Der Zitronentisch - Julian Barnes

  • OT: "The Lemon Table" erschienen 2004


    Kurztext von amazon:


    Ein vielfältiger und geistreicher Blick auf das Alter.


    "Der Zitronentisch" vereint elf hellsichtige, ironische Geschichten über das Älterwerden: Da wird über die verpasste Liebe eines skandinavischen Holzhändlers erzählt, über abnorme sexuelle Vorlieben eines in die Jahre gekommenen Herrn oder über ein altes Ehepaar, das sich aus reiner Gewohnheit das Leben zur Hölle macht. Melancholische, heitere und bissige Lebensgeschichten, die eines gemeinsam haben: Die Menschen nähern sich dem Ende ihres Lebens, das sich in oft irrwitzigen Situationen ankündigt.


    Über den Autor von der Rezi von Jersey
    über Julian Barnes


    Geb. 19.1.1946 in Leicester, studierte Jura und Französisch in Oxford, war Literaturkritiker der „Times“, und auch als Übersetzer tätig. Seit etwa 1980 lebt er hauptberuflich als Schriftsteller. Unter dem Pseudonym Dan Kavanagh schreibt er auch Krimis. Er erhielt viele Literaturpreise und lebt in London.


    Werke (auszugsweise).


    Flauberts Papagei (Roman), deutsch 1987
    Als sie mich noch nicht kannte (Roman), deutsch 1988
    Metroland (Roman), deutsch 1989
    Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln, deutsch 1990,
    Darüber reden (Roman), deutsch 1992,
    England, England (Roman), deutsch 1999,
    Tour de France (Essays), deutsch 2003,
    Fein gehackt und grob gewürfelt - Der Pedant in der Küche, deutsch 2004,
    Der Zitronentisch (Erzählungen), deutsch 2005,
    Arthur & George (Roman), 2005 (noch nicht auf deutsch erschienen)



    Meine Meinung:


    Erzählungen, kurze Geschichten, élf an der Zahl über das Alter(n), mit all seinen Schattenseiten- Einsamkeit, Trennung, Alzheimer, Viagra, Altersheim, tist? Nein, so trocken humorvoll geschrieben - very british- dass es ein Lesegenuss ist. Vielleicht besser sogar nicht wie ich (auf einem Flug) in einem Flug durchzulesen, sondern jeweils eine Erzählung und die "sacken" lassen. Witzig und traurig zugleich, aber schön auf eine Art, die tief unter der Oberfläche liegt.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Titel: Der Zitronentisch. Erzählungen
    Autor: Julian Barnes
    Verlag: btb
    Erschienen: September 2008
    Seitenzahl: 256
    ISBN-10: 3442735610
    ISBN-13: 978-3442735617
    Preis: 8.00 EUR


    Manchmal soll es ja vorkommen, dass auch ein blindes Huhn mal ein Korn findet. Und so kann es eben auch passieren, dass Elke Heidenreich mal etwas Zutreffendes schreibt.


    Über das Buch von „Der Zitronentisch“ von Julian Barnes äußerte sie sich wie folgt:
    „Erzählungen von großer Meisterschaft, mit Witz, mit Tempo, mit Frechheit.“


    Diesem Urteil kann man sich ohne große Einschränkungen anschließen. Julian Barnes schreibt Geschichten über das Älterwerden, manchmal angereichet mit ein wenig schwarzem Humor, auch eine feine Ironie findet bei ihm ihren Platz.


    Julian Barnes ist ohne Frage ein Mitglied der Gilde der großen zeitgenössischen Erzähler. Jede dieser Erzählungen ist sprachlich kompakt und verfügt dabei über – fast könnte man sagen – so etwas wie eine eigene Individualität. Barnes hat eine ganz eigene Art der Melancholie, er gibt sich ihr nicht hin, nimmt sie aber zum Anlass um optimistisch weiterzuschauen. Melancholie, Ironie und eben auch Bissigkeit – alles in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander ohne das eines zu sehr hervorsticht. Die Mischung stimmt.


    Mit diesem Erzählungsband gibt Julian Barnes den Leserinnen und Lesern ein wirklich sehr lesenswertes Buch in die Hand.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.