'Spiel der Skorpione' - Kapitel 24 - 30

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  • Kapitel 29


    Verzeihung, muß wieder ein bißchen vorgreifen, ehe ich es vergesse. Hier, in Kapitel 29, erfahren wir nun, worüber Kalypso und ich gestern gerätselt haben, was Nicco zurück an die Seite seiner Leute getrieben haben könnte, wo ihm doch die Welt offenstand. Zacco errät es interessanterweise. Auch wenn Nicco leugnet, er betrachtet diese Menschen als seine Familie, wohl weil er selbst nie eine hatte, da die, die er für die seine hält, die St. Pols, ihn verstoßen haben, die de Fleurys (Onkel Jaak) auch nicht eben freundlich waren und er nun auch, durch Marians und Felix' Tod und Tildes Abneigung die Charettys verloren hat?


    "They gazed at him like nurses." (S. 330) Und Tobie ist seine Mutter. :rofl

  • Ich dachte zwischendurch, das es wieder zu einer Annäherung, zu einem stillen Einverständnis evtl. zwischen Niccolo und Katelina kommen würde.
    Vielleicht ist Katelina doch noch nicht durch und durch verbittert. Aber eine gekränkte Frau kann sehr nachtragend sein. Mal abwarten.

  • Zitat

    Original von Darcy
    Aber eine gekränkte Frau kann sehr nachtragend sein. Mal abwarten.


    Ich glaube, das ist bei ihr das Grundproblem. Sie denkt, er hätte sie abgewiesen, weil er es von Anfang an auf Marian abgesehen hat, eine weitaus erfolgversprechendere Ehe, und sie selbst in die mit Simon gezwungen hat. Eine Ehe, in der sie offenbar unglücklich ist.

  • Zitat

    Original von Grisel
    ...Auch wenn Nicco leugnet, er betrachtet diese Menschen als seine Familie, wohl weil er selbst nie eine hatte.....


    Einerseits ja, aber andererseits meint Nicco hier zu Beginn des Kapitels, dass er vor einiger Zeit endlich erkannt hatte, dass er unwiderruflich allein war. Dieses Gefühl sollte er aber mit "seiner Familie" nicht haben, oder?
    Er ist einsam, nicht alleine, fühlt sich unverstanden und dieses Gefühl können ihm seine Freunde (als Kindermädchen, Mutterersatz oder Liebhaber) nicht nehmen.

  • Ganz zu Anfang von Kapitel 24 gefiel mir neben der sowieso durchweg bezaubernden Sprache die Beschreibung der Schönheit des Planens, die wie folgt endet »...wobei einem stets bewusst blieb - stets! -, dass der Himmel voller Giganten war und dieses vergängliche Königreich hier voller Fallstricke für Überhebliche.«
    Nicco weiß ganz genau, was er tut.
    Gleichfalls Zacco, über den John le Grant treffend meint, dass keiner das Skorpionblut von dreihundert Jahren erbt und dann zur Butterblume wird, was dann auch bei der Einnahme von St. Hilarion deutlich wird und Tobie sichtlich erschüttert.

    Diniz bringt Nicco fast um und Katelina kommt wieder mit ihren wirren Gedanken ins Spiel, über die wir uns ja schon eingehend unterhalten haben. Was hier allerdings Tobie passiert, nämlich das Ausplaudern von Geheimnissen, hätte ihm nie und nimmer passieren dürfen. Ich kann also schon verstehen, warum Nicco manche Dinge (oder die meisten) lieber für sich behält.


    Ansonsten geht es viel um geschäftlichen Kram, keiner traut dem anderen, und am Ende dachte ich nur: Natürlich, die Setzlinge!


    Dann macht Nicco Primaflora noch einen Heiratsantrag und ich weiß beim besten Willen nicht, was ich davon halten soll :wow, deshalb muss ich jetzt dringend weiterlesen und heraus finden, ob er sie tatsächlich liebt, was durchaus möglich ist, da sie ihm ja ohnehin die ganze Zeit nicht aus dem Kopf geht.

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Einerseits ja, aber andererseits meint Nicco hier zu Beginn des Kapitels, dass er vor einiger Zeit endlich erkannt hatte, dass er unwiderruflich allein war. Dieses Gefühl sollte er aber mit "seiner Familie" nicht haben, oder?
    Er ist einsam, nicht alleine, fühlt sich unverstanden und dieses Gefühl können ihm seine Freunde (als Kindermädchen, Mutterersatz oder Liebhaber) nicht nehmen.


    Er ist anders als sie und kann sich nicht so einfach mit der simplen Kameradschaft allein begnügen, wie sie teilweise. Aber das heißt nicht, daß sie ihm ganz fremd ist. Er würde diese Menschen nicht so an sich ziehen, wenn ihm ihre Gesellschaft nicht etwas bedeuten würde. Selbst wenn er selber nicht weiß, was und warum. Denn sonst wäre er vielleicht doch allein geblieben, statt erst Tobie und dann Astorre aufzusuchen in Italien.

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Diniz bringt Nicco fast um und Katelina kommt wieder mit ihren wirren Gedanken ins Spiel, über die wir uns ja schon eingehend unterhalten haben.


    Interessant ist hier Zorzis Verhalten. Will er etwa, daß Diniz Nicco tötet? Und der scheint zu merken, daß er mehr erreicht hat, als er vielleicht wollte.


    Zitat

    Was hier allerdings Tobie passiert, nämlich das Ausplaudern von Geheimnissen, hätte ihm nie und nimmer passieren dürfen. Ich kann also schon verstehen, warum Nicco manche Dinge (oder die meisten) lieber für sich behält.


    Naja, solange es nur Katelina gegenüber ist. Und ausgerechnet dann, als ausgerechnet er Nicholas verteidigen will! Schöne Ironie.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Er ist anders als sie und kann sich nicht so einfach mit der simplen Kameradschaft allein begnügen, wie sie teilweise. Aber das heißt nicht, daß sie ihm ganz fremd ist. Er würde diese Menschen nicht so an sich ziehen, wenn ihm ihre Gesellschaft nicht etwas bedeuten würde. Selbst wenn er selber nicht weiß, was und warum. Denn sonst wäre er vielleicht doch allein geblieben, statt erst Tobie und dann Astorre aufzusuchen in Italien.


    Natürlich mag er sie alle und braucht sie auch. Das habe ich nie bezweifelt.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Interessant ist hier Zorzis Verhalten. Will er etwa, daß Diniz Nicco tötet? Und der scheint zu merken, daß er mehr erreicht hat, als er vielleicht wollte.


    Während ich in diesem Abschnitt noch nicht Zorzis Verhalten verstanden hatte, hat sich das ja am Ende geklärt. Ich finde den Ausgang für Zorzi nur gerecht.



    Zitat

    Original von Grisel
    Naja, solange es nur Katelina gegenüber ist. Und ausgerechnet dann, als ausgerechnet er Nicholas verteidigen will! Schöne Ironie.


    Ja, feine Ironie. Aber ich bleibe dabei, dass ich Niccos Verschwiegenheit sehr gut nachvollziehen kann.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Klar, obwohl man zwangsweise immer einen Favoriten hat. Ich liebe sie beide nicht, mein Herz gehört einer Lymondnebenfigur. Aber gern habe ich sie beide, Nicco mehr.


    Wir reden dann irgendwann noch mal in 2015 oder so, denn durcheinander will ich die Reihen nicht lesen.

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Wir reden dann irgendwann noch mal in 2015 oder so, denn durcheinander will ich die Reihen nicht lesen.


    Früher. Wenn Du Nicco erst mal durch hast, hast Du weitere Dunnetts gefälligst so sehr zu wollen, daß die Sprache egal wirst und Du brav die englischen Lymonds verschlingst. :grin

  • Zitat

    Original von Grisel
    Kapitel 29


    Verzeihung, muß wieder ein bißchen vorgreifen, ehe ich es vergesse. Hier, in Kapitel 29, erfahren wir nun, worüber Kalypso und ich gestern gerätselt haben, was Nicco zurück an die Seite seiner Leute getrieben haben könnte, wo ihm doch die Welt offenstand. Zacco errät es interessanterweise. Auch wenn Nicco leugnet, er betrachtet diese Menschen als seine Familie, wohl weil er selbst nie eine hatte, da die, die er für die seine hält, die St. Pols, ihn verstoßen haben, die de Fleurys (Onkel Jaak) auch nicht eben freundlich waren und er nun auch, durch Marians und Felix' Tod und Tildes Abneigung die Charettys verloren hat?


    "They gazed at him like nurses." (S. 330) Und Tobie ist seine Mutter. :rofl


    Die für mich interessante Frage ist aber vor allem, warum sucht er sich gerade diese als "Familie" aus? Hier spielt m. E. eben doch die Frage von Achtung, Respekt und Wertschätzung eine große Rolle.