'Wolf und Adler' - Seiten 001 – 122

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Wie hab ich mir das mit der Stickarbeit von Agrippa vorzustellen? Die macht die am Gürtel fest... warum? :wow


    Das ist Brettchenweben bzw. Brettchenweberei, eine Webtechnik mit der man je nach verwendeter Faser bunte Gürtel und feine Borten erstellen kann.


    Eine Einführung findest du hier: Brettchenweberei und hier Brettchenweben.


    MM, Brettchenweben kann man nicht im Umhergehen, dafür muß frau sich setzen. Was deine Freundin meint, ist Spinnen -- das geht überall.

  • Hmm, Iris, spinnen war's sicher nicht, das kenn ich. :gruebel Ist einige jahre her. Das damals sah wie brettchenweben aus, obwohl die dinger aus hartem karton waren, und die fäden in kerben eingeklemmt. Sie hat damit einige wochen, überall, wo ich sie sah - sogar während den vorlesungen so breite, durchbrochene flechtbänder gemacht in der art von den freundschaftsbändern, die man damals um das handgelenk hatte, nur breiter und länger.
    Den fertigen teil hatte sie sich um den linken zeigefinger gewickelt. Mit dem daumen und den fingern hat sie die kartondinger mit dem garn und die kleinen knäuel gehalten, und mit der anderen hand hin und her und durcheinander durch geschoben. Die überzähligen, die sie für das muster grad nicht brauchte, hat sie durch die finger nach hinten. Ich weiss nicht, was sie gemacht hat, nur dass sie gesagt hat: 'ist watscheneinfach'. Ich hab's nicht durchschaut. - Vor allem hab ich nicht durchschaut, wofür man das ergebnis braucht. :wow


    Hmm... kann man vielleicht so klöppeln?

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Auf Römerfesten, Mittelaltermärkten und Treffen von experimentellen Archäologen spielt die Textilherstellung eine große Rolle. Spinnen und Sticken sind die einzigen Techniken, bei denen man mobil und flexibel bleibt. Beim Brettchenweben muß man sich hinsetzen, weil die Kettfäden gespannt werden müssen, Deshalb band man das eine Ende meist irgendwo fest, setzte sich im entsprechenden Abstand hin, befestigte das andere am Gürtel, damit die Arbeit nicht herunterfallen kann. Umhergehen kann man damit auf keinen Fall.

  • *kommt ganz kleinlaut als Allerletzte in den Thread geschlichen* :brabbel


    Ich muß mich ja echt mal entschuldigen, daß ich mich jetzt erst mal zu Wort melde, aber ich habe zur zeit soviel um die Ohren, daß ich kaum die Muße zum Lesen finde. Und Iris' Bücher sind nun mal keine Fastfood-Bücher, die wollen in Ruhe genossen werden.


    Einen Vorteil hat meine Schlafmützerei aber dennoch: Meine Handvoll Fragen, die ich mir zum ersten Abschnitt notiert hatte, wurden bereits beantwortet. Prima!


    Ansonsten habe ich mich ebenfalls an der schönen Aufmachung erfreut und auch die Glossare und die Karte habe ich schon das eine oder andere Mal konsultiert.


    In der Geschichte war ich sofort wieder drin, obwohl die Schwerter des Tiberius nun doch schon beinahe zwei Jahre für mich zurückliegen... ich bin sehr gespannt darauf, wie Iris all die losen Fäden zu einem guten Ende zusammenknüpfen wird und gehe jetzt erst mal weiterlesen... ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    *kommt ganz kleinlaut als Allerletzte in den Thread geschlichen* :brabbel


    Was heißt als Allerletzte?
    Ich bin leider noch später dran, habe mit dem (nun endlich abgeschlossenen) Examen aber auch (hoffentlich) ne Entschuldigung.


    Die Aufmachung gefällt mir sehr gut. Karte, Glossar, alles dabei, ein angenehmer Satz und eine ungewohnte, aber sehr schöne Schrift.


    Ich war gleich wieder "mitten drin" in der Geschichte. Germanicus gefällt mir sehr gut, da ist Iris eine schöne Charakterisierung gelungen :-).
    Auch sonst geht es gleich wieder zur sache, man trift auf alte und neue Bekannte ... (es macht noch einmal so viel Spaß, das Buch zu lesen, wenn man die Anspielungen erkennt, die Iris hier und das einflechtet ... :-]).


    Bin bislang sehr zufrieden. :knuddel1


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Hallo, ihr beiden. Ich berappel mich gerade wieder ... Muß ja, wegen Leipzig. :grin


    Germanicus ist ein spezieller Fall. Er wird mit Vorliebe als Lichtgestalt gezeichnet -- allerdings paßt das nicht so recht zu den Ergebnissen seiner politischen und militärischen Aktivitäten.
    Hier wirkt wohl noch immer die Tacitus-Begeisterung der Historiker nach; Tacitus zeichnete die Söhne der Augustus-Gattin Livia weiß und schwarz: auf der einen Seite Drusus und sein Ältester Germanicus, auf der anderen all die, denen der Kaiserhut aufgesetzt wurde.


    Ich hab den Jungen etwas anders gezeichnet. :grin



  • Die Sprache ist sehr, sehr gut, und absolut überdurchschnittlich, keine Frage. Persönlich bin ich aber der Meinung, daß die Handlung des dritten Bandes es weder notwendig macht, noch möglich macht, daß Iris ihre vollen sprachlichen Fähigkeiten überhaupt zeigen kann.


    M. E. kommen ihre sprachlichen Fähigkeiten im ersten Band viel mehr zum Tragen. Die Entwicklungsgeschichte Cinnas, die im ersten Band im Vordergrund steht und bedingt, daß der Roman eher handlungsarm, dafür aber nach innen gerichtet ist, macht eine intensive sprachliche Arbeit unter Einsatz von vielfältigen stilistischen Mitteln notwendig, die Iris hervorragend meistert.

  • * Pustet den Staub von dieser Leserunde, weil ein paar Anmerkungen bzw. Fragen eher hier hin denn in den Rezi-Thread gehören *




    Seite 35, als Cinna verärgert wegen des verlorenen Erbes und Titels ist: das kam für mich etwas überraschend, weil davon in den ersten beiden Bänden nicht viel zu bemerken war. Andererseits sind ja seit dem Ende der „Schwerter des Tiberius“ etwa zwei (?) Jahre vergangen - da kann sich so ein Groll auch entwickeln.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • *staubhust*
    ja, ich denk auch, dass ihn das länger gewurmt hat; vor allem, wenn man 'jünger' ist, alles sich irgendwie im fluss befindet, denkt man an solche sachen nicht so dringend, da sieht man ein erbe eher nur als belastung... wenn man hingegen ans nestmachen geht und an die nachfolgenden generationen der eigenen familie denkt, wäre ein finanzielles polster vor allem wenn es w/reich und gemütlich war dann doch nicht so schlecht... - da kann man schon sauer werden, was einen vorher nur ein zynisches 'na, typisch' entlockt hätte, wird zur affähre - schien mir ziemlich lebensnah, er hat ja jetzt eine schar leute, die von ihm runterfressen, da wär ein ständiges zusatzeinkommen durch verstreute latifundien nicht ganz nutzlos

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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