"So b. it. Heidis Geschichte" von Sarah Weeks

  • Meine Tochter, damals 10, hatte sich das Buch gewünscht und war so beeindruckt, dass ich es auch unbedingt lesen sollte. Daher möchte ich diesen wirklich lesenswerten Jugendroman hier gern empfehlen.


    Heidi ist eigentlich ein ganz gewöhnliches Mädchen. Ihre Mutter hingegen ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich, da sie nur 23 Wörter beherrscht. Eines Tages macht Heidi sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um zu ergründen, was sich hinter dem seltsamen Verhalten ihrer Mutter verbirgt. Ihre wichtigste Bezugsperson ist die liebevolle Nachbarin Bernie, die unter Agoraphobie leidet und nie das Haus verlässt.


    Ein ganz und gar ungewöhnlicher Roman, mit großer Warmherzigkeit erzählt. Absolut auch für Erwachsene geeignet. Ich habe übrigens erst ganz am Ende begriffen, was es mit den Kapitelüberschriften auf sich hat, aber das nur am Rande.


    Viele Spaß beim Entdecken!


    Bücherfrau :wave

  • Habe mir das Buch für den Urlaub gekauft und dort an einem Stück durchgelesen. Echt schön geschrieben und die Geschichte, die erzählt wird einfach gut nachzuvollziehen. Ein kleines Mädchen auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Gleichzeitig spannend und wunderbar traurig...

  • Inhalt:
    Heidis Mutter ist geistig behindert. Mutter und Tochter leben bei Bernadette, die an Agoraphobie leidet und sich nicht aus dem Haus traut. Bernadette erzieht Heidi und unterrichtet sie Zuhause. Mit der behinderten Mutter geht Bernadette mit außerordentlichem Geschick und philosophischer Gelassenheit um. Als Heidi älter wird, kauft sie im Auftrag von Bernadette ein, leiht Bücher aus der Bücherei aus und entdeckt die Welt außerhalb der Wohnung. Als Heidi 12 Jahre alt ist, wird die Frage, wie sie und ihre Mutter, die sich "So B. It" nennt, zu Bernadette gelangt sind und wer sie eigentlich Heidi genannt hat, immer drängender. Einziger Hinweis auf Heidis Herkunft sind ein altes Foto aus dem Ort Liberty und das sinnlos klingende Wort Soof, das Heidis Mutter immer wieder sagt. Klar, dass gerade Bernadette sich sorgt, weil Heidi auf der Suche nach ihrer Herkunft allein quer durch die USA mit dem Greyhound-Bus nach Liberty fahren will. Doch Heidi überwindet alle Hindernisse, verhält sich sehr umsichtig und kann unterwegs immer wieder auf die Hilfe der Menschen zählen, denen sie begegnet.


    Fazit:
    Wie Heidi ihre Reise finanziert, wirkt sehr märchenhaft. Weeks Buch überzeugt trotz dieser Einschränkung durch die einfühlsame Darstellung der Suche eines Kindes nach seiner Herkunft und der Beschreibung des Alltags mit einem behinderten Elternteil. Leicht und humorvoll führt die Autorin ihre Leser in die Gedankenwelt einer geistig behinderten Erwachsenen ein. Sehr plausibel schildert sie, wie Heidi, die völlig isoliert aufwuchs, sich Schritt für Schritt den Zugang zur Außenwelt erkämpft.

  • Ich fand das Buch sehr schön und einfühlsam geschrieben, aber von der Handlung her sehr, sehr unrealistisch. Erstens das Mutter und Tochter so lange unentdeckt neben/mit Bernadette wohnten. Sie waren ja praktisch "versteckte", denn keine Behörde hätte ein Kind so aufwachsen lassen (auch wenn die Richtigkeit solchen Handelns auf einem ganz anderen Blatt stünde). Auch Heidis Mutter hätte sicherlich in echt keine Möglichkeit so unentdeckt zu leben/wohnen. Auch die "Reise" von Heidi, war ja nur möglich durch ihr seltsames übernatürliches Talent immer bei Geldautomaten zu gewinnen....


    Von daher weiß ich gar nicht so wirklich was ich von der Geschichte halten soll. Zwar schön erzählt, mit liebenswert dargestellten behinderten Figuren, aber auf der anderen Seite so dermassen unrealistisch.
    Und das Ende ist wirklich sehr, sehr traurig.


    Das war mir too much. Vor allem hab ich mich gefragt ob man ihr hätte helfen können, wenn man ihr ärztliche Hilfe gegeben hätte. Andererseits ..... dann wäre sie "aufgeflogen" und man hätte sie nicht mehr so leben lassen, wie sich wohlgefühlt hat. Hmmm....... schwierig.


    Ich geb nur 5 von 10 Punkten, eben weil ich die Darstellung der liebenswerten Figuren schön fand, aber die Geschichte selbst zu arg an den Haaren herbeigezogen und zu vollgepackt irgendwie.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)