'Wolf und Adler' - Seiten 435 - Ende

  • @ Iris
    Cinna zu glimpflich weggekommen?!?... willst du ihn etwa in einem vierten band in lugdunum oder rom auf befehl caligulas samt seiner familie sterben lassen? :wow :yikes neeeeiiiin... ich hab mir's ganz anders überlegt, Iris... das ende ist, wie es ist ganz toll, ich will sowas nicht wissen!!! *kniet flehentlich vor dir nieder, wirft sich in den staub* ;-( allein der gedanke... :cry ist zuu schrecklich... :bonk


    --- ähhh... :gruebel ... das heisst jetzt nicht, dass ich es nicht mit einer hunderter-packung an taschentüchern bewaffnet doch lesen würde, für den fall, dass du es einmal schreiben solltest... :lache :wave
    Helden, die am schluss trotz all ihrer kämpfe doch sterben, bleiben tiefer im gedächtnis, als diejenigen, die überleben und glücklich mit liebe und gries-schmarrn bis ans ende ihrer tage leben... gute tode von liebgewonnen figuren reissen tiefe wunden in leserherzen und machen sie unsterblich...


    aber als spin-off würde ich mir sehr gerne anhören, wie sich eine kluge, gebildete frau wie Saldir angesichts der fanatischen martyrertum suchenden, götter und staatsverachtenden umstürzlerischen jungen christengemeinde in Alexandria gegenüber verhält, sofern sie dort bis deren auftreten wohnhaft bleibt.
    Beschreitet sie den radikalen reform-weg, der dem staat und seiner staatsreligion mit zerstörung droht, um sich im traum einer neuen gesellschaftsordnung, die sie als barbarin gewiss nicht für voll nimmt, um sich schon als matrone in die reihen der martyrer einzugliedern, oder hält sie sich an die traditionelle weisheit, und bekämpft den fanatismus mit all ihrem verstand und den waffen der logik, und geht den weg der Hetäre.
    Oder tut sie am abschluss beides hintereinander: zuerst solange sie jung ist als Hetäre, als gattin eines philosophen und dann als Märtyrerin?
    Das wäre ein buch, das mich sogar noch mehr fesseln würde als Cinna!

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von Iris
    Ihr Ostwestfalen und Lippischen lebt aber wirklich in dem Glauben, der Landkreis OWL umfasse das komplette Germanien! :lache


    Nur das komplette Germanien? Wir sind doch der Nabel der Welt, der Dreh- und Angelpunkt für alles und jeden :rofl
    Immerhin stellte Lemgo die meisten deutschen Handballweltmeister und die Lemgoer haben ein sehr innovatives Straßenlaternenkonzept entwickelt und überhaupt :grin


    Zu glimpflich ist Cinna nicht weggekommen, der musste doch generell einiges einstecken, das war schon total okay so, finde ich.

  • Danke für die lieben Worte. :anbet :knuddel1


    MM, dieser Spin-off ist eine nette Idee, aber ich finde, daß ich diese Figuren schon genug geschunden habe. Für die Märtyrer-Geschichte ist es auch zu früh. Aber insgesamt könnte ich mir so eine Geschichte durchaus vorstellen. Dürfen es auch andere Personen sein? :grin

  • Es macht dem Leser immer wieder Spass, wenn ihm alte Bekannte begegnen - und wenn nur als Randfiguren oder als Ahnen, von denen die handelnden Personen des Buches wenig wissen und ich als Leser bin besser informiert, weil ich das Buch davor ja gelesen habe und das LEben dieser anderen Figuren begleitet habe.

  • :wowah... beo, seh ich das so, du hättest gerne ein roman experiment, das das leben einer familie von der alt-steinzeit bis zur gegenwart beschreibt? Wenn auch nur jede ... zweite generation ein buch kriegt, dann schreibt der autor daran... - wieviele leben? :grin
    aber hast recht: ich liebe spin-offs! - schon mal die scheibenwelt probiert? die ist ein einziger verw/schrobener spin-off-teppich.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Jetzt bin ich auch im letzten Abschnitt angelangt. Ich habe zwar noch nicht viel in diesem Abschnitt gelesen, aber es waren bereits einige sehr gute Szenen, die sich bereits einen Kommentar verdient haben.


    Zuerst die Szene, in der Cinna sieht, wie die Frauen das Unzucht treibende Mädchen strafen. Ihn wird es dabei besonders getroffen haben, da dies sicher auch eine Frage ist, die ihn besonders beschäftigt, da er durch sein dunkles Geheimnis auch an Stelle des Mädchens sein könnte.
    Seine Reaktion darauf dementsprechend. Wobei ich mir hier die Frage gestellt habe, wie Cinna selbst diese Ereignisse verarbeitet. In der Szene mit Cassius nach der Schlacht, kommt heraus, dass ihn der Krieg in seinen Träumen verfolgt. Aber gerade der Mord an dieser Frau fällt dabei ein wenig unter den Tisch. Meiner Meinung nach hat dieser aber eine besondere "Qualität", da es sich dabei nicht um einen Mord im Krieg handelt.


    Auch wie Hraban dieses Ereignis zur Sprache bringt, hatte sehr viel Tiefe. Auch wenn ich die Szene etwas zu schnell erzählt fand, da die Reaktion Cinnas am Ende etwas zu schnell erscheint. Mir kam vor, dass dabei eine Lücke blieb.


    Ich freu mich schon auf morgen, wenn ich endlich erfahren werde, wie es ausgehen wird.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Zuerst die Szene, in der Cinna sieht, wie die Frauen das Unzucht treibende Mädchen strafen. Ihn wird es dabei besonders getroffen haben, da dies sicher auch eine Frage ist, die ihn besonders beschäftigt, da er durch sein dunkles Geheimnis auch an Stelle des Mädchens sein könnte.
    Seine Reaktion darauf dementsprechend.


    Ich hatte mir bei der Szene des "Kesseltreibens" erst überlegt, ob uns die Autorin einen Wink ins heute geben wollte und dann den Schluß gezogen, dass die Szene ins Jahr 16 passt, genauso aber, vll ohne den von aussen executierten Schluß ins Jahr 2007. Das andere Verhalten, das Fremde wird verteufelt und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, der Fortschritt der Menschheit erstreckt sich auf die Subtilität des Handelns.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Ich bin jetzt auch durch :cry


    Das Ende kam zu schnell ... ich hätte gern noch ein bißchen weitergelesen ...


    Was wird aus Saldir und ihrer Reise nach Ägypten?


    Was ist aus der Tochter von Cinna und Reika geworden? Sie wird (wenn ich nichts überlesen habe!) in diesem Roman überhaupt nicht erwähnt ...


    Was passiert mit Sunja und Cinna?


    Och Mensch Iris, noch soooo viele Fragen .... das ist nicht fair :bonk


    :danke für dieses supertolle Buch. Wie schon gesagt, das Ende kommt so überraschend, man/ich möchte noch weiterlesen ...

  • Zitat

    Original von beowulf


    Ich hatte mir bei der Szene des "Kesseltreibens" erst überlegt, ob uns die Autorin einen Wink ins heute geben wollte und dann den Schluß gezogen, dass die Szene ins Jahr 16 passt, genauso aber, vll ohne den von aussen executierten Schluß ins Jahr 2007. Das andere Verhalten, das Fremde wird verteufelt und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, der Fortschritt der Menschheit erstreckt sich auf die Subtilität des Handelns.


    :gruebel Interessante Interpretation. Ich würde aber eher annehmen, dass du da ein wenig zu viel in die Szene hineininterpretierst. Im Grunde genommen hat dieses Mädchen ja nichts "Fremdes" getan, sondern gegen die Moral der damaligen Zeit verstoßen und die Sanktion dafür war anders.


    Vor allem passt es aber a) gut in die Zeit und b) gut in die Handlung, um nocheinmal zu zeigen, dass es Cinna eben nicht möglich ist mit seiner Familie über die Vorfälle rund um Androkleus zu sprechen und dadurch auch sein Verhalten gegenüber Saldir im Speziellen noch einmal besser vermittelt wird.

  • Was das kleine Mädel angeht: Sie war eigentlich bei Lucilla einquartiert, und ich war bis zum Wiederlesen anläßlich der Leserunde der felsenfesten Überzeugung, daß ich sie ein- oder zweimal hätte durchs Bild laufen lassen -- aber nix da! Und das ist weder mir noch meiner Lektorin noch meinen Testlesern aufgefallen!


    In den letzten Kapiteln ging es um die Eskalation, darum, was eine Kriegssituation in den Menschen anrichtet, wie sich soziale Strukturen auflösen, wie sich der "Volkszorn" gegen einzelne richtet, wie Traumata Menschen verfolgen. Es ging auch um Schuld und Verantwortung für das eigene Handeln. Um das herauszuarbeiten kommt man nicht um die Darstellung der Situation in den Kämpfen herum. Und die ist chaotisch, erfordert schnelle Reaktionen, entschlossenes Handeln. Gerade wenn man für eine Truppe Verantwortung hat.
    Allerdings habe ich es grundsätzlich vermieden, eine Feldherrnperspektive einzunehmen -- denn die finde ich entsetzlich langweilig und zudem reichlich menschenverachtend.

  • Jetzt ist es vorbei. Irgendwie schön, dass eine gute Geschichte zu Ende geht, aber auch Schade zugleich.


    Die letzten Kapitel hatten es wirklich noch einmal in sich und haben diesen drei Büchern über Cinna noch einmal eine Krone aufgesetzt. Einige sehr interessante Szenen bieten Raum für viele weitschweifende Gedanken zu Fragestellungen des menschlichen Zusammenlebens im kleineren wie im großen Bereich. Und das Nachwort stupst die Blinden auf noch eine interessante Querverbindung.


    Eine letzte Frage hat sich auch noch aufgetan: Warum konnte sich Germanicus so lange den Befehlen des Tiberius widersetzen und gegen seinen Willen seinen Feldzug fortführen? Konnte Tiberius ihn nicht daran hindern bzw. wie wurde Germanicus schlußendlich dazu gebracht, sich seinem Befehl zu beugen?


    @ Iris: Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde. Es hat wieder einmal sehr viel Spaß gemacht durch Germanien zu wandern. :anbet

  • Danke, Taciturus! :knuddel1


    Das Verhältnis zwischen Tiberius und Germanicus war durch die Nachfolgeregelung des Augustus belastet. Augustus hatte 10 Jahre vor seinem Tod Tiberius adoptiert und selbigen veranlaßt, seinerseits Germanicus zu adoptieren. Offenbar war Augustus sehr daran gelegen, daß Germanicus inseiner Nachfolge steht. Der junge Mann, Neffe des Tiberius, war in der stadtrömischen Bevölkerung sehr beliebt.
    Tiberius und Germanicus waren also von nahezu gleichem Rang, bis Augustus starb. Dann übernahm Tiberius, wenn auch nur zögernd, Augustus' Position, während Germanicus im Norden blieb, um in Gallien einen Zensus durchzuführen.
    Da die Erblichkeit der Macht des Augustus und damit die Legitimität der Monarchie bei der ersten Machtübernahme längst nicht garantiert war, bewegte sich Tiberius auch und gerade dem beliebten Germanicus gegenüber auf schwankendem Boden. Er konnte ihm Empfehlungen über sein Handeln geben, aber solange Germanicus keine für die damals noch auf Mittelitalien begrenzte wahlberechtigte Bevölkerung erkennbaren schweren Fehler beging oder selbstverschuldete Schlappen erlitt, hatte Tiberius keine Handhabe, Germanicus von dort abzuberufen.


    Und da Germanicus (und nicht zu vergessen Agrippina!) auch im engeren Umfeld von Tiberius Unterstützer hatten, die Nachrichten sicher ggf. auch beschönigten oder gar abfingen, mußten Iformationen über echte Reinfäller oder die Fortsetzung der Expansion erst einmal Tiberius erreichen, damit der einschreiten konnte.

  • :grin
    Isch abe fettisch... :kiss


    Ich hab mich ja dann doch wieder mit Cinna und Sunja anfreunden können und nach anfänglichen Schwierigkeiten auch hier den Eingang ins Buch gefunden.


    Die Geschichte um den schwulen Griechen und Saldir hat mir gar nicht behagt, da hätte ich es gern ein wenig blutiger und gemeiner gehabt.
    Aber das liegt wohl an mir, daß mir das nicht so gefiel und weniger am Buch.


    Dann hab ich noch eine Frage.
    Die Begegnung von Arminius und seinem Bruder, die später dann kurz von Pedo besungen wurde.
    Da kommt dieser Hinweis auf einen späteren Dichter, der vielleicht den Fluß zwischen die beiden legen wird.
    Da klingelt bei mir irgendwas.
    Wo hab ich das schon mal gelesen? :chen


    Tja abschließend bleibt zu sagen, daß mir die Kämpe in diesem Band ein bißchen zu viel waren... jaaaaaaaaaaa sie waren notwendig, aber mich hätte ein klein wenig mehr Fokus auf Sunja und das Leben zu Haus mehr erfreut.
    Allgemein hatte ich das Gefühl, daß vieles unerzählt oder nur vage angerissen blieb, was ich gerne noch gewußt hätte.
    (Angefangen bei Reikas Tochter ;-) und aufgehört bei dem seltsamen Hass den Aggrippina auf Cinna und die seinen hat...)
    Trotzdem hat mich das Buch wieder in seinen Bann gezogen und ich hatte bei Saldirs Abschied und beim Tod von Sunjas Vater ein paar Tränchen in den Augen.
    Sprachlich wie immer ohne Tadel.... :anbet


    Fast vergessen...
    Den mahnenden Zeigefinger im Nachwort hab ich ignoriert... :chen

  • Hallo, ihr Lieben!


    Da es heute auf Lesereise geht, danach Recherchefahrten und weitere Termine anstehen, verabschiede ich mich von euch. Da neue Projekte anstehen, wird es sicher eine Weile dauern, bis ich wieder reinschaue. Falls also noch jemand hier Fragen stellt bitte ich um Geduld.


    Habt eine gute Zeit und macht keinen Unfug. :grin


    Iris :wave

  • Ein wundervolles Buch einer wundervollen Trilogie :anbet
    Das ganze Buch über wird alles so eindringlich geschildert, man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt und dennoch wirkt alles echt.
    Ein wirklich schöner Abschluss ist der dritte Band, letzte Fragen werden geklärt und Cinna hat seine Lebensaufgabe hinter sich gebracht. Er ist ja jetzt auch schon alt ;-) und kann endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.
    Jaja, auch wenn ich gemeckert habe, dass der erste Band sich so zieht, fand ich den dritten schon wieder zu rasant und zu blutig, jaaa ich weiß man kanns mir nicht Recht machen :lache Betrachte ich die Trilogie aber als Ganzes, gleichen sich der erste und der dritte Band wunderbar aus :zwinker
    Somit hab ich ein echtes römisches Schmuchstück in meinem Bücherregal :-]


    PS:Nachdem ich gestern Abend das Buch ausgelesen habe, bin ich in die Dusche und man glaubt es kaum - Cinna verfolgt mich!! :wow Bei den Inhaltsstoffen meines Rasiergels stand: Hexyl Cinnamal :lache

  • Zitat

    Original von Rabarat
    eieiei ...


    ist der Alte nicht großartig gestorben? Was?


    Ich hatte mich schon gewundert, dass niemand darauf zu sprechen kam. Ja, er ist großartig gestorben, aber traurig fand ich es trotzdem, auch wenn es von der Autorin ein sehr barmherziger Akt war, ihm einen solchen Abgang zu verschaffen. ;-)