'Wolf und Adler' - Seiten 435 - Ende

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Zitat

    Original von Iris
    Jetzt übertreibt mal nicht, ihr Lieben!


    [quote]Original von bibihexe76


    Einige, die sich hier angemeldet hatten, bestreiten gerade die Leserunde zu Dorothy Dunnetts Spiel der Skorpione.


    Ich bin die einzige, die sich doppelt angemeldet hatte. Ich habe auch in der Tat doppelt gelesen, hatte aber leider im März geschäftlich so viel um die Ohren, daß ich weder in der einen noch in der anderen Leserunde meine gelben Zettel schon abgearbeitet hätte.


    Ich hoffe aber, daß ich vielleicht trotzdem noch Antwort bekomme. Viele Fragen habe ich ja nicht, da Iris Roman so selbsterklärend ist ( :anbet), daß man ihn wunderbar in einem Zug lesen kann (zumindest, wenn man sich vorher ausreichend Getränke bereit gestellt hat).


    Bei Saldir bin ich mir nicht ganz im Klaren, ob dieser Ausgang, den wir uns ja heimlich alle für sie gewünscht haben, ein dramaturgischer Kunstgriff von Iris ist, oder ob es tatsächlich damals möglich gewesen wäre, daß sie diese Reise ohne Anstandswauwau macht. Kannst Du vielleicht dazu nochmal was sagen Iris?


    Im Moment überlege ich ja hin und her, wie ich die Rezension mache. Ich muß sagen, zum ersten Mal habe ich das Bedürfnis keine Rezension für ein Einzelbuch zu machen, sondern eine Rezension für die komplette Trilogie. Ich bin der Ansicht, daß Iris Trilogie für jeden Liebhaber historischer Romane, der sich auch mal zu den Römern verirren möchte, eine klares Muß ist. Allerdings denke ich, daß es Leser gibt, die sich mehr für Band 2 und 3 erwärmen bzw. erst dann richtig begeistert sein werden und andere eher Band 1 favorisieren werden. Persönlich finde ich die Unterschiedlichkeit der drei Romane sehr schön, weil mich als Leserin jedes Mal etwas Neues erwartet. Mein Liebling ist aber glaube ich Band 1.

  • Da ich nicht mehr genau weiß, wann das das erste Mal im Buch aufgetaucht ist, hier am Ende: Cinnas Augenprobleme tauchen etwas plötzlich auf. Ich bin selbst auf einem Auge seit meiner Jugend stark kurzsichtig; weiß also, was es heißt, wenn man in der Ferne nur verschwommen sieht. In den letzten Monaten habe ich auch eine (lt. Optiker altersbedingt normale) Verschlechterung meiner Sehkraft bemerkt. Doch das ging nicht von einem Tag auf den anderen, sondern etwas schleichend. Hier habe ich das Gefühl, er ging Abends mit voller Sehkraft schlafen und am nächsten Morgen sah er nicht mehr richtig. Oder habe ich da früher etwas überlesen?




    Falls Iris hier mitliest, eine Frage:


    Seite 510f, als Germanicus mitteilte, daß Aggripina eine neue „standesgemäße“ Frau für Cinna suchen würde: hätten die eine Scheidung und Neuheirat gegen den Willen des Cinna erzwingen können? Und wenn ja, was war die Ehe (als Institution) wert, wenn sie so einfach, auch gegen den Willen der Beteiligten, aufgelöst werden konnte? (Mir war schon früher aufgefallen, daß die erste Ehe des Cinna einfach so geschieden wurde. Etwas salopp ausgedrückt: der Vater wollte es, und schon wars passiert. - In der ersten Folge der TV-Serie "Rome" kommt ja ein gleiches vor.)



    Seite 530: Denn die Germanen rotten sich zusammen, wenn sie einen gemeinsamen Feind haben, doch überlässt man sie ihrem Schicksal, werden sie sich untereinander bekämpfen, weil keiner den anderen als Herrn über sich dulden will.
    Falls das ein tatsächliches Zitat von Tiberius ist, bin ich erstaunt über seine Weitsicht. Denn das gilt ja wohl weithin heute noch.



    Wenn ich schon dabei bin, noch eine Frage:


    Es ist immer wieder davon die Rede, daß die Römer „verbrannte Erde“ zurückgelassen haben, also Dörfer der Germanen niedergebrannt, Felder verwüstet, Menschen getötet oder versklavt. Waren da nicht ganze Landstriche entvölkert, ganze Stämme vernichtet? Wo kamen immer wieder die Menschen her, zum Siedeln wie für den Widerstand? Bei den großen Zahlen von Toten und Versklavten muß Germanien anscheinend wesentlich dichter besiedelt gewesen sein, als mir bisher bewußt war.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • seltsam, ja, aber mir scheint, römer arbeiten hin und wieder bei ihren volksvernichtungen schludrig...


    denk da an einen gallischen stamm, ich glaub es warn die Averner, die von caesars leuten niedergemetzelt, die überlebenden verstümmelt oder in die sklaverei verkauft wurden... mit der absicht, den stamm der vernichtung preiszugeben


    in der spätantike stellt just der stamm dann einen gelehrten, der zuerst kaisertutor und dann auch selbst caesar wurde ...


    unsaubre arbeit, kann man nur sagen :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Nun ja, es gehört ja schon zur Allgemeinbildung zu Wissen, daß sie auch in Gallien, ähm, unsauber gearbeitet haben. Denn niemals war ja ganz Gallien besetzt. :chen


    Wie man übrigens >hier< auf diesem fast schon dokumentarisch zu nennenden Bild sehen kann, hatte Caesar wohl noch einige Zeit, nachdem er die Gallier bei Alesia besiegt hatte, einiges an schmerzenden Füßen zu ertragen. Germanicus hatte das wohl schon vergessen, da er so scharf darauf war, daß die Germanen ihm die Waffen auf die zu Füßen schmeißen legen. ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • ja, ist putzig - aber mir fiel gestern noch ein, dass es einmal einen tatsächlich bevölkerungsleeren teil in dtland gab, und zwar 50 vor:


    BAYERN


    um pünktlich 50 vor dünnt die keltische besiedlung aus, verschwindet spurlos, und nur zögerlich kommen danach 'germanische' armutsminihügelgräber ins land - die einwohner des heutigen bayerns haben von den helvetiern nämlich ihr land als neues siedelgebiet bekommen, während die helvetier selbst einen ansiedlungsvertrag mit einem gallisch-französischen stamm geschlossen hatten, drum ging der helvetier-krieg ja erst los: die konnten nicht mehr zurück, weil in der schweiz bereits die bayrischen stämme saßen, und vorwärts haben sie die römer nicht gehen lassen.


    überhaupt gibt es da in europa eine 'völkische' ost-westdrift, die seit den anfängen der menschheitsgeschichte fast kontinuierlich durchläuft - wenn man das so betrachtet, und drüber nachdenkt, kommt einem in den sinn, wie blöd die ganze postromantische nationale geschichtsschreibung ist, denn so umsiedlungsverträge und auch durchzugsverträge zwischen einzelnen stämmen und sippenverbänden scheint es in der vorgeschichte öfter gegeben zu haben, und nicht immer plündernder, kriegerischer natur, wie der umzug der zuvor 'ansitzmässigen' bayern in das helvetische territorium zeigt.


    *sprach das trüffelschwein, das während einer gastvorlesung durch professor Rieckhoff in IBK mit ihrer tischnachbarin die später berühmte BOIOS-scherbe aus einem plastiksackerl voller keltischer demonstationskeramik (damals noch relativ dreckig) gezogen hat, und sich fragt, wieviele 'sonderfunde' in diversen depots wohl noch unbeachtet in sackerln vor sich hinvergammelt*


    später gibts riesige protzvillen in bereichen nördlich des donaulimes und östlich vom Rheinlimes, wo sie eigentlich gar nicht hingehören... und nicht grad wenige... - wenn das immer nur lokale fürsten waren, gabs von denen verdammt viele, sie mussten ungeheur viel geld gescheffelt haben, oder/und arbeitskräfte und arbeitsleistung waren demzufolge auch in den germanischen stämmen nix wert (sklaverei) - von wegen 'freies' germanien

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    (...) drum ging der helvetier-krieg ja erst los: die konnten nicht mehr zurück, weil in der schweiz bereits die bayrischen stämme saßen, und vorwärts haben sie die römer nicht gehen lassen.


    Ach richtig, ich entsinne mich, solches ist mir letztes Jahr in den Kelten(sach)büchern begegnet.



    Zitat

    Original von MagnaMater
    (...) oder/und arbeitskräfte und arbeitsleistung waren demzufolge auch in den germanischen stämmen nix wert (sklaverei) - von wegen 'freies' germanien


    Na ja, kommt hier in der Trilogie ja auch vor; man denke etwa an Reika und ihr Schicksal.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • ich frag mich noch immer was hinter dem historischen hintergrund eigentlich später typisch 'alemannisch' sein soll...
    - dass man etwa eine putzige aussprache adaptiert, so wie ich das alpine 'kh'?


    ich frag mich überhaupt, was kelten und germanen eigentlich sind, und was sie nun wirklich unterscheidet; das konnte mir bislang noch nie wer einleuchtend erklären... - wenn eine valdalgesheim-fibel den kelten macht, macht eine jeans einen amerikaner :unverstanden

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    (...) macht eine jeans einen amerikaner :unverstanden


    Vergiß nicht den Kaugummi! :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ach nö, bei uns hat man schon seit dem NL Baumharze gekaut, das ist nicht auf amerikanischem mist gewachsen - ich habs letztes jahr im Winter mit eingetrocknetem Fichtenharz (könnt allerdings auch von dem birken oder dem buchenscheit gewesen sein, die drüber lagen) versucht:
    Ergebnis eigentlich sensationell. Ich hatte schon 2 wochen vorher immer so einen weissen belag auf der zunge (seit dem ich ein angeblich antibakterielles Angina-mittel und eine Gurgellösung verwendet hatte), der mit nichts weg zu bringen war: ein winziges stückchen eingetrocknetes harz kauen, und weg war der komische morgentliche alte-milchgeschmack, auch das ständige bedürfnis zähne zu putzen war weg: der harzgeschmack hat drei tage angehalten (das weich gekaute harz blieb furchtbar an den zähnen kleben: aber es blieb ausgerechnet dort kleben, wo immer der meisste Plaque ist, als es endlich aus dem mund heraussen war, war laut färbepastillen sogar der plaque der hinteren stockzähne weg, den ich sonst nie weg krieg :wow...


    nee, Baumharz kann was, obwohl der terpentingeschmack im mund gewöhnungsbedürftig ist, und auf die dauer sicher nicht gesund... aber nächsten winter bei rauhem hals wieder

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )