Kurzbeschreibung
Die 1872 geborene Autorin ist eine Heldin der Wirklichkeit: die erste deutsche Frauenärztin. Daß sie diesen Beruf ergreifen konnte, war keine Selbstverständlichkeit. Sie drohte ihrem Vater, das Erbe ihrer Mutter für die Ausbildung zu verwenden. Anders als ihre Kollegen nahm Hermine Heusler ihre Patientinnen ernst, als Medizin eine reine Männerdomäne war. Später heiratete sie einen Mann, der sich ihretwegen von seiner Frau trennte, ein unglaublicher Skandal.
Über die Autorin
Hermine Heusler-Edenhuizen hat im Alter ihr Leben aufgeschrieben - wir lernen eine mutige Frau kennen, die selbstbewußt und engagiert den schwierigen Zeiten getrotzt hat.
Eigene Meinung
Da ich selber mal einige Zeit bei einer Gynäkologin tätig war und Frauenrechtlerinnen ja immer interessant für mich sind, musste ich dies Buch unbedingt lesen. Fachlich und historisch fand ich es außerordentlich interessant, allerdings sind die ständigen Zeitensprünge und Wiederholungen mit der Zeit etwas anstrengend und nervig, hemmen daher das Lesevergnügen ein wenig.
Gegen was für Vorurteile Frauen damals jedoch ankämpfen mussten, wird in diesem Buch eindrucksvoll wiedergegeben. Ebenso medizinische Vorstellungen, die für uns heute völligst unsinnig, gar unmenschlich erscheinen, werden hier beleuchtet, aber auch für die damalige Zeit begründet.
Das Buch ist in Großdruck auf 280 Seiten geschrieben und lässt sich daher recht schnell lesen, es ist eine interessante Lektüre mit kleinen Schwächen, für Frauenrechtlerinnen und MedizinhistorikerInnen aber fast schon Pflichtlektüre.