John Connolly - Die Insel

  • John Connolly Die Insel
    engl. Titel: Bad Men
    Broschiert, 479 Seiten
    Preis: 14 EUR


    Inhalt:


    Die Insel "Dutch Island" ist der Mittelpunkt der Geschichte.
    Im Jahre 1693 ( damals trug die Insel den Namen Sanctuary ) war es der Schauplatz einen furchtbaren Massakers; der
    ehemalige Anführer, der Jahre zuvor von den damaligen Inselbewohnern
    wegen gewaltätigem Verhalten von der Insel verbannt wurde, kehrte mit einer Horde Gesetzesloser wieder zurück und tötete alle Siedler bis auf seine Frau, die maßgeblich zu seiner Verbannung beigetragen hatte....


    In der Gegenwart lebt nun Marianne Eliott mit ihrem kleinen Sohn Danny auf der Insel. Sie hatte sich gerade neu verliebt und zwar in Joe Dupree dem riesenhaften, aber sehr liebenswerten Inselpolizisten, als die Vergangenenheit sie grausam einholt...
    Denn was keiner weiss, Marianne war mit einem gewalttätigen Mörder, namens Edward Moloch (nomen est omen) verheiratet.
    Als sie vor Jahren herausfand, was ihr Mann und sein "Killerkommando" tatsächlich "beruflich" machten, wollte sie nur noch fliehen, sie nahm die gesamte Diebesbeute, kaufte sich eine neue Identität und verriet ihren Mann an die Polizei und flüchtete auf die kleine Insel.


    Joe Dupree zählt übrigens zu den wenigen, die das grausame Geheimnis der Insel kennen.
    Und interessanterweise haben sowohl Dupree , als auch Moloch ab und an Visionen von diesem Massaker. Das lässt natürlich die Frage aufkommen, ob es bei den beiden um Reinkarnationen alter Rivalen von damals handelt.


    Nach einigen Jahren war es Moloch gelungen, aus dem Gefängnis zu entkommen. Er nur eines im Sinn: Rache an seiner Frau.


    Moloch schnappt sich seine alten "Killer-Kollegen" und macht sich auf die Suche nach ihr und hinterlässt dabei eine grausame Spur der Gewalt.


    Und je mehr sich Moloch der Insel nähert, geschehen dort immer häufiger merkwürdige Dinge, es ist als ob durch seine Ankunft die Geister der Getöteten von Sanctuary wieder zum Leben erweckt werden.


    Und in einem gewaltigen Schneesturm kommt es dann zum klassischen Showdown zwischen Gut und Böse.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte hat mich wirklich gefesselt. Aber das Buch ist nichts für schwache Nerven.
    Da manchmal seitenweise Menschen umgebracht werden. Art und Weise werden vom Autor dabei ziemlich deutlich geschildert.
    Das Buch ist kein herkömmlicher Thriller, da sehr viele mystische Elemente mit in die Geschichte eingebaut wurden


    Was mich dabei besonders fasziniert hat, war der einerseits einfache, aber dennoch überaus fesselnde Schreibstil von John Connolly. Ich habe das Buch meistens im Bett gelesen, und obwohl ich stets in einer kuscheligen Decke eingemummelt war, habe ich beim Lesen des Buches immer wieder gefroren, da der Erzähl-Stil oftmals sehr düster und kalt gewesen war.


    Ich bin auf alle Fälle auf weitere Bücher des Autors gepannt.


    Dies war übrigens meine allererste Rezi überhaupt… :wave


    Grüssle

  • In einem anderen Zusammenhang wurde das Buch erwähnt und da kann ich meine Meinung natürlich mal wieder nicht für mich behalten... :lache




    Marianne und ihr Sohn Elliot leben seit einiger Zeit auf der kleinen Insel Sanctuary und fühlen sich wohl. Die Einheimischen akzeptieren sie und Marianne findet Freunde. Alle denken, daß sie Witwe sei, die Wahrheit aber sieht ganz anders aus: als sie eines Tages herausfand, daß ihr Ehemann ein gesuchter mehrfacher Mörder war, packte sie in Windeseile ein paar Sachen, nahm ihren Sohn und verschwand. Allerdings nicht ohne vorher Geld aus einem Geheimversteck ihres Mannes genommen zu haben und zwar fast eine Million Dollar. Und sie informierte die Polizei.
    Jetzt ist ihr Mann aus dem Gefängnis ausgebrochen und zusammen mit ein paar Freunden macht er sich auf die Suche nach ihr und dem Geld. Er findet sie schließlich auf der Insel - in einer Nacht, in der neben dem Strom auch sämtliche Technik ausfällt. In einer Nacht, in der ein Schneesturm tobt. In einer Nacht, in der die ruhelosen Geister der Insel auf Rache sinnen…


    Ich mag die Romane von John Connolly, hier aber fiel mir der Einstieg schwer, da die Szenen scheinbar willkürlich aneinander gereiht sind. Erst nach und nach erschloß sich der Zusammenhang und es wurde gruselig. Wie üblich hat der Autor auch hier nicht mit blutigen Szenen gespart und es ist gewiß kein Buch für zarte Gemüter. Übrigens findet auch Privatdetektiv Charlie Parker am Rande Erwähnung.
    Eigentlich ist es ja nichts Neues: ein Schneesturm, böse Buben, ein aufrechter Polizist, die Dame in Not und rachsüchtige Geister. Das alles aber ist spannend verpackt und am Ende wirklich schauderhaft. Interessanterweise ist auch nicht gesagt, daß wirklich alle Bösen sterben und alle Guten überleben.
    Das Ende hat mir dann sehr gefallen und für mich war es nach dem schwierigen Einstieg dann doch noch ein echter Pageturner. :-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Ich habe das Buch gerade beendet.


    Meine Meinung: Der Aufbau macht es einem erstmal nicht so ganz leicht, die Zusammenhänge zu sehen. Aber das soll man wohl erst auch nicht. Erst allmählich wird klar, wie alles zusammen hängt, und worauf die Geschichte hinaus läuft ...


    Connolly unterteilt in sehr wenige Kapitel, wechselt dafür aber umso mehr die Perspektiven. D.h. er beschreibt, was die verschiedenen Personen zur selben Zeit gerade tun. Je näher der Showdown rückt, desto schneller passieren die Perspektivwechsel. Und desto näher rücken auch die Personen aneinander.


    Man möchte meinen, dass Connolly dazu neigt, seine Geschichten mit Bösewichten zu sehr zu überladen. In diesem Fall sind es 7 Mörder, vom Profi zum Psychopathen, von denen zumindest 4 einen Thriller ganz alleine hätten tragen können. Erstaunlich, wie sich diese finsteren Typen in Connolly´s Romanen immer finden... da muss es ja massenhaft von geben...


    Gepaart mit der mystischen Komponente gerät die Geschichte schon sehr düster, doch verzichtet Connolly weitestgehend darauf, die Gewalttaten explizit zu beschreiben. Das ist bei seinen Charlie "Bird" Parker Romanen schon anders.


    Jedenfalls haben mich die schnellen Perspektivwechsel ziemlich vorangetrieben, die athmosphärischen Beschreibungen begeistert und die Story - die ja nun alles andere als komplex ist - sehr unterhalten.


    Von mir die volle Punktzahl, aber ich bin sowieso dem Autoren hoffnungslos verfallen und keiner objektiven Meinung fähig...


    LG,
    crycorner


    P.S.: Mein Cover sieht so aus:

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

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  • Zitat

    Original von Bodo
    Geht mir genauso. Allerdings finde ich das die "Bird"-Serie immer flacher wird und immer mehr zum konventionellen Gruselkrimi verkommt. Vielleicht sollte Connoly mal 'ne Pause machen.....


    Wie weit bist Du denn schon fortgeschritten in der Serie? Ab wo flacht es ab?
    Ich habe erst gestern den 3. Teil der Serie erstanden...


    LG,
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Die Bücher liegen weiterhin über dem Durchschnitt, es fehlt ihnen allerdings an dieser düsternen Atmosphäre, welche die ersten beiden so unglaublich wirkungsvoll gemacht hat. "Die weisse Strasse" subbt hier noch, über den Anfang bin ich, nach vielen doch sehr mäßigen Rückmeldungen, noch nicht hinausgekommen. Es liest sich zwar noch gut, ist aber wohl nichts besonderes mehr.