'Getrieben' - Seiten 052 - 120

  • Der Dieb - eine Liebesgeschichte


    Ich addiere bereits in Gedanken das Strafmaß für den Autor zusammen, aber langsam reichen die Finger nicht mehr... :grin ... wieder eine Geschichte, in der der Autor den Pfad der Tugend verläßt. Aber hier gelingt es mir besser, als bei der letzten, die Illegalität des Tuns auszublenden.


    Was bleibt ist die Geschichte einer Obsession. Wobei immer wieder mal unklar ist, ob dies mehr das Lesen betrifft, das Bücher-besitzen-wollen oder eben das Klauen, wobei die Stehlereien anfangs ja durchaus aus der Not heraus begangen wurden.


    Dies ist eine Geschichte, die sehr eindringlich geschrieben ist und doch möchte ich alter Spießer drüber schreiben: Kinners, nicht nachmachen. Gefallen hat sie mir trotzdem, die Besessenheit des Erzählers springt irgendwann auf den Leser über. Was nicht heißen soll, daß ich morgen im weiten Mantel zum Hugendubel gehe. :grin


    Auch hier kommt eine interessante Wendung ins Spiel, eine Art von ... Strafe?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich bin zwar schon müde, aber eine geht noch... ;-)


    Der Trip


    Hier begleiten wir den Autor auf einen wahren Höllentrip. Eine Geschichte, die man "potentiell Interessierten" in die Hand drücken sollte. Überaus intensiv und eindringlich geschrieben, kribbelt es einem beim Lesen fast schon selbst in den Fingerspitzen und unter der Kopfhaut. Nein, bei diesem Trip reicht es, nur beim Lesen dabei gewesen zu sein. Selbst erlebt möchte man ihn nicht haben und ist froh und dankbar, daß man ihn nur literarisch mitmacht. Eine abschreckende, aber sehr authentisch wirkende Geschichte. Man kann sich die Qualen während des Trips sehr anschaulich vorstellen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Der Dieb - eine Liebesgeschichte


    Zitat

    Original von Batcat
    Gefallen hat sie mir trotzdem, die Besessenheit des Erzählers springt irgendwann auf den Leser über.


    Ging mir genauso!
    Allerdings hat er mit dem Zitat von Billy Wilder zu Beginn der Geschichte recht: Auch ich finde die Bösewichte in Filmen und Büchern meist spannender als die Helden. Es sei denn es sind am Leben gestrandete Helden, die irgendwann zu Bösewichten werden :grin Andererseits empfinde ich den Erzähler dieser Geschichte (ich kann den autobiografischen Anteil schwer einschätzen, deshalb sage ich einfach mal "Erzähler" ;-)) weder als Held noch als Bösewicht, sondern irgendwo dazwischen, vor allem aber als skurril.


    Apropos autobiografisch: Stimmt die genannte Summe, um die der "Erzähler" andere Menschen geprellt hat? :wow


    Was von der Geschichte bleibt: Mein absolutes Verständnis für die Beschreibung von Büchern


    "Heilkraut gegen die Schrammen täglicher Bosheiten, als Flammenwerfer gegen die Verwüstungen einer vollkaskoversicherten Windel-Gesellschaften" - wobei ich mir allerdings nicht sicher bin, ob und wie viel Ironie darin steckt...


    Und noch besser:
    Auf ästhetischer Ebene: Bücher sahen verteufelt gut aus.
    Auf emotionaler Ebene: Bücher wärmten mein Herz.
    Auf zerebraler Ebene: Bücher fütterten das Cerebrum, das Hirn.

    :anbet :anbet :anbet


    Allerdings werde ich in Zukunft das Wort "bibliophil" vorsichtiger benutzen :lache

  • Der Trip


    Zitat

    Original von Batcat
    Hier begleiten wir den Autor auf einen wahren Höllentrip. Eine Geschichte, die man "potentiell Interessierten" in die Hand drücken sollte. Überaus intensiv und eindringlich geschrieben, kribbelt es einem beim Lesen fast schon selbst in den Fingerspitzen und unter der Kopfhaut. Nein, bei diesem Trip reicht es, nur beim Lesen dabei gewesen zu sein. Selbst erlebt möchte man ihn nicht haben und ist froh und dankbar, daß man ihn nur literarisch mitmacht. Eine abschreckende, aber sehr authentisch wirkende Geschichte. Man kann sich die Qualen während des Trips sehr anschaulich vorstellen.


    Hier kann ich mich wieder vollständig Batty anschließen - und ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrung nicht selbst machen musste...



    Der Schrei


    Trotz der Eindringlichkeit konnte mich diese Geschichte nicht richtig packen. Ich kann es schwer beschreiben - viele Details, die mir eine Gänsehaut über den Rücken haben lassen, aber trotzdem konnte ich die Distanz nicht richtig überwinden :gruebel



    Trouble in Seoul


    Abgesehen davon, dass ich für Bordellbesuche nicht besonders viel übrig habe, aber jeder wie er mag... Puh, na da ist ja alles nochmal gut gegangen. Frage an den Erzähler: Hattest du keine Angst, dass es mit der Bezahlung noch nicht getan ist? Dass sich Herr Kim nicht einfach so abspeisen lässt? Das Verhalten des Erzählers (die Annahme der großzügigen "Einladung" ohne Misstrauen und die spätere Flucht) scheint mir schon ziemlich naiv - sagt er ja auch selbst ;-) Ob ihm das heute auch noch so passieren würde?


  • Das ging mir genau so. Wenn das eine klassische Kurzgeschichte wäre, dann hätte ich sie verrissen, denn das käme mir zu konstruiert vor.

  • Der Dieb - Eine Liebesgeschichte


    Schöne Bilder und Sätze. Und meine Frage, ob ich wirklich weiterlesen soll. Ich bin so furchtbar langweilig. Und - ich gestehe - das vorliegende Buch habe ich - Achtung - gekauft!


    Ja, nicht einmal auf die Verlosung habe ich gewartet. Und damit dem Autor mit Sicherheit keinen Dienst erwiesen. Jetzt kriegt der auch noch Prozente von meinem Geld. Ärgerlich. So sehr ich auch sonst bereit bin, in Bücher zu investieren. Dieses hätte ich klauen müssen.


    Der Trip


    Und wieder drängt sich mir die Frage auf, ob ich in jede Scheiße gesprungen sein muss, um zu merken, dass sie stinkt. Ich nicht. AA offensichtlich schon. Und sei es, um darüber (anschaulich) zu berichten.


    Der Schrei


    Jawohl, ich bin doch ein echtes Schwein. Endlich. Mir wäre diese schreiende Katze nämlich scheißegal gewesen. Ehrlich :[
    Hätte sie doch krepieren sollen. Ich hätte meine Hände nie für sie schmutzig gemacht. AA natürlich schon. Da ist er wieder, der Held feuchter Frauenträume. Die bösen Versicherungen foppen, um das schutzlose Kätzlein zu retten. Oder so ähnlich.


    Trouble in Seoul


    Ich liebe den Schluss. Den Verlierer. Und Tul-pi und Kim.


    Der Coup
    Der Coup steigert den Clou. Elegant und exklusiv. Eine Abenteuergeschichte, die das Wort "Abenteuer" verdient ;-)


    Magic Mushroom


    Hej, Drogen sind lustig, das müsst ihr erlebt haben. Wie komisch doch so ein Zerstören einer Einrichtung sein kann. Echt tolles Kraut. Wie schön, das es AA für uns alle erlebt und beschrieben hat. Da kann ich seelenruhig weiter ein braver Bürger bleiben :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Der Schrei


    Hier habe ich mich über churchills Gedankengänge sehr amüsiert, denn ein bißchen hatte ich auch so den Gedanken von wegen ohne Probleme Versicherungen abzocken, aber kleine Katzen retten. Wobei beide Dinge eigentlich nicht direkt miteinander tun haben. Denn wer kleine und größere Betrügereien begeht, mag ja trotzdem ein Herz für Lebewesen haben. Die Pointe der Geschichte fand ich denn recht nett.


    Trouble in Seoul
    Was Puffgänger angeht, schließe ich mich milla vollumfänglich an. Trotzdem eine sehr unterhaltend und erheiternd erzählte Geschichte mit einer wirklich genialen Pointe. Ich denke, der Erzähler kann sich glücklich schätzen, daß er nur mit Geld zahlen mußte und nicht noch ein paar aufs Auge mit auf den Weg bekommen hat. Tja... Tul-pi und Mr Kim waren wohl schon einige Zeit in ihrem Business tätig und entsprechend versiert. Und die Moral von der Geschicht: Gehe in ein Bordell nicht :chen


    Der Coup
    Ich kann leider den korrekten Bürger in mir nicht abstellen: Die Geschichte würde mir besser gefallen, wenn ich mir sicherer sein könnte, sie wäre wirklich nur erfunden. Sich diesen Plan einfallen zu lassen und umzusetzen und sich dabei auch noch selber (wenn auch nur leichte) Verletzungen zuzufügen, zeugt schon von einer nicht unbeträchtlichen kriminellen Energie. Nicht mein Ding.


    Magic Mushroom
    Hier wird der Leser mitgenommen auf einen überaus bunten Trip. Davon abgesehen, daß der Erzähler das Thema Drogen ein wenig zu sehr verharmlost (vielleicht sollte man auf die Liste derer, die dieses Buch nicht lesen sollten, auch noch labile Jugendliche setzen :gruebel), ist die Geschichte recht anschaulich beschrieben.


    Aus Jux und Tollerei im Drogenrausch eine Bude zu zerlegen ist die eine Sache, Steves Reaktion aber eine andere. Ich hätte in so einem Fall ein bißchen anders reagiert, aber das habt ihr sicher bereits geahnt. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Zitat

    Original von Batcat
    Und die Moral von der Geschicht: Gehe in ein Bordell nicht :chen


    Oh ich hätte auf eine andere Moral gesetzt:
    a) Immer im Voraus bezahlen oder
    b) Kostenvoranschlag geben lassen oder
    c) sich in Sachen Orientierung nie mit einem Einheimischen anlegen


    :grin



    Der Coup


    Ok, ich stelle die moralischen Bedenken mal ab. Gut gefallen hat mir, dass der Leser (zumindest ich) zuerst dachte, hier wird wirklich ein "großer Coup" also ein Überfall, Raub, etc. geplant. Dagegen nimmt sich ein Versicherungsbetrug fast harmlos aus. Ist es wohl auch nach Meinung einiger *g*. Dass ihm dann tatsächlich Pass und Tickets bei der Show abhanden kommen, hat mir ein genüssliches und geradezu schadenfrohes Grinsen entlockt :grin



    Magic Mushroom


    Kann ich überhaupt nichts mit anfangen, habe beim Lesen auch keinen rechten Spaß empfunden, weil ich bewusstseinsverändernde Drogen für sehr gefährlich halte. Mir ist klar, dass die Geschichten nicht pädagogisch wertvoll sein müssen/sollen (dürfen ;-)) - aber das ist mir doch zu verharmlosend.

  • Zitat

    Original von milla
    Oh ich hätte auf eine andere Moral gesetzt


    Das hat sich aber nicht gereimt. :chen


    Zitat

    Dass ihm dann tatsächlich Pass und Tickets bei der Show abhanden kommen, hat mir ein genüssliches und geradezu schadenfrohes Grinsen entlockt :grin


    Milla, was muß ich für verwerfliche Züge an Dir entdecken? :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Der Dieb
    Les ich noch, hab ein bißchen die Stirn gerunzelt und eine Augenbraue hoch gezogen.
    Bücher klauen? :hau


    EDIT:
    Also mit dem Dieb konnte ich nichts anfangen, weil ich einfach wenig Verständnis für Diebstahl habe.
    Ich verstehe, daß man etwas sehr nötig bedarf, eine brennende Sehnsucht hat, aber das erachte ich als total Banane.
    Irgendwie hatte ich die ganze Zeit den Gedanken vor Augen, "Popp doch einfach ne Buchhändlerin und angel dir ihre Leseexemplare" (Sorry für vulgäre Sprache, ging nicht anders.) :kiss


    Der Trip
    Know what you mean...
    Niemals wieder!
    Sehr authentisch!!


    Der Schrei
    Hm...
    Irgendwie hab ich nicht kapiert, wie die Katze da gehangen haben soll, wurde trotz meiner Liebe zu Katzen wenig berührt. Die Tiefe fehlte, wenig Gefühl, viel Tat, nicht das meine. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich bin zwar schon müde, aber eine geht noch... ;-)


    Der Trip


    Hier begleiten wir den Autor auf einen wahren Höllentrip. Eine Geschichte, die man "potentiell Interessierten" in die Hand drücken sollte. Überaus intensiv und eindringlich geschrieben, kribbelt es einem beim Lesen fast schon selbst in den Fingerspitzen und unter der Kopfhaut. Nein, bei diesem Trip reicht es, nur beim Lesen dabei gewesen zu sein. Selbst erlebt möchte man ihn nicht haben und ist froh und dankbar, daß man ihn nur literarisch mitmacht. Eine abschreckende, aber sehr authentisch wirkende Geschichte. Man kann sich die Qualen während des Trips sehr anschaulich vorstellen.


    Diese Story fand ich auch so authentisch, dass ich Angst bekam... buh... sowas möchte ich nicht erleben.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Der Coup
    Ich kann leider den korrekten Bürger in mir nicht abstellen: Die Geschichte würde mir besser gefallen, wenn ich mir sicherer sein könnte, sie wäre wirklich nur erfunden. Sich diesen Plan einfallen zu lassen und umzusetzen und sich dabei auch noch selber (wenn auch nur leichte) Verletzungen zuzufügen, zeugt schon von einer nicht unbeträchtlichen kriminellen Energie. Nicht mein Ding.


    Aus der Not eine Tugend gemacht und dann am Ende auch nocht (relativ) gut rausgekommen... ich habe es ihm gegönnt... :grin

  • Trouble in Seoul


    Hm... ich habe für Bordellbesuche rein gar nichts über, diese Story gewährte mir allerdings einen kleinen Einblick in die Beweggründe zur käuflichen Liebe.
    Allerdings kann ich bei solch naiven Schoten immer nur mit dem Kopfe schütteln.
    Ich hätte den Autor für abgebrühter und taffer gehalten, als er sich in dieser Geschichte präsentiert.


    Jetzt kann ich nicht weiterlesen, weil das Buch heute die Nacht auf der Wache verbringt. Wohl behütet im Spind direkt neben meiner Waffe... wer hätte das gedacht. :chen

  • Zitat

    Original von Batcat
    Der Dieb - eine Liebesgeschichte



    Was bleibt ist die Geschichte einer Obsession. Wobei immer wieder mal unklar ist, ob dies mehr das Lesen betrifft, das Bücher-besitzen-wollen oder eben das Klauen, wobei die Stehlereien anfangs ja durchaus aus der Not heraus begangen wurden.


    :write
    Und ich wieder erstaunt war, welche Energien der Erzähler freisetzen kann, wenn er "etwas für sich entdeckt hat". Da wird überlegt, geprobt, verfeinert, geübt und verbessert. Auch wenn es sich meistens um "verbotene Dinge" handelt. :grin


    Die Beschreibung, welche Ausmasse seine Beziehung zu den Büchern im Allgemeinen und Besonderen angenommen hat, fand ich sehr gut gemacht. :anbet

  • Der Trip


    hat auf mich nicht so eindringlich gewirkt, wie auf meine Vorschreiber.
    Und ich denke auch nicht, dass die Beschreibung jemanden abschrecken würde. :-)



    Der Schrei


    Hier ging es mir wieder ganz anders als z.B. BJ, Batcat oder milla.
    Ich konnte mir die Situation der Katze total vorstellen und habe DEN SCHREI quasi gehört. Ich weiss, wie Katzen schreien können............ :-(
    Kurz habe ich überlegt, ob ich die Geschichte überhaupt zu Ende lesen soll.
    Was ich aber dann doch getan und nicht bereut habe.
    Menschen, die sich für Tiere einsetzen, erhalten von mir unzählige Pluspunkte. :grin