Historischer Reiseführer für Rom

In meinem SUB schlummert noch dieses Buch. Ist aber kein Reiseführer im eigentlichen Sinn. Hat aber eine Karte, viele Bilder in Farbe und behandelt die Geschichte von Rom von Antike bis zu 20. Jh.

Nur was ist eigentlich ein historischer Reiseführer?

.

Es kann nur einen geben:

Jeanne,

was Du suchst, ist die ideale Verbindung von Geschichte und Kunstgeschichte und die gibt es leider nicht. Dazu ist Rom viel zu groß und zu vielfältig.
Das paßt nicht in ein Buch, auf Informationen muß man dabei immer verzichten und zwar auf viele.
Vor Jahren galten als gut die Stadtführer von Dieter Jansen und Sabine Poeschel, die sind aber beide vergriffen.
Das war einmal: Rom. Kunst und Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart und Rom. ArteLimes, die sind in den 1990ern erschienen.

Einige Romreisende beschränken sich auf Epochen, für die antike unverändert Standard ist 'der Coarelli', = Filippo Coarelli, Rom, ein archäologischer Führer.
Mittelalter aufwärts sieht es mau aus, da gibt es entweder spezialisierte Spezialstudien oder oberflächliches Gebrabbel.

Ich finde es ohnehin besser, sich vorher möglichst breit zu informieren, also verschiedene Führer aus Bibliotheken auszuleihen, zu lesen und zu vergleichen.
Ich selber habe nie einen Stadtführer o.ä. dabei, nichts so schrecklich, wie mit einem dicken Buch in der Hand vor irgendwelchen Kunstwerken zu stehen, brrr.

Wie gesagt, Rom ist viel zu umfassend für ein 'Alles', Abstriche muß man machen.

Zitat

Original von Jeanne
beowulf
Einer hat in der amazon-Rezension zu dem Reiseführer geschrieben:
"2. Bei manchen wichtigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Colosseum oder der Fontana di Trevi wundert man sich wie wenig und nur äußerlich beschrieben wird. Es wird beschrieben was der Betrachter sieht - aber wo bleiben die Hintergrund Infos etc. Da steht in jedem anderen "normalen" Reiseführer mehr. "
Das schreckt mich doch sehr ab, denn genau das möchte ich doch haben. Einen normalen Reiseführe habe ich nämlich schon, da steht mir aber zu wenig über die Geschichte und die hitsorischen Bauten drin.

taciturus
"Historischer Reiseführer" habe ich mir ausgedacht, weil ich dachte, es beschriebt ganz gut, was ich suche. Einfach ein Buch, dass die Geshcichte Roms beschreibt und gleichzeitig die Sehenswürdigkeiten, die man davon heute noch sehen kann...

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Gut ich habe eine ältere Ausgabe, aber dort ist Geschichte und Kulturgeschichte sehr gut beschreiben und das Amphitheatro Flavii (Colloseum) habe ich extra nochmal nachgeschlagen, da wird im Geschichtsüberblick viel dazu gesagt und in meiner Ausgabe steht dann beim Bauwerk selbst nur der Hinweis, dass da demnächst Ausgrabungen stattfinden, die mittlerweile längst abgeschlossen sein dürften, in einer Neuauflage also berücksichtigt sein müsste. Der Autor dieses Buches hat als Romresident der FAZ dort Supererfahrung und schreiben kann er auch. Mein Onkel, der Historiker gelernt hat und auch jahrelang in Rom gelebt hat, hat jedenfalls die hohe Qualität diese Buches gelobt und von dem habe ich den Satz "Stadtführer erzählen Geschichten, nicht Geschichte" so oft gehört, dass ich ein Lob als ectes Qualitätsmerkmal einschätze.

Ansonsten gebe ich magali natürlich Recht. In meiner Bibliothek habe ich acht Treffer zum Thema Rom von "Das unteridische Rom" über "Das antike Rom" und "Rom- die Foren", nichtmitgezählt die Museumsführer- aber der Fischer ist gerade noch tragbar und handlich und recht umfassend, als Kunst- und Geschichtsführer also sicher ein Kompromiss- dabei aber einsmer Klassenprimus.

edit: Auch wenn ich selbst schon mal bei amazon eine Duftmarke hinterlassen habe, generell halte ich von amazon Rezis nicht viel.

Wenn die die Antike am meisten interessiert und du die Kirchen Roms ab dem Jahre 800 aufwärts als neumodischen Kram liegen lassen willst. Bitte.

Aber, wenn du fit genug im Lesen auf Englisch bist. Nimm diesen. Gerade die Ausgrabungsstätte Ostia antika ist ein must für die, die das antike Rom interessiert. Hier hast du, wenige Meter von der S- Bahn Endhaltestelle eine riesige Ausgrabungsfläche (zugegeben mit dem Auto reinfahren ist bequemer), dort siehst du noch gut erhaltene öffentliche Toiletten, Werkstätten der Handwerker, den Markt der Händler oder auch insulae (mehrstöckige Wohnhäuser) und wenn du mit Auto unterwegs bist, rechts weg von der Autostrada nach Ostia, der alte Friedhof von Ostia antika, der Hammer, was da alles erhalten ist. Viel besser als im "Duft" der MEtropole zu sehen und erhalten.

Klar, Coarelli ist Pflicht. Aber wenn man das antike Rom auch ein bißchen im Spiegel der damaligen Literatur erleben will, kommt man um Christoff Neumeisters Führer nicht herum.
Keine Bange, daß ist kein schulmeisterliches Potpourrie, sondern ein amüsanter Ausflug mit vielen Details.

Kurzbeschreibung
Anhand von Texten aus der römischen Literatur führt Christoff Neumeister den Leser in das pulsierende Leben der antiken Metropole ein. Auf seinem Weg durch die Stadt erhält der Leser eine Vorstellung von den räumlichen Verhältnissen, er besichtigt Plätze, Gebäude und Monumente, wird Zeuge alltäglicher Ereignisse und begegnet vor allem den Menschen Roms. Ein literarischer Stadtführer, der neben den großartigen und eindrucksvollen Erscheinungen der römischen Lebenswirklichkeit ohne jede Beschönigung auch ihre banalen, lächerlichen, frivolen und abstoßenden Seiten vorführt.

Über den Autor
Christoff Neumeister war Ordinarius für Klassische Philologie (Latinistik) an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. Von ihm ist bei C.H.Beck erschienen: Das antike Rom - Ein literarischer Stadtführer (1997).

Der Autor hat sich auch um die Erkundung des Großraums Neapel verdient gemacht:

Kurzbeschreibung
Eine literarische Reise in die antike Welt
Dieser "literarische Reiseführer" nimmt uns mit auf eine virtuelle Reise an den antiken Golf von Neapel in den beiden Jahrhunderten um Christi Geburt. Anhand ausgewählter Texte aus dem reichen Bestand der antiken Literatur - alle übersetzt und ausführlich kommentiert - lernen wir die vielfältigen Aspekte der damaligen Lebenswirklichkeit kennen, aber auch Beispiele großer Literatur.
Christoff Neumeister hat hier Texte aus der klassischen Philologie, der Archäologie und der alten Geschichte ausgewählt, die sich zum einen durch einen präzisen Bezug auf den Golf von Neapel, zum anderen durch ihre literarische Qualität auszeichnen. Die Reihenfolge der Texte gibt die Reiseroute vor. Von Rom aus führt sie zu den Orten am Nordende des Golfes (Cuma, Pozzuoli, Baia und Miseno), nach Capri und dann immer der Küste entlang über Neapel, Ercolano und Pompei nach Sorrent. Und schließlich zurück an das Nordende des Golfes, wo man mit dem jüngeren Plinius den großen Vesuvausbruch des Jahres 79 n. Chr. beobachtet, der weite Teile dieser schönen Landschaft unter Asche und Schlamm begrub.
Während der Reise lernt man die mondänen Zentren des Bade- und Villenlebens kennen, und es eröffnen sich überraschend vielfältige und außerordentlich lebendige Einblicke in die Lebenswirklichkeit der damaligen Welt. Zudem werden einige der historischen Ereignisse, deren Schauplatz die Region war, vorgeführt - zum Beispiel Tiberius' Rückzug nach Capri und Neros Muttermord.

und wo wart ihr alles? War es schön?

Ciao, bella

ja, Deine Einwände zu Coarelli sind nicht ganz unberechtigt. Man muß allerdings sagen, daß er eigentlich Fachleute im Blick hat und solche, die es werden wollen.
Für den Personenkreis gibt es einfach kein Rom nach 250 nach.

Mit ein bißchen Aufwand kann man den neuen und den alten Stadtplan abgleichen.

Ich muß Dir aber gestehen, daß ich verwöhnt bin, ich habe nämlich immer den dazugehörigen Archäologen auch gleich im Gepäck

Freut mich jedenfalls, daß Dir die schönste Stadt der Welt gefallen hat.

magali, was hast du den für einen Rucksacktyp, das da neben der Zahnbürste noch ein Archäologe reinpasst und wieviel Tonnen Gewicht trainierst du so die Woche um das tragen zu können

@beo

mein Handgepäck geht bei Fuß. Du glaubst doch nicht etwa, daß ich etwas trage? Ich nehme ja nicht mal gedruckte Reiseführer mit

Jeanne

Das Mithräum Barberini kenne ich auch nicht, ich kenn nur das unter San Clemente. Aber das hat natürlich keine Wandmalereien. Ich weiß nicht mal, ob ich je das unter S.Prisca gesehen habe
Es gibt so schrecklich viel zu sehen. <jammer>

Ihr hättet einfach in der Galeria Barberini fragen sollen, wo man hinmuß. Ich habe in Rom immer die Erfahrung gemacht, daß man fragen muß und dabei hartnäckig bleiben.
Es kann natürlich auch passieren, daß Sehenswürdigkeiten einfach geschlossen sind oder nicht zugänglich, weil gerade wieder gegraben wird. Dann hängt oft gar kein Schild da, zu ist eben zu.

Und nein, die Reste der Antike reichen mir völlig. Wenn es nach 250 nicht weitergegangen wäre, würde mir mein geliebtes Rom des 17. und 18. Jahrhunderts fehlen (das einzig wahre!!) und natürlich das moderne, das ich unbedingt haben will, wenn es mal richtig brausen soll.