Dieses Buch geriet mir in die Hände - oder zunächst eher auf den Bildschirm - als ich nach weiteren historischen Romanen von Christiane Gohl suchte. Dies ist nun eine Biographie, aber auch sehr interessant zu lesen.
Ada Cole ist die Begründerin der Tierschutzgemeinschaft ILPH - International League for the Protection of Horses - und natürlich meint man, die Dame müsste die totale 'Pferde-Biografie' der Sorte 'Erstes Pony mit vier' haben. Stimmt aber gar nicht. Tatsächlich hat sie wahrscheinlich nie auf einem Pferd gesessen, sondern war Krankenschwester und im Zweiten Weltkrieg engagiert in der Resistence. Auf den Pferdeschutz kam sie erst, als sie an einem Kai in Belgien einen Transport Schlachtpferde aus England anlanden sah - und ab hier wird auch dieses Buch ziemlicher Horror! Großartig geschrieben, aber nichts für allzu zarte Gemüter. Schließlich musste schon einiges passieren, um eine von Grundauf praktische Lady wie Ada Cole dazu zu bringen, ihr Leben völlig umzukrempeln.
Aber am Besten lest Ihr selbst - man muss wirklich kein Pferdefan sein, um hier 'zwischen die Seiten' zu fallen.
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'Im Namen der Pferde' - Der Titel schreckt mich ein wenig ab...
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Danke, dass Du mein Buch empfiehlst, Lissiana!
Aber ich muss noch was anmerken, falls irgendjemand es bei Amazon sucht und die Besprechungen da liest. Da wird nämlich viel Werbung für die DVSP gemacht, das ist die deutsche Version der ILPH. Aber die Leute sind leider weniger an Pferden interessiert als daran, ihrem eigenen Affen Zucker zu geben. Insofern distanziere ich mich ausdrücklich von dem Verein.
Hoffentlich schreckt Euch das jetzt nicht auch ab. Aber falls einer nach dem Lesen karitative Bedürfnisse hegt: Echten Tierschutz betreibt z. B. Eulenmühle-Pro Equis e. V. oder der Kölner Schutzhof für Pferde.Was ist denn so grausig an dem Titel?
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Tut mir Leid, Chris, man darf nicht auf mich hören
ich bin nur allgemein voreingenommen gegenüber Pferdebüchern.;-)
Man könnte sagen, soetwas wie ein Kindheitstrauma. -
Kann ich gut verstehen. Die meisten sind eine Katastrophe. Das liegt aber auch daran, dass die Verlage oft Leute an die Themen setzen, die nie mit Pferden zu tun hatten. Irgendein Newcomer ist einfach billiger als ein versierter Autor. Mir kräuseln sich auch immer die Fußnägel, wenn in Historischen Romanen Pferde vorkommen. Da macht sich nämlich auch keiner die Mühe, nur ein bisschen zu recherchieren.
Aber wie Lissiana schon schreibt, 'Im Namen der Pferde' ist nicht wirklich ein Pferdebuch. Das würde Dich also sicher nicht schrecken. Allerdings ist die Geschichte unglaublich traurig, ich habe beim Schreiben das erste Mal geheult und dann noch mal beim ersten und zweiten Korrekturlesen.
Irgendwann fragte ich mich dann ernsthaft, wer das wohl kaufen soll ...Also ausreichend Taschentücher bereit legen!