Schreibwettbewerb Februar 2007 - Kommentare

  • So, ich möchte dann auch mal kurz kommentieren...


    Sonne, Mond und Sterne


    Diese Geschichte musste ich mehrmals lesen bis ich sie ganz verstanden hatte, weil sie vor Bildern gerade zu überquillt. In einer Kurzgeschichte geht das, hier wirkt es sehr schön und regt die Phantasie an.. aber eine längere Geschichte in diesem Stil fände ich etwas anstrengend.


    Theo


    Die Geschichte mochte ich nicht. Liegt nicht unbedingt daran, dass sie schlecht ist, aber ich mag die Art der Sprache nicht. Verwechslungsgeschichten müssen bei dem Thema ja beinah zwangsläufig auftauchen, dennoch finde ich ja die erste gelungener als diese hier.


    Lieblingsbruder


    Interessante Geschichte... Das Thema wird hier anders aufgegriffen, als man es vielleicht erwarten würde. Die Beziehung zwischen diesen Zwillingen hat eine ganz andere, beinah zu intensive Form angenommen. Es wird sehr ruhig erzählt, bei der Entdeckung durch die Eltern wäre vll. etwas mehr... "Power" besser gewesen.. vll. aber auch nicht, schwer zu sagen.


    Die große Liebe


    Irgendwie nicht mein Fall... viele Formulierungen wirken ob ihrer häufigen Verwendung in allen möglichen Geschichten abgedroschen auf mich. Dazu hat licht sich ja schon ausreichend geäußert. Außerdem finde ich das Thema hier so garnicht wieder... einfach nur Zwillingsfelsen als Ort einzubringen, ohne dass es wirklich zur Geschichte gehört, find ich nicht gelungen.


    Chat


    Hat mir in der nichtfarbigen Version mehr zugesagt...
    Ich fands interessant zu lesen, hat mir Spaß gemacht mit all den Anspielungen, aber einen Bezug zum Thema kann ich beim besten Willen nicht finden.


    Augenblicke


    Hat mir gut gefallen! Ich mag solche überraschenden Geschichten. Sowas geht sehr leicht schief, aber hier finde ich es sehr gelungen und eine sehr unerwartete Umsetzung des Themas.


    Wasser


    Die Geschichte beinhaltet eine Reihe sehr interessanter, wenn auch nicht immer ganz logischer Bilder. Ein paar Adjektive sollten rausgestrichen werden....


    Alles sehr subjektive Kommentare und rein auf meinen persönlichen Ansichten beruhend und keineswegs allgemeingültig.. klar, näch?

  • Zitat

    Original von Lotta
    Na ... aber da wäre noch das klitzekleine Detail, dass die beiden Geschwister in der Geschichte am selben Tag Geburtstag haben ... ;-)


    Peinlich, peinlich.. und das mir, wo doch wir Juristen immer meinen Sachverhaltserfassung sei unser Metier. Habe ich übersehen- klar erst gratuliert er, dann sagt sie Glückwunsch Lieblingsbruder- gelobe Besserung,

  • Diesmal fiel mir die Wertung sehr schwer. Für mich gab es keinen eindeutigen Favoriten.


    Das bunte Erscheinungsbild der Chat-Geschichte hätte ich nur angemeckert, wenn mir die Geschichte nicht gefallen hätte. Da ich sie aber gut fand, konnte ich großzügig darüber hinwegsehen.


    Und beim Autorenraten wäre ich diesmal komplett ratlos.


    Ansonsten habe ich den interessanten Kommentaren von Churchill nichts hinzuzufügen.


    Auch aus Zeitgründen. :-)

  • Zitat

    Original von Sonnenblume88
    Ich erkenn Ironie voll oft nicht, aber ich weiß was es ist!


    Ja, das verstehe ich, das geht mir ähnlich. Voll erkenne ich Ironie auch nicht so leicht wie in nüchternem Zustand :engel

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von churchill


    Ja, das verstehe ich, das geht mir ähnlich. Voll erkenne ich Ironie auch nicht so leicht wie in nüchternem Zustand :engel


    Ich glaub dazu sag ich jetzt gar nichts...

    Das Vielsinnige des Lesens: Die Buchstaben sind wie Ameisen und haben ihren eigenen geheimen Staat.
    (Elias Canetti (1905-94), Schriftsteller span.-jüd. Herk.)

  • Was aus einem blindlings gewählten Wort aus dem Duden alles werden kann :wow


    Nach churchills Haikus ( :anbet) habe ich mich erst nicht getraut, zu kommentieren. Jetzt ist er auf der vorherigen Seite verschwunden, also kommen hier meine fünf Cent.


    Sonne, Mond und Sterne
    Ich glaube, ich habe es nach fünfmaligem Lesen verstanden. Einiges ist mir aber auch erst durch die Kommentare der gebildeteren Eulen aufgefallen. Nebulös ist schön. Aber das war für mich zu viel des Guten.


    Theo
    Es ist einfach nicht mein Geschmack. Das "Doppelte Lottchen" fand ich nie witzig. Und Eine wie Katja treffen, saufen, eine wie Katja bumsen... Nee.


    Lieblingsbruder
    Inzest unter Zwillingen ist ein Hammer-Thema. Mir war es einfach zu wenig. Ja, ich weiß, die 500-Wörter-Grenze.
    Die Geschichte in längerer Ausführung wäre bestimmt richtig gut.
    Ps.: Ich bin sofort darauf gekommen, dass es sich um Zwillinge handelt.


    Die große Liebe
    Ganz ehrlich, die Überschrift hätte mich fast vom Lesen abgehalten.
    Im Gegensatz zur Mehrheit hier fand ich den Text an sich schön. Ich habe keine so starke Adjektiv-Allergie, wie es scheint.
    Einen Punkt, obwohl ich die direkte Umsetzung des Themas vermisst habe.


    Chat
    Ich habe es erst in der farbigen Ausführung gesehen. Und ich muss sagen, das erinnert mich zu sehr an meine ersten Schreibversuche, wo ich aus Einfallslosigkeit die Dialoge eingefärbt habe.
    Den Text selber finde ich nicht schlecht, die Pointen recht gelungen. Aber ich kann mich da nicht reinversetzen, in die Situation des gehemmten Schriftstellers. Keine Punkte.


    Augenblicke
    Diese Geschichte erschien mir ein bisschen aufgesetzt.
    Beide Dekolletés haben ihren Reiz. Ganz ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand einer Spielkarte ins Dekolleté guckt.


    Wasser
    Bis auf ein paar kleine Ausnahmen sehr schön.
    kühles Blau nahm ihr die Sinne, gleichzeitig waren ihre Sinne schärfer denn je Das ist ein Widerspruch, Verwirrtheit der Protagonistin hin oder her.
    Ansonsten - ich weiß nicht, warum - scheine ich keine Abneigung gegen Adjektive zu hegen. Mich haben sie nicht gestört.
    3 Punkte, auch wenn es mit Lieblingsbruder sehr sehr knapp war.


    Mein Senf. Alles subjektiv, Lesen auf eigene Verantwortung. :grin
    Eny

  • Zitat

    Original von bogart
    das ist nicht böse gemeint, blume! es gibt bei uns auch eine büchereule namens ironie - ich denke, darauf spielte churchie an, oder?


    1. Stimmt, es ist absolut nicht böse gemeint.


    2. Keineswegs, ich kann nur als Fußballfan nicht dem Versuch widerstehen, den Ball ins leere Tor zu schießen, wenn er mir denn schon so wunderschön auf den Fuß serviert wird ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Eny


    Nach churchills Haikus ( :anbet) habe ich mich erst nicht getraut, zu kommentieren. Jetzt ist er auf der vorherigen Seite verschwunden,


    Was, churchill ist verschwunden?? :cry


    Und nun zurück zur ernsthaften Betrachtung der Beiträge.
    Es waren erstaunlich wenig Texte und deshalb hatte ich Schwierigkeiten mich zu entscheiden.


    Sonne, Mond und Sterne
    Nett zu lesen, aber die Fülle war auch etwas verwirrend. Trotzdem ein Punkt.


    Theo
    Nö, Sprache und Erzählperspektive gefielen mir nicht.


    Lieblingsbruder
    Nichts zu mäkeln. Vorsichtig und ästhetisch einwandfrei erzählt, was eine Kunst ist bei diesem schwierigen Thema. Zwei Punkte.


    Die große Liebe
    Vorsicht, Kitschgefahr, sollte ich an einigen Stellen rufen. Aber sonst war's unterhaltsam zu lesen.


    Chat
    "Der Schriftsteller hat das Gehirn betreten." Allein für diesen herrlich schrägen Satz liebe ich diesen Beitrag. Danach geht's munter weiter, und ob die Buchstaben mich nun rot-grün-blau oder schwarz-weiß unterhalten, ist mir egal.


    Augenblicke
    Schöne Idee mit Pointe. Allerdings würde ich den Text noch einmal überarbeiten und ein paar Stellen ändern. Vor allem das Wörtchen "beide" taucht zu häufig auf.


    Wasser
    Die vielen Adjektive haben den Blick auf die Geschichte verstellt, schade eigentlich. Redewendungen wie "ein kleiner Fisch" oder "panisch schnappte sie nach Luft" würde ich überarbeiten.


    Lieben Gruß


    polli

  • Sonne, Mond und Sterne


    Die Sprache hat den Erzählfluß immer wieder ins Stocken geraten lassen, und so hatte ich enorme Schwierigkeiten, mich inhaltlich dem Text irgendwie anzunähern (für ein zweites oder gar drittes Lesen war der Text auch wieder nicht interessant genug). Die Beschreibungen waren für mich häufig zu übertrieben, aber auch gegenseitig viel zu ähnlich („Marie sah ihn an, nussäuigig, eine fleckige Leinwand, auf die eine Kamera Träume warf.“ und „ihre Augen nussfarben und ihr Gesicht wie das Bild in einer Camera Obscura.“). Zweimal „nussäugig/farben“ und zweimal optische Gleichnisse. Zufall? Programm?


    Theo


    Sprach mich überhaupt nicht an. Allerdings muss man dem Text zugestehen, dass er einen gewissen Sound hat.


    Lieblingsbruder


    Die Leichtigkeit der Sprache und der damit eigentlich im Widerspruch stehende verrucht verbotene Unterton des Inhalts haben wir sehr gut gefallen. -> 2 Punkte


    Die große Liebe


    Sowohl inhaltlich als auch sprachlich für mich ein „Was ist Was: Klischees“ Text... Vielleicht etwas zu böse formuliert. Immerhin schafft es der Autor, in nur 500 Wörtern sehr viel Plot zu transportieren.


    Chat


    Keine besonders originelle Grundkonstellation (das berühmte weiße Blatt des Schriftstellers), aber sehr gewitzt gemacht. Eine authentische Chat-Sprache und überhaupt eine sehr intelligent verspielte Art mit diesem Medium Literatur zu produzieren. -> 3 Punkte


    Augenblicke


    Schöner Text, der bei mir knapp die Punkteränge verpasst hat.


    Wasser


    Psychologisch für mich sehr stimmig. Sprachlich ähnlich überfrachtet wie einige andere Texte in diesem Monat mit dem einzigen Unterschied, dass es bei diesem Text einfach passte. -> 1 Punkt

  • nun komm ich aber ins Grübeln ... bei flashfrog las sich wikipedia anders ...
    einmal mehr die Wahrheit der alten Studentenweisheit bestärkt: Kopieren geht über studieren!! (oder wars doch umgekehrt??)

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Klick mal "Trivialliteratur" auf meinem Link an, dann kommst du zur von Flashfrog zitierten Textstelle.


    Oder
    Vertrau mir einfach. :grin


    Rischtisch. Oder vertrau mir, das wäre noch einfacher. :grin





    Beim "Wasser"-Text ist mir noch etwas aufgefallen: Beim Lesen hatte ich immer ein Mädchen vor Augen, dass an einem See (oder Fluss) auf einem Steg liegt und sein Spiegelbild im Wasser betrachtet.
    In der Geschichte ist allerdings von Salzwasser und Meeresfischen die Rede.
    Das passt für mich nicht zusammen. Das Meer ist an seinen Rändern selten so still, dass man sein (ruhiges, nicht zurückzuckendes) Spiegelbild darin betrachten könnte.
    Und wenn dieses Grundmotiv als Ankerpunkt nicht funktioniert, funktioniert die ganze Geschichte nicht mehr... :-(

  • Das verleitet mich zu der Frage, ob eine Geschichte überhaupt in diesem Sinne "funktionieren" kann??


    Wenn es im Sinne von "eine Funktion haben" gemeint ist, ist das ja noch etwas anderes, als das eben gemeinte, oder?

  • Zitat

    Original von licht
    Das verleitet mich zu der Frage, ob eine Geschichte überhaupt in diesem Sinne "funktionieren" kann??


    Wenn es im Sinne von "eine Funktion haben" gemeint ist, ist das ja noch etwas anderes, als das eben gemeinte, oder?


    Im Sinne einer Metapher: Wenn der Anschaltknopf an deinem Computer kaputt ist, läuft das ganze Gerät nicht. (Und jetzt frag bitte nicht, wohin der Rechner laufen soll. :fetch)