Mist, jetzt mußte ich nochmal von vorne anfangen, meine Rezi war eben dank eines Absturzes weg.
Wieder mal eine dieser "Zeitreisen"-Dokus, die ich so gerne ansehe, wenn sie gut gemacht sind. Aber bei dieser ARD-Doku-Reihe wurde ich eigentlich nie enttäuscht, auch hier nicht.
Wir begleiten die Mannschaft der "Bremen" und ihre 20 Passagiere auf eine nicht ungefährliche Reise, auf den Spuren der Auswanderer von ca. 1855 ins gelobte Land nach Amerika. Dabei wurde wie immer mit größter Akribie recherchiert und sich an alte Ladelisten etc. gehalten.
Ein spannendes Abenteuer und eine große Herausforderung – sowohl für die Mannschaft als auch für die Passagiere.
Die Crew muß anstatt mit modernen Geräten mit der Ausrüstung von 1855 navigieren, also Umgang mit Kompaß und Sextant.
Die Passagiere müssen mit anpacken, das war damals auch für zahlende Passagiere so üblich, und muß desweiteren zusehen, wie sie sich die Zeit vetreibt. Auf engstem Raum mit anfangs wildfremden Menschen sicher auch keine einfache Sache.
Von hygienischen Herausforderungen wie der Huulton oder dem Waschen mit Salzwasser will ich gar nicht erst anfangen.
Das Schiff gerät in Flaute und in schlimmste Stürme – ein wahres Abenteuer.
Ich habe mir die Reihe sehr gerne angesehen, allerdings muß ich ehrlich zugeben, daß mir die beiden „Abenteuer 1900“ und „Abenteuer 1927“ noch einen Tick besser gefallen haben. Hier traten doch oft auch die Probleme aus der Gegenwart zutage, da fand ich die Darsteller in den beiden anderen Reihen „authentischer“. Hier schien es mir manchmal so, als ob sich nicht alle Darsteller wirklich mit Haut und Haaren in das Jahr 1855 versenken. Vor allem, als fraglich ist, ob sie es wirklich bis Weihnachten bis nach New York schaffen.... Zumindest Ronja als alte Doku-Guckerin wird sicher verstehen, was ich meine.
Dennoch interessant und sehenswert. Wer aber in diese Art von Dokus erst mal einsteigen will, dem würde ich als erstes „Abenteuer 1900“ und „Abenteuer 1927“ ans Herz legen.