Klappentext
Unergründlich und scheu ist er, Dorst, der Held in Annette Pehnts kraftvollem erstem Roman. Er läuft in den schwarzen Anzügen seines toten Vaters herum, erzählt als selbsternannter Reiseführer von Limonadebrunnen und Honigfrauen. Seine Phantasie ist grenzenlos, die Nähe zu anderen nicht. Vor allem nicht zu seiner Mutter und ihrem neuen Freund. Erst als Dorst die junge Elner trifft, scheinen seine Zurückhaltung und seine Rastlosigkeit ein Ende zu finden.
Dorst ist ein Sonderling, ein zielloser, seine Unabhängigkeit liebender Mensch, der Menschenansammlungen genauso verabscheut wie Reglementierungen und feste Pläne. Sobald er sich in irgendeiner Weise eingeengt oder in Besitz genommen fühlt, sucht er das Weite. So wird "Ich muss los" zu seiner Lebensdevise.
Aus ungeordneten, nicht chronoglischen Erzählfetzen erfahren wird, dass er schon früh seinen Vater verloren hat, während seiner Schulzeit kaum Freunde hatte und eigentlich ein sehr einfaches, unspektakuläres Leben führte. Er unterhielt die eine oder andere Liebesbeziehung, doch nichts war von Dauer oder hatte Beständigkeit. Er war ein sehr guter Schüler, doch nach seinem Einser-Abitur jobbte er als "Reiseführer der anderen Art" in seiner Heimatstadt. Dort lernt er auch Elner kennen, jene Frau, der es vielleicht gelingen könnte, ihn aus seiner Reserve zu locken ....
Ich gewann Dorst unheimlich lieb. Seine Naivität, sein Leben im Hier und Jetzt ohne einen Gedanken auf die Zukunft zu verschwenden, sein natürlicher Instinkt, auch seine unbeirrbare Menschenkenntnis und seine Prinzipien machen ihn zu einem sehr liebenswerten Menschen, mit dem man leidet und dem man einfach von Herzen wünscht, dass er jemanden findet, der ihn akzeptiert, so wie er ist.
Ein ganz, ganz wunderbares Buch von einer sehr bemerkenswerten Autorin!