'Getrieben' - Seiten 052 - 120


  • Moral ist vielleicht das falsche Wort, was ich meinte, ist eher: Was ziehe/lerne ich aus den Erfahrungen? Oder muss man überhaupt etwas aus Erfahrungen ziehen? Oder passiert das automatisch? Ich glaube schon. Das ist das, was oft mit "die Moral von der Geschicht" gemeint ist - meiner Meinung nach. Und nichts anderes passiert doch auch mit dem Leser, wenn er eine gute Story liest - er zieht etwas für sich heraus. Ob das nun tolle Erkenntnisse sind oder einfach nur die Erfahrung, sich unterhalten zu haben, bleibt letztendlich egal. Oder? :gruebel

  • Der Coup
    Hm... weiß nicht, was mir diese abgewandelte Variante des ersten Betruges geben oder sagen soll.
    Sprachlich auch nicht unbedingt eine Glanzleistung würde ich sagen.
    War gar nicht mein Ding....


    Magic Mushroom
    Witzige Story, nachvollziehbar, wenn ich mir die Pilze wegdenke.
    Ganz ehrlich bevor ich Magic Mushrooms essen würde, würd ich eher meine eigene Kotze noch mal runter würgen.
    Das Zeug sieht widerlich aus, es stinkt und ich habe 4 Stunden meines Lebens damit zu gebracht einem Kerl auf einem solchen Trip zu erklären, daß ich nicht seine Mutter bin und das er bitte bitte aufhören soll zu schreien. :bonk
    Was toll daran sein soll, sich die Freundin mit dem Freund zu teilen, denn das impliziert die letzte Aussage der Story für mich, muß mir auch irgendwann mal wer erklären.... raff ich nämlich auch nicht.

  • Zitat

    Original von churchill
    Der Schrei


    Jawohl, ich bin doch ein echtes Schwein. Endlich. Mir wäre diese schreiende Katze nämlich scheißegal gewesen. Ehrlich :[
    Hätte sie doch krepieren sollen. Ich hätte meine Hände nie für sie schmutzig gemacht. AA natürlich schon. Da ist er wieder, der Held feuchter Frauenträume. Die bösen Versicherungen foppen, um das schutzlose Kätzlein zu retten. Oder so ähnlich.


    :gruebel
    Nee, das geht gar nicht. :grin


    Von einem Mann erwarte ich, dass er die Katze rettet. Er sammelt keine Punkte, wenn er es tut. Sollte er es nicht tun, gibt es Maluspunkte, und die nicht zu knapp. :grin

  • Viel spannender wird es dann im nächsten Kapitel:
    Der Dieb
    Die literarische Klammer bilden hier Simmel, Fried, Canetti (ich muß unbedingt die Blendung wieder einmal lesen!!!), Amos Oz.
    Auch hier wieder Gaunereien im Mittelpunkt der Geschichte, diesmal Bücherdiebstahl. Da bin ich etwas heikel bei diesem Thema. :grin


    Mit Aussagen wie „von Null auf Leseratte“, „wo immer ich wohnte, inspizierte ich zuerst die vor Ort befindlichen Buchläden…“, das Buch als Wächter gegen alle möglichen Widrigkeiten des Alltags“ gelingt dem Autor eine ausgezeichnete und durchaus nachvollziehbare Büchersuchtbeschreibung!
    Auch der Auszug aus einer Geschichte von Amos Oz über das Anlegen einer Kinderbibliothek, das Suchen und Erfassen der Bücher, das Unbehagen beim, wenn auch seltenen Verleihen von Büchern und die damit verbundenen Überlegungen oder auch Ermahnungen – all das ist großartig geschrieben.


    Dem gegenüber dann der Albtraum eines jeden Bibliothekars und Bücherliebhabers, wenn der Autor in Buchhandlungen und Wohnungen seiner Freunde die „in Geiselhaft“ genommenen Bücher befreit und diese „evakuiert“.


    Alles in allem ist dieser Text für mich ein Bekennerschreiben eines Büchersüchtigen, der über Leichen – hier Buchhändler und Freunde – geht.
    Was habe ich gelitten beim Lesen!


    Den Trip
    habe ich dann wieder zügig und oben drüber gelesen. Ein LSD-Trip ist wohl eher ein Abenteuer im Kopf, an dem ich kein sonderliches Interesse habe.

  • Und weiter gehts nach Seoul.
    Eine spannende und actionreiche, aber eigentlich unverständliche Story. Unverständlich in dem Sinne, zu glauben, man könnte dem "Zahltag" durch Geschick entkommen. War irgendwie klar, dass sich dieser Kim nicht abschütteln lässt.
    Köstlich die Beschreibung der Polizeistation. :lache


    Der Coup in Hongkong
    Der nächste Versicherungsbetrug läßt nicht lange auf sich warten.
    Ganz klar ist mir nicht, ob es Andreas mehr darum geht, seine Schulden auf diesem Weg abzubauen oder ob diese Erlebnisse hauptsächlich auf dem Spiel mit der nackten Angst und dem Glauben basieren, so einem "bürgerlichen Wohlverhalten" zu entrinnen.
    Spielen da erlittenes Unrecht, Aufarbeitung von Erlebnissen in der Jugend oder Schuldzuweisungen mit eine Rolle?
    Ist es die pure Lust an sogenannten Heldentaten, Frechheiten, kleinen und großen Gaunereien?
    Oder ist es eine Mischung aus Beidem o.a., das dann zum Abenteuer wird?

  • Zitat

    Hätte sie doch krepieren sollen. Ich hätte meine Hände nie für sie schmutzig gemacht.


    CHURCH!!! :wow
    Wirklich nicht? Kein Katzenfreund? Oder zu feige um aufs Dach zu steigen? :kiss

  • @ BJ


    Ist es möglich, in wenigen Stunden realer Begegnung einen Menschen so gut zu analysieren? :wow ;-)


    Also: Ich bin ganz allgemein kein großer Tierfreund, was vor allem damit zu tun hat, dass ich als Kind ziemlich viel Angst vor Tieren hatte. Seit zwei Jahren haben wir zu Hause einen Hund (Labrador), zu dem mich meine Frau und die Kinder sozusagen gezwungen haben. Seitdem ist die grundsätzliche Abneigung verschwunden. Das Unbehagen Katzen gegenüber blieb, weil die einfach wesentlich "selbständiger" und unberechenbarer sind als z.B. Hunde.


    Außerdem hüte ich mich vor Tieren und Frauen, die Kratzspuren hinterlassen.


    Und das mit der Feigheit kommt irgendwie hin. In dieser Hinsicht ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Magic Mushroom
    Habe mich nicht für Drake´s "Heldentaten" und auch nicht für die gemeinsamen Erlebnisse begeistern können. Dafür war ich umso überraschter über Steve, den Mechaniker, der "Millionen Lichtjahre weiter ist, jenseits von Menschenleid und Habgier" der zusieht, wie seine Wohnung zertrümmert wird und sich dazu noch ein Bier genehmigt. :wow
    Ein schöner Tr....!

  • Angelockt durch die Leserunde mit dieser recht extremen Eulenbesetzung, bin ich seit zwei Tagen auch Besitzerin dieses Buchs.
    Da ich Bände mit Erzählungen aber nie von vorne nach hinten durchlese, sondern mich von den Titeln via Inhaltsverzeichnis verführen lasse, kann ich zu den Geschichten des ersten Teils noch nichts sagen.


    Bloß zum Vorwort.
    Das habe ich heute zwischen Tau und Tag gelesen.
    Raffiniertes Stückchen Werbung. Wie bringe ich die Spießer zum Buch. Und Natürlich die Spießerinnen.
    Bravo.
    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Der Clou und Der Coup


    Ach ja, was habe ich sie geliebt, von Kleinauf, die Filme über Banküberfälle, Postraub, Diamantenraub. Goldbarren, Kronjuwelen, Dollarbündel - seid umschlungen, Milionen!
    Und was war ich sauer, wenn es dem Ende zuging.
    Da planen blitzgescheite, einfallsreiche Leute monatelang unter den größten Mühen den irrsinnigsten Coup aller Zeiten, investieren an Technologie, Finanzen, schierem Einfallsreichtum - und was ist das menschliche Hirn für ein Wunder - , Gefühlen das BESTE.
    Und was ist der Lohn? Im besten Fall weht der Wind die Geldscheine davon, im schlimmsten werden die Genies von der Polente kassiert.
    Was bringt der kleine Puritaner im Drehbuchschreiber (oder spätestens im Produzenten) nicht alles auf, an Einfallsreichtm - erwähnte ich schon, was für ein Wunder das menschliche Hirn ist? - um die Herren Einbrecher vor sich selbst zu schützen. Die Liebe der Frauen, der Suff, die platte GIER. Böse-böse.
    Ich hasse diese Schlüsse.


    Wie schal dagegen ein einfacher Versicherungsbetrug. Ich bin empört. Unsozial. Egoistisch. Mies.
    (So mies, daß ich fast übersehe, wie GUT es beschrieben ist. Ich lebe jeden Satz mit.)


    Was adelt Verbrechen? Die Höhe der Summe?
    Dann müßte ich Vorstandsvorsitzende anbeten.


    Danke für den Denkanstoß, Andreas.
    :grin



    @BJ


    ich muß Dich enttäuschen, ich habe noch nie daran gedacht, eine Versicherung zu betrügen. Warum? Weil ich keine habe, die ich betrügen könnte.


    Vielleicht sollte ich eine abschließen :gruebel

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Tadellos?
    Na, und wenn schon. Ist es nicht das, was Männer so hassen? Wenn Frauen ewig und drei Tage an ihnen herumnörgeln?
    Dagegen hilft bloß Perfektion.
    Im Notfall habe ich ja Bücher im Regal. Unter anderem Deins.
    :grin


    Aber ich glaube, Du hast da etwas falsch verstanden. ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ja, Magali,


    da hast du recht, esse werde ich tadellos, bevor den Ewignörglerinnen wieder über den Weg laufe.



    Herr im Himmel, rief Freud aus was will das Weib.



    Ich weiß es natürlich auch nicht. Aber Bücher im Regal sind schon mal eine passable Verteidigungsstrategie, herzlich, Andreas.