Wer ist Euer liebster Ich-Erzähler?

    Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich schwanke immer sehr, wenn ich ein Buch in die Hand bekomme, das in Ich-Form geschrieben ist. Meistens fällt es mir leichter, in auktorialen Erzählstil hereinzukommen. Aber es gibt Ausnahmen. Mein liebster Ich-Erzähler ist Alex Delaware von Jonathan Kellerman. Wie geht es Euch? Mögt Ihr Romane in Ich-Form (Also keine Autobiografien, das wäre ja wieder etwas anderes) und wer kann's am Besten?

    Ich bin zugleich fasziniert, aber auch abgestoßen von "Eva" in "Wir müssen über Kevin reden. Dieses Buch und ihre Erzählweise hat eine derartige Sogwirkung auf mich. Wahnsinn.

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

    Es kommt natürlich immer sehr auf das Buch an. Es gibt Geschichten, die nach einem Ich-Erzähler schreien, und andere, die keinen vertragen können.
    Ich bevorzuge bei Ich-Erzählern immer die personale Erzählweise (d.h. Ich-Erzähler ist auch handelnde (Haupt-)Person). Mit Lycidas und Lilith (meine momentane Lektüre) kann ich mich nicht so gut anfreunden, irgendwie stört es mich, dass da nur eine Nebenrolle erzählt und kommentiert ( :fetch Ich kann Wittgensteins Kommentare auf den Tod nicht leiden), den Leser aber fast gar nicht in seine Gedanken und Gefühle einlässt. Also eher nicht mein Ding.
    Geschichten aus der Ich-Perspektive, die ich sehr gelungen finde, sind zum Beispiel Die Stadt der Träumenden Bücher, oder auch Der Clan der Otori (auch wenn die Trilogie streckenweise in der Er/Sie-Form von Kaede erzählt). Oder Der Schatten des Windes.
    Meistens lese ich aber Bücher mit einer Er/Sie-Perspektive, das ist soweit ich das überblicken kann auch die gängigere Methode in der Fantasy.
    In Kurzgeschichten, die ich schreibe, tendiere ich eher zum Ich-Erzähler. :gruebel Warum eigentlich?


    Eny

    hmm bei mir kommt es auch auf das buch an!ich hab nix gegen ich-erzähler aber manchmal ist es auch doof!!wenn mich das buch wirklich interessiert ist es mir egal ob es jetzt ein ich-erzähler ist oder nicht!




    vlg *maike*

    »Diese Geschichte ist authentisch. Ich kann es bezeugen, denn es ist mir passiert. Inmitten der Hölle hat meine Mutter für mich einen Garten Eden geschaffen.« Raphael Sommer

    hallo!


    ich weiß manchmal nicht ob ichs gut oder nicht gut finde wenn ein buch in der ich-form erstellt wird...es kann sehr viel intensiver sein oder es kann einem passieren das man sich nicht mit der person "vereinen" kann...
    das dann blöd :gruebel


    ich kann grad keinen liebling von mir nennen aber Bella aus biss zum morgengrauen mag ich schon sehr (obwohl sie ne ganz andere art als ich hat :-))


    liebe grüße :wave

    also ich mag eigentlich alle ich-erzähler,geschichten mit ich ich-erzähler die ich nicht mag,würde ich auchso schon nicht mögen wenn sie in der dritten person erzählt wären.ich kann euch also nicht meine lieblings-ich-erzähler sagen ich könnte höchstens alle bücher aus ich-perpektive aufzählen die ich schon gelesen(und die mir gefallen)habe/n.
    aber die liste würde ziemlich lang werden :groehl

    Eine Geschichte ist ein Universum zwischen zwei Buchdeckeln
    :write :anbet
    Midnighters (1) Die Erwählten - Scott Westerfeld

    Mir gefallen Bücher in 3. Person meist auch besser, aber ich habe grundsätzlich nichts gegen Ich-Erzähler. Aber auch keinen Liebling oder so.
    Was ich hingegen nicht mag, sind Bücher, die in 3. Person und Präsens geschrieben sind. Die lege ich meistens ziemlich schnell zur Seite. :-( Wenn es denn nun unbedingt die Gegenwartsform sein muss, dann besser auch in Ich-Form.

    Früher mochte ich die erste Person als Perspektive auch nicht, aber mittlerweile habe ich gemerkt, daß Zeit oder Perspektive überhaupt keine Rolle spielen, wenn das Buch gut ist. Denn dann merkt man nach einiger Zeit nicht mal mehr die ungewöhnlichsten.


    Mein liebster Ich-Erzähler ist wohl Nick Seafort, geistiger Sohn von David Feintuch. Denn durch die diese Perspektive, dadurch, daß man immer in seinem Kopf ist, lernt man ihn so gut kennen, daß man auch merkt, wenn er sich selbst Unrecht tut und zumindest ich kann ihm genau deswegen auch alles vergeben, was er im Lauf seiner Buchkarriere so anstellt.
    Trotzdem wird die Figur interessanterweise noch dreidimensionaler im ersten Buch der Reihe (Nr. 5), das nicht aus seiner Perspektive ist, da man ihn erstmals durch die Augen anderer sieht und ihn eben besser kennt, als die dortigen Erzähler.

    Mal sehen:


    Bagoas ("Persian Boy"/"Ein Weltreich zu erobern")
    Andrew (Set this house in order"/"Ich und die andern")
    Max Tivoli ("The confessions of Max Tivoli"/"Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli")
    Claudius ("Ich Claudius Kaiser und Gott")
    Hildegunst von Mythenmetz ("Die Stadt der träumenden Bücher")


    Bestimmt fallen mir noch mehr ein. Ich mag Ich-Erzähler total gern. :-]

    Es kommt halt immer auf die Geschichte drauf an. Manchmal hasse ich die Ich-Erzählung und es braucht total lange, bis ich drinnen bin, manchmal merke ich gar nicht, dass es in der Ich-Form geschrieben ist.


    Am meisten gefesselt hat mich bis jetzt "Prey [Beute]" von Michael Crichton. Da hat mich die Ich-Form wie magisch angezogen.


    Nicht leiden dagegen konnte ich den einen Roman von Patricia Cornwell - da finde ich diese Form einfach nur mehr als störend.

    Ich habe gerade erst Yasmina Khadras Roman "Die Attentäterin" mit einem Ich-Erzähler (dem fassungslosen Ehe-Mann der Selbstmordattentäterin) gelesen.


    Diesen Erzählstil fand ich hier sehr gelungen, da es dem Leser erlaubte sehr nahe an dem Erzähler und seinen Gefühlen zu kommen und teilzuhaben.
    Immer wenn sich ein Protagonist in extremer Seelenlage befindet, gefällt mir die Erzählform in erster Person (immer vorausgesetzt, der Autor setzt das auch gelungen um).


    Besonders negativ fällt mir die Ich-Form auf, wenn der Erzähler anfängt zu prahlen. Das wirkt ziemlich abschreckend, wenn es vom Autor nicht so geplant war.