ZitatAn der Universitätsbibliothek Eichstätt sind 80 Tonnen Bücher vernichtet worden. (...) handelt es sich bei den vernichteten Büchern großteils um völlig unbeschädigte Werke des 17. und 18. Jahrhunderts.
Da fehlen einen die Worte.
ZitatAn der Universitätsbibliothek Eichstätt sind 80 Tonnen Bücher vernichtet worden. (...) handelt es sich bei den vernichteten Büchern großteils um völlig unbeschädigte Werke des 17. und 18. Jahrhunderts.
Da fehlen einen die Worte.
Das ist doch echt nicht zu glauben!!!!
Die Bücher hätte man ja auch für einen guten Zweck spenden können...zum ersteigern, oder einfach an Liebhaber verschenken....ist echt der Hit!
Ohhh, da fehlen einem wirklich die Worte.
Und beim letzten Satz des von dir verlinkten Artikels bleibt einem das Lachen im Halse stecken: Historische Bücher zu Toilettenpapier umfunktioniert.
Das ist ja tausendfacher Mord.
Schwere Sachbeschädigung, Unterschlagung, mindestens drei Jahre Knast für Bücherschänder!
Aber es handelt sich ja um unberührbare, unhaftbare, ohne jede Haftung und ohne jeden Verstand handelnde Personen, Staatsdiener eben.
Ich bin schockiert. Mir fehlen einfach die Worte. Wie kann man sowas machen?
ZitatOriginal von beowulf
Aber es handelt sich ja um unberührbare, unhaftbare, ohne jede Haftung und ohne jeden Verstand handelnde Personen, Staatsdiener eben.
Das ist Geschehene ist ein Frevel, gar keine Frage, nicht wieder gut zu machen. Aber bitte die Schuld bei den richtigen suchen, denn:
Zitat HP der katholischen Uni Eichstätt:
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist eine vom Freistaat Bayern gewährleistete und anerkannte nichtstaatliche Hochschule in kirchlicher Trägerschaft.
Also bitte Staat durch Kirche ersetzen, dann wirds richtig.
Ich versuche gerade, mir einzureden, dass es sich um einen unerträglichen Faschings-Scherz handelt.
Falls mir das nicht gelingt, werde ich fassungslos sein. So etwas habe ich bisher noch nicht gehört bzw. gelesen und hoffe, dass es auch nicht mehr vorkommt. Dafür kann es m.E. keine ausreichende Erklärung oder Rechtfertigung geben.
Auch wenn es keine Bücher wären - sinnlose Vernichtung, Zerstörung gehen mir einfach gegen den Strich.
Viele Grüße
Shirat
ZitatOriginal von Nachtgedanken
Also bitte Staat durch Kirche ersetzen, dann wirds richtig.
...und wo ist bei der Mentalität der Bediensteten der Unterschied?
ALso diese sogenannte Bibliothekschefin würde ich feuern.
80 Tonnen gut erhaltener Bücher wegschmeißen.
Vielleicht waren es nur Nackenbeisser. Die würde ich auch wegschmeissen. Seichter Stoff wird ja nicht besser, wenn man ihn hundert Jahre liegen lässt.
Gruss,
Doc
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Vielleicht waren es nur Nackenbeisser. Die würde ich auch wegschmeissen. Seichter Stoff wird ja nicht besser, wenn man ihn hundert Jahre liegen lässt.
ZitatDie aussortierten Bücher sind offenbar weder eingehend auf ihre bibliothekarische Bedeutung untersucht worden, noch auf ihren kulturellen und materiellen Wert.
Man könnte übrigens den Eindruck bekommen Staat = Kirche:
Kirchenfinanzen
"Denn die Mönche konnten sich um den historischen Bestand aus kirchlichem und staatlichem Besitz nicht mehr kümmern. "
Leider wird nicht näher auf diesen Umstand eingegangen. Wie sieht denn das Kümmern um 350.000 alte Bücher aus? Ab und an mal mit dem Staubwedel drüber? Was war denn für die Kapuziner nicht mehr machbar?
Ich tippe immer noch auf Nackenbeisser. Wahrscheinlich waren die auf Dauer zu gefährlich im Kloster. Ich sag nur: Die Name der Rose.
Gruss,
Doc
Selbst wenn es sich um Literatur gehandelt haben sollte, die für eine Universitätsbibliothek nicht oder nicht mehr geeignet sind, es gibt immer Liebhaber solcher Stücke. Notfalls hätte man sie bei Ebay versteigern können und aus dem Erlös neue Bücher finanzieren können.
Ich glaube schon, dass besonders historische Bücher ein wenig mehr Aufmerksamkeit verlangen als aktuelle. In unserer Hausbibel (nur aus dem 18. Jahrhundert) wohnte auch irgendwelches Ungeziefer, so dass sie von einem Experten imprägniert werden musste. Aber wenn man sich nicht darum kümmern kann, was spricht dann gegen eine Versteigerung oder - notfalls -kostenlose Abgabe an Interessierte?
Klar, man hätte versteigern, verkaufen, verschenken, was auch immer können. Das ist aber nun mal nicht geschehen. Sei es aus Unachtsamkeit oder schlichtweg Dummheit. Nicht zu ändern.
Wenn das Zeug so wahnsinnig wertvoll war, würde mich trotzdem mal interessieren, warum es keine Bestandslisten oder änliches gibt, wo das ganz einfach nachzuprüfen wäre. So viel Arbeit haben sich die bisherigen Eigentümer/Verwalter dann in all den zurückliegenden Jahren auch nicht damit gemacht.
Gruss,
Doc
caro : in Bayern ist es ja wirklich so. Schließlich verlangt hier der Staat von der Kirche den niedrigsten Entgeltsatz für die Beitreibung der Kirchensteuern und am Sonntag wird dir im Gegenzug dafür von der Kanzel gepredigt, wen Du wählen sollst.
beowulf : richtig, die Mentalität der Kirchendiener lässt manchmal Wünsche offen, genauso wie die Mentalität in anderen Berufsgruppen, der Angehörige ich nie alle über einen Kamm scheren würde. Oder würdest Du sagen, alle Müllmänner sind Nichtsnutze, nur weil Du mal Ärger mit einem gehabt hast?
ZitatOriginal von Nachtgedanken
.....ich nie alle über einen Kamm scheren würde. Oder würdest Du sagen, alle Müllmänner sind Nichtsnutze, nur weil Du mal Ärger mit einem gehabt hast?
Bestimmt nicht, aber es gibt einfach Regel/ Ausnahmeverhältnisse. Es mag persönlich nette Neonazis geben, (ich kenne keinen) ich mag aber alle Neonazis nicht, es mag nette und mit guten Gründen versehene muslimische Extremisten geben, ich habe was gegen Extremisten, generell. EIN Müllmann ist daher kein Maßstab, logo.
Ich kenne engagierte und interessierte Verwaltungsangestellte im öffentlichen Dienst, ich hatte am Landratsamt einen Ausbilder, der war echt super zu dem Thema, aber eben "one in a million", der wird beim kämmem nicht erfasst.
Ich bin nicht nur entsetzt darüber, was da geschehen ist (und frage mich, wie die Chefin der Bibliothek an diese Stellung gekommen ist...), sondern wundere mich auch, wie es in der heutigen Zeit noch passieren kann, dass erhaltungswürdige Bücher weggeschmissen werden - gerade in einer solchen Position.
Mir geht es nicht nur um die Bücher an sich, sondern auch um die Geschichte, die damit verbunden ist und die somit in Vergessenheit geraten wird. Jedes historische Dokument ist für unsere eigene Geschichte wertvoll, aufschlussreich und unersetzbar.
Bücher zu erhalten und vor dem Staubtod zu bewahren, ist beinahe eine Wissenschaft für sich. Es sind nicht nur die kleinen Biester, die sich durch die Seiten fressen, sondern auch das Papier an sich, das sich im Laufe der Jahre selbst zerfrisst (diverse Chemikalien etc., die im Papier enthalten sind, sind dafür verantwortlich). Eine Bibliothek zu erhalten ist ein undankbarer und aufwendiger Job, der sich aber durchaus lohnt - egal, wie alt die Bücher sind.
Momo
Das hat anscheinend noch ein Nachspiel.
[URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,468041,00.html]hier lesen:[/URL]
Ich weiß nicht... noch sind das alles vorwürfe.
Vll stellt der Gutachter fest, dass es sich wirklich nur um unbeschädigte DUPLIKATE handelte, die aufgrund von Platzmangel und unkomplizierter Nachfertigung vernichtet werden konnten.
Jemand, der Direx einer Bücherei wird hat einen langen Weg mit vielen Büchern hinter sich. Da muss man Bücher lieben, um durchzukommen. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, das diejenige so achtlos gehandelt hat.
Und eine öffentliche Stellungsnahme wurde ihr eventuell von ihrem Anwalt abgeraten, weil das wirklich jedes Wort entscheidend ist.