einfach ist).
    Die Probleme sind Legion -- und 99% davon liegen im psychologischen Bereich (Motivation, Zwischenmenschliches etc.). ;-)


    Zitat

    Eine Seite mehr in der Vorschau, ist sicherlich kein Grund!


    Wenn ich jemand wäre, der mit "mehr Werbung!" argumentiert und "größer, bunter, teuerer" fordert, würde ich mich nicht dazu herablassen, mit dir zu diskutieren! :grin
    Aber "schickeres Vorschaudesign", "multimediale Präsentationen" oder "mehr Werbematerial" ist von mir nicht zu erwarten. Das kostet nämlich nur und bringt nichts, da es sich um "Methode Gießkanne" handelt und sich an den Bedürfnissen des Beauftragten (z.B. einer PR-/Werbeagentur), nicht an denen des Kunden orientiert. :pille


    Zitat

    In meinen Augen machst du ein Buch unter Buchhändlern nur dann bekannt, wenn du gleichzeitig mit einer gezielten "herausgehobenen Positionierung" ein Leseexemplar verschickst und zwar bevor das Buch erscheint und nicht erst gleichzeitig, da es dann oft schon zu spät ist und das Leseexemplar nicht mehr rechtzeitig gelesen werden kann. Je ehr ein Leseexemplar vom Verlag geschickt wird, je größer sind die Chancen, dass es schon mal von ein paar Kollegen gelesen wurde. Mit dem Lesen eines Leseexemplares steigt auch der Bekanntheitsgrad des Buches unter Buchhändlern.


    Da haben wir ja schon eine Lösung, die zielgruppenorientiert und somit zweckmäßig ist und die ich persönlich auch für optimal halten würde.
    Allerdings dürfte es schwierig sein, für alle diese Projekte frühzeitig Leseexemplare fertigstellen zu können. Ich denke allerdings, dass es möglich sein sollte, Kompromisslösungen zu finden, die wirklich etwas bringen.
    Ich halte es z.B. für unnötig, dass ein Leseexemplar die allerletzte, redigierte Fassung des Buches enthält - evetuelle Tippfehler o.ä. kann man schließlich in Kauf nehmen, oder?
    Auch die Außengestaltung müsste nicht dem Endprodukt entsprechen, sondern könnte provisorisch sein.
    In vielen Fällen könnte sogar eine umfangreiche Leseprobe (50-150 Seiten) samt aussagekräftigem Exposé ausreichend sein, sich ein Bild zu machen.
    Wie denkst du darüber?


    BTW: Ich mache keine Vorschriften, sogar nur selten eigene Vorschläge für Lösungen, weil ich niemandem etwas ihm Wesensfremdes aufpfropfen will. Der Zweig muss zum Baum passen, sonst trägt er keine Frucht!
    In den allermeisten Fällen kommt der Kunde von selbst darauf, was richtig für ihn ist und zugleich praktikabel. Letztlich weißt doch du viel besser als ich, welche Fähigkeiten, Kapazitäten und Möglichkeiten du hast und was du brauchst, um deinen Job gut zu machen. Ich helfe "nur", Ideen zu finden, auszuarbeiten, festzuklopfen und schreibe am Ende der Beratung einen Bericht, in dem das Festgeklopfte formuliert ist. Und für den es dann möglicherweise sogar staatliche Förderzuschüsse u.Ä. gibt. :-)


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Zitat

    Original von Iris
    Bitte nicht böse werden!


    Warum sollte ich??

    Zitat


    Ich halte es z.B. für unnötig, dass ein Leseexemplar die allerletzte, redigierte Fassung des Buches enthält - evetuelle Tippfehler o.ä. kann man schließlich in Kauf nehmen, oder?
    Auch die Außengestaltung müsste nicht dem Endprodukt entsprechen, sondern könnte provisorisch sein.
    In vielen Fällen könnte sogar eine umfangreiche Leseprobe (50-150 Seiten) samt aussagekräftigem Exposé ausreichend sein, sich ein Bild zu machen.
    Wie denkst du darüber?


    Iris, Leseexemplare die vorab kommen, sprich vor dem endgültigen Erscheinen, sind meistens nicht korrigiert. Das steht auch immer wieder vorne im Buch. Es wird immer vermerkt, dass es sich um ein nicht korrigiertes Leseexemplar handelt, welches oft auch auf anderem Papier gedruckt wird. Bertelsmann ist sogar dazu übergegangen die Leseexemplare, die sie vorab verschicken, in einer Art Taschenbuch-Format (etwas größer) zu verschicken. HCs werden nicht extra gedruckt. So reicht es auch. Auf Leseproben kann ich persönlich verzichten, die lese ich nie. Da bekomme ich nur ein Anfall, weil ich aufhören muß, wenn das Buch richtig gut ist. Dann verzichte ich lieber gleich ganz! Meinen Kollegen geht es ähnlich, ich bin mal gespannt, wie Fritzi das sieht. Aber diese Proben sind für mich nichts halbes und nichts ganzes, oder möchtest du, Iris, jedes Jahr 20-30 Leseproben lesen müssen, die kein Ende haben??
    Auf jeden Fall sind Leseexemplare für mich der Weg, ein Buch so richtig bekannt zu machen, von einem Vertreterbesuch mal ganz abgesehen.

  • Hallo Wolke!


    Zitat

    Original von Wolke
    So reicht es auch.


    Okay, das ist sehr gut - es geht ja dann auch um den Inhalt.


    Zitat

    Auf Leseproben kann ich persönlich verzichten, die lese ich nie. Da bekomme ich nur ein Anfall, weil ich aufhören muß, wenn das Buch richtig gut ist.


    Okay, dann fällt das weg.
    LektorInnen arbeiten gern so, deshalb kam ich drauf. Wenn es bei BuchhändlerInnen anders ist, dann ist das eine wichtige Information.


    Zitat

    Auf jeden Fall sind Leseexemplare für mich der Weg, ein Buch so richtig bekannt zu machen, von einem Vertreterbesuch mal ganz abgesehen.


    Diese "Sondertouren" - sofern du so etwas meinst - werden aber sicher nur bei besonderen Publikationen gestartet, oder? Das dürfte schließlich ziemlich teuer sein ...
    Wieviele Leseexemplare gibt es denn schon pro Programm (im Schnitt), und wieviele "mehr" würdest z.B. du packen?


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Zitat

    Original von Iris
    Diese "Sondertouren" - sofern du so etwas meinst - werden aber sicher nur bei besonderen Publikationen gestartet, oder? Das dürfte schließlich ziemlich teuer sein ...


    Nein Iris, Sondertouren gibt es evtl. noch einmal im Herbst kurz vor Weihnachten, meistens auch nur von Bertelsmann. Ich meinte generelle Vertreterbesuche, Messen natürlich auch, da man natürlich auch dort über das laufende Programm spricht.

    Zitat

    Wieviele Leseexemplare gibt es denn schon pro Programm (im Schnitt), und wieviele "mehr" würdest z.B. du packen?


    Wieviele ist echt schwierig, das variiert auch immer, aber vielleicht so zwischen 5-7 mit den Vorschauen (je Verlag), aber meistens ca. 5! Es geht auch gar nicht darum, wie viele ich schaffen würde, sondern darum, dass alle Kollegen andere Geschmäcker haben. Sprich was ich lese, mag Kollege A vielleicht auch, Kollege B liest aber lieber etwas ganz anderes. So werden die Bücher nach den verschieden Geschmäckern aufgeteilt und hin und her geschoben. Aus diesem Grund könnten es natürlich immer mehr sein, aber wo will man da die Grenzen ziehen?
    Dann kommen natürlich noch während des Jahres immer mal wieder verschiedene Leseexemplare, die nicht extra bestellt wurden, die einfach von den Verlagen verschickt werden, aber das sind eigentlich immer Einzelstücke.

  • Hallo Iris,


    Verlagsvertreter sind ein Thema für sich. Unser Kinderbuch, das vor fast zwanzig Jahren erschienen ist, wurde mit der gesamten Kinderbuchreihe des Verlages ein Superflop, weil die Vertreter, die bis dato nur Sachbücher an die BuchhändlerInnen gebracht hatten, sich zu fein waren, so etwas belangloses wie Kinderbücher anzubieten. Die Reihe musste nach wenigen Büchern eingestellt werden und wir blieben auf einem fertigen Manuskript sitzen.


    Auch jetzt ist es so, dass die Verlagsvertreter lieber ihre Stars präsentieren, von denen sie wissen, dass sie damit offene Türen einrennen und nur dann, wenn noch ein wenig Zeit und Lust bleibt, geht man auch mal auf die hinteren Chargen über und zuletzt auf die Neulinge.
    Aus diesem Grund ist es wichtig, so rasch wie möglich den zweiten Roman nachzuschieben. Das hast du ja ebenso gemacht wie wir und du wirst sehen, wie sich das Interesse der Verlagsvertreter ebenso steigern wird wie der Wille des Verlages, dich zu pushen.


    Bei der Booklover Conference waren Iny und ich an einem Gespräch mit der Lektorin eines der größeren Verlage beteiligt. Die Dame erklärte sehr bestimmt, sie würde jedes gute Manuskript, das ihr von Agenten angeboten wird, daraufhin abklopfen, welches Potential der Verfasser hätte. Sie würde nämlich keine Romane kaufen, sondern Autoren. Ein Autor, der nicht in absehbarer Zeit weitere Romane schreiben könnte, wäre für sie uninteressant.


    Für uns war dieses Gespräch insofern interessant, weil es irgendwie erklärte, weshalb Knaur vier unserer Romane angekauft hat, bevor der Erste überhaupt erschienen ist, einen davon sogar nach einem rasch geschriebenen Einseitenexposé.


    Wir haben einige Zeit lang die Verlagsszene nicht mehr begriffen, aber nach dieser Aussage ist es verständlich.


    Auch Heyne hat nicht "Den Tribun" angekauft, sondern das Potential der Iris Kammerer, das man entsprechend ausbeuten will.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von Gheron
    Auch Heyne hat nicht "Den Tribun" angekauft, sondern das Potential der Iris Kammerer, das man entsprechend ausbeuten will.


    Was??
    Man will Iris ausbeuten?? Um Gottes Willen!!


    Eulenbrüder, Eulenschwestern!
    Wir müssen handeln! So etwas dürfen wir, die Leserschaft, nicht dulden! Der Widerstand muss bei uns beginnen! Ich schlage deshalb vor, dass wir es Heyne im grossen Stil zeigen: kauft keinesfalls mehr den Tribun oder seine Nachfolger! Wir zeigen denen, dass wir die Iris nicht alleine im Regen stehen lassen! Nieder mit den Großverlagen! Schluss mit der Ausbeutung! BOYKOTT!!!


    Gruss,


    Doc "Viva La Resistance!"