Latif Yahia & Karl Wendl: Ich war Saddams Sohn
isbn: 3442152496
tb-rückseitentext:
aus angst vor anschlägen entwickelte saddam hussein ein raffiniertes system von doppelgängern für sich und seine familie. einer von ihnen war latif yahia: über jahre wurde er gezwungen, odai hussein, den zweitmächtigsten mann im irak, zu doublen.
diese position verschaffte ihm einzigartige einblicke in das grausame zusammenspiel von terror und zügelloser machtausübung, auf dem saddam husseins machtapparat beruht - eine erfahrung, für die er mehr als einmal fast mit dem leben gezahlt hätte.
die geschichte des latif yahia ist in gleicher weise erschütternder persönlicher bericht, mitreissender lesestoff und ein zeitdokument von hoher aktueller brisanz.
latif yahia
wurde 1964 in bagdad geboren. als anhänger der wohlhabenden oberschicht führte er ein erfolgreiches leben ... , bis er 1987 wegen seiner großen ähnlichkeit mit odai hussein als dessen doppelgänger zwangsrekrutiert wurde. in den wirren des kriegs konnte yahia in den westen fliehen. er überlebte mehrere attentatsversuche der agenten husseins.
karl wendl
jahrgang 1958, ist journalist und chefredakteur des österreichischen nachrichten-magazins "news". als irakexperte war er während des golfkriegs in bagdad, wo er saddam hussein kurz nach dem irakischen überfall auf kuwait interviewte. er hat die geschichte latif yahias genau recherchiert und die identität des doppelgängers überprüft.
eigene meinung:
während der lektüre ist man einige male fassungslos über die grausamkeiten und die tatsache, dass dies kein roman, sondern wahres erleben ist. die geschichte eines mannes, der mitten aus seinem leben gerissen wird, um die rolle eines anderen zu spielen, ist überaus mitreissend geschrieben. ganz abgesehen davon, dass er den kugelfänger zu spielen gezwungen war, erschüttern auch "kleinigkeiten" wie kosmetische zwangsoperationen. interessant zu beobachten sind vor allem die psychologischen konflikte der hauptperson.