'Getrieben' - Seiten 156 - Ende

  • Stimmt, Andreas,


    Du hast nicht geschrieben, daß Sprache erotisch sei.
    Du hast geschrieben, daß die deutsche Sprache die schönste Geliebte sein daß es kaum etwas erotischeres gäbe, wie flüssiger Sex.


    Stuß ist es nicht, alles andere als das.
    Wobei jede/r das Recht hat, Stuß zu schreiben, hin und wieder zumindest.
    Ich brettere von der Ware auch eine Menge in die Welt hinaus. :lache


    Ich muß mich eher für Deine Geduld mit diesem widerbosrtigen Wesen Magali (Typ: unmögliches Weib!) bedanken, ist ja nicht selbstverständlich.


    Du als Autor kannst aber doch wohl erwarten, daß LeserInnen Deine Bücher gründlich lesen.
    Das ist ja wohl das Mindeste.
    Das meine ich ernst, kein Flachs jetzt.
    :anbet


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Liebe, jetzt flachslose Magali,


    und wie dankbar ich bin, aber irgendwann, irgendwann plötzlich wird mir wieder klar, dass sich über Texte ab einem gewissen Punkt nicht mehr reden lässt. So wenig wie über die Farbe Gelb oder Rot. SInd hatl so und der eine mag sie und der andere will draufspucken.


    DIe so verschiedenen Reaktionen der EulInnen zeigt ja - und als Autor, der Glück hat und von Kritik und Publikum wahr genommen wird, mache ich diese Erfahrung seit Jahren -, dass jeder / jede mit ihrem Lebenspaket auf ein Buch zugeht und dort findet, was er zu finden bereit ist. Das geht mir genau so, genau so.


    Churchill mag Magda, andere mögen kotzen, gut so und sofort Ende der Diskussion. Weil weder das Mögen noch das Kotzen verhandelbar sind. Herzlich, Andreas


    www.andreas-altmann.com

  • So, na endlich! Hier gehts doch wieder in angenehmere Bereiche wie in der ersten Story. Hat mir wesentlich besser gefallen. :-)



    Fernando


    Eine spannde und knisternde Story. Die geschickt gesetzten Worte klassen auch den Leser mitfühlen, ihn in Spannung versetzen, ihn hippelig auf den Ausgang zusteuern.
    Auch wenn ich nicht ganz verstand warum man dieses Erlbnis trotz Tortuor bis zum Letzten auskosten muss. Wieder so eine Stelle wo man erkennt, dass auch Männer leiden unbewusst immer wieder leiden wollen, ein Nein nur schwer über die Lippen bekommen. ;-)



    Neumond


    So langsam steigert sich mein Mitleid mit dem Protagonisten. :grin Egal was er anpackt, wie er sich zurückhält, umwirbt, sich zerreißt, er kommt einfach nie zum angepeilten Ziel. Und in seinem Selbstmitleid beginnt er auch noch an böse Omen zu glauben. ;-)



    Koitus interruptus


    Siehe Neumond. Selbt im fernen China ist ihm sein Glück nicht hold. Sehr schön seine Auf- und Erregung beschrieben als das Zimmermädchen in der Tür steht. :lache




    Magda


    Noch so eine, die ihr Leben neben der Gemeinschaft lebt. Die sich ausschließlich ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen unterordnet. Ist sie aber wirklich Nymphomanin? Oder nur auf der Suche nach etwas was sie selbst nicht benennen kann, aber unbeirrt von der Meinung anderer sucht? Und ihr eigenes Tun damit berechtigen will, dass sie auch gibt?


    Magda ist für mich eigentlich die weibliche Variante unseres Protagonisten. Nur, dass bei ihr anscheinend alles glatter und erfolgreicher verläuft. ;-)



    Im Angesicht des Todes


    Hier ist etwas mit klarer Ehrlichkeit beschrieben, was man sonst ja nur vom Sagenhören kennt. Etwas, was einem zugleich schockiert, man es aber auch bewundert. Schockiert über dieses sehr bildhaft beschriebene Dahinsiechen, dieses fremden Menschen ausgeliefert sein. Und bewundernd, diese Kraft zur Überwindung und Galgenhumor.
    Hut ab vor Menschen, die es dort wagen Hand anzulegen. Aber dazu muss man nicht erst bis Thailand fahren, das gibts hier in D auch.




    Abschließend kann ich sagen, das mich das Buch fasziniert, verägert, gelangweilt und aufgeregt hat. War DAS der Wunsch des Autors? Sein Beweggrund zum Seelenstripties? :grin
    Andreas ist ohne Zweifel ein Liebhaber der Sprach, kann wunderbar mit Worten jonglieren. Aber manche Storys waren diese Fähigkeit nicht wert.


    Und was den Protagonisten des Buches betrifft...... :grin.....tja, ich kenne ja nur dies hier. Und nach DEM zu urteilen....eine verdammt arme Wurst.


    Egal wie schön sehr die Worte das Getriebensein rüberbringen kann, wie man sich in die Figur hineinversetzt fühlt.......man kann es doch nicht wirklich nachvollziehen. Hier ist ein Bibliophiler, ein Kleptomane, ein Glücksucher, ein überschwenglich und fast erdrückender Liebender, ein Egozentriker gezeichnet, der neben dem Leben her läuft. Besessen von seinen Ideen ist, der Suche nach dem Glück, so dass er dabei völlig das kleine Glück übersieht.
    Armer getriebener Mensch. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Lebende Forenlegende,


    bitte lass mich auch ein bisschen leben. Aber wie recht du hast, nichts würde mich mehr langweilen, als Geschichten von "winners". Ich schreibe meine NIederlagen auf. Damit ich wieder auftstehe und Kraft habe, meinen nächsten Irrtum vorzubereiten.


    Das ist wie mit den Liebesgedichten. Wer liebt, der schreibt keine, er liebt. Wer nicht liebt, muss schreiben. Um den Verlust, die Nicht-Liebe, auszuhalten.



    Keine andere Aufgabe hat Sprache, herzlich, Andreas.