Schon ewig lang wollte ich ein Buch von Jane Austen lesen und zu Weihnachten habe ich nun den Schuber mit ihren sechs Romanen bekommen. Mir hat "Verstand und Gefühl" sehr gut gefallen, vor allem der Schreibstil hat es mir angetan. Ich hab bis zum Ende mit gefiebert wie es wohl ausgeht und hatte schon gar nicht mehr mit einem Happy End gerechnet. So wie es dann ausgegangen ist hat es mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die anderen Bücher von ihr.
Jane Austen - Verstand und Gefühl (Sinn und Sinnlichkeit)
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Ich lese ja die Bücher von Jane Austen eigentlich sehr gern, aber bei "Verstand und Gefühl" hatte ich doch einige Probleme.
Das Buch hatte für mich teilweise ziemliche Längen und hat mich nicht gefesselt, so dass ich gerade bei sehr langen Schachtelsätzen Schwierigkeiten hatte mich auf den Inhalt zu konzentrieren. Ich merkte selbst wie meine Gedanken völlig vom Buch abwichen und so musste ich oft Passagen mehrmals lesen.
Vielleicht lag es auch daran, das ich vor Jahren den Film schon gesehen hatte und mir daher vom Inhalt her einiges bekannt vorgekommen ist.
So haben mir andere Bücher von Jane Austen mehr gefallen.7 von 10 Punkte
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Meine Rezension:
"Verstand und Gefühl" ist nach "Überredung" das zweite Buch von Jane Austen, was ich gelesen habe.
Wie auch schon beim ersten hat mich ihr Schreibstil sehr beeindruckt. Sie versteht es, sich so schön und gewählt auszudrücken, dass sich die Sprache wie ein warmer Mantel um einen legt. Das vermittelt so ein richtiges Wohlgefühl.
Ich finde es auch absolut erstaunlich, dass die Leute damals wohl nichts anderes zu tun hatten, als Spaziergänge und Besuche zu machen - oft wochenlang!
Das Gerede und Getratsche, das Beeindrucken von Familie, Freunden und Bekannten, das Verkuppeln und Zukunftspläneschmieden gab es damals schon wie heute - und im Grunde hat sich nichts geändert, außer dass sich die Spirale heute weit schneller dreht. Aber wenn man es mal genau betrachtet - so wie man heutzutage mit Whatsapp, Facebook usw. im Kontakt bleiben will und sich darstellen will, war es damals schon genauso!
Besonders beeindruckt hat mich auch Jane Austens scharfe Beobachtungsgabe der verschiedenen menschlichen Charaktere! Alle möglichen verschiedenen Persönlichkeiten kommen in dem Buch vor und werden Stück für Stück freigelegt und entlarvt!
Mir hat das Buch sehr gefallen und besonders die innige Schwesterliebe zwischen Elinor und Marianne ging mir sehr ans Herz.
Sehr schön fand ich auch das Ende...
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das Buch schläft noch auf meinem SUB - aber ich schwöre !!!! nicht mehr lange
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Inhalt:
Elinor und Marianne Dashwood sind Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Entsprechend des Titels steht Elinor für den Verstand - sie versucht alles zu ergründen und denkt erst einmal nach, bevor sie etwas tut - ihre Schwester Marianne steht für das Gefühl - sie handelt so wie ihre Gefühle es ihr vorschreiben. Eben manchmal auch ohne vorher nachzudenken.
Bald schon haben die beiden Verehrer, die ebenfalls sehr unterschiedlich sind. Doch wie man es aus den Romanen Jane Austens kennt, sind die Beziehungen der beiden nicht so einfach, wie man es ihnen wünschen würde und so müssen Elinor und Marianne für ihre Liebe kämpfen.
Meinung:
Dies ist der fünfte Roman Jane Austens, den ich in diesem Jahr gelesen habe. Leider hat mir dieser nicht so gut gefallen, wie die vorherigen. Zum Teil hat sich die Geschichte für mich etwas in die Länge gezogen, insbesondere Mariannes Lamentieren war mir persönlich irgendwann etwas zu viel.
Ich würde allerdings nicht ausschließen, dass mir das Buch bei einem zweiten Lesen besser gefallen würde, den Effekt hatte ich auch bei anderen Jane Austen Romanen schon gehabt.
Die Personen, insbesondere auch die Nebenpersonen waren wie immer sehr gut beschrieben und zeigen dabei eine Fülle von gesellschaftlichen Individuen, die alle ihre Eigenheiten und Fehler haben. Sie gibt hier wieder einmal den Beweis dafür, dass sie eine Meisterin darin ist, die damalige Gesellschaft zu karikieren.
Interessant war hier insbesondere auch, dass Jane Austen Sprache einsetzt, um die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft zu verdeutlichen. Dies wird vor allem an den Schwestern Steele deutlich, die nicht nur ihrem Verhalten nach nicht in der gesellschaftlichen Klasse der Dashwoods leben, man merkt es ihnen auch an der Sprache an: Oftmals verwenden sie weniger gewählte Ausdrücke und verwenden Umgangssprache.
Ein bisschen seltsam fand ich Margaret, die dritte der Dashwood Schwestern, die zu Beginn und am Anfang des Buches einmal erwähnt wird, sonst aber keinerlei Rolle spielt. Ich kann mich noch nicht einmal daran erinnern, dass Margaret irgendwann auch nur mal ein Wort gesprochen hat. Das ist meiner Meinung nach nicht Jane Austens Art, eine solche Figur ohne größere Bedeutung einzuführen.
Insgesamt hat mich wieder die Geschichte, der Schreibstil und der Esprit Jane Austens sehr beeindruckt, sodass ich das Buch trotz kleinerer Längen und dem etwas überstürzten Ende sehr genossen habe.